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Die Ergebnisse klangen vielversprechend: Zahlreichen Berichten zufolge konnte Apple die seit Jahren immer wieder medienwirksam kritisierten Arbeitsbedingungen bei Zulieferern wie Foxconn sukzessive verbessern. Arbeitszeiten wurden verkürzt, Löhne erhöht und Kinderarbeit beendet. Sogar eigene Betriebsräte sollten die Beschäftigten in den Fabriken wählen. Diese und andere Schritte nahm Apple auch zum Anlass, um sein angekratztes Image wieder aufzupolieren. Ein jetzt von der Nichtregierungsorganisation China Labor Watch (CLW) veröffentlichter Bericht offenbart jedoch neue Misstände und prangert vor allem die Arbeitsbedingungen beim Apple-Partner Pegatron an.[PRBREAK][/PRBREAK]
Unter dem vielsagenden Titel "Apples unkept promises – cheap iPhones come at high cost to chinese workers" listet CLW eine ganze Reihe von Misständen auf, die es bis heute in zahlreichen chinesischen Fabriken geben soll. Die Kritik richtet sich insbesondere gegen den taiwanischen Zulieferer und Apple-Partner Pegatron, der in China Produkte wie iPad und iPhone für den US-Konzern produziert.
Insgesamt habe CLW in den untersuchten Fabriken ganze 86 Fälle von arbeitsrechtlichen Verstößen festgestellt, teilt die Organisation in ihrem 60-seitigen Bericht mit. Im Kern sehen sich die Beschäftigten in den Fabriken mit überlangen Arbeitszeiten, unzureichenden Löhnen und Überstunden konfrontiert, die deutlich über den gesetzlichen Regelungen lägen, heißt es. Zudem verstoßen die Fabriken auch gegen Umweltschutzgesetze und Regelungen in Bezug auf die Arbeitssicherheit – in einem Ausmaß, dass laut Li Qiang von CLW, deutlich schlimmer ist, als es in den Werken des bekanntesten Apple-Zulieferers Foxconn der Fall ist.
Beispielsweise soll Pegatron mehr als 10.000 Schüler und Studenten im Alter von 16 bis 20 Jahren in den Werken beschäftigen. Diese würden dort nicht nur unter teils unzureichenden Sicherheitsvorkehrungen arbeiten (oft fehle es bereits an einer Erste-Hilfe-Ausrüstung), sondern bei gleicher Arbeit auch mit deutlich weniger Bezügen entlohnt als ihre erwachsenen Kollegen. Zudem sollen die Minderjährigen vorrangig von Lehrern und Dozenten in die Fabriken geschickt werden, die ein Teil des Lohns für sich einbehalten, heißt es weiter.
Im Rahmen seines Supplier Responsibility Reports erklärt Apple, die Anzahl der wöchentlichen Arbeitsstunden in den chinesischen Fabriken auf maximal 60 zu begrenzen. In nicht weniger als 99 Prozent der Fälle würden diese Regelungen von den Vertragspartnern eingehalten, erklärt Apple in dem regelmäßig aktualisierten Bericht. Nach jüngsten Untersuchungen von CLW sieht die Realität aber zumindest beim Vertragspartner Pegatron nach wie vor anders aus: In drei chinesischen Fabriken des Zulieferers läge die Wochenarbeitszeit bei bis zu 69 Stunden, in Phasen hohen Produktionsdrucks sogar weit höher. Zum Vergleich: Die gesetzlich verankerte Wochenarbeitszeit liegt in China bei 49 Stunden. Kaum besser ist die Situation bei den Überstunden: In nicht seltenen Fällen sollen diese dem Bericht zufolge bei bis zu 80 Stunden im Monat liegen.
Weitere Missstände betreffen ferner auch die unzureichenden Arbeitsbedingungen für Frauen: So sollen selbst Schwangere identisch lange arbeiten wie andere Beschäftigte – rund elf Stunden täglich an sechs Tagen in der Woche. Oft fände die Arbeit durchgehend im Stehen statt, für einen Lohn, der mit 268 US-Dollar monatlich weit unter dem Durchschnittseinkommen in Shanghai (764 US-Dollar) liegt. Selbst das Existenzminimum erfüllen diese Löhne nicht. Dadurch entsteht ein Teufelskreis, der die Beschäftigten in den Fabriken dazu zwingt, für einen halbwegs ausreichenden Lohn möglichst viele Überstunden abzuleisten. Schon in der Vergangenheit lehnten einige Beschäftigte daher entsprechende Versuche, Überstunden gesetzlich zu deckeln, entschieden ab.
Stand eine offizielle Stellungnahme seitens Apple bis gestern noch aus, hat sich das Unternehmen inzwischen zu den Vorwürfen geäußert. Man wies darauf hin, dass Apple eng mit China Labor Watch zusammenarbeite und die Vorwürfe prüfe. "Sollten unsere Untersuchungen ergeben, dass die Arbeiter nicht ausreichend bezahlt wurden oder Entlohnung für geleistete Arbeit abgelehnt wurde, fordern wir, dass Pegatron die Arbeiter voll entschädigt", teilte der Konzern gegenüber Reuters mit.
Trotz aller Kritik gegenüber Apple und Pegatron produziert der taiwanische Zulieferer aber auch noch für zahlreiche andere bekannte Hersteller von PCs und Elektronik. Zu den Kunden gehören namhafte Konzerne wie Microsoft, Hewlett-Packard und Dell ebenso wie HTC oder Sony. So soll der taiwanische Lohnfertiger auch die kommende Playstation 4 im Auftrag von Sony anteilig produzieren.
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Unter dem vielsagenden Titel "Apples unkept promises – cheap iPhones come at high cost to chinese workers" listet CLW eine ganze Reihe von Misständen auf, die es bis heute in zahlreichen chinesischen Fabriken geben soll. Die Kritik richtet sich insbesondere gegen den taiwanischen Zulieferer und Apple-Partner Pegatron, der in China Produkte wie iPad und iPhone für den US-Konzern produziert.
Insgesamt habe CLW in den untersuchten Fabriken ganze 86 Fälle von arbeitsrechtlichen Verstößen festgestellt, teilt die Organisation in ihrem 60-seitigen Bericht mit. Im Kern sehen sich die Beschäftigten in den Fabriken mit überlangen Arbeitszeiten, unzureichenden Löhnen und Überstunden konfrontiert, die deutlich über den gesetzlichen Regelungen lägen, heißt es. Zudem verstoßen die Fabriken auch gegen Umweltschutzgesetze und Regelungen in Bezug auf die Arbeitssicherheit – in einem Ausmaß, dass laut Li Qiang von CLW, deutlich schlimmer ist, als es in den Werken des bekanntesten Apple-Zulieferers Foxconn der Fall ist.
Beispielsweise soll Pegatron mehr als 10.000 Schüler und Studenten im Alter von 16 bis 20 Jahren in den Werken beschäftigen. Diese würden dort nicht nur unter teils unzureichenden Sicherheitsvorkehrungen arbeiten (oft fehle es bereits an einer Erste-Hilfe-Ausrüstung), sondern bei gleicher Arbeit auch mit deutlich weniger Bezügen entlohnt als ihre erwachsenen Kollegen. Zudem sollen die Minderjährigen vorrangig von Lehrern und Dozenten in die Fabriken geschickt werden, die ein Teil des Lohns für sich einbehalten, heißt es weiter.
Im Rahmen seines Supplier Responsibility Reports erklärt Apple, die Anzahl der wöchentlichen Arbeitsstunden in den chinesischen Fabriken auf maximal 60 zu begrenzen. In nicht weniger als 99 Prozent der Fälle würden diese Regelungen von den Vertragspartnern eingehalten, erklärt Apple in dem regelmäßig aktualisierten Bericht. Nach jüngsten Untersuchungen von CLW sieht die Realität aber zumindest beim Vertragspartner Pegatron nach wie vor anders aus: In drei chinesischen Fabriken des Zulieferers läge die Wochenarbeitszeit bei bis zu 69 Stunden, in Phasen hohen Produktionsdrucks sogar weit höher. Zum Vergleich: Die gesetzlich verankerte Wochenarbeitszeit liegt in China bei 49 Stunden. Kaum besser ist die Situation bei den Überstunden: In nicht seltenen Fällen sollen diese dem Bericht zufolge bei bis zu 80 Stunden im Monat liegen.
Weitere Missstände betreffen ferner auch die unzureichenden Arbeitsbedingungen für Frauen: So sollen selbst Schwangere identisch lange arbeiten wie andere Beschäftigte – rund elf Stunden täglich an sechs Tagen in der Woche. Oft fände die Arbeit durchgehend im Stehen statt, für einen Lohn, der mit 268 US-Dollar monatlich weit unter dem Durchschnittseinkommen in Shanghai (764 US-Dollar) liegt. Selbst das Existenzminimum erfüllen diese Löhne nicht. Dadurch entsteht ein Teufelskreis, der die Beschäftigten in den Fabriken dazu zwingt, für einen halbwegs ausreichenden Lohn möglichst viele Überstunden abzuleisten. Schon in der Vergangenheit lehnten einige Beschäftigte daher entsprechende Versuche, Überstunden gesetzlich zu deckeln, entschieden ab.
Stand eine offizielle Stellungnahme seitens Apple bis gestern noch aus, hat sich das Unternehmen inzwischen zu den Vorwürfen geäußert. Man wies darauf hin, dass Apple eng mit China Labor Watch zusammenarbeite und die Vorwürfe prüfe. "Sollten unsere Untersuchungen ergeben, dass die Arbeiter nicht ausreichend bezahlt wurden oder Entlohnung für geleistete Arbeit abgelehnt wurde, fordern wir, dass Pegatron die Arbeiter voll entschädigt", teilte der Konzern gegenüber Reuters mit.
Trotz aller Kritik gegenüber Apple und Pegatron produziert der taiwanische Zulieferer aber auch noch für zahlreiche andere bekannte Hersteller von PCs und Elektronik. Zu den Kunden gehören namhafte Konzerne wie Microsoft, Hewlett-Packard und Dell ebenso wie HTC oder Sony. So soll der taiwanische Lohnfertiger auch die kommende Playstation 4 im Auftrag von Sony anteilig produzieren.
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