- Registriert
- 11.01.11
- Beiträge
- 654
Sechs Jahre ist es her, seit der taiwanische Computer-Hersteller ASUS mit dem Eee PC eine neue Produktkategorie etablierte: Netbooks. Kleine, mobile Computer, häufig nicht mehr als elf Zoll groß und den wuchtigen Laptops allein in Sachen Gewicht und Energieeffizienz überlegen. Um die Mini-Rechner scherte sich schon bald eine achtbare Nutzerbasis, vor allem bei Studenten kam das Produkt an. Andere Hersteller wie Acer zogen nach. Jetzt gibt die Branche auf. Der Markt ohnehin schon seit Längerem stark rückläufig, fahren die Hersteller die Produktion im ersten Quartal dieses Jahres rapide herunter. Neue Modelle werden nicht mehr folgen. So triumphieren das iPad, das MacBook sowie die Ultrabooks - und mit ihnen Steve Jobs.[PRBREAK][/PRBREAK]
Die letzte Bastion der Netbook-Fabrikanten ist gefallen. Während andere Hersteller wie Samsung, HP oder Dell das sinkende Schiff angesichts der schwindenden Nachfrage bereits verliessen und ihre Bemühungen in Richtung der Tablets zu konzentrieren versuchen, geben jetzt auch ASUS und Acer endgültig auf. Beide Unternehmen produzierten die Mini-Rechner bis zuletzt noch als einzig verbliebene Marken. Vergleicht man die erwarteten Verkaufszahlen der Geräte mit denen von heute, wird deutlich warum. Noch im Jahr 2009 auf rund 35 Millionen Exemplare steigend, sollten bis zu Beginn dieses Jahres knapp 140 Millionen Netbooks verkauft werden. So die Erwartungen der Hersteller. Am Ende wird die Zahl der Geräte, die in diesem Jahr verkauft werden sollen, nach einem Bericht des britischen Guardian bei annähernd null liegen. Inzwischen haben ASUS und Acer beiderseitig angekündigt, keine weiteren Modelle auf den Markt bringen zu wollen. Mehr noch: Die gegenwärtigen Lagerbestände werden abverkauft, die Produktion wird ebenfalls eingestellt.
Insgesamt vier Faktoren sollen laut dem Bericht für den Niedergang der Branche verantwortlich sein. Zum einen ist es der wachsende Markt der von Chipfertiger Intel propagierten Ultrabooks. Die mobilen Flachrechner sind erheblich leistungsstärker und weisen vergleichsweise ähnlich hohe Akkulaufzeiten auf. Zudem suchen die Geräte mit Größen im Umfang von meist 13 Zoll exakt die Nische zwischen Netbooks und klassischen Notebooks. Neue Fertigungsverfahren und technologische Fortschritte erlauben außerdem eine ähnlich schlanke Bauweise der Geräte. Neben den aktuellen Entwicklungen auf dem Weltmarkt seien zum anderen aber auch die Gewinnmargen für die Hersteller von Netbooks zu gering. Weitere Bemühungen in diesem Segment wären also schon aus rein ökonomischer Sicht bedenklich.
Den entscheidenden Todesstoß für die Netbooks sollen jedoch das MacBook Air und insbesondere das iPad gesetzt haben. Im Jahr 2010 vom damaligen Apple-Chef Steve Jobs vorgestellt, konnte das Apple-Tablet nicht nur im Sturm den Markt erobern. Vielmehr schuf Jobs mit dem 9,7 Zoll großen Gerät eine ebenfalls völlig neue Produktkategorie. Unter der Federführung Jobs' habe das Unternehmen aus Cupertino frühzeitig erkannt, dass viele Nutzer trotz der zwischenzeitlich großen Beliebtheit per se kein Netbook wollten, argumentiert der US-Blog Slate. Stattdessen gelang es Jobs, die Netbook-Sparte auf seiner iPad-Präsentation öffentlich zu düpieren, in dem er das Gerät als Nische zwischen Smartphone und Laptop deklarierte. Eine Rolle, die die "langsamen" Netbooks mit "qualitätsschwachen Bildschirmen" und "müßiger PC-Software" allenfalls unzureichend ausfüllen, so Jobs damals im Wortlaut.
Käufer von Netbooks hätten in diesem Zusammenhang aber entweder einen leicht transportierbaren, vollwertigen Laptop oder einen günstigen Rechner gesucht, mit dem sie im Netz surfen, Emails abrufen und andere kleine Aufgaben erledigen könnten, schreibt Slate weiter. Dass Apple diese Bedürfnisse der Nutzer nicht mit der Entwicklung eines eigenen Netbooks, sondern mit MacBook Air und dem iPad "besser als jedes Netbook zuvor" befriedigte, sei dann der entscheidende Schlag gegen die führenden Netbook-Hersteller um ASUS und Acer gewesen. Die Zahlen geben Jobs' auch drei Jahre nach Einführung des iPad und des damals völlig neu gestalteten MacBook Air recht. Während das iPad bei Verkaufszahlen zur Höchstform aufläuft und trotz leicht rückläufiger Werte mit einem Marktanteil von rund 50 Prozent weiter dominiert, ist auch das MacBook Air mittlerweile weitaus mehr als eine Randerscheinung. So geben die Netbooks ihr Lager am Ende auf. Geschlagen von einem Konzern, dessen mittlerweile verstorbener Chef bereits vor drei Jahren feststellte: "The problem is that netbooks aren't better at anything."
Die letzte Bastion der Netbook-Fabrikanten ist gefallen. Während andere Hersteller wie Samsung, HP oder Dell das sinkende Schiff angesichts der schwindenden Nachfrage bereits verliessen und ihre Bemühungen in Richtung der Tablets zu konzentrieren versuchen, geben jetzt auch ASUS und Acer endgültig auf. Beide Unternehmen produzierten die Mini-Rechner bis zuletzt noch als einzig verbliebene Marken. Vergleicht man die erwarteten Verkaufszahlen der Geräte mit denen von heute, wird deutlich warum. Noch im Jahr 2009 auf rund 35 Millionen Exemplare steigend, sollten bis zu Beginn dieses Jahres knapp 140 Millionen Netbooks verkauft werden. So die Erwartungen der Hersteller. Am Ende wird die Zahl der Geräte, die in diesem Jahr verkauft werden sollen, nach einem Bericht des britischen Guardian bei annähernd null liegen. Inzwischen haben ASUS und Acer beiderseitig angekündigt, keine weiteren Modelle auf den Markt bringen zu wollen. Mehr noch: Die gegenwärtigen Lagerbestände werden abverkauft, die Produktion wird ebenfalls eingestellt.
Insgesamt vier Faktoren sollen laut dem Bericht für den Niedergang der Branche verantwortlich sein. Zum einen ist es der wachsende Markt der von Chipfertiger Intel propagierten Ultrabooks. Die mobilen Flachrechner sind erheblich leistungsstärker und weisen vergleichsweise ähnlich hohe Akkulaufzeiten auf. Zudem suchen die Geräte mit Größen im Umfang von meist 13 Zoll exakt die Nische zwischen Netbooks und klassischen Notebooks. Neue Fertigungsverfahren und technologische Fortschritte erlauben außerdem eine ähnlich schlanke Bauweise der Geräte. Neben den aktuellen Entwicklungen auf dem Weltmarkt seien zum anderen aber auch die Gewinnmargen für die Hersteller von Netbooks zu gering. Weitere Bemühungen in diesem Segment wären also schon aus rein ökonomischer Sicht bedenklich.
Den entscheidenden Todesstoß für die Netbooks sollen jedoch das MacBook Air und insbesondere das iPad gesetzt haben. Im Jahr 2010 vom damaligen Apple-Chef Steve Jobs vorgestellt, konnte das Apple-Tablet nicht nur im Sturm den Markt erobern. Vielmehr schuf Jobs mit dem 9,7 Zoll großen Gerät eine ebenfalls völlig neue Produktkategorie. Unter der Federführung Jobs' habe das Unternehmen aus Cupertino frühzeitig erkannt, dass viele Nutzer trotz der zwischenzeitlich großen Beliebtheit per se kein Netbook wollten, argumentiert der US-Blog Slate. Stattdessen gelang es Jobs, die Netbook-Sparte auf seiner iPad-Präsentation öffentlich zu düpieren, in dem er das Gerät als Nische zwischen Smartphone und Laptop deklarierte. Eine Rolle, die die "langsamen" Netbooks mit "qualitätsschwachen Bildschirmen" und "müßiger PC-Software" allenfalls unzureichend ausfüllen, so Jobs damals im Wortlaut.
Käufer von Netbooks hätten in diesem Zusammenhang aber entweder einen leicht transportierbaren, vollwertigen Laptop oder einen günstigen Rechner gesucht, mit dem sie im Netz surfen, Emails abrufen und andere kleine Aufgaben erledigen könnten, schreibt Slate weiter. Dass Apple diese Bedürfnisse der Nutzer nicht mit der Entwicklung eines eigenen Netbooks, sondern mit MacBook Air und dem iPad "besser als jedes Netbook zuvor" befriedigte, sei dann der entscheidende Schlag gegen die führenden Netbook-Hersteller um ASUS und Acer gewesen. Die Zahlen geben Jobs' auch drei Jahre nach Einführung des iPad und des damals völlig neu gestalteten MacBook Air recht. Während das iPad bei Verkaufszahlen zur Höchstform aufläuft und trotz leicht rückläufiger Werte mit einem Marktanteil von rund 50 Prozent weiter dominiert, ist auch das MacBook Air mittlerweile weitaus mehr als eine Randerscheinung. So geben die Netbooks ihr Lager am Ende auf. Geschlagen von einem Konzern, dessen mittlerweile verstorbener Chef bereits vor drei Jahren feststellte: "The problem is that netbooks aren't better at anything."
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: