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Ein nicht ganz einfache Frage......

MatzeLoCal

Rheinischer Bohnapfel
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Hallo,

einige von euch kennen vielleicht Das Orangenmädchen von Jostein Gaarder. Ich habe es jedenfalls während der letzten Woche in Taizé gelesen und darin stellt Gaarder eine Frage, die natürlich indirekt an den Leser geht...

Ich möchte die Frage mal hierher weiterleiten und hoffe das ein paar Antworten.. und bitte mit Begründung.

Jostein Gaarders 'Das Orangenmädchen' schrieb:
Stell dir vor, du stündest irgendwann, vor vielen Jahrmilliarden, als alles erschaffen wurde, auf der Schwelle zu diesem Märchen. Und du hättest die Wahl, ob du irgendwann einmal zu einem Leben auf diesem Planeten geboren zu werden wolltest. Du wüsstest nicht, wann du leben würdest, und du wüsstest nicht, wie lange du hier bleiben könntest, doch es wäre jedenfalls nur die Rede von wenigen Jahren. Du wüsstest nur, wenn du dich dafür entscheiden würdest, irgendwann auf die Welt zu kommen, dass du, wenn die Zeit reif wäre, wie wir sagen, oder >wenn die Zeit sich rundet<,sie und alles auch wieder verlassenmüsstest. Vielleicht würde dir das großen Kummer machen, denn viele Menschen finden das Leben in diesem großen Märchen so wunderschön, dass ihnen die Tränen in die Augen treten, wenn sie nur daran denken, dass es irgendwann ein Ende nimmt. So gut kann alles hier sein, dass es schrecklich wehtut, daran zu denken, dass irgendwann einemal keine weiteren Tage kommen.

PS: Ich habe ganz bewusst keine Umfrage daraus gemacht, weil ein simples Ja oder Nein ist mir nicht genug...
 

Mac_MjTom

Gast
Offen gesagt, sehe ich die Frage nicht: Stell Dir vor. Ok, das kann ich, auch wenn ich den Rest der Geschichte nicht kenne, versuche ich es zumindest, aber wo ist die Frage, ob ich es tun würde?
 

.holger

Borowitzky
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ja, auch wenn die Wahrscheinlichkeit auf dem Scheiterhaufen verbrannt zu werden größer ist als einen Nobelpreis zu bekommen würde ich es wollen. Denn alles in allem lebt es sich auf der Erde doch mehr oder weniger seht gut. Klar würden wohl die meisten lieber heute als vor 500 Jahren leben aber ich denke auch da war es nicht ganz langweilig, da konnte man noch "richtige" Abenteuer erleben - dafür lebt es sich heute (mitm iBook unterm Arm, UMTS und ständigem Zugriff auf Informationen und Entertainment) sicher angenehmer (es sei denn man wäre irgendein reicher König gewesen :D).

Kurz ja, ich mag die Erde (auch wenn ich sie gerne mal verlassen würde)
 

pacharo

Kaiserapfel
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Ja, mir fehlt da auch die Frage...
aber die kann man sich ja denken: Letztendlich ist es doch die allesumfassende Frage nach dem Sinn des Lebens und die zu beantworten, versucht die Menschheit schon von Anbeginn an...mehr oder weniger erfolglos.

Ich für meine Wenigkeit werde schon traurig sentimental (...jetzt nachdem schätzungsweise die "Halbzeit" hinter mir liegt) bei dem Gedanken, dieses unvollkommene Paradies verlassen zu müssen. Aber so isses und der Tod als absolute Prämisse hat auch etwas tröstliches für mich...

o_O o_O o_O so, weitermachen, der Rest wartet...
 

MatzeLoCal

Rheinischer Bohnapfel
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jesfro schrieb:

LoCal schrieb:
PS: Ich habe ganz bewusst keine Umfrage daraus gemacht, weil ein simples Ja oder Nein ist mir nicht genug...

----------------
Mac_MjTom schrieb:
Offen gesagt, sehe ich die Frage nicht: Stell Dir vor. Ok, das kann ich, auch wenn ich den Rest der Geschichte nicht kenne, versuche ich es zumindest, aber wo ist die Frage, ob ich es tun würde?

.holger schrieb:
Kurz ja, ich mag die Erde (auch wenn ich sie gerne mal verlassen würde)

Es geht nicht so sehr um die Erde, die Welt ist viel mehr als dieser Planet.. die Welt ist alles.. worum es geht ist, ob Du das Leben wählen würdest. Und zwar ohne dass Du weisst, wie dein Leben verlaufen wird.. ob Du schnell sehr krank wirst, oder ob Du sehr alt wirst... einfach ob Du dich auf dieses ungewisse Abenteuer, das mensch auch Leben nennt, einlassen würdest...


LoCal
Der bis jetzt etwas enttäuscht ist
 

effzehn

Luxemburger Triumph
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"Es ist vielleicht nicht die beste Zeit in der wir Leben, aber es ist unsere Zeit."
 

landplage

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Eigentlich ist es wirklich keine Frage.

Wählen kann man nur, wenn man Alternativen hat.
Das Leben (in welcher Form auch immer) kennen wir alle. Das "Nicht-Leben" oder eine andere Existenzform kennt keiner. Oder doch?

Ich muß mich also entscheiden zwischen dem Leben und der Nichtexistenz. Und wenn man nicht gerade akut suizidgefährdet ist, wird man sich wohl immer für das Leben entscheiden. Egal ob mit UMTS oder einer Wasserstelle in 10 km Entfernung.

Was mich traurig macht, daß manche Menschen leben, als ob das hier nur die Generalprobe ist und das "richtige" Leben erst noch kommt. Sie gehen mit sich und den Menschen um sich herum achtlos um. Ich kann aber nicht später erst richtig leben, da bin ich vielleicht zu krank oder der andere schon tot. Hoffnungen und Wünsche müssen zwar sein, aber hier und jetzt findet unsere endliche Existenz statt.
Für mich hatte ich an einem Geburtstagsmorgen so eine Vision: Man läuft im Leben über eine unendliche weite Ebene auf den Horizont zu. An dem Morgen konnte ich das erste Mal am Horizont Umrisse eines Berges wahrnehmen. Er ist noch sehr weit weg, aber die Ebene ist nicht mehr grenzenlos und jeder Tag bringt mich ein bißchen näher an das Ende. Deswegen bin ich nicht deprimiert, aber seitdem lebe ich bewußter.
 
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Pomme d'or
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Ich mag diese "was wäre wenn" Fragen nicht. Es ist nicht so, und ich kann mir diese hypothetische Situation nicht vorstellen. Denn gäbe es sie lebte ich ja bereits ein Leben und ich stünde nicht mehr vor der Frage.

Wenn du wissen willst ob die Leser hier ihr Leben lebenswert finden, dann frage das einfach gerade heraus. Und dann reicht auch ein "ja", weil das normal und sozusagen die default Vorgabe ist.
Wer "nein" antwortet, der sollte manches begründen besonders vor sich selbst, aber das ist dann hier der falsche Ort.

Wenn du eine Diskussion zur Frage möchtest warum wir unser Leben leben, trotz Trauer und Verzweiflung, ob wir unser Glück geniessen dürfen, trotz Trauer und Verzweiflung auf dieser Welt, dann ist das eine Moraldikussion, und wieder ein anderes Thema.

Oder du wirfst hier in versteckter Form die Sinnfrage in den Raum.

Das ist dir alles in Taizé sicher auch nicht so zusammenhanglos "vor den Latz" geknallt worden. Solche Fragen gehören in ein anderes Umfeld, in ein Umfeld, das dann auch danach strebt diese Fragen zu beantworten, eigene Antworten zu vermitteln. Denn das ist das Ziel der Frage. Es ist keine "offene" Frage.
 

groove-i.d

Rote Sternrenette
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bei mir ist es ähnlich wie bei landplage und cws:

ich kann mir nichts anderes vorstellen, weil ich kein anderes bewußtsein habe als das was ich habe. und das ist das von der welt. ich habe nur diese eine wirklichkeit in mir "verbildlicht"/versinnlicht und deshalb fällt es mir schwer eine antwort auf diese frage zu finden.

allderings ist es eine hochphilosophische frage, ein problem, an welchem wir immer wieder knabbern, wenn wir zweifeln.

was soll das alles?
was bringt das hier?

dann holen uns zwar oft die wirklichkeit und der alltag wieder ein und wir vergessen das überirdische, aber es kommt wieder.

deshalb mag ich diese frage:
sie läßt vieles ganz nichtig und klein vorkommen, weil es im vergleich zur frage bedeutungsloser vorkommt.

beisiel:
wenn ich existenzängste bekomme (als student für magister musik sicherlich keine seltenheit), dann stelle ich mir diese frage und muß beruhigt lächeln, weil es keine rolle spielt, was mit mir passiert. die welt dreht sich weiter, es versinken weiter uboote im meer und verheddern sich, kriege werden geführt und menschen sterben.
das leben erscheint mir dann immer furchtbar kurzweilig und deshalb versuche ich es zu genießen und manchen gesellschaftsschablonen zu entkommen.

denn das, was wir als lebenswert bezeichnen ist eine schablone, eine konstruierte idee, der wir nacheifern.

(ausgenommen die liebe. sie ist überirdisch und das einzige was zählt!)
 
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MatzeLoCal

Rheinischer Bohnapfel
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groove-i.d schrieb:
(ausgenommen die liebe. sie ist überirdisch und das einzige was zählt!)

Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.
Paulus, 1 Kor 13,13
----------

@cws: Doch, im Prinzip bekommt mensch die Frage in dem Buch genauso vor den Latz geknallt. Es ist zwar eine Geschichte um die Frage herum, aber diese arbeitet eigentlich NICHT auf die Frage hin.
 
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groove-i.d

Rote Sternrenette
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LoCal schrieb:
Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.


das ist ein zizat, oder?
hilf mir, ich kann mich nicht erinnern.
 

newman

Roter Eiserapfel
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Ich glaube nicht, im Sinne von religiös, ergo hätte ich nur die Wahl zwischen der Nicht-Existenz und dem Leben auf diesem Planeten, wie armselig es auch immer sein mag.

Da gibt es nicht viel zu überlegen, Leben ist besser als Nicht-Existenz, selbst wenn das Leben mies verläuft. Abgesehen davon, ein guter Augenblick macht viel wieder wett und die wirklich guten Dinge im Leben kosten keinen Cent.
 

jesfro

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nicht gestern und nicht morgen, nicht der tag davor oder danach, das heute, das jetzt in diesem augenblick ist alles worauf es ankommt.
 

Bonobo

Nathusius Taubenapfel
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jesfro schrieb:
nicht gestern und nicht morgen, nicht der tag davor oder danach, das heute, das jetzt in diesem augenblick ist alles worauf es ankommt.
Mh... oft gehoert.

Wie aber passen dann Altersvorsorge, Lebensversicherung und "Mein Haus, mein Auto, mein Pool" da rein? Ich nehme an, dass ziemlich jeder von uns hier wenigstens in die Rentenversicherung einzahlt ...

Ich seit 4 Jahren nicht, weil nix uebrig blieb, da kommt irgendwann noch ein dickes Ende auf mich zu.

Gruss, Tom
 
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cws

Pomme d'or
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jesfro schrieb:
nicht gestern und nicht morgen, nicht der tag davor oder danach, das heute, das jetzt in diesem augenblick ist alles worauf es ankommt.

Das leugnet auch Verantwortung für das eigene Handeln.

Ich bin sicher, das Jesfro es nicht so meint und, wichtiger, nicht so lebt – aber es wäre trotzdem die logische Folge.




"Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei, aber die Liebe ist die größte unter ihnen" (1. Kor. 13,13 zitiert nach der Lutherbibel 1984) - und ich hätte gewettet, es ist Faust, wie immer.
 

newman

Roter Eiserapfel
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Bonobo schrieb:
Mh... oft gehoert.

Wie aber passen dann Altersvorsorge, Lebensversicherung und "Mein Haus, mein Auto, mein Pool" da rein? Ich nehme an, dass ziemlich jeder von uns hier wenigstens in die Rentenversicherung einzahlt ...

Ich seit 4 Jahren nicht, weil nix uebrig blieb, da kommt irgendwann noch ein dickes Ende auf mich zu.

Gruss, Tom
Scharf beobachtet. Der Satz hätte dem jugendlichen Schiller gut zu Gesicht gestanden, dieweil er natürlich nicht von ihm stammt.

Vermutlich hat ihn irgend ein anderer junger Heißsporn geschrieben. In dem Alter spielen Beiträge zur Rentenversicherung, oder Lebensversicherungen nicht die große Rolle - ist man doch selbst unsterblich.
 

Berk

Süsser Pfaffenapfel
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was und wo bin ich denn, als ich vor die entscheidung gestellt wurde?

türlich würde ich ja sagen!
ich finde mein leben bis jetzt ganz in ordnung!
hab viel spass gehabt, viel gefeiert, geliebt, bin geliebt worden, interessante dinge gesehen, freunde kennengelernt, etcetera, ecetera.

wenn ich jetzt sterben würde, gäbe es nichts wirklich wesentliches zu bereuen.
allerdings bin ich ja noch relativ jung und so wie ich das sehe fängt mein leben noch an: beruf, eigene familie, eigene wohnung... (relativ spießig oder?)
ich weiß zwar nicht wirklich was auf mich noch zukommt, aber ich bin optimist!



der mensch kann tun was er will, aber nicht wollen was er will....
 

jesfro

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ich verstehe nicht ganz wie du aus meinem poetischen ansatz des "carpe diem" herausliest, dass ich die von dir genannten dinge ignoriere... was ich geschrieben habe ist übrigens kein zitat sondern gerade eben von mir geschrieben. es sollte aussagen, dass es für die seele, das hirn, das herz also das leben im sinne von lebendigkeit und geistiger beschäftigung wichtig ist was jetzt gerade passiert. wenn ich einen bleistift über das papier reisse und ein form entsteht - jetzt gerade mache ich sowas ähnliches - dann lerne, fühle, erfahre ich und gebe, lehre und lasse ich spüren...

mir ging es um den kern des lebens und dass dafür eine gewisse leichtigkeit notwendig ist. ich weiss auch, dass es sich für manche zur wahren utopie aufschwingt, das leben geradliniger wahrzunehmen... ich möchte aber dennoch nicht von meinem wunsch abweichen, dass der moment das wichtigste ist... es ist doch vollkommen uninteressant, ob das auch tatsächlich so einfach ist. es zu versuchen ist schon ein anfang.

ich habe nicht im entferntesten im sinn gehabt irgendjemanden zu kompromitieren...

@tom: aufgrund deiner reaktion sehe ich erhöhten handlungsbedarf, was unser reales treffen anbelangt. ich denke das sollte in anbetracht der immer häufiger auftretenden dissonanzen und des schlichten falsch verstehens nicht weiter aufgeschoben werden. in der woche nach unserer hochzeit kann es losgehen!!!