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Spätestens seit Beginn der Selbstmordserie einiger Mitarbeiter vor zwei Jahren steht der Apple-Zulieferer Foxconn aufgrund unzureichender Arbeits- und Gesundheitsbedingungen immer wieder in der Kritik. Der taiwanische Konzern gelobte Besserung, in Zusammenarbeit mit Apple und unabhängigen Organisationen konnten viele Misstände inzwischen ausgebessert werden. Ein großer Kritikpunkt waren die teils horrenden Überstunden der Arbeiter. Anpassungsmaßnahmen an chinesische Gesetze sollen diese künftig deckeln. Wie das Wall Street Journal berichtet, wollen das viele Arbeiter jedoch gar nicht.[PRBREAK][/PRBREAK]
Im März dieses Jahres kündigte der taiwanische Konzern Hon Hai Industries, der in China unter Foxconn firmiert, an, dass man im Zuge der von Apple und einer unabhängigen Arbeitnehmerorganisation vorgelegten Ergebnisse wesentliche Änderungen bei eigenen Arbeitsprozessen vornehmen werde. Wie Apple in Zusammenarbeit mit der Fair Labour Association damals herausfand, soll Foxconn in drei Werken gegen chinesische Arbeitsgesetze und Apple-eigene Leitsätze verstoßen haben. Besonders die horrende Zahl an Überstunden zählt zu den umstrittenen Punkten in der Arbeitspolitik des taiwanischen Lohnfertigers. Spätestens zum kommenden Jahr will Hon Hai Industries nun die eigenen Regelungen in Sachen Überstunden an die bestehenden Gesetze in China anpassen. Dabei wird die Anzahl an Überstunden auf künftig maximal neun Stunden in der Woche begrenzt.
Obwohl dieser Schritt von vielen Arbeitsrechtlern und nicht zuletzt auch von Apple selbst begrüßt werden dürfte, sehen vor allem die betroffenen Arbeiter in den Werken diese Änderung problematisch. In einer nicht repräsentativen Umfrage sollen 15 Arbeiter angegeben haben, wöchentlich mehr Überstunden abzuleisten, als gesetzlich erlaubt sei. Ein Großteil der Befragten würde es sogar vorziehen, weitere Überstunden zu leisten. Ein Grund ist der nach wie vor geringe Lohn der Arbeiter. Zwar hat Foxconn die Löhne innerhalb der letzten zwei Jahre etwas erhöht. Für viele Arbeiter kommt ein ausreichender Lohn jedoch erst durch die erhöhte Zahl an Überstunden zustande. Gleichzeitig gingen viele Arbeiter für Monate aus ihrer Heimat weg, um ausschließlich für den Zulieferer zu arbeiten. So bleibt häufig nichts weiter als die Arbeit in den Werken und der Antrieb, mit möglichst vielen Überstunden das Gehalt bestmöglichst aufzustocken. Darum sträuben sich viele Arbeiter gegen die künftige Begrenzung der Mehrarbeit.
Inzwischen sehen einzelne Beschäftigte von Foxconn in den jüngsten Entwicklungen auch einen möglichen Kündigungsgrund. "Viele erfahrene Mitarbeiter aus den Produktionswerken werden Foxconn verlassen, wenn die neue Überstundenregelung in Kraft tritt", sagt Ma, ein chinesischer Arbeiter aus einem der Werke. Gleichzeitig wisse er nicht, inwieweit Foxconn die Löhne im Zuge der Neuregelung anheben werde. Er selbst erwarte keine signifikante Erhöhung des Lohns. So sehe er für sich wenig Anreize, dem Werk und dem Unternehmen länger treu zu bleiben, so Ma weiter.
In der Tat lassen sich halbwegs verlässliche Annahmen zu künftigen Lohnerhöhungen kaum treffen. Zwar soll Hon Hai Industries bereits entsprechende Pläne diskutieren, wie die Mitarbeiter künftig im Unternehmen und den Werken gehalten werden können. Konkrete Zusagen gibt es jedoch nicht. Nach Angaben von Bernstein Research müsste der Apple-Zulieferer seine Löhne um bis 50 Prozent erhöhen, um die Beschäftigten nach Inkrafttreten der Regelung zu halten. Gleichzeitig müsse der Konzern jedoch auch neue Arbeiter einstellen, um die folglich fehlenden Überstunden aufzufangen, heisst es in dem Bericht weiter. Die anhaltenden Veränderungen in Sachen Arbeits- und Gesundheitsbedingungen schlagen zunehmend auf die Kasse des Konzerns. Mit der neuen Überstundenregelung sollen die Lohnkosten für Hon Hai Industries auf bis zu 1,4 Mrd. US-Dollar steigen. Auch die operative Gewinnmarge des Konzerns könnte erneut schrumpfen, nachdem sie zuletzt im Jahr 2010 im Zuge eigener Lohnerhöhungen gesunken war.
Im März dieses Jahres kündigte der taiwanische Konzern Hon Hai Industries, der in China unter Foxconn firmiert, an, dass man im Zuge der von Apple und einer unabhängigen Arbeitnehmerorganisation vorgelegten Ergebnisse wesentliche Änderungen bei eigenen Arbeitsprozessen vornehmen werde. Wie Apple in Zusammenarbeit mit der Fair Labour Association damals herausfand, soll Foxconn in drei Werken gegen chinesische Arbeitsgesetze und Apple-eigene Leitsätze verstoßen haben. Besonders die horrende Zahl an Überstunden zählt zu den umstrittenen Punkten in der Arbeitspolitik des taiwanischen Lohnfertigers. Spätestens zum kommenden Jahr will Hon Hai Industries nun die eigenen Regelungen in Sachen Überstunden an die bestehenden Gesetze in China anpassen. Dabei wird die Anzahl an Überstunden auf künftig maximal neun Stunden in der Woche begrenzt.
Obwohl dieser Schritt von vielen Arbeitsrechtlern und nicht zuletzt auch von Apple selbst begrüßt werden dürfte, sehen vor allem die betroffenen Arbeiter in den Werken diese Änderung problematisch. In einer nicht repräsentativen Umfrage sollen 15 Arbeiter angegeben haben, wöchentlich mehr Überstunden abzuleisten, als gesetzlich erlaubt sei. Ein Großteil der Befragten würde es sogar vorziehen, weitere Überstunden zu leisten. Ein Grund ist der nach wie vor geringe Lohn der Arbeiter. Zwar hat Foxconn die Löhne innerhalb der letzten zwei Jahre etwas erhöht. Für viele Arbeiter kommt ein ausreichender Lohn jedoch erst durch die erhöhte Zahl an Überstunden zustande. Gleichzeitig gingen viele Arbeiter für Monate aus ihrer Heimat weg, um ausschließlich für den Zulieferer zu arbeiten. So bleibt häufig nichts weiter als die Arbeit in den Werken und der Antrieb, mit möglichst vielen Überstunden das Gehalt bestmöglichst aufzustocken. Darum sträuben sich viele Arbeiter gegen die künftige Begrenzung der Mehrarbeit.
Inzwischen sehen einzelne Beschäftigte von Foxconn in den jüngsten Entwicklungen auch einen möglichen Kündigungsgrund. "Viele erfahrene Mitarbeiter aus den Produktionswerken werden Foxconn verlassen, wenn die neue Überstundenregelung in Kraft tritt", sagt Ma, ein chinesischer Arbeiter aus einem der Werke. Gleichzeitig wisse er nicht, inwieweit Foxconn die Löhne im Zuge der Neuregelung anheben werde. Er selbst erwarte keine signifikante Erhöhung des Lohns. So sehe er für sich wenig Anreize, dem Werk und dem Unternehmen länger treu zu bleiben, so Ma weiter.
In der Tat lassen sich halbwegs verlässliche Annahmen zu künftigen Lohnerhöhungen kaum treffen. Zwar soll Hon Hai Industries bereits entsprechende Pläne diskutieren, wie die Mitarbeiter künftig im Unternehmen und den Werken gehalten werden können. Konkrete Zusagen gibt es jedoch nicht. Nach Angaben von Bernstein Research müsste der Apple-Zulieferer seine Löhne um bis 50 Prozent erhöhen, um die Beschäftigten nach Inkrafttreten der Regelung zu halten. Gleichzeitig müsse der Konzern jedoch auch neue Arbeiter einstellen, um die folglich fehlenden Überstunden aufzufangen, heisst es in dem Bericht weiter. Die anhaltenden Veränderungen in Sachen Arbeits- und Gesundheitsbedingungen schlagen zunehmend auf die Kasse des Konzerns. Mit der neuen Überstundenregelung sollen die Lohnkosten für Hon Hai Industries auf bis zu 1,4 Mrd. US-Dollar steigen. Auch die operative Gewinnmarge des Konzerns könnte erneut schrumpfen, nachdem sie zuletzt im Jahr 2010 im Zuge eigener Lohnerhöhungen gesunken war.
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