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Creative Commons feiert Party

Felix Rieseberg

̈Öhringer Blutstreifling
Registriert
24.01.06
Beiträge
5.589
Das internationale Urheberrecht ist unbeweglich, starr, relativ undurchsichtig und überhaupt für die digitale Boheme im Prinzip vollkommen ungeeignet: Denn viele der modernen Lyriker, Blogger und sonst irgendwie im Internet tätigen selbsternannten Künstler wollen überhaupt kein exklusives Vertriebsrecht auf ihre Werke. Sie wollen meistens auch nicht, dass jeder nachfragen muss, der das Werk schön findet und es gerne auf der eigenen Homepage veröffentlichen möchte. Nach wie vor sehr wichtig ist jedoch die persönliche Note: Jeder möchte, dass die eigenen kreativen Ergüsse möglichst auch weiterhin den eigenen Namen tragen.

In diese Lücke sprang vor rund fünf Jahren eine Initiative, die sich zur rechtlichen Grundlage der Web 2.0 - Bewegung avancierte: Am Wochenende trafen sich tausende Unterstützer des Lizenzmodells in Berlin, Bangalore, New York, Los Angeles oder Manila, um den Geburtstag zu feiern. In Deutschland feierten rund 250 Anhänger in der Nähe des Alexanderplatzes die flexible Lizenz.

Die CC-Lizenz hat ein zentrales Ziel: Anderen Nutzern die eigenen Werke nutzbar zu machen, ohne die Rechte zu verlieren. Das besondere: Im Gegensatz zu bekannten Modellen wie etwa die GPL ist die CC-Lizenz nicht auf ein besonderes Produkt zugeschnitten (Wie im Falle der GPL auf Software) und extrem flexibel: Es gibt verschiedene Abstufungen, von minimalen Fremdnutzungsrechten bis hin zum kompletten Verzicht auf das allgemeine Urheberrecht. Die grundsätzliche Idee entstand 2001 und ist das Hirngespinst des Rechtsprofessors Lawrence Lessing an der Stanford Law School. Man könnte auch zusammenfassen: Verschiedene internationale Rechtsinstitute schufen ein simples Lizenzmodell, das nicht nur leicht verständlich ist, sonder sich sogar mittels einfacher Icons darstellen lässt, darunter die einfachen Vorgaben "Namensnennung", "Keine kommerzielle Verwendung" oder "Keine Bearbeitung". Für das deutsche Recht überwacht seit Februar 2007 das zu großen Teil von der saarländischen Landesregierung finanzierte "Europäische EDV-Akademie des Rechts".

Das Modell ist jetzt schon weit verbreitet: So erstellt die BBC gerade ein umfassendes Filmarchiv, das komplett unter dem CC-Modell veröffentlicht werden soll. Auch der Springer-Verlag bietet seinen Autoren die Möglichkeit, gegen eine Gebühr von $3000 die Texte unter eine CC-Lizenz zu stellen (Springer Open Choice License).

Auf der deutschen Geburtstagsparty konnte erfolgreich verkündet werden, dass die deutschen Juristen fleißig an einer Umsetzung der nächsten Lizenzversion (3.0) für das deutsche Recht arbeiten und bereits letztes Wochenende eine Rohfassung vorstellen konnten. Was in Zukunft geschieht, ist noch ungewiss: Ein grober Ausblick lässt erwarten, dass sich die Lizenz aufgrund ihres Zuschnitts auf das moderne Internet weiter ausbreiten wird und früher oder später vermutlich zum Standard im Netz wird. Auch die erstarkende Unterstützung durch diverse Regierungen lässt tief blicken: So ließ sich auf einer der Partys ein bekannter Unterstützer der Lizenz blicken, der Kulturminister Brasiliens, der ebenfalls eine eigene Version der Lizenz für den US-amerikanischen und brasilianischen Rechtsraum optimiert.
 

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C64

Kaiser Alexander
Registriert
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3.957
Hab mich noch relativ wenig mit CC auseinandergesetzt, finde das Modell aber mehr als interessant, weil ich zum Beispiel als Lehrer auch viel Material darüber beziehen kann, ohne mir Sorgen über Urheberrechte machen zu müssen.
 

Todesengel

Fießers Erstling
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Beiträge
129
finde ich sehr gut einfach weiterso, vielleicht bekommen wir in naher Zukunft ein gescheites Urheberrecht hin.