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Darf man über Hitler lachen?

groove-i.d

Rote Sternrenette
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Warum sagt man nicht einfach "Mir gefällt der Humor von Daniel Levi, und daher finde ich den Film gut!". Grüße aus Berlin,
der T-lo

wenn ich mir diese frage stelle, begebe ich mich als interessierter mensch auch immer hinter die kulissen und suche nach dem privatmenschen levy. unweigerlich stoße ich da auf seinen jüdischen hintergrund und das ruft in erster linie "bestimmte" grundmuster in meinem kopf hervor. (freie) assoziation.
die differenzierung beginnt bei mir später, wenn ich einen haufen infos gesammelt habe über die entsprechende person.

ich frage mal gegen:
interessiert die person hitler als politische figur lediglich als solche? interessiert Dich nicht die person hinter dieser fassade/rolle, was wichtige fragen aufwirft, wie "wie kam es zur machtergreifung, wie sieht das privatleben hitlers aus, wie und wo ist er aufgewachsen/sozialisiert, lassen sich parallelen finden?".
ich meine, gerade Du als schauspieler, der in rollen schlüpft, muß ja in der lage sein, sich für beide seiten zu interessieren. gerade das schaupiel bedient sich (berechtgterweise) ja stigmas und klischees, um eine rolle deutlich darzustellen. auch hier werden generalisierungen getroffen.
 

T-lo

Weißer Winterglockenapfel
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Aber lass unseren Ausflug ins Off-Topic enden und wieder über Hitler lachen (oder auch nicht). :)

Da bin ich dabei! Und vielleicht kann ich dann auch mit dem Vorurteil aufräumen, ich würde auf P.C. achten:

HELLO HITTY!
 

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T-lo

Weißer Winterglockenapfel
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ich meine, gerade Du als schauspieler, der in rollen schlüpft, muß ja in der lage sein, sich für beide seiten zu interessieren.

Halt, halt, halt, ich bin kein Schauspieler! Um himmels Willen, nein... -Ich komme eher von "hinter den Kulissen", und schreibe zur Zeit als Drehbuchautor und freier Journalist... :)

Was Deine Frage angeht:
der Privatmensch Hitler spielt in erster Linie keine Rolle, denn bis dato gibt es noch keine allgemeingültige Methode, mit der man aus dem privatleben Rückschlüsse auf die Person im öffentlichen Leben ziehen kann.
Hitler zB kam aus "einfachen" Verhältnissen. Sein Vater war Briefträger, seine Mutter Hausfrau. Als Hitlers Vater starb, war der kleine Adolf noch ein junger Teenager.
Ob man jetzt jedoch daraus auch im Umkehrschluss behaupten kann, dass es das war, was ihn später zu seinem politischen Denken getrieben hat, das wage ich zu bezweifeln. Es würde in Richtung Alfred Tetzlaff gehen: "kleine Männer sind immer die Mächtigsten!"... -und das würde ich nicht so stehen lassen, denn Castro ist ein Hühne von 1,90m, soweit ich weiß, und Clinton war auch nicht bedeutend kleiner...

Im übrigen kann ich alle beruhigen: ich war 16 als mein Vater gestorben ist, und ich werde das nicht durch einen Genozid mit über 4 Mio. Toten verarbeiten! Versprochen! :)

Aber vom Prinzip her gebe ich Dir recht. Natürlich prägen Umwelteinflüsse einen Menschen. Aber ob der Glauben das in der heutigen Zeit noch kann, das denke ich nicht. Wieviele Menschen waren seit ihrer Kommunion/Konfirmation nicht mehr in der Kirche...?! Sie sind Christen, aber prägt sie das wirklich...?!


Ps: ich bin nur 1,75m groß, also auch recht klein... -was sagt das über mich aus...?! ;)
 

groove-i.d

Rote Sternrenette
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wir sind durch den film "mein führer", helge schneider und levy über politische korrektheit bishin zur betrachtungsweise von künstlern gekommen. das ist schon eine kleine mühe; vor allem, wenn man nicht einer meinugn ist. wie blühend das wirken kann, haben wir ja gesehen.

es mag vielleicht derzeit keine echte/seriöse methodik dafür geben, wie man das privatleben einer im öffentlichen leben stehenden person vergleichen und schlüsse ziehen kann, denke aber, daß ein psychologe mit sicherheit ein paar richtungsweisende punkte in hitlers biographie für seine spätere wirkungsweise als machthaber finden würde.
 

mona

Kaiser Wilhelm
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Helge will vom Film "nix mehr wissen"
"Süddeutsche Zeitung" von heute, Seite 12:
 

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cws

Pomme d'or
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„Doch ich war entschlossen weiterzumachen“, schreibt Chaplin in seiner Autobiographie, „denn über Hitler sollte gelacht werden. Hätte ich etwas von den Schrecken in den deutschen Konzentrationslagern gewusst, ich hätte Der große Diktator nicht zustandebringen, hätte mich über den mörderischen Wahnsinn der Nazis nicht lustig machen können. Aber ich wollte unbedingt ihren mystischen Unsinn über eine reinblütige Rasse zum Gespött werden lassen.“

Ist ein guter Film, wie der neue jetzt ist, ich kenn ihn nicht.
 

groove-i.d

Rote Sternrenette
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Helge will vom Film "nix mehr wissen"
"Süddeutsche Zeitung" von heute, Seite 12:

danke für die info. hätte ich mir fast gedacht. ich habe mich sowieso ein bischen gewundert, daß schneider sich für diesne film entscheidet.
ich werde ihn mir dennoch ansehen und sicherlich auch lachen (können).
 

iMars

Salvatico di Campascio
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Ich finde auch, dass man über Hitler lachen darf! Das wird mal Zeit!

Wir werden immer wieder an diese schlimmen Taten erinnert; immer wieder wird die Berliner Mauer angesprochen, immer wieder wird Deutschland mit Nazis und Antisemitismus assoziiert! Ich finde, dass das langsam mal reicht!

Das liegt alles hinter uns, vieles hat sich geändert und wir können nichts mehr daran ändern, was passiert ist! Seit der WM in Deutschland haben die Deutschen mal wieder Flagge gezeigt und waren stolz auf ihr Land und auf die Tatsache, dass sie diesem Land angehören! Und prompt kamen wieder irgendwelche Professoren und Gelehrte, die rumgemosert haben. Von wegen "Wo fängt Patriotismus an und wo hört Nationalsozialismus auf?". Da kriegt ich einfach zu viel! Furchtbar!

Man kann nicht darüber lachen was passiert ist, oder über all das Leid, einfach alles was geschehen ist. Aber wir können über Hitler lachen, die Person an sich, diese Witzfigur. Er verdient es einfach, dass man sich endlich mal über ihn lächerlich macht und ihn nieder macht und wir uns daran erfreuen und vergessen!
 
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Walli

Blutapfel
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Zu dem Thema lief gestern abend was im WDR. Vielleicht wird es ja nochmal wiederholt.
 

Skeeve

Pomme d'or
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Heute stand in unserem Lokalblättchen, daß beim Preview in D'dorf vor einem sehr kleinen Publikum kaum gelacht wurde.

Meine Antwort: Ja! Über Hitler sollte man lachen (können dürfen). Über diesen Film werde ich es wohl kaum können.
 

stk

Grünapfel
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Moin,

Was er getan hat ist zum Heulen.
Wie er es getan hat (im Sinne von: die eigene Figur, die er dabei abgab) ist durchaus lachhaft.

Also: Ja, man muß muß über Hitler lachen dürfen und können. Nein, man darf seine Taten dabei nicht ins Lächerliche ziehen.

Wenn ich's richtig gesehen habe noch unerwähnt in der Diskussion: Roberto Benignis "Das Leben ist schön". Mit dem Anspruch das Thema auf eine komische Art zu transportieren. Mir ist das Lachen oft genug im Halse stecken geblieben und hat mich eher zu Tränen gerührt. Wenn Dani Levi das auch nur annähernd gelingt, wär der Film gelungen.

Gruß Stefan
 

Walli

Blutapfel
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Hat den Film jetzt mittlerweile mal jemand gesehen? Also ich schon. Ich fand ihn stellenweise ganz amüsant und habe auch gelacht, aber andere Stellen waren dann doch vielleicht etwas hart an der Grenze. Ich würde sagen, dass sich den Film niemand anschauen sollte, der nicht abgestumpft genug ist um sich Sprüche wie z.B. "Also das mit der Endlösung, das dürfen Sie nicht persönlich nehmen" anzuhören. Hitler kommt dort als labile Persönlichkeit mit Vaterkomplex weg, der mehr Marionette als Führer ist.
 

niemehrwindoofs

Weißer Trierer Weinapfel
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Hab den Film am Sonntag gesehen und finde ihn -mal abgesehen von ein paar einzelnen Szenen- nichtwirklich lustig und über den Hollocaust macht sich der Film überhaupt nicht lustig, also, was soll die ganze Aufregung???
 

SirHenry

Becks Apfel (Emstaler Champagner)
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Ich fand den Film jetzt nicht so lustig, das Ende fand ich sogar richtig schlecht, aber jedem das seine...
 

apple-byte

Stahls Winterprinz
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Ich finde man kann über Hitler als Witzfigur lachen
z.B. über das Video "Ich hock in meinem Bonker"

über die Verbrechen in der Nazi Zeit kann ich sicher nicht lachen
Schindlers Liste macht das sehr deutlich

ich informiere mich auch darüber hinaus
habe 6 DVDs der Reihe 100 Jahre Deutschland über die Nazi Zeit
und auch die Hitler Biographie von Joachim Fest (bisher aber nur angelesen - ist ein dicker Wälzer)