• Apfeltalk ändert einen Teil seiner Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB), das Löschen von Useraccounts betreffend.
    Näheres könnt Ihr hier nachlesen: AGB-Änderung
  • Was gibt es Schöneres als den Mai draußen in der Natur mit allen Sinnen zu genießen? Lasst uns teilhaben an Euren Erlebnissen und macht mit beim Thema des Monats Da blüht uns was! ---> Klick

Enteignet Google!

Retrax

Schweizer Orangenapfel
Registriert
04.01.04
Beiträge
4.019
Ein interessantes Essay habe ich heute bei stern.de gefunden:

http://www.stern.de/digital/online/internetriese-enteignet-google-1648968.html

Darin wird ein meiner Meinung nach interessanter Ansatz dargestellt, um der fortwährenden Verknüpfung von Nutzungsweisen mit Cookies und der eigenen IP-Adresse durch Google entgegenzuwirken. Das Problem ist aber nicht Google alleine, sondern wir, die Nutzer, welche unreflektiert kostenlose Google Dienste nutzen, und es somit kein Entrinnen gibt. Nahezu jede Webseite integriert irgendwelche Google Dienste. Sei es Google Analytics, Google Maps, Google Suche und ähnliches. Jedesmal wenn man als Nutzer eine solche Webseite besucht, verständigen sich diese Google Dienste mit dem eindeutig identifizierbaren Google Cookie auf dem heimischen Rechner. Ein nahezu lückenloser Browserverlauf kann somit theoretisch auf Google's Server zusammengestellt werden.

Gerade auch vor dem Hintergrund der Einführung von IPV6 stellt sich eine neue Brisanz dar, vergleichbar mit einer festen IP-Adresse, da dann ein regelmäßiges Löschen der Cookies wenig nützt, wenn das neue Cookie dann wiederum mit der gleichbleibenden IP-Adresse korreliert. Natürlich ist eine IP-Adresse noch keine identifizierbare Person. Aber wenn man dann auch noch ein Google Konto hat bzw. den Browserverlauf über Tage, Wochen, Monate und Jahre mal selbst reflektiert, lässt sich eine Person wohl schon relativ gut eingrenzen.

Der Artikel fordert nun die Ausgliederung der Google Suchmaschine aus dem Google Konzern, und eine Umgestaltung in eine NGO:

Ich habe nichts gegen Google . Die Suchmaschine erleichtert mir die Arbeit. Sie hat den Journalismus produktiver gemacht, wie vorher in den 80er-Jahren der Computer, in den 90ern das Mobiltelefon und die E-Mail. Was für meine Branche gilt, gilt für viele andere auch. Ich bin sonst nicht für Enteignungen.

Wer eine Idee hat, die ihm Milliarden einbringt, soll die Milliarden haben, wenn er sich an die Regeln hält. Das Problem ist nur, dass Google nicht in die Regeln der modernen Marktwirtschaft passt. Google steht an einem Scheideweg. Die Frage lautet: Sollen Informationen stets mit ihrer wirtschaftlichen Nutzung verknüpft werden oder nicht? Ich meine nein. Deshalb muss die Suchmaschine enteignet werden - und in den Besitz ihrer Nutzer gelangen. Wenn die Nutzer das wollen, können sie es sogar durchsetzen.

Fangen wir vorn an: Google ist eine geniale Idee, den Gründern Sergey Brin und Larry Page kann man dafür dankbar sein. In nur einem Dutzend Jahren sind die weltgrößte Bibliothek und das weltgrößte Archiv entstanden. Das Web machte es möglich, dass physisch nichts gesammelt und nichts gekauft werden musste dafür, Google ist der große Katalog, in dem wir binnen Sekunden aus Abertrillionen Informationen für uns relevante heraussuchen.

Doch nun kommt das Aber. Google erschien vielen Bundesbürgern im vergangenen Jahr erstmals als undurchsichtiger Moloch, als sich die Menschen bewusst wurden, dass man ihr Haus und ihre Straße nicht nur einigermaßen grobkörnig aus der Satellitenperspektive (Google Earth) sehen kann, sondern auch die Straßenansicht samt Blumen oder Wäsche auf dem Balkon. Das Unbehagen kam nicht allein daher, dass Google Häuser fotografiert - das darf jeder Tourist. Das Unbehagen kam aus dem Gefühl heraus, dass Google nun Informationen, die wir freiwillig geben, mit Informationen kombiniert, auf die wir keinen Einfluss haben. Wenn Google eine Bibliothek ist, dann ist es eine, bei deren Betreten sich jemand hinter mich stellt, der jeden Schritt und jede Lektüre verfolgt.

Damit will ich nicht sagen, dass Google eine weltweite Stasi ist. Ich bin kein Anhänger von Verschwörungstheorien. Google ist eine Firma, die Informationen sammelt, keine geheime Armee. Außerdem weiß Google zunächst ja gar nicht, wer ich bin. Die Maschine kennt nur die IP-Adresse, also den Namen des Computers. Aber auf jedes Endgerät "pflanzt" Google Cookies, die die Suchanfragen der IP-Adresse zuordnen und speichern. Bei der nächsten Suche findet die Maschine das Gewünschte dann oft schneller. So lernt Google das Sucherverhalten seiner Nutzer kennen.

Das größere Problem bei Google ist, dass die Firma erheblich dazu beiträgt, dass immer mehr Daten kommerziell genutzt werden können. Google durchsucht Mails seines kostenlosen Dienstes Gmail nach werberelevanten Begriffen. Google hat für Betreiber anderer Webseiten Google Analytics entwickelt, das nach Ansicht deutscher Datenschützer gegen deutsche Gesetze verstößt. Google Analytics speichert und untersucht die Aktivitäten von bestimmten IP-Adressen.

Auch hier fehlt der letzte Schritt zum "gläsernen Bürger", aber die Gesamtheit der Analyseinstrumente führt zu (Fehl-)Informationsmöglichkeiten, die wir uns kaum träumen lassen. Wer in Hongkong einen jungen Franzosen einstellen will, kann anhand von dessen Postadresse erfahren, wie das Quartier aussieht (Street View) und was dort so eingekauft und diskutiert wird (Analytics), also den sozialen Hintergrund jenseits der Zeugnisse ermitteln.

Diese Kombination verschiedener Daten ist das Interessante für die Werbewirtschaft. Zu jeder Anfrage erscheint die Anzeige mit dem Produkt, das am besten passt. In der idealen Google-Welt gebe ich das Wort "Rückenschmerzen" ein, und kurze Zeit später klingelt der Physiotherapeut an meiner Tür. Was im ersten Moment gut klingt, führt auf Dauer zu weniger Auswahl und Konkurrenz.

Googles Ziel war einmal, sich nicht durch die Bedürfnisse der Werbewirtschaft beeinflussen zu lassen. Das ist Vergangenheit. Die Firma wirbt zwar damit, dass die eigentlichen Suchergebnisse nicht käuflich sind. Wäre das so, wäre die Maschine auch nicht mehr glaubwürdig und würde sofort Marktanteile verlieren. Aber gegen die Suchmaschinenoptimierung vieler Anbieter von Informationen und Produkten kann sich Google nur partiell wehren: durch Optimierungen seiner Software, die Manipulationen erschweren, oder durch Eingriffe in die Ergebnisse durch Google-Mitarbeiter, die automatisierten Listen "von Hand" verändern.

Das philosophische Problem des patentierten Page-Rank-Verfahrens lässt sich nicht lösen. Vielleicht ohne es zu ahnen, hat Page eines der Grundprinzipien des Kapitalismus in den Informationssektor übertragen: die Macht der großen Zahl. Wer Marktführer ist, muss nicht mehr das beste Produkt herstellen. Erfolg gebiert Erfolg, und Berühmtheit gebiert Berühmtheit. In seinem Buch "Mentaler Kapitalismus" hat Georg Franck als "Ökonomie der Aufmerksamkeit" beschrieben, wie in der akademischen Welt zunehmend die Zahl der Zitate wichtiger ist für eine wissenschaftliche Karriere als der Inhalt der Arbeiten.

Die "richtige" Antwort bei Google ist die, die am häufigsten gegeben wurde. In 80 Prozent aller Fälle dürfte das kein Problem sein, weil sich in den ersten zehn Suchergebnissen eine eindeutige Antwort findet. Aber in den weniger eindeutigen Fällen kann die Mehrheitsmeinung gegenüber der Minderheitenposition bevorzugt und so gefestigt werden. So verstärkt Google den Trend zu einer Welt, die immer einförmiger wird, je mehr sie zusammenwächst.

Weil Google von Werbung lebt, darf die Firma diese Entwicklung nicht infrage stellen, sie wird sie im Rennen mit Facebook eher forcieren. Deshalb wäre es besser, die Suchmaschine würde in einen Verein oder eine Stiftung überführt, deren Ziel es ist, die auf der Welt vorhandenen Informationen zu organisieren und zugänglich zu machen. Der Verein sollte international sein und seinen Sitz in einem unabhängigen Land haben wie der Schweiz, Norwegen oder Neuseeland. Professionelle Internetnutzer wie Firmen, Internet-Nichtregierungsorganisationen und Privatleute sollten sich beteiligen können. Der Verein sollte der Meinungsfreiheit verpflichtet sein und sich Zensur widersetzen. Er sollte das an Google fördern, was der Allgemeinheit dient.

Die Vereinslösung ist nötig, weil Google sich der normalen Marktregulierung entzieht, die verhindert, dass Firmen ihre monopolähnliche Stellung ausnutzen können. Da Google bei den Suchmaschinen in Europa einen Marktanteil von mehr als 60 Prozent hat, könnten die Wettbewerbshüter der EU eingreifen. Aber wie zerschlägt man Google? In zwei Firmen, die die Anfragen von A bis K und von L bis Z beantworten?

Wenn Google Konkurrenten behindert, können die Behörden etwas tun. Aber sonst: Da müssten die Konkurrenten schon von sich aus stärker werden. Eine spezielle Regulierungsbehörde wäre besser. Doch weil die Firma ein US-Unternehmen ist, müsste dort der Regulator sitzen. Eine staatliche US-Kontrolle über eine Maschine, die der ganzen Welt nutzt? Nein danke.

Was eigentlich nötig wäre, gibt das Wettbewerbsrecht der USA und der EU nicht her: eine Trennung der Suchmaschine von den Nebengeschäften. Diese Trennung muss auf andere Weise herbeigeführt werden. Die Google-Eigner können Youtube, Android, die chauffeurlosen Autos und andere Geschäftsbereiche gern behalten und reiche Leute bleiben. Sie sollen nur den Teil, an dem es ein weltöffentliches Interesse gibt, abgeben. Bei einem wirklich nutzerfreundlichen Google würde bezahlte Werbung nur erscheinen, wenn man zusätzlich Werbung anklickt. Ein ganz werbefreies System würde eine andere Finanzierung nötig machen, womit wir bei den Nutzergebühren oder unseligen Staatszuschüssen wären.

Kurz: Google soll die Suchmaschine ihren Nutzern schenken. Denn nur die Nutzer machen Google zu dem, was es ist. Mit jeder Anfrage lernt das System. Jeder, der den kostenlosen Service nutzt, ist auch Mitarbeiter. Die Nutzer haben also Macht. Sie könnten in einer Internetpetition die Enteignung verlangen. Sie könnten die Forderung durch Aktionen unterstützen, die den Börsenkurs nicht unbeeinflusst lassen würden. Stellen wir uns doch einmal vor, wir würden nur eine Woche lang alternative Suchmaschinen anklicken. Würden statt Google Übersetzer die Wörterbücher aus dem Schrank holen.

In ein Lexikon schauen oder jemanden im Büro fragen, statt schnell was einzutippen. Die Nerds würden bizarre Webseiten gestalten und durch massenweise Suche an Stellen in den Suchergebnissen platzieren, wo sie nicht hingehören.

Für eine kleine Revolution im Netz braucht man keine Gewehre, kein Geld, kein Gericht. Man braucht nur Schwarmintelligenz. Oder, anders ausgedrückt, eine Masse passiver Nutzer, die plötzlich aktiv wird. Es lebe Google.org statt Google.com.
 
  • Like
Reaktionen: DeadEye

loop

Apfel der Erkenntnis
Registriert
15.06.06
Beiträge
726
Ich finde die Leute sollten als erstes aufhören Adressen die sie kennen, wie z.B. facebook.com bei google einzugeben nur um einen link zu erhalten.
Als zweites sollte sich jeder bevor er jedweden scheiß bei google sucht vorher Gedanken darüber machen was er da sucht.
Als drittes sollten sich alle mal überlegen was sie fürn uninteressanten scheiß bei Fetchbook & co. über sich Preisgeben (die hängen ihre Personalien ja auch nicht in Dortmund in der Innenstadt aus)
Als viertes wäre es vielleicht ratsam darauf zu Achten was sie Online alles Geschäftlich regeln
Und als fünftes würde ich persönlich aufhören jeden Scheiß im Internet anzuklicken und mitzumachen.

Ich bin immernoch für einen Internet-Führerschein.
 

Snoopy181

Roter Astrachan
Registriert
16.02.09
Beiträge
6.333
Ich finde, jeder ist für sein Handeln im Netz selbst verantwortlich. Ich weiß nicht, warum immer geschrieen wird, es solle Gesetze geben oder einen "Internet-Führerschein" - vielleicht einfach mal den Kopf einschalten.

Web 2.0 erfordert auch Brain 2.0!
 

Retrax

Schweizer Orangenapfel
Registriert
04.01.04
Beiträge
4.019
Web 2.0 erfordert auch Brain 2.0!

Ja, nur dass bei Google ein Brain x.x irgendwann auch nicht mehr hilft...außer man schaltet eben Cookies komplett ab, aber das geht dann schon sehr auf Kosten eines bequemen Weberlebnisses. Und wie gesagt, wenn Du eine fixe IP-Adresse hast (wie bei Kabelnetzbetreibern heute schon oftmals), dann sehe ich für den normalen Nutzer irgendwie auch keinen Ausweg.

Klar, die Profis können Tor und wie die ganzen Anonymisierungsdienste etc. heissen, nutzen. Aber das ist nicht das was man einem unbedarften Nutzer zumuten möchte.
 

landplage

Admin
AT Administration
Registriert
06.02.05
Beiträge
23.491
Die Google-Suche auszugliedern und womöglich noch werbefrei zu machen erfordert einen neuen Weg der Finanzierung der riesigen Serverfarmen, des Entwickler- und Betreiberpersonals usw. Wo das herkommen soll, verstehe ich noch nicht. Gebühren für eine Suchmaschine? Pauschal pro Jahr oder pro Anfrage? Zahlen von 2008
Die Wikipedia schwimmt auch nicht gerade in Geld und die haben bestimmt weniger am Laufen zu halten. Mit Spenden allein wird es also nicht getan sein.
 

Retrax

Schweizer Orangenapfel
Registriert
04.01.04
Beiträge
4.019
Wo das herkommen soll, verstehe ich noch nicht.

Der Autor macht diesbzgl. Vorschläge:

Ein ganz werbefreies System würde eine andere Finanzierung nötig machen, womit wir bei den Nutzergebühren oder unseligen Staatszuschüssen wären.

Warum nicht letzteres bzw. auf internationaler / europäischer Ebene? Anscheinend hat / hatte man ja auch Geld übrig um eine europäische Suchmaschine zu entwickeln bzw. sonst stehen die Bürokraten ja auch nicht gerade im Verdacht, sorgsam mit Gelder umzugehen...

Schließlich ist die Suchmaschine von Google, wie schreibt er... von "weltöffentlichem Interesse". Daher wäre diese Technik in der Hand der Weltöffentlichkeit mal etwas sinnvolles.
 

Thems

Schöner von Nordhausen
Registriert
18.07.09
Beiträge
324
Na klar, und die Poltiker werden einfach Geld hineinstecken, ohne irgendwelche Gegenleistungen.
Ich empfinde vieles davon als Übertreibung. Zum Beispiel

Was im ersten Moment gut klingt, führt auf Dauer zu weniger Auswahl und Konkurrenz.

Ja so etwas wie ein Führerschein fürs Internet wäre nicht schlecht. Allerdings nur mit einer entsprechenden Weiterbildung, was man für Daten preisgeben sollte, wie man Passwörter wählt etc. und WIESO man dies machen sollte.
 

Macbeatnik

Golden Noble
Registriert
05.01.04
Beiträge
34.277
Ich denke nicht, das eine verstaatlichung Googles besser wäre, fürchtete man sich früher vor dem staatlichen Großen Bruder, hat man heute einen privatwirtschaftlichen. Was staatliche Einmischung für Folgen hat, sieht man ja in schon bei Chinas Aktivitäten oder der Abschaltung des Netzes in Ägypten oder bei den cruden Ideen des Wolfes im Schafspelz Obama, der und dessen Leute daran denken, das Internet von der USA aus zu kontrollieren zu wollen oder den Versuchen in Australien Zensur im Netz zu üben.
Der Nutzer selbst ist Schuld, er nimmt die Angebote willig an, und offenbart dadurch sein Desinteresse an seinen Daten oder geistigen Eigentum und überlässt es bereitwillig den Datenkraken, fatal ist nur, das dann auch wie im Falle FaceBooks durchaus Leute in deren Fänge geraten, die mit derartigen Lifestyleprodukten nicht zu tun haben wollen.
Ich für meinen Teil habe so weit es geht und mir bewusst ist seit langer Zeit alles von Google geblockt und nutze so weit wie möglich mir genehme (eventl. auch Datenkraken, nutze ja schliesslich auch Apple Produkte und das wissentlich) Dienste und fahre gut damit. Bin mir aber wie gesagt durchaus bewusst, das ich stets in die Datenfalle tappen kann.
Über Tor und andere AnonymDienste hab ich früher gesurft, aber man stumpft ja ab und das Freenet ist auch wohl nicht mehr das, was es früher einmal versprach.
 

landplage

Admin
AT Administration
Registriert
06.02.05
Beiträge
23.491
Schließlich ist die Suchmaschine von Google, wie schreibt er... von "weltöffentlichem Interesse". Daher wäre diese Technik in der Hand der Weltöffentlichkeit mal etwas sinnvolles.
Dann wäre das Stopfen von kritischen Sicherheitslücken in Windows oder die weitere Verbreitung von Linux auch von weltöffentlichem Interesse.

Ehrlich, dann möchte ich die Steuergelder lieber z. B. in die Erforschung und Behandlung seltener Krankheiten investieren. Anstatt in eine Suchmaschine, deren Cookie-Meldungen statt bei Google bei den finanzierenden Regierungen landen.
 

Retrax

Schweizer Orangenapfel
Registriert
04.01.04
Beiträge
4.019
Dann wäre das Stopfen von kritischen Sicherheitslücken in Windows oder die weitere Verbreitung von Linux auch von weltöffentlichem Interesse.
Eigentlich nicht.
Ehrlich, dann möchte ich die Steuergelder lieber z. B. in die Erforschung und Behandlung seltener Krankheiten investieren. Anstatt in eine Suchmaschine, deren Cookie-Meldungen statt bei Google bei den finanzierenden Regierungen landen.
Ja klar, alle anderen Aktivitäten werden bei Googleübernahme sofort und alternativlos gestrichen und eingestellt. ;)
Zudem heisst internationale Finanzierung ja nicht zwangsläufig alleinige Finanzierung oder alleinige Kontrolle durch staatliche Organe, noch sollte man sich bei diesem Glasperlenspiel darüber ereifern, ob und wo dann mögliche "Cookies" bei bestimmten Stellen landen oder nicht landen... Darum geht es doch noch gar nicht, bzw. der Sinn liegt ja gerade darin, dass man von der Datensammelwut wegkommt und nicht auf Regierungsstellen verlagert. So habe ich zumindest den Artikel oben verstanden. Davon ab finde ich die Idee der Überführung in eine Stiftung oder eines Vereines ähnlich wie bei Mozilla durchaus reizvoll und von Vorteil für die Nutzer z.b. gerade auch hinsichtlich der Speicherdauer der preisgegebenen Informationen bzgl. des Browserverlaufs in Bezug auf IP-Adressen. Google spricht diesbzgl. glaube ich von 6 Monaten - aber wer überprüft das? Ich meine mich erinnern zu können, dass Google es sogar ganz konkret abgelehnt hatte dies von unabhängiger Seite verifizieren zu lassen. Also ein "mehr" an Transparenz wäre sicher wünschenswert.
 
Zuletzt bearbeitet:

landplage

Admin
AT Administration
Registriert
06.02.05
Beiträge
23.491
Ja klar, alle anderen Aktivitäten werden bei Googleübernahme sofort und alternativlos gestrichen und eingestellt. ;)
Wenn Google das zum Kaufpreis auf Basis Marktwert anbietet oder meinetwegen großzügig zum halben Marktwert ...
 

Snoopy181

Roter Astrachan
Registriert
16.02.09
Beiträge
6.333
Zudem heisst internationale Finanzierung ja nicht zwangsläufig alleinige Finanzierung oder alleinige Kontrolle durch staatliche Organe, […]
Wer soll denn sonst mehr oder weniger uneigennützig (!) Geld zuschießen? Ein Drittunternehmen? Dann können wir auch gleich bei Google bleiben,

[…] noch sollte man sich bei diesem Glasperlenspiel darüber ereifern, ob und wo dann mögliche "Cookies" bei bestimmten Stellen landen oder nicht landen... Darum geht es doch noch gar nicht, bzw. der Sinn liegt ja gerade darin, dass man von der Datensammelwut wegkommt und nicht auf Regierungsstellen verlagert.
Du widersprichst Dir gerade selber. Am Anfang verlangst Du keine eindeutig identifizierbaren Cookies nur von Google, jetzt forderst Du eine einheitliche staatliche Kontrolle — der Unterschied liegt da echt nur im Ort, wo die Informationen gespeichert werden. Und glaube nicht, dass die Daten dann geschützter wären. Wenn ich sehe, was die Amerikaner schon alleine dank Swift-Abkommen von uns erfahren...

Davon ab finde ich die Idee der Überführung in eine Stiftung oder eines Vereines ähnlich wie bei Mozilla durchaus reizvoll und von Vorteil für die Nutzer z.b. gerade auch hinsichtlich der Speicherdauer der preisgegebenen Informationen bzgl. des Browserverlaufs in Bezug auf IP-Adressen.
Und wer soll dieser Stiftung spenden? Irgendwann werden die Gelder vielleicht knapp und dann stehen wir vor zwei Alternativen:
  • Wir benutzen einfach zeitweise keine Suchmaschine, was ich nicht für praktikabel halte und was sicherlich kaum jemand durchziehen würde, oder
  • Man nimmt das Angebot eines eventuellen Sponsors an, der das ganze — wie oben bereits beschrieben — aber kaum ohne Gegenleistung (Cookie-Informationen?) machen wird.
Die selbstlose Welt, in der Deine Idee realisierbar wäre, gibt es leider (noch) nicht.

Google spricht diesbzgl. glaube ich von 6 Monaten - aber wer überprüft das? Ich meine mich erinnern zu können, dass Google es sogar ganz konkret abgelehnt hatte dies von unabhängiger Seite verifizieren zu lassen. Also ein "mehr" an Transparenz wäre sicher wünschenswert.
Und wer garantiert Dir die Transparenz bei staatlicher Kontrolle oder einer Stiftung? Weißt Du, ob Bundesnachrichtendienst, Verfassungsschutz und Bundeskriminalamt wirklich nur das lesen was sie dürfen?
 

Retrax

Schweizer Orangenapfel
Registriert
04.01.04
Beiträge
4.019
Och Leute...

Ein bisschen mehr Idealismus, bitte! ;)
 

Snoopy181

Roter Astrachan
Registriert
16.02.09
Beiträge
6.333
Wollen wir hier eine Diskussion mit Vor- und Nachteilen führen oder nur unser Wunschdenken posten? ;)
 

Retrax

Schweizer Orangenapfel
Registriert
04.01.04
Beiträge
4.019
Wollen wir hier eine Diskussion mit Vor- und Nachteilen führen oder nur unser Wunschdenken posten? ;)

z.b. hier:

Und wer garantiert Dir die Transparenz bei staatlicher Kontrolle oder einer Stiftung?

ja, überleg doch mal... phantasiere doch mal ein bisschen. Das soll gar nicht so schwer sein, und Du wirst überrascht sein ob der Möglichkeiten die sich diesbzgl. plötzlich auftun...

Immer nur dagegen sein, und meckern, und klein-klein machen kann doch jeder... ;)
 

Snoopy181

Roter Astrachan
Registriert
16.02.09
Beiträge
6.333
ja, überleg doch mal... phantasiere doch mal ein bisschen. Das soll gar nicht so schwer sein, und Du wirst überrascht sein ob der Möglichkeiten die sich diesbzgl. plötzlich auftun...
Also ich sehe keine Möglichkeit, eine Art EU-Behörde einfach so zu überwachen. Und auch bei einer deutschen Behörde wäre das nicht viel einfacher. Außerdem bin ich immer noch der Meinung, dass nun wirklich nicht alles überwacht werden muss. Da Du aber anscheinend Ideen hast, poste sie doch einfach mal. Wenn es da eine gute Möglichkeit gibt, lasse ich mich auch gerne umstimmen.

Immer nur dagegen sein, und meckern, und klein-klein machen kann doch jeder... ;)
Das sagen die, die keine Argumente liefern immer dann, wenn sie nach genau diesen gefragt werden. Genauso, wie Du das Treiben von Google skeptisch siehst, hinterfrage ich Deine Meinung.
 

Retrax

Schweizer Orangenapfel
Registriert
04.01.04
Beiträge
4.019
Also ich sehe keine Möglichkeit, eine Art EU-Behörde einfach so zu überwachen. Und auch bei einer deutschen Behörde wäre das nicht viel einfacher. Außerdem bin ich immer noch der Meinung, dass nun wirklich nicht alles überwacht werden muss. Da Du aber anscheinend Ideen hast, poste sie doch einfach mal. Wenn es da eine gute Möglichkeit gibt, lasse ich mich auch gerne umstimmen.
Wieso machst Du das so an einer Behörde fest?

Das sagen die, die keine Argumente liefern immer dann, wenn sie nach genau diesen gefragt werden. Genauso, wie Du das Treiben von Google skeptisch siehst, hinterfrage ich Deine Meinung.

Ist ja auch dein gutes Recht, aber viel neues außer einem unspezifischen "kann ich mir nicht vorstellen" und "dagegen" kommt halt bei Dir auch nicht bei raus...
 

Snoopy181

Roter Astrachan
Registriert
16.02.09
Beiträge
6.333
Dann lass es einen Verein sein. Fakt ist, dass man einen Verein, der für 83 Millionen Menschen zuständig ist, nicht überwachen kann wie einen Verein für einige wenige Menschen. Ich wüsste einfach nicht, wie das machbar sein soll. Man muss die richtigen Leute finden, die wirklich unabhängig sind, sodass ein solches Gremium wieder sehr schwerfällig wird, weil man es überwachen will. Und dann wird es eben undurchschaubar. Wir sehen es doch in der EU und in Deutschland ständig.

So, jetzt habe ich meine Meinung begründet dargelegt. Was hälst Du davon, jetzt auch mal mit Argumenten zu punkten statt mit Polemik und Gegenfragen.
 

Retrax

Schweizer Orangenapfel
Registriert
04.01.04
Beiträge
4.019
Dann lass es einen Verein sein. Fakt ist, dass man einen Verein, der für 83 Millionen Menschen zuständig ist, nicht überwachen kann wie einen Verein für einige wenige Menschen. Ich wüsste einfach nicht, wie das machbar sein soll. Man muss die richtigen Leute finden, die wirklich unabhängig sind, sodass ein solches Gremium wieder sehr schwerfällig wird. Und dann wird es eben undurchschaubar. Wir sehen es doch in der EU und in Deutschland ständig.

wieso redest du eigentlich dauernd vom Überwachen...genau davon will man doch weg. Ja, aber die Vereinsidee ist doch gut. Oder so wie bei Wikipedia. Ich kann mir z.b. ein großes Problembewusstsein unter den Nutzern vorstellen, wenn dieses aktiviert wird indem selbige realisieren was und wie da über Cookies und Tracking Cookies alles über den einzelnen gesammelt und verknüpft werden kann, und dass es da so lange keinen Ausweg gibt solange Nutzer und Webautoren fleissig Google Dienste nutzen und in Webangebote integrieren. Dieses Problembewusstsein könnte sich z.b. in der Bereitschaft einer Kulturflatrate niederschlagen, welche dann unter anderem auch die Stifungssuchmaschine finanziert oder mischfinanziert, und damit teils über Europäische Zuschüsse, teils über Spenden, teils über Sozialabgaben....also der Punkt ist doch, dass es sehr viele verschiedene Modelle gibt und die Idee keineswegs von vornherein zum Scheitern verurteilt wäre. Der andere Punkt ist, dass das Gremium von so einer Stiftung oder so eines Vereines natürlich mit unterschiedlichen Personen und Experten welche ein hohes Ansehen hinsichtlich der Themen Bürgerrechte, Datenschutz, Freiheitsrechte,... besitzen, besetzt werden kann. Warum nicht einen Sascha Lobo, einen Julian Assange, eine Leutheusser-Schnarrenberger, eine Piratenparteiler, einer vom CCC etc... Also welche, die einen guten diesbzgl. Leumund besitzen. Aber auch das sind alles Diskussionen die ja jetzt aus der Luft gegriffen sind weil es gar nicht aktuell ist. Der Punkt ist wiederum es werden sich Personen finden die vertrauenswürdig sind, es werden sich Systeme finden damit die Nutzer selbst ihre Daten einsehen und ggf. löschen lassen können, es werden sich Modelle finden können...

So, jetzt habe ich meine Meinung begründet dargelegt.

So, und jetzt gibts erstmal ein Bierchen auf den Schreck einer eigenständig dargelegten Meinung, oder was? :D

Was hälst Du davon, jetzt auch mal mit Argumenten zu punkten statt mit Polemik und Gegenfragen.

Ach, das habe ich doch schon die ganze Zeit. Ich weiss gar nicht was Du da groß erwartest. Etwa eine fertige Konzeption mit einer Aufschlüsselung bis ins kleinste Detail... am besten noch nachdem intensiv die Haushaltspläne der BRD und von Europa gelesen wurden? :)

Außerdem...also Polemik....ich bitte Dich...weisst Du überhaupt was das heisst? Laut Wikipedia:
Bezeichnet Polemik einen meist scharfen Meinungsstreit...

Das war doch jetzt nicht "scharf gestritten"...
 
Zuletzt bearbeitet:

Ozelot

deaktivierter Benutzer
Registriert
02.09.09
Beiträge
5.744
In was für einer unrealistischen Welt lebt denn der Typ? Google enthaupten, na klar. Aber ich bin mir über die Problematik natürlich bewusst.

Für Safari gibt es zumindest eine Erweiterung, die Google Analytics stark einschränkt. Außerdem kann man den Diensten mit Little Snitch das Licht ausschalten. ;)

Über Vidalia zu surfen, sprich TOR zu benutzen, ist kein sehr spaßiges Erlebnis. Zu langsam, zu langsam, zu langsam.

Wusste gar nicht das man eine statische IP bei Kabelnetzbetreiber hat?

Und wenn man die Cookies ganz deaktiviert, muss man sie auf der nächsten Seite wieder aktivieren. Das ist nervig, es gibt nicht mal ein Tastenkürzel dafür!