COVID-19: Apple gibt aggregierte Bewegungsdaten weiter

Jan Gruber

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Jan Gruber
Apple unternimmt einen weiteren Schritt im Kampf gegen das Coronavirus, dieser könnte ebenfalls gemischte Gefühle auslösen. Per Pressemitteilung gab der Konzern bekannt, aggregierte Bewegungsdaten seiner Nutzer freigeben zu wollen.

Der Konzern möchte dabei die Planung öffentlicher Maßnahmen unterstützen, bzw. auch die Akzeptanz dieser besser mess- und überprüfbar machen.
Diese Mobilitätsdaten können Kommunalregierungen und Gesundheitsbehörden hilfreiche Erkenntnisse liefern und auch als Grundlage für neue öffentliche Maßnahmen dienen, indem sie die Veränderung der Anzahl der Menschen aufzeigen, die in ihren Gemeinden fahren, zu Fuß gehen oder öffentliche Verkehrsmittel benutzen.

Aggregierte Bewegungsdaten – keine Zuordnung zu einzelnen Nutzern


Wichtig hierbei: Apple gibt keine Daten einzelner Nutzer weiter. Die Daten werden aggregiert für Großstädte in 63 Ländern und Regionen veröffentlicht.
Maps verknüpft keine Mobilitätsdaten mit der Apple-ID eines Benutzers und Apple führt keine Historie darüber, wo sich ein Benutzer aufgehalten hat. Mithilfe von aggregierten Daten, gesammelt von Apple Maps, zeigt die neue Website Mobilitätstrends für Großstädte und 63 Länder oder Regionen an. Die Informationen werden generiert, indem die Anzahl der Anfragen nach Wegbeschreibungen an Apple Maps gezählt wird. Die Datensätze werden dann miteinander verglichen, um eine Veränderung der Anzahl der Menschen widerzuspiegeln, die weltweit mit dem Auto, zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind. Die Datenverfügbarkeit in einer bestimmten Stadt, einem Land oder einer Region hängt von einer Reihe von Faktoren ab, darunter auch von Mindestschwellenwerten für Richtungsangaben pro Tag.

Apple hat den Datenschutz von Anfang an in den Kern von Maps integriert. Von Maps gesammelte Daten, wie Suchbegriffe, Navigationsrouting und Verkehrsinformationen, werden mit zufälligen, rotierenden Identifikatoren verknüpft, die ständig zurückgesetzt werden, sodass Apple kein Profil Ihrer Bewegungen und Suchvorgänge hat. Auf diese Weise kann Maps ein großartiges Erlebnis bieten und gleichzeitig die Privatsphäre der Benutzer schützen.

Auch Google hat sich kürzlich zu einem derartigen Schritt entschieden. Damit weiten die beiden Hersteller ihre gemeinsame Vorgehensweise weiter aus.

Via Apple Newsroom

Den Artikel im Magazin lesen.
 

AC1

Meraner
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Ich bin wirklich froh, dass wir uns darauf verlassen können, dass Apple keine Bewegungsprofile erstellt. Gut zu wissen, dass mit unseren Daten so verantwortungsvoll umgegangen wird.
 

Butterfinger

Kaiser Alexander
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Was man alles unter dem Vorsatz der aktuellen Situation so alles (M)acht ;) .
Langsam fühlt man sich wie „1984“ .
 
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FuAn

Schafnase
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Was man alles unter dem Vorsatz der aktuellen Situation so alles (M)acht ;) .
Langsam fühlt man sich wie „1984“ .

Und das wird noch schlimmer, warten wir, bis der Arbeitgeber ein begründetes Interesse am Gesundheitsstatus jedes Mitarbeiter hat, man muss ja wissen, wer einer Risikogruppe angehört.
 

Butterfinger

Kaiser Alexander
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Und das wird noch schlimmer, warten wir, bis der Arbeitgeber ein begründetes Interesse am Gesundheitsstatus jedes Mitarbeiter hat, man muss ja wissen, wer einer Risikogruppe angehört.
Den großen Firmen missfällt das Theme Homeoffice doch eh, weil die Kontrolle fehlt und keiner weiß, on wirklich gearbeitet wird.
 

Naturfreundin

Cripps Pink
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# FuAn, # Butterfinger:
1984? Da sind wir längst dran vorbei.
Wo sind die Verantwortlichen, die die Möglichkeit haben das Ganze zu stoppen. Wir haben ein Recht auf unsere Privatsphäre.
 

Verlon

Tiefenblüte
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ich finds grotesk... nutzt Apple oder Google die Daten dazu, das Stauaufkommen anzuzeigen, oder wie voll Geschäfte, Bahnen oder Parks sind, hat niemand bedenken. Im Gegenteil, die Features werden gefeiert. Werden die gleichen Daten in Bezug auf die Corona-Pandemie veröffentlicht, ist das Geschrei aber groß.

naja, bei der RKI App für die Health-Daten ist es ja ähnlich... Fitbit und co sammeln personenbezogene Vital- und Bewegungs- und Ortsdaten en masse. Da ist es wurscht. Aber wenn eine Bundesbehörde einen Teil dieser Daten ohne Personenbezug haben möchte, kommen auf einmal Datenschutzbedenken hoch.
 

MichaNbg

Goldrenette von Blenheim
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Der Unterschied für viele wird sein, dass diese Daten auf einmal der Staat in die Hände bekommt. Und da kommt es nunmal darauf an, wer da gerade an der Macht ist und wofür die Daten anderweitig missbraucht werden können.

Zusätzlich zum Umstand, dass bei einer "Pflicht" auch jene mit dabei wären, die bislang jede Datenübertragung auch an solche privaten Services zu unterbinden versuchen.
 

Marcel Bresink

Hadelner Sommerprinz
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nutzt Apple oder Google die Daten dazu, das Stauaufkommen anzuzeigen, oder wie voll Geschäfte, Bahnen oder Parks sind, hat niemand bedenken.

Ja, volle Zustimmung, ich kann mich auch nur wundern. Der "Wo ist?"-Dienst in den Apple-Geräten, der ja viel gefährlichere Orts- und personenbezogene Daten erfasst, oder die Diebstahlschutzfunktion in Catalina und iOS 13, die ja auch sämtliche Kontakte zwischen benachbarten Apple-Geräten per Bluetooth ermitteln, werden von Einigen als harmlos angesehen.

Ein ausnahmsweise gut durchdachtes, von Datenschutzexperten entwickeltes Verfahren, das offengelegt ist, zeitlich und örtlich begrenzt wird, unter weltweiter Beobachtung steht, und tatsächlich anonymisierte Daten verarbeitet, wird dagegen kritisiert?

Der Unterschied für viele wird sein, dass diese Daten auf einmal der Staat in die Hände bekommt.

Aggregierte Bewegungsdaten aus Mobilgeräten kann jedermann seit vielen Jahren kaufen, auch der Staat. Angeboten werden diese z.B. von der Telekom-Tochter Motionlogic. Neu ist nur, dass bestimmte Institutionen die Daten im Moment ausnahmsweise kostenlos erhalten.
 

MichaNbg

Goldrenette von Blenheim
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Aggregierte Bewegungsdaten aus Mobilgeräten kann jedermann seit vielen Jahren kaufen, auch der Staat. Angeboten werden diese z.B. von der Telekom-Tochter Motionlogic. Neu ist nur, dass bestimmte Institutionen die Daten im Moment ausnahmsweise kostenlos erhalten.
Zu kurz gegriffen, da es gerade nicht nur um Bewegungsdaten geht. Die RKI App will ja von dir Daten zum Herzschlag. Dazu gibt es ja immer mehr Politiker die exakte Bewegungsprofile, Kurzdistanzkommunikation zwischen Devices (bsp. über Bluetooth) zur Identifikation direkter Konfrontation, usw. verlangen und dabei sogar Zwangsinstallationen ins Spiel bringen.

Und die Bewegungsdaten welche die Telcos auf Basis ihrer Funkzellendaten liefern können haben ungefähr so viel mit den Bewegungsdaten die Google oder Apple liefern können zu tun, wie ein SVGA-Video mit 4K HDR10+ Material.
 

Benutzer 164005

Gast
Ein ausnahmsweise gut durchdachtes, von Datenschutzexperten entwickeltes Verfahren, das offengelegt ist, zeitlich und örtlich begrenzt wird, unter weltweiter Beobachtung steht, und tatsächlich anonymisierte Daten verarbeitet, wird dagegen kritisiert?

Sorry aber die Vergangenheit lehrt das solche Vorgänge einer temporären Bevölkerungsüberwachung (wo noch vor wenigen Wochen sich niemand hätte vorstellen können dass dies in Deutschland möglich wäre) auf mittlerer Sicht zum Standard wird. Ist einmal der Schuh in der Türschwelle wird die Hürde, welche solche Aktionen rechtfertigt, immer kleiner. Als nächstes wird Bargeld quasi abgeschafft (nicht verboten aber die Handhabe damit verteuert) und Bankguthaben vom Staat nach belieben mittels Negativzinsen oder Pauschal entwertet.
 

MichaNbg

Goldrenette von Blenheim
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Och jetzt bitte nicht die "ohne Bargeld werden wir alle enteignet"-Nummer. Beim Datenschutz geh ich ja noch ein Stück weit mit, aber ganz ehrlich... wenn der Staat dir dein Vermögen wegnehmen möchte, braucht's dazu keine Bargeldabschaffung. Dein Haufen an Scheinen ist über Nacht weniger Wert als im Moment einen Rolle Klopapier, wenn die Politik dies möchte. Total egal, ob du das Geld in Nullen und Einsen in den Datenbanken der Kreditinstitute stehen oder als bedrucktes Papier unter dem Kopfkissen liegen hast.
 

Marcel Bresink

Hadelner Sommerprinz
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Die RKI App will ja von dir Daten zum Herzschlag. Dazu gibt es ja immer mehr Politiker die exakte Bewegungsprofile, Kurzdistanzkommunikation zwischen Devices (bsp. über Bluetooth) zur Identifikation direkter Konfrontation, usw. verlangen und dabei sogar Zwangsinstallationen ins Spiel bringen.

Von dieser Art Apps war in diesem Thread nicht die Rede.

Sorry aber die Vergangenheit lehrt das solche Vorgänge einer temporären Bevölkerungsüberwachung

Auch hierum geht es in diesem Thread nicht.

Und die Bewegungsdaten welche die Telcos auf Basis ihrer Funkzellendaten liefern können haben ungefähr so viel mit den Bewegungsdaten die Google oder Apple liefern können zu tun, wie ein SVGA-Video mit 4K HDR10+ Material.

Genauso ist es. Deshalb wiederhole ich meine Frage: Weshalb wird die Verwendung von iOS 13 gutgeheißen?
 
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Kernelpanik

Herrenhut
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Ein wenig OT aber unbedingt lesenswert:
 

Butterfinger

Kaiser Alexander
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Der "Wo ist?"-Dienst in den Apple-Geräten, der ja viel gefährlichere Orts- und personenbezogene Daten erfasst, oder die Diebstahlschutzfunktion in Catalina und iOS 13, die ja auch sämtliche Kontakte zwischen benachbarten Apple-Geräten per Bluetooth ermitteln, werden von Einigen als harmlos angesehen.
Ich habe bei mir in allen Geräten sämtliche Ortungsdienste aus, da musst man zwar alles manuell suchen aber daran gewöhnt man sich 😅.
Wenn ich die mobilen Daten nicht brauche, dann deaktiviere ich diese auch, da ich bei allen Apps und Diensten Push, bzw. Benachrichtigungen ausgeschaltet habe ist es auch nicht störend.
Es soll halt nur nicht so enden, wie in Südkorea oder Singapur. Ansonsten glaube ich nicht, dass es unbedingten die Lösung für das aktuelle Problem ist.
Langsam sollten mal die Ärzte mehr Beachtung bekommen und nicht nur (ein bis zwei) Virologen.
 

Marcel Bresink

Hadelner Sommerprinz
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Ich habe bei mir in allen Geräten sämtliche Ortungsdienste aus

Es ist die Frage, ob das etwas nützt, da fremde eingeschaltete Apple-Geräte, die zufällig in der Bluetooth-Umgebung sind, Deine Geräte "verpetzen" und trotzdem mit Ortsdaten an Apple melden können.
 

Butterfinger

Kaiser Alexander
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Es ist die Frage, ob das etwas nützt, da fremde eingeschaltete Apple-Geräte, die zufällig in der Bluetooth-Umgebung sind, Deine Geräte "verpetzen" und trotzdem mit Ortsdaten an Apple melden können.
Genau. Aber was melden sie an Apple? Wie ist das mit Datenschutz und Tracking? Es muss an sich alles deaktivierbar sein, oder nicht?
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Mitglied 235800

Gast
Ein wenig OT aber unbedingt lesenswert:

Woher kommt das Coronavirus wirklich?
Aktualisiert am 17. April 2020, 09:24 Uhr
Wie kam das Coronavirus von der Fledermaus auf die Menschen?.....
Vermutlich wurde es als Bestandteil eines Stoffwechselendproduktes gezielt abgeworfen oder in der Tropfsteinhöhle "einfach fallengelassen" wie es die Fledermaus ausdrücken würde.

BTT:
"Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten". ;)