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E-Commerce: Amazon sperrt Konten notorischer Rücksender

Daniel Hüfner

Martini
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Zu viel bestellt, zu viel retourniert, Konto dicht – weil zahlreiche Kunden offenbar nur zur Ansicht bestellen und die Ware in der Folge regelmäßig und zu oft zurücksenden, hat der Online-Versandhändler Amazon überraschend erste Kontosperrungen vorgenommen. Das berichtet Caschys Blog, dem E-Mails von betroffenen Kunden vorliegen. Amazon hat das Vorgehen inzwischen bestätigt.[PRBREAK][/PRBREAK]

In den zitierten Kunden-E-Mails heißt es von Seiten Amazons: "Wir haben bemerkt, dass Sie eine hohe Anzahl Ihrer kürzlich bestellten Artikel zurückgegeben haben. Natürlich kann es gelegentlich zu Situationen kommen, in denen man Produkte zurückgeben muss, allerdings ist die Häufigkeit Ihrer Rücksendungen außergewöhnlich hoch. Wir müssen Sie deshalb darauf hinweisen, dass wir aufgrund der Überschreitung der haushaltsüblichen Anzahl an Retouren in Ihrem Kundenkonto zukünftig leider keine weiteren Bestellungen entgegennehmen können und Ihr Amazon-Konto mit sofortiger Wirkung schließen".

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Auf entsprechende Nachfragen via E-Mail und Telefon reagierte das Unternehmen zwar, bleibt seiner harten Linie in diesem durchaus überraschenden Schritt aber treu. Eine Sperrung werde nicht ohne gründliche Prüfung des Gebrauchs der Rücksendemöglichkeit vorgenommen, heißt es. Mit der Kontoschließung verbittet sich Amazon gleichzeitig auch die Eröffnung neuer Kundenkonten durch den betroffenen Käufer. Eine konkrete Zahl darüber, ab wie vielen Rücksendungen eine Kontoschließung droht, nennt das Unternehmen nicht.

Der Schritt von Amazon, ab sofort Kunden mit auffallend hohen Rücksendungen auszusperren, kommt überraschend und ohne Vorwarnung. Noch im Frühjahr hatte das US-Unternehmen erklärt, keine Änderungen an den Bestimmungen zur Rücksendepolitik zu planen. Amazon wirbt mit kostenlosem Versand für einen Großteil der Artikel ab 40 Euro Warenwert, die zudem kostenfrei binnen bis zu 30 Tagen zurückgeschickt werden können. Ein Konzept, dass einige Kunden offenbar regelmäßig dazu veranlasst, interessante Artikel lediglich zur Ansicht bzw. zum Ausprobieren zu bestellen.

Das Einkaufen im Internet liegt im Trend, immer mehr Menschen kaufen über E-Commerce-Plattformen ein. Vor allem durch kostenlose Lieferungen, flexible Bezahlmethoden und weitreichende Rücksendebestimmungen (Zalando wirbt beispielsweise mit bis zu 100 Tagen kostenlosem Rückgaberecht) entsteht bei den Online-Kaufhäusern aber ein zunehmend wachsender Kostenapparat. Schätzungsweise fallen bei Verkäufern Kosten zwischen zehn und 20 Euro pro Rücksendung an.

Ein Umstand, der anscheinend nicht nur Amazon zum Umdenken zwingt. Zwar sind Online-Versandhändler grundsätzlich im Rahmen des Fernabsatzgesetzes dazu verpflichtet, ihren Kunden eine kostenlose Rücksendung erhaltener Waren anzubieten. Dank einer neuen EU-Richtlinie, die spätestens bis kommenden Jahres in Kraft treten soll, können die Unternehmen die Rücksendungen künftig jedoch unmittelbar ihren Kunden in Rechnung stellen. Nach einer Umfrage der Universität Regensburg (enthalten in der Spiegel-Ausgabe 31/2013) planen insgesamt 76 Prozent der befragten Versandunternehmen dies auch umsetzen zu wollen.

Amazon hat sich heute zu den bekanntgewordenen Vorfällen geäußert und sie bestätigt: Amazon.de sei eine Website für Verbraucher, also Personen, die haushaltsübliche Mengen bestellen. Dies kommuniziere das Unternehmen in seinen Allgemeinen Geschäftsbedingungen sowie auf seinen Hilfeseiten. "Maßnahmen wie eine Kontoschließung nehmen wir nur in Ausnahmefällen nach eingehender umfassender Prüfung vor, wenn eindeutig feststeht, dass bei dem betroffenen Konto kein Einkaufs- und Retourenverhalten eines Verbrauchers vorliegt", teilte eine Sprecherin des Konzerns mit.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Michael Reimann

Geschäftsführung
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Ich finde das völlig ok, dass Kundenkonten von notorischen Rücksendern gesperrt werden. Dieses Verhalten gefährdet nämlich eine ganze Branche.

Nicht ok ist hingegen, dass diese Kunden dann für immer gesperrt werden. Das kommt einem lebenslangen Hausverbot gleich. Ich würde sagen, jeder hat eine zweite Chance verdient und wenn der Kunde - sagen wir nach drei Monaten Sperre - immer noch also notorischer Rücksender auftritt, wird er halt endgültig vom Handel ausgeschlossen.

Außerdem sollte - wenn nicht bereits geschehen - Amazon diese Maßnahmen in seinen AGB ankündigen.
 

Macman1309

Martini
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Aus wirtschaftlicher Sicht für mich absolut nachvollziehbar.
 

smoe

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Ich kann mich nicht so recht entscheiden.

Einerseits ist es eine Sauerei den Kunden das Konto zu sperren nur weil diese von ihren gesetzlichen Rechten gebrauch machen.

Andererseits kann ich verstehen, dass es einfach Kunden gibt die das gnadenlos ausnutzen und unheimlich viel bestellen, 10Tage nutzen und dann zurück schicken, oder 5 Handys nur zum anschauen bestellen obwohl sie gar kein Interesse daran haben mehr als eines zu behalten. Oder Leute die übers Wochenende nen Beamer brauchen und keine Lust haben da Leihgebühr zu zahlen. Als ehrlicher Händler kann Amazon die Sachen ja nicht mehr als neu verkaufen...

Ich denke es kommt letzten Endes darauf an welche Grenzen Amazon da setzt. Wenn es nur die erwischt die das Rückgaberecht übermäßig als kostenlosen Leihdienst missbrauchen, dann finde ich es in Ordnung.

Lebenslang halte ich aber auch für übertrieben. Zumindest einmal ein Warnschuss in Form von nur ein paar Monaten Sperre fände ich auch angebracht.

Schöner Kommentar dazu auch im Law Blog http://bit.ly/11uF6us

Amazon ist da aber nicht der einzige Händler der das so macht. Einige andere fahren auch ähnliche Praktiken. Dort wird zwar meist nicht gesperrt, aber Bestellungen von derartigen Kunden einfach direkt abgelehnt.
 

teddyhh

Zuccalmaglios Renette
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Ich finde schon ok, das lebenslang gesperrt wird... es ist auch Beispiel für andere Kunden was drohen kann... alles andere wäre ein zahnloser Tiger... immerhin muß Amazon auch seine anderen Kunden schützen, die ansonsten irgendwann Versandkosten und/oder höhere Preise durch zu hohe Retouren anderer zahlen müssen.
 

MikeZ

Freiherr von Berlepsch
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Mich würde interessieren um wieviele Rücksendungen es hier eigentlich geht. Gibt's dazu Information?
 

smoe

Roter Winterkalvill
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Nein, darf es auch gar nicht geben. Sobald Amazon da klare Zahlen offenlegt können sie rechtliche Probleme bekommen, weil sie damit das gesetzliche Rückgaberecht einschränken.
Siehe auch mein Link zum Law Blog zwei Beiträge über dir.
 

acidrage

Roter Delicious
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Es mag ein gesetzliches Rückgaberecht geben, es gibt aber kein Recht darauf, von Amazon als Kunde akzeptiert zu werden. Ist in jeder Kneipe auch so. Also ich kann Amazon verstehen.
 

MacTobsen

Akerö
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Also ohne Vorwarnung ist das natürlich hart, aber aus dem Einzelhandel weiß ich, dass es immer genug Kunden gibt, die eine kulante Regel (hier die 30 Tage anstatt 14 Tage) soweit ausnutzen, dass der Unternehmer gezwungen wird zu reagieren bzw. sich diese Art der Kulanz nicht mehr leisten kann.

Krass ist es auf jeden Fall, dass man offensichtlich auch nicht mehr an sein Kindle-Konto kommt und somit keinen Zugriff mehr auf seine eBooks hat.
 

MacbookPro@Olli

London Pepping
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Nein, darf es auch gar nicht geben. Sobald Amazon da klare Zahlen offenlegt können sie rechtliche Probleme bekommen, weil sie damit das gesetzliche Rückgaberecht einschränken.
Siehe auch mein Link zum Law Blog zwei Beiträge über dir.

Solange Amazon die Artikel alle zurückgenommen hat und nur keine Neukäufe mehr zulässt, dürfte alles rechtens sein. Ich kenne Menschen mit riesiger Retourenquote, denen amazon trotzdem keinen Ärger gemacht hat, und ich weiß auch, dass die enorme Kulanz von amazon dazu geführt hat, dass viele diese Rückgaben für kriminelle Aktivitäten nutzen.
 

RZX89

Idared
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Haben bestimmt wieder zu viele übertrieben...
Denk mal ab 10 Rücksendungen pro Monat, werden die Kunden blockiert.
Ist halt auch einerseits das Problem von Amazon da sie ja alles anbieten und Kunden eben testen und probieren wollen.
Ich bin mal nicht betroffen mit meiner einen Rücksendung in 7 Monaten ^^
 

Macman1309

Martini
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Denke mal nicht das die reine Zahl der Rücksendungen den Ausschlag gibt. Wird auf das Verhältnis ankommen. Wenn einer von 25 Bestellungen 5 zurückschickt wird´s ok sein. Wenn einer von 7 Bestellungen 5 zurückschickt wohl eher nicht. Aber die Zahl werden wir wohl nicht erfahren...
 

SeptimusFlyte

Kaiserapfel
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Von der Sache her, finde ich das von Amazon richtig. Sie sollten aber jetzt auch deutlich sagen, ab wieviel Prozent der Rücksendungen vom Einkauf, dieses Sperrung in Kraft tritt und die betreffenden Kunden dann vorher Mahnen, statt einfach gleich zu sperren!
Somit wird jetzt jeder Kunde etwas verunsichert und überlegt sich, ob er bei Amazon etwas bestellt.
 

Rootgar

Riesenboiken
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Ich finde es auch absolut nachvollziehbar und auch gut.
Diese Leute missbrauchen die Möglichkeit des zurückschickens... Auf Kosten der anderen Kunden...
 

thomsen1512

Salvatico di Campascio
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ENDLICH! Vielleicht bekommt man dann als normaler Kunde wieder öfter tatsächliche Neuware. Bei meinem letzten Kopfhörer (ein Model im 300 Euro Bereich) könnte ich schwören den hatte schon wer auf. Die Schachtel war eindeutig schon geöffnet und der Neugeruch solcher Geräte war auch nicht wirklich vorhanden. Beweisen kann ich es natürlich nicht und so habe ich es akzeptiert aber wenn ich Neupreis zahle, will ich normalerweise auch Neuware, besonders bei einem Hochpreisprodukt.
 

soros

Macoun
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Zehn Rücksendungen pro Monat scheinen mir zu wenig für solch einschneidende Maßnahmen. Ich vermute, wir sprechen über das doppelte oder dreifache Volumen über einen längeren Zeitraum und insofern wird auch niemals ein "normaler" Kunde hiervon betroffen sein ...
 

intruder

Jerseymac
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also meines Wissens muss ein shop dir ja nichts verkaufen.
Er kann somit entscheiden ob er dir was verkauft oder nicht. Ich verstehe es
 

schnuffelschaf

Melrose
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Ich finds ok - solange nicht wieder das gesamte Haus oder die gesamte Straße in Sippenhaft genommen wird. Das hatten wir auch schon ... Konto gesperrt, weil einer der Nachbarn seine Rechnungen nicht bezahlt hat.
 

radulf

Zuccalmaglios Renette
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Wenn es um Leute geht, die ständig eine Sache bestellen und diese dann wieder zurücksenden, finde ich das okay.

Ich jedoch bestelle bei vielen Dingen des täglichen Lebens 3 bis 5 Modelle und behalte davon eins. Letztes Beispiel war hier der Kauf einer Ledertasche.

Ich finde, dass muss mir als Käufer im Internet zustehen, schließlich kann ich die Haptik, den Geruch, etc nicht anders prüfen. Man kann bei Käufen ab 100,- € nicht immer anhand ein paar Bildchen entscheiden.

Und ich sehe auch keinen Nutzen im Onlineshopping, wenn mir jemand entgegnet, ich könne verschiedene Modelle ja auch im Handel vergleichen...
Das wiederspricht dem Homeshopping.

Ich denke auch eher, dass hier von Leuten die Rede ist, die ausschließlich einzelne (vermutlich meistens Unterhaltungselektronik) Artikel kaufen und das 30 Tage Umtauschrecht von Amazon eiskalt ausnutzen.

Abgesehen von den mehrfachen Versandkosten und den Personalkosten für das Retourenmanagement kann Amazon die benutzten Waren nur noch mit einem oftmals nicht unbeachtlichen Abschlag als Warehousedeal verkaufen.

Ich würde behaupten, dass ein Premium Smartphone, welches für 500,-€ netto verkauft wird und knapp einen Monat später wieder kostenfrei zurückgesendet wird, MINDESTENS 100,-€ Unkosten verursacht!
 

SnejK

Reinette de Champagne
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[...] Ich jedoch bestelle bei vielen Dingen des täglichen Lebens 3 bis 5 Modelle und behalte davon eins. Letztes Beispiel war hier der Kauf einer Ledertasche. [...] Ich würde behaupten, dass ein Premium Smartphone, welches für 500,-€ netto verkauft wird und knapp einen Monat später wieder kostenfrei zurückgesendet wird, MINDESTENS 100,-€ Unkosten verursacht!

Wie viele Unkosten generieren Sie mit den Fünfachbestellungen? Da landen dann ja vier Taschen im Warehouse!