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Dies ist eine Neuverfilmung des gleichnamigen Agententhrillers (Orig. "Tinker, Tailor, Soldier, Spy") von John le Carré. In den Siebzigern wurde dieser Film schon einmal als Fernsehfilm mit Alec Guinness in der Hauptrolle ausgestrahlt, nun hat man den Inhalt dieses fünfstündigen Streifen, der in den 70ern zu Hochzeiten des kalten Krieges spielt, auf etwa 2 Stunden herunterdestilliert. Gary Oldman spielt diesmal George Smiley, als rechte Hand des MI6-Direktors "Control", der einen Doppelagenten in den höchsten Rängen des britischen Geheimdienstes vermutet.
Ich empfand den Film als höchst angenehm, denke aber dass viele andere Erwartungen an einen Agententhriller haben. Besonders Erwartungen in Bezug auf Schusswechsel, Explosionen und artistische Stunteinlagen werden vollkommen enttäuscht werden. Dieser Film zeigt Spionage nicht nach Art von Ian Fleming als Muskel- sondern eher als Kopfarbeit, die Akteure sind nicht kontraststark in Gut und Böse zu unterscheiden. So findet auch vieles von dem was auf der Leinwand geschieht seine Fortsetzung im Kopf des Zuschauers, sofern man bereit ist, wie ein Spion, genau zu beobachten und schnell Schlüsse zu ziehen. Trotz der oberflächlichen Langsamkeit des Films lässt er einem nur wenige echte Pausen um das Gesehene zu verarbeiten und entscheidende Hinweise werden erst kurz vor Schluss gegeben. Schlüsselszenen die für das Verständnis der Handlung wichtig sind gehen teilweise nur über wenige Augenblicke. Dafür überträgt der Film eine Menge aus der Gedanken- und Gefühlswelt von Personen, die jahrzehntelang unter strikter Geheimhaltung leben müssen. Ich sah bis zu diesem Film schon lange keine Szene, in der ein Mensch erstarrt als auf ihn geschossen wird; nicht aus Angst, sondern weil ihn bewusst wird, dass gerade alles schief gelaufen ist und er allein und ohne Chancen gegen eine Übermacht steht. Er zieht nicht heldenhaft eine Waffe und hechtet mit überlegenen Reflexen in Deckung, er bleibt stehen weil er genau weiß in welcher Situation er sich befindet und dass es hier keinen möglichen Ausweg gibt, weil er verraten wurde.
Insgesamt ein toller, mittlerweile untypisch gewordener Agentenfilm der ein zumeist unglamuröses, fast kleinbürgerliches Geheimdienstleben zeigt, mit dienstlicher Weihnachtsfeier und schnurrbärtigem Pförtner an der Tür des "Circus", wo Menschen auch als solche dargestellt werden, nicht als überlebensgroße 24/7-Geheimdienstgestalten, die mich nach James Bond, Jason Bourne, Ethan Hunt und wie sie alle heissen eigentlich nur noch nerven. Wem es ähnlich geht kann ich diesen Film auf jeden Fall wärmstens ans Herz legen!
Ich empfand den Film als höchst angenehm, denke aber dass viele andere Erwartungen an einen Agententhriller haben. Besonders Erwartungen in Bezug auf Schusswechsel, Explosionen und artistische Stunteinlagen werden vollkommen enttäuscht werden. Dieser Film zeigt Spionage nicht nach Art von Ian Fleming als Muskel- sondern eher als Kopfarbeit, die Akteure sind nicht kontraststark in Gut und Böse zu unterscheiden. So findet auch vieles von dem was auf der Leinwand geschieht seine Fortsetzung im Kopf des Zuschauers, sofern man bereit ist, wie ein Spion, genau zu beobachten und schnell Schlüsse zu ziehen. Trotz der oberflächlichen Langsamkeit des Films lässt er einem nur wenige echte Pausen um das Gesehene zu verarbeiten und entscheidende Hinweise werden erst kurz vor Schluss gegeben. Schlüsselszenen die für das Verständnis der Handlung wichtig sind gehen teilweise nur über wenige Augenblicke. Dafür überträgt der Film eine Menge aus der Gedanken- und Gefühlswelt von Personen, die jahrzehntelang unter strikter Geheimhaltung leben müssen. Ich sah bis zu diesem Film schon lange keine Szene, in der ein Mensch erstarrt als auf ihn geschossen wird; nicht aus Angst, sondern weil ihn bewusst wird, dass gerade alles schief gelaufen ist und er allein und ohne Chancen gegen eine Übermacht steht. Er zieht nicht heldenhaft eine Waffe und hechtet mit überlegenen Reflexen in Deckung, er bleibt stehen weil er genau weiß in welcher Situation er sich befindet und dass es hier keinen möglichen Ausweg gibt, weil er verraten wurde.
Insgesamt ein toller, mittlerweile untypisch gewordener Agentenfilm der ein zumeist unglamuröses, fast kleinbürgerliches Geheimdienstleben zeigt, mit dienstlicher Weihnachtsfeier und schnurrbärtigem Pförtner an der Tür des "Circus", wo Menschen auch als solche dargestellt werden, nicht als überlebensgroße 24/7-Geheimdienstgestalten, die mich nach James Bond, Jason Bourne, Ethan Hunt und wie sie alle heissen eigentlich nur noch nerven. Wem es ähnlich geht kann ich diesen Film auf jeden Fall wärmstens ans Herz legen!