Crucial X6 vs. CCC

[Worschtbrot28]

Hallo zusammen,

ich sichere mein M2 MBA regelmäßig via Carbon Copy Cloner. Es kommen zwei externe SSDs vom Typ Crucial X6 mit 1TB und 4TB zum Einsatz. Diese sind über ein 20GB zertifiziertes USB-C Kabel angeschlossen, die X6 können von Haus aus USB 3.1.

Bei der 4TB-Version rennt alles wie es soll. Für 75GB werden knapp 3-4 Minuten benötigt, was völlig okay ist. Die 1TB-Version macht mir jedoch immer wieder Kummer! Hier beginnt das Backup zwar recht schnell, allerdings fällt die Kopiergeschwindigkeit rapide ab und pendelt sich dann lt. CCC bei ca. 30MB pro Sekunde ein. Für die gleichen 75GB braucht die 1TB-Version somit 30-45 Minuten

Die SSDs sind absolut baugleich. Gleiches Interface, gleiche Firmware, nur die Größe ist unterschiedlich.

Hat jemand eine Idee, was hier schief laufen kann?

Danke!

 

[Wuchtbrumme]

mit den Informationen lässt sich nur raten. Ich habe aber mal etwas gesucht und finde viele Hinweise, dass die 1TB-Variante mitunter stark einbricht - aber nicht innerhalb meiner Suchzeit eine klare Aussage, dass es ein grundsätzliches Problem gäbe.

Wenn ich raten muss:
Der Linkspeed könnte nur Highspeed statt Superspeed sein. Das wiederum *könnte* am Kabel und/oder evtl. Adaptern liegen. "20GB zertifiziert" sagt gar nichts (außer den Verdacht, dass es eine chinesische Käuferfalle ist) (und mal abgesehen davon, dass ich 20Gigabyte-Kabel auch gerne hätte, wenn es 20GB/s wären).Beliebt ist das Spiel, dass Ladekabel, denen man diese Eigenschaft von außen nicht ansieht, genau dieses Verhalten aufweisen, da sie nur USB2.0 Highspeed können.

Gut, vielleicht magst Du jetzt sagen, Du hast genau dieses Kabel auch mit der 4TB-Variante verwendet - dann kann ich natürlich nichts mehr entgegnen, das oben sollte nur der Sicherheitshinweis sein, das unbedingt gegenzuchecken.

Ansonsten war meine erste NVMe-SSD, die ich mir gekauft habe, eine Crucial P1. So ein Fehlkauf und obwohl sie nicht viel gekostet hat, hätte ich das Geld besser für was anderes verwendet. Der Cache läuft immer wieder voll und kühlen muss man das Ding auch, sodass es throttelt, aber alleine wenn der Cache voll ist geht die Geschwindigkeit massiv in den Keller - eine gute Festplatte ist besser. Vielleicht gibt es hier dasselbe Verhalten, evtl. in Verbindung mit kleiner Chipgröße.

Gibt es neuere Firmware für das Ding? Kannst Du die SSD mal komplett löschen per Hersteller-Tool (also alle Zellen auf "unbenutzt" zurücksetzen)? Ich bezweifle das.

Last but not least könnte sich hier ein Defekt andeuten.

 

[Worschtbrot28]

Also am Kabel liegt es höchstwahrscheinlich tatsächlich nicht. Sowohl mein „20GBit“-Kabel, als auch das Kabel das der SSD beilag, bringen das gleiche Ergebnis. Mit beiden Kabeln wird die SSD in CCC mit „USB 3.1 10GBit“ angezeigt.

Eine neuere Firmware ist nicht vorhanden.

Interessant ist, dass der Drop meistens dann kommt wenn eine sehr grosse Datei mit vielen Paketinhalten an der Reihe ist. So bringt die SSD bei normalen Systemdateien locker 500Mbit pro Sekunde, wenn aber die 50GB Paralles-VM oder die lokalen Backups von Iphone und Ipad drankommen, ist der Drop da und bleibt. Die 4TB lächelt da nur müde.

Ich hatte die SSS mit dem Festplattendienstprogramm bisher nur neu eingerichtet und dann ein neues Backup gestartet. Es gab dann zuerst eine tadellose Geschwindibgkeit und als dann die Mobile Backups dran waren, kam der Drop und blien bis zum Ende…

Kann das Verhalten eventuell auch etwas mit der Verschlüsselung zu tun haben? Beide Platten sind apfs verschlüsselt. Die 4TB hing jedoch bei der Ersteinrichtung rund 16 Stunden am Rechner, da auf ihr auch das Backup meiner alten Timecapsule gelandet ist. Und ist ja nicht wirklich schnell ^^
Ich könnte mir vorstellen, dass in der Zeit die SSD vollständig verschlüsselt wurde, die 1TB aber noch Ressourcen dafür verschlingt…?

 

[iMactouch]

Hier beginnt das Backup zwar recht schnell, allerdings fällt die Kopiergeschwindigkeit rapide ab

Das hört sich ganz nach vollgelaufenem internen Schreibpuffer der SSD an. Dann werden die so langsam bis der Puffer geschrieben ist und dann geht es wieder schneller. Wahrscheinlich hat die 1TB Version einfach einen kleineren Puffer.

 

[Marcel Bresink]

Das ist eher unwahrscheinlich.

Es könnte aber am Alter der SSD, bzw. der Gesamtanzahl der in der bisherigen Lebensdauer ausgeführten Schreibvorgänge liegen. Wenn die Zahl hoch ist, sinkt (besonders bei einer kleineren SSD) die Wahrscheinlichkeit, einen noch nie verwendeten, leeren Flash-Block zu finden. Die Wahrscheinlichkeit sinkt außerdem weiter dadurch, dass macOS bei einer USB-SSD kein Trim verwendet, um löschbare Blocks zu markieren.

Wenn kein Flash-Block leer ist, muss er aufwändig für einen Schreibvorgang vorbereitet und gelöscht werden, was im Vergleich zu einem fabrikneuen Block erhebliche Zeit benötigt.

 

[Worschtbrot28]

Es könnte aber am Alter der SSD, bzw. der Gesamtanzahl der in der bisherigen Lebensdauer ausgeführten Schreibvorgänge liegen.

Eher weniger, die SSD ist erst Mitte Februar gekauft worden und der Firmwarestand ist von September 2022. [emoji28]

Vielleicht sollte ich einfsch mal ein Ticket bei Crucial aufmachen

 

[Wuchtbrumme]

ist bestimmt nicht verkehrt. Vorher kannst Du ja im Systembericht noch einmal gucken, unter welchem USB-Hub die SSD eingeordnet wird und welcher Speed dazu angegeben wird.

 

[iMactouch]

Das ist eher unwahrscheinlich.

Es wird aber z.B. in diesem Test hier: https://hardware-helden.de/crucial-x6-1tb-im-test/ genau das bestätigt.

 

[Wuchtbrumme]

danke @iMactouch - puh, liest sich wie mein Test zur P1. Fazit: behaves badly as designed und daher nicht empfehlenswert.

 

[Worschtbrot28]

Es wird aber z.B. in diesem Test hier: https://hardware-helden.de/crucial-x6-1tb-im-test/ genau das bestätigt.

Okay, das erklärt einiges… Danke für den Link!

 

[Marcel Bresink]

Eher weniger, die SSD ist erst Mitte Februar gekauft worden

Mit Alter war ja nicht die absolute Zeit, sondern wie oben erklärt die Gesamtanzahl der Schreibvorgänge in dieser Zeit gemeint.

Es wird aber z.B. in diesem Test hier: https://hardware-helden.de/crucial-x6-1tb-im-test/ genau das bestätigt.

Dieser "Test" ist unseriös, denn die Autoren haben ganz offensichtlich nicht kapiert, was ein Cache ist.

Die Messwerte aus diesem "Test" sind stimmig, aber die Schlussfolgerungen sind falsch. In Wirklichkeit liegt der Effekt nicht an einem Cache, sondern an den Gründen, die ich oben genannt hatte.