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DIY-Bericht: Macbook Pro Retina - SSD tauschen (OWC Aura Pro)

Moriarty

Pommerscher Krummstiel
Registriert
17.05.04
Beiträge
3.057
Hallo Leute,

da heute ein Päckchen aus dem schönen Franklin Park, USA (Insider wissen: Firmensitz von Other World Computing, kurz OWC, Hersteller von Nachrüst-SSDs für Macbook Air und Pro Retina) kam, habe ich mich direkt an den Einbau gemacht.

Hier ein kurzer Bericht für alle, die es selbst versuchen mögen. Zunächst: Was habe ich geordert?
Ich besitze seit einem Jahr ein MacBook Pro Retina, und zwar das "Early 2013"-Modell in 15 Zoll. Soweit zufrieden, ärgerte ich mich nur seit langem, damals nicht die größere SSD bestellt zu haben.

Durch den Dollarkurs und eine Markt-(ebay)-Recherche (gebrauchte 256er-SSDs lassen sich durchaus für >250,-€ veräußern, vielleicht an MBPr-13-Besitzer mit 128er-Platten?) fasste ich den Plan, etwas Geld und 15 Minuten Arbeit zu opfern, um dem Notebook etwas mehr Platz zu spendieren.

Die Bestellung in den USA gestaltete sich einfach, der Shop des Herstellers bietet für umgerechnet ca. 330,-€ (449,-$) die 480 GB-Variante an. 16,95 kostet der Versand per DHL Express, bezahlt wird mit Kreditkarte oder per PayPal, welches auch sofort den Kurs umrechnet.

Zwei Werktage später, heute, war die Platte da. Der gesamte Weg von Franklin Park über Belgien nach Düsseldorf und von dort zu mir war bequem per DHL trackbar. Ich hatte noch ein USB-Gehäuse und den benötigten Pentalobe-Schrauber mitgeordert, und lag insgesamt bei ca. 380,-€. Offenbar wurde nichts verzollt, zumindest fehlt die sonst an den Päckchen prangende Zahlungsaufforderung...

Foto 1.JPG

Und so ging der Einbau los. Zunächst sollte man von der alten Platte ein 1:1-Abbild erstellen, das erledigte für mich CarbonCopyCloner, welches ich schon häufiger genutzt habe. Das Programm ist seit einiger Zeit keine Freeware mehr, für Sparfüchse würde es wohl auch ein TimeMachine-Backup tun... Ich hatte die neue SSD mittels USB-Gehäuse mit einem Klon der alten Platte beschrieben, und dann wieder ausgebaut.

Foto 2.JPG

Als nächstes folgt der Tausch der SSDs - dieser ist unkompliziert, wenn man das richtige Werkzeug hat. Ein 1,2 mm-Pentalobe-Schraubendreher ist ebenso Pflicht wie ein Torx-Dreher in Größe T5. Achtung: Handyshops verkaufen zwar Pentalobe-Dreher, es gibt aber auch deutlich kleinere Spitzen für iPhones, bitte auf jeden Fall den 1,2 mm nehmen!

Foto 4.JPG

Am besten legt Ihr die Schrauben ordentlich beiseite, ich zeichne mir immer eine Skizze des Notebooks auf Papier und lege die Schrauben an die richtige Stelle darauf hin, so dass sie später auch wieder in die passenden Löcher wandern.
Zum Teardown könnt Ihr auch bei iFixit alles wichtige nachlesen!

Wichtig: Wenn das offene Book vor Euch liegt, löst den Akku-Anschluss! Das geht einfach mit dem Fingernagel und ist hier zu tun:
Bildschirmfoto 2014-01-13 um 20.51.35.png

Dann wird die SSD ausgetauscht, dafür wird der T5-Torx benötigt.

Foto 5.JPG

Löst die Schraube und zieht die SSD ab. Ab hier wird einfach alles in umgekehrter Reihenfolge durchgeführt. Vergesst den Akku nicht, macht zwei Bodenschrauben fest und schaltet das Book erstmal an. Wenn alles startet, habt Ihr nichts verkehrt gemacht :)

Schaltet das Book wieder aus und schraubt die restlichen Schrauben rein.

Nach dem Neustart erfreut Euch an der neuen Platte:
Bildschirmfoto 2014-01-13 um 20.11.22.png

...So, vielleicht ist das eine Anregung an diejenigen unter Euch, die noch mit sich ringen, ob der Tausch für Laien machbar ist - meine Antwort: Mit etwas Geduld und Fingerspitzengefühl ist es kein Problem!

Dank weltweiter Logistik und gutem Dollarkurs lohnt sich auch der Kauf in den USA, wem das zu exotisch ist, der findet mittlerweile auch deutsche Reseller, die natürlich entsprechende Preisaufschläge haben.

Der hohe Kaufpreis relativiert sich, wenn die alte SSD verkauft wird, da die Originalteile auch in 13-Zoll-MBPrs passen, sind die 256er-Modelle auch durchaus begehrt. Meine Beobachtung in den letzten Wochen zeigte, dass in der Bucht bis zu 300,-€ für eine 256er-SSD zu erzielen sind, so dass der Preis "unterm Strich" für das Gebotene durchaus attraktiv wird.

Bei Fragen: Schreibt mir ruhig!

Typischer Tutorial-Disclaimer: Dies ist ein Bericht über meinen Umbau - für eventuelle Schäden, die Euch beim eigenen Versuch entstehen, kann ich leider keine Haftung übernehmen! Im Zweifel fragt jemanden, der sich damit auskennt, um Hilfe :)
 

Martin Wendel

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Ich habe zwar kein MacBook Pro Retina, trotzdem danke für deinen tollen Bericht!