Beratung für Einsteiger

Ijon Tichy

Schöner von Bath
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Hallo zusammen, ich würde mich freuen, wenn ihr mir den ein oder anderen Einsteiger-Tipp geben könntet!

Folgende Situation: Mein Sohn ist - wie ich - völlig musikbegeistert und außerdem - anders als ich - auch echt talentiert und engagiert. Ich würde ihm gerne zum Geburtstag (18) eine Grund-Ausrüstung für gute Audioaufnahmen schenken. Dazu brauche ich aber ein bisschen Beratung:

1) Ich denke, er bräuchte ein MIDI-Interface, damit er beim Jammen mit den Freunden die Instrumente und Mikros anschließen und regeln kann. Das wären meistens zwei E-Gitarren, ein E-Drum, ein E-Piano, ein oder zwei Mikros. Mir wurde bis jetzt ein Einsteigergerät mit 8+2 Eingängen und USB-Ausgang für um die 280 Euros empfohlen. Was meint ihr, was gibt es da zu beachten?

2) Was verwendet man für eine Software? Ist Logic Pro X da mehr oder weniger gesetzt oder gibt es Alternativen?

3) Was für ein Macbook wäre dafür mindestens erforderlich? Er hat mein altes Mid-2010 MBP, dem schon mal die Puste ausgeht. Zudem läuft da nur noch El Capitan drauf.

Danke schon mal!
 

itschus

Luxemburger Triumph
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Moin, das ist aber kein reines MIDI Interface sondern auch eines für analoge Signale ( Microsoft z.B.) kannst du sagen welches das ist? Es ist halt immer die Frage, ob alle Instrumente gleichzeitig Aufgenommen werden sollen/ müssen. Oder nacheinander. Daraus ergibt sich dann die Frage wieviele Eingänge er braucht. Als Software ist Garageband schon richtig gut. Lieber noch einen guten Kopfhörer als direkt Logic dazu. Kannst du den Rechner vielleicht mit einer SSD und Ram aufrüsten?
 

Ijon Tichy

Schöner von Bath
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Hi, nein, leider weiß ich nicht welches Gerät er konkret meinte. War jetzt erst mal eine telefonische Beratung, weil ich so ungefähr die Preisklasse wissen wollte. Soll 8 Mikro/Line-Eingänge haben. Ja, es müsste alles gleichzeitig aufgenommen werden können (bei Jammen).

Das MBP ist schon am Anschlag bzgl. RAM und SSD. Mehr geht nimmer.
 

Scotch

Bittenfelder Apfel
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Ich denke, er bräuchte ein MIDI-Interface, damit er beim Jammen mit den Freunden die Instrumente und Mikros anschließen und regeln kann.

Dafür braucht er ein Mischpult und/oder Audio-I/f. MIDI überträgt keinerlei Toninformationen, sondern ist ein serielles Protokoll, das Steuerinformationen überträgt, um z.B. von einem Keyboard aus ein anderes zu steuern. Oder Noten in einen Computer einzuspielen - aber die Noteninformationen, nicht die Töne des Synthesizers/Keyboards. Für aktuelle Musikelektronik braucht man kein MIDI-I/F, die bilden das alles über USB ab. Mikrofone haben mit MIDI nichts zu tun.

Das wären meistens zwei E-Gitarren, ein E-Drum, ein E-Piano, ein oder zwei Mikros.

Dann braucht er ein Mischpult oder Audio-I/F mit zwei Gitarren-Eingängen (High-Z - haben eine andere Impedanz als Mikrofon- und Line-Eingänge), 2x2 (Stereo) Line-Eingänge und zwei Mikrofoneingänge. Kanäle werden einzeln gezählt, also werden insgesamt mindestens 8 Kanäle benötigt. 2x High-Z findet man eher nicht, die Lösung dafür sind DI-Boxen, die aus einem High-Z-Signal ein Line-Signal machen.

Mir wurde bis jetzt ein Einsteigergerät mit 8+2 Eingängen und USB-Ausgang für um die 280 Euros empfohlen. Was meint ihr, was gibt es da zu beachten?

Ja, vieles 😉 Das sprengt jetzt hier aber den Rahmen - schick' mal die Modellbezeichnung.

Was verwendet man für eine Software? Ist Logic Pro X da mehr oder weniger gesetzt oder gibt es Alternativen?

Das kommt stark darauf an, was denn mit der Software gemacht werden soll. Auf einem Mac würd' ich als Einsteiger einfach mal mit GarageBand anfangen. Kostet nichts und kann viel. Dann merkt man, was einem fehlt (wenn überhaupt - kenne ja die Ambitionen von euch nicht) und kann aussuchen. Es gibt Alternativen zu Logic, vor allem gibt es aber auch Software, die ein ganz anderes Bedienungskonzept verfolgt. Je nachdem, was man machen will, ist das ein Vor- oder Nachteil 😉

Er hat mein altes Mid-2010 MBP, dem schon mal die Puste ausgeht. Zudem läuft da nur noch El Capitan drauf.

Zum anfangen reicht das alle mal.

Soll 8 Mikro/Line-Eingänge haben.

Wie gesagt: Du brauchst auch High-Z-Eingänge oder DI-Boxen.

Ja, es müsste alles gleichzeitig aufgenommen werden können (bei Jammen).

Alles gleichzeitig ist nicht das Problem. Alle Eingänge gleichzeitig aber nicht nur das Summensignal ist die Herausforderung - nur dann kann man in der Aufnahme die einzelnen Stimmen bearbeiten. Da wird es mit 280€ auf jeden Fall eng, wenn es überhaupt was vernünftiges gibt. Wenn das nicht benötigt wird, kriegst du vmtl. für das gleiche Geld eine bessere Lösung mit einem einfachen Mischpult und einem 2-Kanal-I/F, über dass du das Summensignal aufnimmst.
 

Ijon Tichy

Schöner von Bath
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Hi Scotch, vielen Dank für die Erläuterungen!

Dafür braucht er ein Mischpult und/oder Audio-I/f. MIDI überträgt keinerlei Toninformationen, sondern ist ein serielles Protokoll, das Steuerinformationen überträgt, um z.B. von einem Keyboard aus ein anderes zu steuern. Oder Noten in einen Computer einzuspielen - aber die Noteninformationen, nicht die Töne des Synthesizers/Keyboards. Für aktuelle Musikelektronik braucht man kein MIDI-I/F, die bilden das alles über USB ab. Mikrofone haben mit MIDI nichts zu tun.

Hm, ich glaube das habe ich vielleicht falsch wiedergegeben. Ich meine ein Interface, an das man auf der einen Seite die Instrumente und Mikros anschließen kann und auf der anderen Seite den Computer, also vermutlich via USB. Ich hatte gefragt, ob man dann eine Art Mischpult braucht, um die Eingangssignale zu regeln, aber es wurde mir gesagt, dass das Interface über ein Softwareprotokoll (MIDI dachte ich?) die Informationen so an den Computer gibt, dass man dort die Pegel der einzelnen Instrumente getrennt regeln kann.

Ist es das, was du als Audio-I/F bezeichnest?

Leider weiß ich nicht, von welchem Gerät er genau gesprochen hat. Ich wollte mich dazu sowieso noch mal vor Ort beraten lassen, deswegen habe ich nicht nachgefragt.

Alles gleichzeitig ist nicht das Problem. Alle Eingänge gleichzeitig aber nicht nur das Summensignal ist die Herausforderung - nur dann kann man in der Aufnahme die einzelnen Stimmen bearbeiten. Da wird es mit 280€ auf jeden Fall eng, wenn es überhaupt was vernünftiges gibt. Wenn das nicht benötigt wird, kriegst du vmtl. für das gleiche Geld eine bessere Lösung mit einem einfachen Mischpult und einem 2-Kanal-I/F, über dass du das Summensignal aufnimmst.

Das war eigentlich meine erste Idee. Der wichtigste Nachteil wäre halt, dass man nicht mehr nachträglich in der Aufnahme die Pegel getrennt anpassen kann, richtig?
 

Scotch

Bittenfelder Apfel
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Ist es das, was du als Audio-I/F bezeichnest?

Ja. Wenn das aber nicht nur zur reinen Aufnahme gedacht ist, sondern auch zum Live-Abmischen aller Kanäle während der Aufnahme, wird man mit einer reinen Computer-Lösung wahrscheinlich nicht glücklich. Zumindest lässt diese sich dann nicht für einen AUftritt o.ä. sinnvoll benutzen. Die Behringer XR-Serie könnte ein Kompromiss sein.

Der wichtigste Nachteil wäre halt, dass man nicht mehr nachträglich in der Aufnahme die Pegel getrennt anpassen kann, richtig?

Nicht nur die Pegel nicht... Aber grundsätzlich "Ja".
 

Ijon Tichy

Schöner von Bath
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Hallo zusammen,

heute war ich höchstselbst in dem Laden und hab mir das empfohlene Gerät näher angeschaut. Es machte auf mich ein äußerst vielseitigen Eindruck. Es handelt sich um dieses Gerät. Die Bewertungen, die ich dazu gefunden habe, sind positiv. Für den Preis scheint es wirklich gut.

Was meint ihr?
 

dg2rbf

Blutapfel
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Hi,
wenn 16Kanäle für diesen Zweck ausreichend sind, dann ist das ein Top Teil, Tascam ist im Profi Musiksector wohl bekannt.
Franz
 

Scotch

Bittenfelder Apfel
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Steht eigentlich alles schon in meinem Beiträgen. Das ist ein reines Audio-I/F, d.h. kein (einfacher) Einsatz als Mischpult möglich. Das muss dann ggf. zusätzlich angeschafft werden. Soll das in Kombination betrieben werden (Mischpult plus alle Spuren einzeln aufnehmen), wird's dann teuer, weil du etliche Busse brauchst... Zwei High-Z-Eingänge sind vorhanden, DI-Boxen brauchst du also nicht.

Ansonsten macht Tascam gute Hardware, da spricht nichts gegen.

Alternativen hatte ich ja schon vorgeschlagen, würde ich mir mal anschauen.
 

Ijon Tichy

Schöner von Bath
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wenn 16Kanäle für diesen Zweck ausreichend sind, dann ist das ein Top Teil.

Es sind eigentlich nur 8 Kanäle, aber 16 Eingänge, wobei jeder Kanal wahlweise auf Mikro oder Line geschaltet werden kann. Aber ja, das reicht auf jeden Fall.
 

dg2rbf

Blutapfel
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Hi,
dann passts ja für dich, es kommt immer auf den Anwendungs Fall an, dieses Materie kenne ich aus der Praxis, war 18 Jahre Roadie bei einer Rockband.
Franz
 
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Scotch

Bittenfelder Apfel
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Es sind eigentlich nur 8 Kanäle, aber 16 Eingänge, wobei jeder Kanal wahlweise auf Mikro oder Line geschaltet werden kann.

Das Interface hat 16 EIngangskanäle. 8 davon haben Mikrofonvorverstärker. Diese lassen sich sowohl für Mikros, High-Z, als auch Line konfigurieren. Die anderen 8 sind reine Line-Kanäle. Das steht auch alles genau so auf der Produktseite, die du verlinkt hast.
 

Ijon Tichy

Schöner von Bath
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Ok, mir wurde es aber so erklärt, dass 8 tatsächlich gleichzeitig genutzt werden können.
 

dg2rbf

Blutapfel
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Hi,
es kommt halt auf das USB-Interface in diesem Mischer an, wieviele Kanäle werden werden paralell auf der USB-Schnitstelle weiter zum Rechner geleitet ?, das ist Ausschlag gebend.
Franz
 
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Ijon Tichy

Schöner von Bath
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Hm, also es gibt 8 Line-Ausgänge, aber auf den Screenshots von der Software sieht es tatsächlich nach 16 Eingängen aus.

Ich lass mich überraschen! :)
 

Dj-drex

Adams Apfel
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Als Anregung werfe ich mal noch die Option eines „Recording Mixers“ oder eben eines Live Mixer mit Recording Funktion in die Runde.
Das hätte den Vorteil, das man einen physischen Mixer hat, den man evtl. sogar für Auftritte nutzen kann, zumindest aber beim „jammen“ nicht in der Recording Software per Maus das volume regeln muss.
Damit das preislich im Rahmen bleibt, schlage ich ein gebrauchtes Gerät vor. Veranstaltungstechnik Firmen trennen sich ja leider aktuell von allerlei Equipment, so dass man da gerade günstig ran kommt. Und wenn einem in 2 Jahren auffällt, dass es doch nur im Keller vergammelt, kann man das Pult vermutlich mit sehr geringem Verlust wieder veräußern.
 

groove-i.d

Rote Sternrenette
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Moin Ijon,

ich empfehle Dir als Interface was von Focusrite. Die Scarlett-Reihe ist gut. Ordentliche Audiowandler sind das A&O. Preislich geht das alles. Zumal Ihr ja teilen werdet in der Nutzung.

Als DAW reicht im ersten Moment sicher die Onboard-Software Garage Band. Ist die abgespeckte Version von Logic.
Wenn Ihr tiefer eintaucht, könnt Ihr immer noch aufrüsten auf Logic.

Als Midikeyboard nutze ich aktuell ein Nektar. Kostet um die 80€. Läuft über USB.
Dann noch ein dynamisches und ein Kondensator Mic (Großmembran). Vielleicht von Rode (ganz ordentliche Qualität zu bezahlbarem Preis), na ja und dann istinstrumententchnisch natürlich alles offen: Drums, Gitarre, Bass...
 
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Ijon Tichy

Schöner von Bath
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Hi groove-i.d,

danke für deine Tipps, aber meine Anfrage war ja vor über zwei Jahren, von daher hat sich das für mich erledigt. Aber vielleicht hilft es ja jemand anders, der auf diesen Thread stößt.

Inzwischen hat sich mein Sohn ein Macbook Pro M1 mit Studentenrabatt gekauft und da konnte man Logic Pro für wenig Geld dazunehmen. Damit ist er jetzt mehr als glücklich. Ich selbst stehe nur noch staunend daneben, wenn er die Software bedient...