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Auch wenn man von einer Marke überzeugt ist, sollte man ab und zu einen Blick über den somit geschaffenen Tellerrand wagen. Diesmal wird das neue Lumia 630 einem Kurztest unterzogen. Bei einem Telefon, das für unter 130 Euro im Handel erhältlich ist fragt man sich entweder was man für dieses Geld erwarten kann oder wie sich dann der Preis von 700 Euro für ein Smartphone aus Cupertino rechtfertigen lässt.[prbreak][/prbreak]
Technisches
Vorweg die technischen Daten des Lumia 630. Neben einem 4,5 Zoll großen und mit 854 x 480 (221 ppi) auflösenden Bildschirm ist das Smartphone mit einem Snapdragon 400-Prozessor, der mit 1,2 Gigahertz taktet, ausgestattet. Als Speicher stehen neben den festverbauten acht Gigabyte auch ein micro-SD-Karten-Anschluss, der bis zu 128 Gigabyte verwalten kann, zur Verfügung. Durch die starke Verbindung mit OneDrive lässt sich der Cloud-Speicher nutzen wie ein lokal vorhandener. Mehr Informationen zur technischen Ausstattung bietet die offizielle Produktseite.
Schein und Sein
Das Offensichtlichste an diesem Gerät sind die schrillen Farben, die etwas an das iPhone 5c erinnern. Neben der von uns getesteten grünen Variante stehen noch ein knalliges Orange sowie ein Neongelb zur Verfügung. Wer es dezenter möchte, hat die Auswahl zwischen schwarz und weiß. Je nach der ausgewähltem Hüllenfarbe präsentiert sich auch das installierte Windows Phone 8.1 in der entsprechenden Einfärbung - ebenfalls ein uns bekanntes Designmerkmal.
Die Verarbeitung wirkt nicht nur für diese Preisklasse äußert wertig. Durch die matte Rückseite gibt es keine sichtbaren Fingerabdrücke. Im Vergleich zu einem iPhone 3GS gibt das Lumia weniger Verziehen und Knarzen bei etwaigen Verwindungen des Gehäuses von sich. Das Klopfgeräusch auf die Rückseite des Smartphones klingt satt und überhaupt nicht nach dem hauptsächlich verwendeten Material: Kunststoff.
Das System und dessen Benutzung
Über Windows Phone und dessen Iterationen wurde viel geschrieben und berichtet. Aus diesem Grund geht es hier vor allem um den Nutzen für den naiven Anwender. Das System und alle hauseigenen Apps sind komplett in das Deutsche übersetzt. Durch große Flächen zum Klicken benötigt man keine Grunderfahrung, um die ersten Schritte mit dem Telefon unternehmen zu können. Allerdings ist dies auch eventuell ein Problem. Da einem alles in das Auge springt fällt es schwer, sich auf Dinge zu fokussieren. Brachial-grelle Vollfarbflächen stehen einer schwarz/weiss Optik in tieferen Menüs gegenüber.
Durch die endlose, horizontal wischbaren Navigation innerhalb einer App kann man schnell den Überblick verlieren. Vor allem wenn man durch das Stilmittel der abgeschnittenen Überschriften nur erahnen kann welcher Punkt als nächstes folgt. Dies ist stark gewöhnungsbedürftig und erschloss sich nicht in dem bisher absolvierten Testzeitraum. Es blieben ausserdem noch weitere Fragen, wie man beispielsweise die hereingefahrene Lautstärkenregelung wieder manuell ausblenden kann, unbeantwortet. Dies sind jedoch wohl alles Dinge, an welche man sich nach längerer Zeit gewöhnen könnte.
Was einem positiv auffällt ist, wie bei iOS und Android, die starke Verzahnung der Haus-eigenen Dienste. Gibt man bei der Anmeldung sein Microsoft-Konto an, wird automatisch Outlook, der Kalender, Xbox und der Store auf diesen Account eingerichtet. Sehr praktisch. Ein weiterer sehr angenehmer Punkt ist wie stabil und flüssig das System läuft. Das Lumia besitzt keine top-aktuelle Hardware, ein stottern oder hängen in Programmen konnte dennoch nicht wahrgenommen werden.
Vorinstallierte Applikationen
Als iOS-Benutzer hat man eine Tatsache verdrängt. Es gibt Bloatware auf Telefonen. Bei diesem Testgerät war es neben "n-tv" unter Anderem auch die Facebook-App. Es wurden beim ersten Starten ebenfalls einige Betriebssystem-eigene Apps wie das bekannte Office oder Outlook aber auch Apps wie 'Brieftasche' oder 'Gesundheit & Fitness' installiert. Ob Office auf einem Telefon wirklich Sinn ergibt ist eine strittige Frage, denn es muss notgedrungen stark im Funktionsumfang beschnitten werden. Somit fühlt es sich nahezu so an wie Pages auf einem iPhone.
Wenn man zum fünften Male beim Betätigen der Leertaste das Windows-Logo berührt und somit wieder auf dem Startbildschirm landet, wird man diese Applikationen wohl eher nur sporadisch nutzen. Es ist jedoch gut, das es diese gibt - Office ist nun mal die weitverbreitetste Büroanwendung.
An Lifestyle-Applikationen mangelt es dem Lumia ebenfalls nicht. Neben dem angesprochenen Fitnesstracker und Geldverwaltung ist auch ein Pendant zu iTunes Radio beziehungsweisse der kostenlosen Version von Spotify installiert. Somit steht einem protokollierten Joggen mit Musik nichts mehr im Wege. Falls man sich hierbei verläuft, hilft die von Nokia stammende Kartenanwendungen 'Here Maps' weiter.
Meinung des Autors
Da Reviews meist stark von der persönlichen Meinung des Testers abhängig sind, weise ich ausdrücklich darauf hin, dass jetzt subjektive Meinungen folgen.
Würde ich jemanden dieses Smartphone empfehlen? Ja. Dieses Telefon ist für mich der ideale Dump-Phone-Ersatz. Wer nur telefonieren möchte oder ab und zu Facebook beziehungsweise WhatsApp nutzt, wird das Lumia mögen. Auch Gelegenheitsspiele wie Angry Birds sind ohne Probleme möglich. Denn neben dem sehr attraktiven Preis hat man bei Windows Phone-Geräten eine höhere Chance auf Updates direkt vom Hersteller. Was bei Android-Geräten in der selben Preisklasse oft fraglich ist. Im App Store sind heutzutage auch alle namhaften Programme vertreten.
Würde ich es mir selbst Kaufen? Nein. Einerseits weil ich bereits zu stark im Apple-Ökosystem lebe und was Benutzeroberflächengestaltung anbelangt sehr kritisch bin, andererseits aber auch weil ich gern modernste Technik haben möchte, die für die nächsten Jahre hält. Das dies ein Gerät für unter 130 Euro nicht bieten kann ist logisch. Sucht man sich dann ein vergleichbares Lumia aus, ist man bereits bei der nahezu gleichen Preisspanne wie der eines iPhones.
Das Lumia kostet die Mehrwertsteuer* eines iPhones. Das ist eine Aussage die jedem, auch noch so eingefleischten Apple-Benutzer, zu denken geben sollte. Welches Fazit man daraus zieht ist jedem selbst überlassen. Meiner einer freut sich auf den 9. September, um das neue iPhone 6 bestaunen zu können. *Rechnung: 129/699 = 0.184
Community-Frage
Wie denkt die Apfeltalk-Community über dieses Smartphone? Habt ihr einen Wunsch, was eventuell noch genauer unter die Lupe genommen werden soll? Habt ihr Tipps für etwaige Windows Phone-Nutzer mit Macs? Schreibt es in die Kommentare!
Danke an Microsoft Deutschland zur Bereitstellung des Testexemplares.
Mit dem Kauf oder Download über Links in diesem Artikel unterstützt Du Apfeltalk mit einem kleinen Teil des unveränderten Kaufpreises. Um mehr über die Refinanzierung von Apfeltalk zu erfahren, klicke bitte hier.
Technisches
Vorweg die technischen Daten des Lumia 630. Neben einem 4,5 Zoll großen und mit 854 x 480 (221 ppi) auflösenden Bildschirm ist das Smartphone mit einem Snapdragon 400-Prozessor, der mit 1,2 Gigahertz taktet, ausgestattet. Als Speicher stehen neben den festverbauten acht Gigabyte auch ein micro-SD-Karten-Anschluss, der bis zu 128 Gigabyte verwalten kann, zur Verfügung. Durch die starke Verbindung mit OneDrive lässt sich der Cloud-Speicher nutzen wie ein lokal vorhandener. Mehr Informationen zur technischen Ausstattung bietet die offizielle Produktseite.
Schein und Sein
Das Offensichtlichste an diesem Gerät sind die schrillen Farben, die etwas an das iPhone 5c erinnern. Neben der von uns getesteten grünen Variante stehen noch ein knalliges Orange sowie ein Neongelb zur Verfügung. Wer es dezenter möchte, hat die Auswahl zwischen schwarz und weiß. Je nach der ausgewähltem Hüllenfarbe präsentiert sich auch das installierte Windows Phone 8.1 in der entsprechenden Einfärbung - ebenfalls ein uns bekanntes Designmerkmal.
Die Verarbeitung wirkt nicht nur für diese Preisklasse äußert wertig. Durch die matte Rückseite gibt es keine sichtbaren Fingerabdrücke. Im Vergleich zu einem iPhone 3GS gibt das Lumia weniger Verziehen und Knarzen bei etwaigen Verwindungen des Gehäuses von sich. Das Klopfgeräusch auf die Rückseite des Smartphones klingt satt und überhaupt nicht nach dem hauptsächlich verwendeten Material: Kunststoff.
Das System und dessen Benutzung
Über Windows Phone und dessen Iterationen wurde viel geschrieben und berichtet. Aus diesem Grund geht es hier vor allem um den Nutzen für den naiven Anwender. Das System und alle hauseigenen Apps sind komplett in das Deutsche übersetzt. Durch große Flächen zum Klicken benötigt man keine Grunderfahrung, um die ersten Schritte mit dem Telefon unternehmen zu können. Allerdings ist dies auch eventuell ein Problem. Da einem alles in das Auge springt fällt es schwer, sich auf Dinge zu fokussieren. Brachial-grelle Vollfarbflächen stehen einer schwarz/weiss Optik in tieferen Menüs gegenüber.
Durch die endlose, horizontal wischbaren Navigation innerhalb einer App kann man schnell den Überblick verlieren. Vor allem wenn man durch das Stilmittel der abgeschnittenen Überschriften nur erahnen kann welcher Punkt als nächstes folgt. Dies ist stark gewöhnungsbedürftig und erschloss sich nicht in dem bisher absolvierten Testzeitraum. Es blieben ausserdem noch weitere Fragen, wie man beispielsweise die hereingefahrene Lautstärkenregelung wieder manuell ausblenden kann, unbeantwortet. Dies sind jedoch wohl alles Dinge, an welche man sich nach längerer Zeit gewöhnen könnte.
Was einem positiv auffällt ist, wie bei iOS und Android, die starke Verzahnung der Haus-eigenen Dienste. Gibt man bei der Anmeldung sein Microsoft-Konto an, wird automatisch Outlook, der Kalender, Xbox und der Store auf diesen Account eingerichtet. Sehr praktisch. Ein weiterer sehr angenehmer Punkt ist wie stabil und flüssig das System läuft. Das Lumia besitzt keine top-aktuelle Hardware, ein stottern oder hängen in Programmen konnte dennoch nicht wahrgenommen werden.
Vorinstallierte Applikationen
Als iOS-Benutzer hat man eine Tatsache verdrängt. Es gibt Bloatware auf Telefonen. Bei diesem Testgerät war es neben "n-tv" unter Anderem auch die Facebook-App. Es wurden beim ersten Starten ebenfalls einige Betriebssystem-eigene Apps wie das bekannte Office oder Outlook aber auch Apps wie 'Brieftasche' oder 'Gesundheit & Fitness' installiert. Ob Office auf einem Telefon wirklich Sinn ergibt ist eine strittige Frage, denn es muss notgedrungen stark im Funktionsumfang beschnitten werden. Somit fühlt es sich nahezu so an wie Pages auf einem iPhone.
Wenn man zum fünften Male beim Betätigen der Leertaste das Windows-Logo berührt und somit wieder auf dem Startbildschirm landet, wird man diese Applikationen wohl eher nur sporadisch nutzen. Es ist jedoch gut, das es diese gibt - Office ist nun mal die weitverbreitetste Büroanwendung.
An Lifestyle-Applikationen mangelt es dem Lumia ebenfalls nicht. Neben dem angesprochenen Fitnesstracker und Geldverwaltung ist auch ein Pendant zu iTunes Radio beziehungsweisse der kostenlosen Version von Spotify installiert. Somit steht einem protokollierten Joggen mit Musik nichts mehr im Wege. Falls man sich hierbei verläuft, hilft die von Nokia stammende Kartenanwendungen 'Here Maps' weiter.
Meinung des Autors
Da Reviews meist stark von der persönlichen Meinung des Testers abhängig sind, weise ich ausdrücklich darauf hin, dass jetzt subjektive Meinungen folgen.
Würde ich jemanden dieses Smartphone empfehlen? Ja. Dieses Telefon ist für mich der ideale Dump-Phone-Ersatz. Wer nur telefonieren möchte oder ab und zu Facebook beziehungsweise WhatsApp nutzt, wird das Lumia mögen. Auch Gelegenheitsspiele wie Angry Birds sind ohne Probleme möglich. Denn neben dem sehr attraktiven Preis hat man bei Windows Phone-Geräten eine höhere Chance auf Updates direkt vom Hersteller. Was bei Android-Geräten in der selben Preisklasse oft fraglich ist. Im App Store sind heutzutage auch alle namhaften Programme vertreten.
Würde ich es mir selbst Kaufen? Nein. Einerseits weil ich bereits zu stark im Apple-Ökosystem lebe und was Benutzeroberflächengestaltung anbelangt sehr kritisch bin, andererseits aber auch weil ich gern modernste Technik haben möchte, die für die nächsten Jahre hält. Das dies ein Gerät für unter 130 Euro nicht bieten kann ist logisch. Sucht man sich dann ein vergleichbares Lumia aus, ist man bereits bei der nahezu gleichen Preisspanne wie der eines iPhones.
Das Lumia kostet die Mehrwertsteuer* eines iPhones. Das ist eine Aussage die jedem, auch noch so eingefleischten Apple-Benutzer, zu denken geben sollte. Welches Fazit man daraus zieht ist jedem selbst überlassen. Meiner einer freut sich auf den 9. September, um das neue iPhone 6 bestaunen zu können. *Rechnung: 129/699 = 0.184
Community-Frage
Wie denkt die Apfeltalk-Community über dieses Smartphone? Habt ihr einen Wunsch, was eventuell noch genauer unter die Lupe genommen werden soll? Habt ihr Tipps für etwaige Windows Phone-Nutzer mit Macs? Schreibt es in die Kommentare!
Danke an Microsoft Deutschland zur Bereitstellung des Testexemplares.
Mit dem Kauf oder Download über Links in diesem Artikel unterstützt Du Apfeltalk mit einem kleinen Teil des unveränderten Kaufpreises. Um mehr über die Refinanzierung von Apfeltalk zu erfahren, klicke bitte hier.