Ich greife dieses Thema jetzt nochmal auf und berichte ein paar eigene Erfahrungen dazu:
Nachdem ich mir innerhalb Deutschland bzw. Europas nach einem bestimmten Artikel schon einen Wolf gesucht habe, ohne dabei fündig geworden zu sein, habe ich ihn jetzt doch wohl oder übel über ebay aus den USA bestellt.
Problem: Der einzige Händler, der den Artikel als neu anbietet, versendet nur über das "Global Shipping Program" von ebay, das es seit Mitte 2013 gibt. Mangels geeigneter Alternativen habe ich das dann probeweise gemacht und zugeschlagen.
ebay.com wirbt für sein Global Shipping Program vor allem mit dem Argument, dass insgesamt der Versand ins ausser-amerikanische Ausland dadurch vereinfacht werden soll, da im endgültigen Kaufpreis bereits sämtliche weiteren Kosten (Versand, Zoll, Einfuhrabgaben) enthalten sind.
Das Prinzip:
Kauft z.B. ein europäischer Käufer einen Artikel in den USA, wird in der Verkaufabwicklung gleich die Gesamtsumme berechnet und per PayPal bezahlt. Der Versand erfolgt derart, dass der Artikel zunächst per Inlandsversand an eine zentrale Sammelstelle (Global Shipment Center in Erlanger, Kentucky - südlich von Cincinatti) geschickt wird. Dort übernimmt ein zentraler Dienstleister - die Firma Pitney Bows - den internationalen Versand in das jeweilige Bestimmungsland, z.B. nach Deutschland. Nach Ankunft im Bestimmungsland - bleiben wir beim Beispiel Deutschland - wird die Sendung von einem Kooperationspartner - in aller Regel Hermes - übernommen und zugestellt.
Die Praxis:
Bei der Bezahlung des Artikels via PayPal bereits die erste Unregelmäßigkeit: PayPal verwendet einen etwas
schlechteren Dollar-Kurs gegenüber dem offiziellen Kurs des Dollars an diesem Tag! In meinem Fall machte das schon mal locker
23 Euro mehr aus, als ich vorab berechnet hatte. - Man beachte: Das alles passiert erst,
nachdem der Artikel gekauft wurde - mitten in der Kaufabwicklung.
Ich komme mir fast so vor, wie beim Kauf meines ersten Online-Flugtickets, wo man erst am Ende des ganzen Bestellprozesses den tatsächlichen Gesamtpreis präsentiert bekommt. Mit einem kleinen Unterschied: Es gibt beim GSP
nirgendwo eine
nachvollziehbare Dokumentation zur Berechnung der Versand- und Zoll- sowie Einfuhrgebühren. Das ist bereits
ziemlich undurchsichtig - aber erst die Spitze des Eisbergs!
Zu meinem speziellen Fall:
Der Kauf erfolgte am Montag, den 23.02.15 gegen 18 Uhr. Der Standort des Verkäufers ist Austin, Texas (Ortszeit: gegen 12 Uhr). Der Artikel wurde erfreulicherweise sehr schnell zum Versand fertig gemacht und noch am gleichen Tag aufgegeben. Transportdienstleister ist dabei zunächst die US-Staatspost USPS.
Die Abholung erfolgte noch am gleichen Abend. Innerhalb der nächsten beiden Tage erfolgte der Transport über Cincinatti, Ohio zum Global Shipping Center in Erlanger, Kentucky, wo das Päckchen gestern (25.02.2015) kurz vor Mitternacht - Ortszeit ankam (s. angehängte Datei).
Im nächsten Schritt wird die Sendung nun im Shipping Center für den Auslangsversand vorbereitet, d.h. es wird ein neues Versandlabel mit der tatsächlichen Bestimmungsadresse erstellt und geklebt. Weiterhin behält sich der Transportdienstleister vor, die Sendungen ggf. für den Transport zu "optimieren", d.h. evtl. umzupacken. Einer Reihe von Berichten zufolge wird dabei alles andere als zimperlich vorgegangen. Ich werde mal der Dinge harren, die da kommen ...
Ab diesem Zeitpunkt übernimmt nun auch die Sendungsverfolgung innerhalb von ebay das Tracing:
In der Zusammenfassung kann man über "Einzelheiten zum Verkauf" den Punkt "Versanddetails" aufrufen.
In der sich öffnenden Zusammenfassung (s. Screenshot) ist noch eine weitere detaillierte Auflistung über "Sendungsverfolgung: Übersicht aufrufen" abrufbar. Diese sieht ähnlich aus, wie das, was man von DHL, UPS und Konsorten kennt. Die Aktualisierungsgeschwindigkeit ist noch relativ zeitnah.
