DROPOUTJEEP: Apple wehrt sich gegen Vorwürfe der Zusammenarbeit mit der NSA

[Martin Wendel]

[portalpreview]In den vergangenen Tagen wurden Informationen zu DROPOUTJEEP, einer Abhörsoftware der NSA, an die Öffentlichkeit getragen. Die Dokumente gehen zurück auf das Jahr 2008 und beschreiben Möglichkeiten, wie die NSA quasi Vollzugriff auf Daten und Funktionen von iPhones erhält. Die Vermutung wurde laut, dass Apple dem amerikanischen Auslandsgeheimdienst bei der Entwicklung der Software geholfen haben könnte. Gegenüber AllThingsD dementiert Apple diese Gerüchte nun.[/portalpreview]

Apple habe nie mit der NSA zusammengearbeitet, um Hintertürchen in irgendwelchen seiner Produkte zu schaffen, heißt es in dem Statement. Außerdem sei man sich dieses NSA-Programms bisher nicht bewusst gewesen. Apple arbeite ständig daran, die Produkte sicherer zu gestalten und böswilligen Hackern einen Schritt voraus zu sein – egal wer dahinter stecke.


Via AllThingsD

 

[mad8811]

Ich hätte Apple auch nicht unterstellt, eine solche Backdoor in ein Produkt zu integrieren. Allerdings hoffe ich, dass dies bei iOS nicht mehr möglich ist und dieser Fall von Apple nun überprüft wird.

Gerade wegen dem geschlossenen System nutze ich gerne Appleprodukte.

 

[Schomo]

Na so geschlossen ist das iOs und OsX auch wieder nicht. Apple hat sich in den letzten Jahren nicht mit Ruhm bekleckert, bekannte Sicherheitslücken zu schliessen. Ich glaube denen aber, dass sie absichtlich nicht mit der NSA kooperiert hat. Die NSA ist ein Staat im Staat.

 

[Martin Wendel]

Apple hat sich in den letzten Jahren nicht mit Ruhm bekleckert, bekannte Sicherheitslücken zu schliessen.

Wieso hast du diesen Eindruck (zumindest was iOS betrifft)?

 

[tomasm]

Also ich könnte mir durchaus vorstellen das Apple hier voll mit der NSA zusammen gearbeitet oder es immer noch tut..

Ein Zitat :
Machthungrig und von fragwürdiger Moral: In einer jetzt veröffentlichten FBI-Akte zeichnen Weggefährten von Steve Jobs ein wenig schmeichelhaftes Bild des Apple-Gründers. Einen Beraterposten im Weißen Haus bekam Jobs aber trotzdem - und hatte Zugang zu streng geheimen Akten.

Jeder Nichtamerikaner ist doch in deren Augen doch erstmal ein Böser... So könnten auch die Firmen unterwegs sein...

 

[aniSation]

Ich darf wohl annehmen dass hier einige den Knall noch nicht gehört haben. Selbstverständlich ist das iPhone für die NSA ein offenes Scheunentor und selbstverständlich dementiert Apple jede Zusammenarbeit - Dazu sind sie gesetzlich verpflichtet. Nicht nur Apple kann geile NDA´s aufsetzen.

 

[Martin Wendel]

Selbstverständlich ist das iPhone für die NSA ein offenes Scheunentor und selbstverständlich dementiert Apple jede Zusammenarbeit - Dazu sind sie gesetzlich verpflichtet. Nicht nur Apple kann geile NDA´s aufsetzen.

Apple wird gesetzlich dazu verpflichtet, zu lügen?

 

[aniSation]

Nein, sie werden gezwungen nicht die Wahrheit zu sagen. Das macht den entscheidenden Unterschied.

 

[Martin Wendel]

Und bevor man als weltweit agierender Konzern die Gefahr eines riesigen PR-Debakels in Kauf nimmt, lügt man, bevor man gar nichts sagt? Sorry, aber das ergibt keinen Sinn.

 

[MaxTrax]

Und wenn sie nicht mit der NSA zusammengearbeitet haben, dann vielleicht mit einer der anderen unendlichen, geheimen Organisationen. Dann greift die NSA halt von denen die Daten ab. Hier sollte man bewusst jedes Wort auf die Goldwaage legen, denn aus der Art der Formulierung ergibt sich nicht unbedingt eine Nicht-Schuld.

 

[iDesign]

Wie steht denn der werte Herr Wendel der Stellennahme gegenüber?

Meiner Meinung nach ist die Stellungnahme wohlwollend zur Kenntnis zu nehmen aber nicht für vollumfassend richtig zu verstehen. Denn es ist selbstredend, dass sich ein Unternehmen nicht zu solchen Methoden bekennt. Das würde das Vertrauen zu seinen Kunden massiv zerstören und es wäre absurd zu glauben, dass ein Unternehmen immer ehrlich ist und insbesondere dann, wenn seine eigene Zukunft davon abhängt.

Vielleicht sagen sie die Wahrheit und sie haben tatsächlich nicht mit der NSA zusammengearbeitet. Vielleicht aber auch nicht.

 

[aniSation]

Wie ich bereits sagte... Sie müssen nicht lügen. Nur nicht die Wahrheit sagen. Hätte, angenommen, Edward Snowden bei Apple gestanden und würde denen das Implementieren von Backdoors "ans Herz legen", würde Apple nicht lügen wenn sie Behaupten mit der NSA nicht zusammengearbeitet zu haben. Snowden hat nicht für die NSA gearbeitet. Cisco hat Backdoors, Dell-Server haben Backdoors und jeden Tag ploppen neue Katastrophen aus irgendeiner IT-Ecke. Aber man hört nie sowas wie "Sorry, das mussten wir machen". Im Fall von Dell haben sie sich dazu herabgelassen per Twitter zu verkünden das sie sich für die "Unannehmlichkeiten" entschuldigen.
Die Zeit in der man noch hoffen konnte dass das meistverkaufte Smartphone der Welt für die NSA ein Buch mit sieben Siegeln ist, ist aber mal so richtig vorbei. Und naiv.

 

[joeMJ]

Die Aufarbeitung dieser Information ist eine Katastrophe, auch hier. Die Informationen beruhen auf dem Vortrag von @ioerror auf dem 30C3 in Hamburg dieses Wochenende und sind korrekt. Es ist im übrigen nicht die "einzige Hintertür". Die Gammagruppe hält mindestens 3 Exploits in der Hinterhand, um mit finspy mobile / finfisher jederzeit und nach belieben in iPhones eindringen zu können. Die Informationen von Applebaum sind sehr alt, es ist davon auszugehen, dass die heutigen Möglichkeiten noch viel besser sind. iPhones sind dabei nicht die "einzigen Geräte", die für die NSA oder andere Dienste interessant sind, das betrifft jeden Hersteller. Weiterhin sollte man auch hier die Programme der amerikanischen Dienste, von denen auch die deutschen Dienste profitieren, nicht durcheinander bringen. Dass Apple nichts zu diesem Vorgang sagen kann, ist korrekt. In diesem Fall wird ohne ihr Wissen eingedrungen. Zu anderen Programmen dürfen sie nichts sagen.

 

[Martin Wendel]

Wie steht denn der werte Herr Wendel der Stellennahme gegenüber?

Wie ich dazu stehe, kannst du meinen Kommentaren entnehmen. Ich vertraue darauf, dass das, was Apple sagt, auch der Wahrheit entspricht. Wäre das nicht so, würde ich die Produkte der Firma nicht nutzen.

 

[aniSation]

Das Bedeutet im Umkehrschluss dass du Apple den Rücken kehrst wenn sich rausstellt das sie gelogen haben?
Starker Tobak und Respekt dafür. Ernsthaft! Sowas würde ich nicht mal unter Androhung doller Popohaue von mir geben.

 

[Martin Wendel]

Ich bin nicht so sehr von Apple abhängig, dass ich auf deren Produkte angewiesen wäre. Vom iPhone hab ich mich erst im Sommer getrennt.

 

[Retrax]

Vom iPhone hab ich mich erst im Sommer getrennt.

und? immer noch zufrieden mit dem Nokia Windows Phone (im Zusammenspiel mit Deinem OS X Mac, Apple Peripherie,...)?

 

[fatalex]

Ich hätte Apple auch nicht unterstellt, eine solche Backdoor in ein Produkt zu integrieren. Allerdings hoffe ich, dass dies bei iOS nicht mehr möglich ist und dieser Fall von Apple nun überprüft wird.

Kennst du das Video? Hab ich gestern reproduziert!

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[echo.park]

@fatalex Interessant. Das lässt tief blicken.

 

[olemax]

Apple wird gesetzlich dazu verpflichtet, zu lügen?

Ja. In den USA darfst Du keinerlei Informationen über die Tätigkeit der Geheimdienste und deren Aktivitäten in Deinen Kreisen veröffentlichen. Dementierst du das nicht, kriegst Du enorme Probleme. Dabei werden die C-Level Manager persönlich verantwortlich gemacht. Ich nehme an,dass es schon sehr problematisch ist, so eine Zusammenarbeit nicht abzustreiten, ob es sie nun gibt oder nicht.