• Apfeltalk ändert einen Teil seiner Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB), das Löschen von Useraccounts betreffend.
    Näheres könnt Ihr hier nachlesen: AGB-Änderung
  • Was gibt es Schöneres als den Mai draußen in der Natur mit allen Sinnen zu genießen? Lasst uns teilhaben an Euren Erlebnissen und macht mit beim Thema des Monats Da blüht uns was! ---> Klick

Drosselung: Telekom von Verbraucherzentrale abgemahnt

Daniel Hüfner

Martini
Registriert
11.01.11
Beiträge
654
Weiterer Gegenwind erreicht Deutschlands größten Telekommunikationskonzern: Nachdem die Deutsche Telekom gegen Ende April seine Pläne zur Drosselung von Datenvolumen bei DSL-Verträgen offenlegte und dafür eine Welle der Empörung kassierte, steht dem Konzern jetzt eine erste Abmanhnung ins Haus. Der Absender ist die Verbraucherzentrale des Landes Nordrhein-Westfalen – und die fordert: Die entsprechenden Klauseln ersatzlos zu streichen. Kommt das Unternehmen dieser Forderung nicht nach, droht der Rechtsweg.[PRBREAK][/PRBREAK]

Die Verbraucherschützer sehen im Vorgehen der Telekom eine "unangemessene Benachteiligung der Verbraucher", deren Übertragungsgeschwindigkeit nach dem Willen des Unternehmens ab einer bestimmten Volumengrenze auf eine Bandbreite von 384 Kbit/s gebremst werden soll. Entsprechende Klauseln stehen seit dem 02. Mai in den Vertragsbedingungen der Telekom für die DSL-Tarife "Call&Surf" und "Entertain". Spätestens 2016 sollen sie umgesetzt werden.

Besonders große Sorgenfalten bereitet den Verbraucherschützern vor allem die Nutzung von Video-, Musik- und Telefondiensten im Internet. Diese seien bei solch geringen Bandbreiten heute "nicht mehr ohne Qualitätseinbußen möglich". Seien mehrere Anwendungen auf dem PC- oder Smartphone des Nutzers aktiv, drohe die Verbindung sogar in der Datendrosselung zu ersticken, heißt es aus dem Ministerium.

Pressebild_bBeitband_Glasfaser_01.jpg Nachdem zuletzt auch Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler vor einer Umsetzung der Pläne gewarnt hatte, positioniert man sich auch in der Verbraucherzentrale klar: Die Anbieter überträfen sich in der Werbung für Internettarife seit jeher mit Flatrate- und Geschwindigkeitsversprechen, erklärt der NRW-Verbraucherzentralenvorstand Klaus Müller. "Wer Verbrauchern den Saft fürs Surfen dann übers Kleingedruckte derartig abdreht, lässt sie auf der Datenautobahn auf der Standspur stranden und nimmt ihnen damit die Möglichkeit zum diskriminierungsfreien Zugang zu allen Diensten", so Müller und drängt auf eine Streichung der neuen Regularien.

Bis zum 16. Mai hat die Telekom jetzt Zeit, dieser Forderung in Form einer Unterlassungserklärung nachzukommen. Will der Konzern auch künftig nicht auf die Verwendung dieser Klausel verzichten, droht ihm der Rechtsweg. Dann entscheiden Gerichte, ob die Pläne zur DSL-Drosselung zulässig sind oder nicht.


 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

apple-byte

Stahls Winterprinz
Registriert
22.12.05
Beiträge
5.136
mein LTE Zuhause Vertrag wird nach 15 GB auf 384 gedrosselt - wer mahnt Vodafone dafür ab?
 

aoaska

Jonathan
Registriert
20.03.12
Beiträge
81
Find ich gut das wenigsten Verbraucherschutz das Problem erkannt hat. :)
Vielleicht bekommt die Politik (incl. EU) das komplizierte Thema auch mal mit. Frage mich echt warum das Bundeskartellamt bei so einer massiven Monopolausnutzung immer wegschaut?
 

Mitglied 105235

Gast
mein LTE Zuhause Vertrag wird nach 15 GB auf 384 gedrosselt - wer mahnt Vodafone dafür ab?

Der Unterschied ist das es DSL ohne Drosselung vorher schon gab und das ganze Mobile Internet war schon immer Traffic bedingt, daher mahnt hier keiner wem ab.
 

iMerkopf

Holsteiner Cox
Registriert
12.09.11
Beiträge
3.155
Davon abgesehen ist mobiles Internet Luxus.

Stationäres Internet mit 300 KB/s jedoch ist wie wenn das Wasserwerk ab nem gewissen Volume. Das Warmwasser abdreht und darauf verweist, dass kaltes Wasser ja noch käme und man dieses ja auch mit einem Wasserkocher erhitzen könne. Gut, der Vergleich hinkt, da es keine Wasserflatrates gibt, aber das Prinzip bleibt:

Wer brauchbares Internet heute noch Luxus nennt, der müsste einen TV-Anschluss ebenfalls für Luxus halten - ist er aber nicht, denn eine gewisse Teilhabe am Gesellschaftsleben muss JEDEM ermöglicht werden. Von daher ist die Abmahnung völlig richtig.

Nicht alles, was juristisch möglich und marktwirtschaftlich sinnvoll ist, ist auch moralisch vertretbar. Diese Sicht der Dinge ist allerdings leider ein wenig aus der Mode gekommen...
 

Michael Reimann

Geschäftsführung
AT Administration
Registriert
18.03.09
Beiträge
8.854

Metalfreaky

Wohlschmecker aus Vierlanden
Registriert
05.10.11
Beiträge
240
Davon abgesehen ist mobiles Internet Luxus.

Stationäres Internet mit 300 KB/s jedoch ist wie wenn das Wasserwerk ab nem gewissen Volume. Das Warmwasser abdreht und darauf verweist, dass kaltes Wasser ja noch käme und man dieses ja auch mit einem Wasserkocher erhitzen könne. Gut, der Vergleich hinkt, da es keine Wasserflatrates gibt, aber das Prinzip bleibt:
Der Vergleich hinkt auch, weil du vom Wasserwerk stehts nur kaltes Wasser bekommst ;). Warmwasser erzeugst du immer bei dir im Gebäude(-komplex).
 

iMerkopf

Holsteiner Cox
Registriert
12.09.11
Beiträge
3.155
Wo ist ein kontrollsüchtiges und undemokratisches Regulierungsmonster, wenn man es braucht?

Saatgut vereinheitlichen, aber Wasser privatisieren wollen - und das alles gegen Mehrheiten der informierten Bevölkerung... Langsam reichts mir wirklich mit denen.

Edit:
@Metalfreaky: Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich, ich weiß... Aber gerade weil Vergleiche zur nichtdigitalen Welt fehlen, ist das Thema ja so schwer zu fassen.
Wirklich schlimm wirds für die Landbevölkerung, die dank kleinerer Bandbreiten geringere Inklusivvolumina zugestanden bekommt - bei ständig steigendem Durchschnittsverbrauch auch bei gleich bleibender Nutzung.
Einen schlechten Vergleich zu dieser Parodie eines Prinzips lasse ich mir noch einfallen ;)
 

RedCloud

deaktivierter Benutzer
Registriert
02.06.08
Beiträge
6.036
Ratet mal welche sechs User sich hier gleich wieder tummeln. ;)
 

ImperatoR

Roter Astrachan
Registriert
02.12.06
Beiträge
6.261
mein LTE Zuhause Vertrag wird nach 15 GB auf 384 gedrosselt - wer mahnt Vodafone dafür ab?

Weil es mobiles Internet ist, und ihr euch (also alle Leute die sich im aktuell angemeldeten Quadranten befinden) die Frequenz (und somit auch Bandbreite) teilt. Beim Kabel hat man eine mehr oder weniger reservierte Leitung.

Deswegen wird mobiles Internet auch nie einen heimischen Drahtanschluss ersetzen, geschweige denn irgendwelche Backbones.
 

MaxTrax

Himbeerapfel von Holowaus
Registriert
03.10.08
Beiträge
1.263

winnie

Rheinischer Winterrambour
Registriert
02.12.05
Beiträge
918
Sollen sie das doch machen. Aber dann dürfen die Produkte auch nicht mehr mit "Flatrate" beworben werden. Die werden schon sehen wie viele Kunden sie dann noch bekommen...
Problematisch wirds erst wenn das dann alle so machen! Ich verstehe diesen Weg nicht. Gerade neulich erst hat Google ein Computer vorgestellt, bei dem quasi alles übers Netz läuft. Keine gefühlten 2 Sekunden später kommt die Telekom mit so einem Quatsch um die Ecke... Irgendwas ist da faul!
 

ddrulez

Apfel der Erkenntnis
Registriert
22.05.11
Beiträge
735
Hätte nicht gedacht das so etwas jemals kommen würde.
Schade das ich nicht Kabel benutzen kann und auf die Telefonleitungen von T-Kom angewiesen bin.
Erst die Drosselung und dann ja auch bald das Zwangsmodem aus China von der T-Kom.
 

Nero91

James Grieve
Registriert
26.02.11
Beiträge
138
Richtig so, hoffe das es wieder gestrichen wird.
 

iMerkopf

Holsteiner Cox
Registriert
12.09.11
Beiträge
3.155
Sollen sie das doch machen. Aber dann dürfen die Produkte auch nicht mehr mit "Flatrate" beworben werden. Die werden schon sehen wie viele Kunden sie dann noch bekommen...
Problematisch wirds erst wenn das dann alle so machen! Ich verstehe diesen Weg nicht. Gerade neulich erst hat Google ein Computer vorgestellt, bei dem quasi alles übers Netz läuft. Keine gefühlten 2 Sekunden später kommt die Telekom mit so einem Quatsch um die Ecke... Irgendwas ist da faul!

Chromium OS ist älter als das Chromebook Pixel - und in früheren Versionen noch viel internetabhängiger gewesen als inzwischen.
An dieser Stelle Verschwörungstheorien zu basteln ist Unsinn, da Chromium aller Voraussicht nach auch bis 2016 noch so unwichtig bleibt, wie es jetzt ist;)

Es ist aber ganz allgemein so, dass auch der Wenig-User immer mehr Traffic verbrauchen wird, weil
1) die Internetseiten immer aufwändiger werden,
2) Webdienste für Jedermann populär werden und
3) immer mehr Geräte im Haushalt einen Internetzugang bekommen werden.

Die 75 GB mögen jetzt noch reichen, aber überlegt mal, in welchen Dimensionen wir in den 90ern noch gedacht haben und denkt die Kurve bis 2016 weiter...
 

winnie

Rheinischer Winterrambour
Registriert
02.12.05
Beiträge
918
Das Chromebook war, wie du erkannt hast, nur ein Beispiel für die weiter steigende Nutzung des Internets. Was ich mich frage ist, warum kündigt ein Unternehmen wie die Telekom (das bekanntermaßen sowieso schon nicht zu den "Billiganbietern" zählt) so etwas an. Das die Kunden nicht vor Freude jubeln werden wird dem Unternehmen auch klar gewesen sein. Warum also dieser Schritt? (Es wäre zu einfach zu sagen "Tja, die sind halt gierig und wollen kräftig mitverdienen...")
 

iMerkopf

Holsteiner Cox
Registriert
12.09.11
Beiträge
3.155
Warum die Ankündigung? Damit man den Shitstorm jetzt in Ruhe und mit dem Hinweis auf die Durchführung 2016 aussitzen und 2016 dann sagen kann, dass die Kunden doch wirklich genug Zeit hatten, sich darauf einzustellen ;)