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Euer liebster Mail-Client?

dadudeness

Dithmarscher Paradiesapfel
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Alleine schon, wenn man einen eigenen Mail-Server betreibt (was bedeutend einfacher ist als eine gut laufende eigene Dropbox), [...]

Ich glaub, ich mach mir Popcorn, das wird interessant. :)
Wenn Du jetzt sagst, dass Du statt der gut laufenden eigenen Dropbox das Aufsetzen eines dropbox-ähnlichen eigenen Dienstes (z.B. ownCloud) in einer Firmenumgebung an einem WAN-Anschluss mit entsprechendem Upstream, statischer IP und ohne Zwangstrennung meinst, dann würd ich das Popcorn vielleicht erstmal weglassen, behaupte in Sachen Aufwand aber trotzdem das Gegenteil und stell die Frage, wie realistisch dies für einen halbwegs durchschnittlichen Anwender ist.

Dass eine unverschlüsselte Email in etwa so sehr vor unbefugtem Zugriff geschützt ist, wie es eine Postkarte in der Post ist, sollte allgemein bekannt sein. Dass ein per Postkarte übertragener Link zu einer Datei in einer Dropbox unabhängig von der Verschlüsselung innerhalb der Dropbox und unabhängig davon, ob der Download der Datei über einen verschlüsselten Kanal erfolgt, ist entsprechend auch klar.

Aber das ändert nix daran, dass das SMTP-Protokoll einfach nicht dazu gedacht ist, "Anhänge" zu verarbeiten. Da wird nix angehängt, es wird in codierter Textform einfach in den Mail-Text eingefügt und gehofft, dass auf den Zwischenstationen nix verlorengeht, abgelehnt wird oder verändert wird. Auch das Verschlüsseln von kompletten Mails mit Anhang ändert daran gar nix.
 

Bananenbieger

Golden Noble
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@Necrosis:
Nur weil es YouTube und Co gibt, so ändern sich ja Funktionsweise und Archtiektur von des eMail nicht. Den gleichen Fehlschluss machen Leute übrigens auch im Mobilfunkbereich: Nur weil zuhause mittlerweile 100MBit/s liegen und man ohne Probleme Gigabyte-weise Daten durch die Leitung ziehen kann, heißt das nicht, dass das Mobilfunknetz ähnlichen Durchsatz erlaubt.

Gerne möchte ich Dir einige der vielen Probleme anführen:
  • Empfängermailbox ist größenmäßig beschränkt und kann durch große Anhänge blockiert werden
  • Empfängerserver akzeptiert Mails nur mit einer Größenbeschränkung
  • Empfängerserver akzeptiert nur bestimmte Dateiformate als Anhang
  • Fehlermeldungen von Mailservern werden u.U. nicht ordnungsgemäß zugestellt und landen oft im SPAM-Filter
  • SMTP erlaubt kein Resume bei Übertragungsfehlern, es muss immer die ganze Mail samt Anhängen neu übertragen werden, wenn ein Fehler aufgetreten ist
  • Das 30%ige Anwachsen der Mailgröße beim SMTP-Transfer ist bei Mobilfunkverbindungen mit beschränkter Übertragungsgeschwindigkeit und bei Volumenlimitierungen problematisch (unzuverlässiger und kostspieliger)
  • Der SMTP-Transfer ist bis auf ganz wenige Ausnahmen unverschlüsselt
  • Mailverschlüsselung an sich ist wenig verbreitet
  • SMTP Unterstützt keine "Empfangsquittungen" - Über HTTP lässt sich das technisch realisieren
  • Im Enterprise-Bereich werden Anhänge, die an mehrere Empfänger gesendet werden, mehrfach redundant abgelegt, was die Storage-Kosten vervielfacht (Beispiel: 1 MB Mail an 5 Empfänger verschlingt 6 MB, also Faktor 6). Effizientes Storage unter Berücksichtigung der Datenschutzvorschriften ist in dem Bereich nur über File-Server, Dokumentenmanagementsysteme und ähnliche Kollaborationssysteme möglich.



Ich weiß übrigens nicht, wo Du drucken lässt, aber bislang ist mir noch keine gute Druckerei untergekommen, die nicht einen Datenupload per FTP oder HTTP angeboten hat.

Einen eigenen Mail-Server zu betreiben ist Irrsinn, da das detaillierte Fachkenntnisse und viel Zeit zur Konfiguration und ein sehr gutes Monitoring erfordert, damit keine Mails verloren gehen. Außerdem hat man nur die Senderseite im Griff.

Eine genügend lange URL genügt als Zugangsberechtigung (das Äquivalent in Cookie-Form kommt selbst beim Online-Banking zur Anwendung - ist also sicher genug). Es ist heute immer noch die absolute Ausnahme, dass Mails verschlüsselt verschickt werden - Die Daten gehen also in den Meisten fällen komplett unverschlüsselt durch das Netz. Der Transfer über HTTPS ist dagegen "normal" und wird von Sender- und Empfängerseite standardmäßig unterstützt. Im Vergleich dazu ist es "out-of-the-box" nicht möglich, jemanden eine verschlüsselte Mail zu schicken.

Etwas als URL bereitzustellen, heißt nicht zwangsläufig, es auf Dropbox bereitzustellen. Da gibt es für jeden Datenschutzanspruch mehrere Lösungen, sowohl On-Premise als auch in der Cloud.

Oder man verwendet z.B. Skype für Dateiübertragungen. Das ist ziemlich abhörsicher (so sehr, dass mittlerweile das organisierte Verbrechen diesen Kommunikationsweg für sich entdeckt hat)

@dadudeness:
Eine URL unverschlüsselt zu übertragen, birgt natürlich auch Risiken, denen man aber mit IP- und User-Agent-Filtern ein wenig entgegenwirken kann. Sensible Daten werden bei mir im Unternehmen mittels Two-Factor-Authenfication abgesichert.

Ich persönlich wäre übrigens auch für einen neuen Standard für Mails, der die ganzen Altlasten umgeht. Bislang sind aber nur Dinge wie De-Mail aufgetaucht, die nicht wirklich eine globale Lösung darstellen.
 
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Necrosis

Goldparmäne
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Ihr habt ja recht, dass es nicht das sinnvollste ist. Aber nahezu alle Beschränkungen basieren nicht auf den Spezifikationen der E-Mail-Technologie, sondern auf der der Dienstleister Also der Anwender / Bereitsteller der Technologie. Und selbst der letzte Hinterwäldler-Dienst gibt dir heutzutage eine E-Mail mit 2,5MB weiter. Und mal ehrlich: wie häufig ist bei dir schon ein Anhang flöten gegangen? Bei einigen tausend meiner E-Mails jedenfalls noch nicht. Kein einziges mal. Sowohl von den Uni-Servern als auch bei der Arbeit oder privat.

BTW: Ich glaube ich habe mit meinem 384kbit/s Downstream zuhause in meinem Dorf durchaus einen Sinn dafür, den Versand größerer Dateien zu vermeiden und zu komprimieren wie es nur geht.

Mit der mangelnden Verbreitung von Mail-Verschlüsselung hast du recht. Dennoch musst du dabei maximal genau so viel verschlüsseln, wie du es auch auf einem Fileserver tun würdest.


Und zu guter letzt: Ein E-Mail-Standard auf aktuellem technischen Niveau wäre natürlich wünschenswert, allerdings sind die unternehmens- und technologiepolitischen Probleme dabei so immens, dass das wirklich komplex zu erarbeiten sein wird. Je größer die Verbreitung, desto schwerer fällt eine Anpassung.
 

Bananenbieger

Golden Noble
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Also ich fische regelmäßig Mails mit Anhängen aus meinem Spamordner.

So einfach und zuverlässig funktioniert eMail dann scheinbar auch nicht, was man gerade auch daran sieht, dass viele Anwender zu MailChimp oder SendGrid greifen.
 

OS 6.0.7

Tokyo Rose
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Da ich indirekt dieses Fass hier aufgemacht habe: Mir ging es nicht darum, dass man größere Dateien oder Dateien, die an viele Empfänger gehen, nicht besser zum Download bereitstellt, denn das ist selbstverständlich. Und mit Mega gibt es seit ein paar Tagen ja auch reichlich Space für umsonst. :-D

Sondern mir ging es darum, dass mail.app von Apple mit Dateianhängen unter IMAP erheblich mehr Probleme macht als unter POP und mehr Probleme als Postbox und Thunderbird. Seit ich Ende Dezember auf Postbox umgestiegen bin, bin ich alle Probleme los. Wenn diese Probleme daran liegen, dass das SMTP-Protokoll nicht für Dateianhänge gemacht ist, dann geht Postbox damit eben besser um und schafft es, Mails im Gesendet-Ordner zu speichern, die Mail einfach verschwinden lässt. Für mich spricht das deutlich gegen Mail.
 

Bananenbieger

Golden Noble
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Der Anteil der User von Mail.app/Thunderbird/Outlook/Postbox, die mit diesen Programmen Probleme haben, ist in etwa gleich groß (Ausnahme: Lotus Notes - Das hassen 90% der User).

Ich sehe jetzt nicht, was groß für oder gegen die populären Mail-Programme spricht, denn sie erfüllen grundlegend alle ihren Zweck.
 

wurst

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Also ich finde Apple Mail am aller besten!