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Ausprobiert: Aventho Wireless

Jan Gruber

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Ausprobiert: Aventho Wireless
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Der deutsche Hersteller Beyerdynamic genießt im professionellen Umfeld einen angesehenen Ruf. Nach und nach betritt der Hersteller aber auch das Segment der (ambitionierten) Privatanwender. Mit den Byron BT hatten wir bereits klassische Bluetooth In-Ear Kopfhörer im Test, dieses Mal dürfen wir die neuen Premium Bluetooth Kopfhörer Aventho Wireless ausprobieren.

Im Rahmen der Vorstellung auf der diesjährigen IFA sorgte Beyerdynamic für Aufsehen. Bluetooth Kopfhörer sind heutzutage natürlich nichts neues mehr. Drahtlose Kopfhörer gibt es in allen Farben, Formen und Preisklassen. Mit den Aventho Wireless will sich der Hersteller aber nun von der Konkurrenz absetzen. Für den Premium-Kopfhörer wurde eine Kooperation mit dem Berliner Unternehmen Mimi Hearing Technologies angeboten, ihres Zeichens Spezialisten im Bereich der Gehörforschung. Mit Hilfe einer App soll der Klang so individuell auf die Hörsituation des Nutzers angepasst werden und damit ein perfektes Hörerlebnis ermöglichen.

Das Gehör der Menschen ist nahezu genauso einzigartig wie deren Ohren. Aufgrund unterschiedlicher Rahmenbedingungen wie Alter oder bereits aufgetretenen Schädigungen nimmt jeder Mensch Klang völlig anders wahr. Dementsprechend schwer ist es auch, Kopfhörer aufgrund ihres Klangs zu empfehlen. Einerseits ist dieser sehr geschmacksabhängig, andererseits aber auch aufgrund der körperlichen Vorbedingungen sehr unterschiedlich. Ein Umstand, den Beyerdynamic gemeinsam mit Mimi Hearing jetzt ändern möchte. Der neue OverEar Kopfhörer Aventho Wireless soll der maßgeschneiderte Kopfhörer für jeden sein. Ermöglicht wird dies durch ein spezielles Einmessverfahren. Anders als bei anderen Herstellern erfolgt die Einmessung nicht automatisch, stattdessen führt der Nutzer einen Test durch. Damit ist die Einstellung dem persönlichen Geschmack und Empfinden nach möglich.
Koppelung und Setup


Bei der Koppelung gibt es keine besonderen Neuheiten oder Überraschungen. Einerseits kann der Kopfhörer klassisch über den Koppelungsmodus mit einem Bluetooth-fähigen Abspielgerät verbunden werden, andererseits kann auf iOS oder Android Geräten dafür auch die entsprechende App genutzt werden. Wirkliche Vorteile bietet die App - an dieser Stelle - aber nicht.

Damit ist das Setup aber lange noch nicht abgeschlossen. Sobald der Kopfhörer verbunden ist, kann die Individualisierung jederzeit mit Hilfe der App vorgenommen werden. Dazu begiebt sich der Nutzer in einen möglichst ruhigen Raum und führt anschließend den Test durch. Nach der Eingabe des Geburtsjahrs werden für jedes Ohr getrennt Testtöne wiedergegeben. Solange der Ton gehört wird muss der Knopf gedrückt werden, sobald der Ton nicht mehr gehört wird losgelassen. Nach sechs Minuten Hörtest ist die Individualisierung abgeschlossen. Die Auswirkungen der Anpassung kann anschließend in fünf Intensitätsstufen eingestellt werden.

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Ein wichtiges Detail: Das Profil wird auf dem Kopfhörer und nicht auf dem Gerät gespeichert. Damit steht das Profil für alle Audioquellen zur Verfügung und der Test muss nicht je Endgerät neu durchgeführt werden. Einen kleinen Nachteil gibt es allerdings auch: Es kann nur ein Profil gespeichert werden. Damit ist es nicht möglich, auch ein zweites paar Ohren perfekt auf den Kopfhörer einzustellen.
Klang


Bereits ohne Anpassung liefert der Aventho Wireless ein sehr ausgewogenes, gut abgestimmtes Klangprofil. Auch so liegt der Kopfhörer klar am oberen Ende des Testfeldes. In erster Linie liegt der klare und präzise Klang an der Tesla-Technologie in den Ohrmuscheln. Die von Beyerdynamic seit 2010 eingesetzte Technologie sorgt für einen sehr hohen Wirkungsgrad und damit auch für fast perfekten Ton.

Fast perfekt? Ja, offensichtlich nur fast. Was perfekter Ton ist, wird dem Nutzer erst nach dem Abschluss des Hörtests klar. Aufgrund des breiten Spektrums an Klanganpassungen ist es unmöglich, die Auswirkungen tatsächlich zu beschreiben. In meinem Fall änderte sich die komplette Einstellung des Tons. Zuerst musste ich den Kopfhörer, altersbedingt, um einiges leiser drehen, um andererseits nachher ein perfekt abgestimmtes Klangbild zu erhalten. Selten habe ich derartig tiefe und warme Bässe gehört und vor allem für mich als Podcaster bzw. Podcasthörer wichtig: Noch nie so derart klare und natürliche Stimmen. Aufgrund meiner eigenen Produktionen weiß ich genau, wie meine Stimme klingt und wie sie zu klingen hat / ich sie ausliefern möchte. Um ein letztes Mal in Superlative zu verfallen: Dieser Kopfhörer liefert mir klar das beste Ergebnis und Klangbild. Für alle Anwendungsfälle.

Um via Bluetooth auch die besten Ergebnisse zu liefern, wurde sowohl das aptX als auch der AAC-Codec integriert. Damit ist auch die iOS Welt gut angebunden und die Musik wird ohne Klangverluste (durch Komprimierung) an den Kopfhörer übertragen.
Bedienung


Der Kopfhörer verfügt nur über eine Taste – mit dieser lässt sich das Gerät ein- bzw. ausschalten. Der Knopf ist leider sehr klein geraten und hat nicht den besten Druckpunkt. Alle anderen Interaktionen erfolgen über die berührungsempfindliche rechte Ohrmuschel. Mittels Wisch- und Tippgesten kann so die Medienwiedergabe gesteuert werden. Im Test lieferte der Aventho Wireless hier bessere Ergebnisse als die Konkurrenz. Ein positives Detail: Die Intensität kann via App eingestellt werden. So ist sogar die Bedienung mit (dünnen) Handschuhen kein Problem.

Geladen werden die Kopfhörer über das mitgelieferte USB-C Kabel. Mit 28 Stunden Laufzeit ist der Akku im guten Mittelfeld, für einen On-Ear Kopfhörer sogar eher im oberen Segment. Sollte der Akku, trotz der sehr schnellen Ladung, einmal leer sein, kann der Kopfhörer auch mit dem beiliegenden 3,5 mm Klinke Kabel mit dem Abspielgerät verbunden werden.
Verarbeitung und Tragekomfort


Rein optisch sind die Aventho Wireless an die Beyerdynamic T 51i angelehnt. Das Design kann als klassisch / retro bezeichnet werden, die Verarbeitung ist sehr hochwertig. Die Kopfhörerträger sind aus Aluminium, der Bügel und die Ohrpolster aus angenehmen Kunstleder. Passend zur Lederoptik gibt es eine schwarze und eine braune Farbvariante. Auf dem linken Kopfhörer gibt es einen großen Logoaufdruck des Herstellers.

Der Kopfhörer liegt angenehm auf den Ohren auf und übt nur wenig Druck auf das Ohr aus. Mit 243 Gramm ist das Gewicht eher im oberen Feld, aufgrund der weichen Polster und des guten Halts fällt das jedoch nicht auf. Trotzdem reicht der Halt ohne Probleme für gewöhnliche Alltagsbewegungen aus.

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Verbesserungswünsche


Nachdem ich in diesem Test fast ausschließlich positiv über die Avento Wireless berichten konnte, möchte ich an dieser Stelle noch auf Verbesserungswünsche eingehen. Der erste Wunsch richtet sich an die Bauform. Auch wenn die Kopfhörer sehr bequem getragen werden können, würde ich mir auch eine Over-Ear Variante wünschen – rein aus persönlichem Geschmack heraus. Andererseits wäre aktives Noise-Cancelling ein wünschenswertes Add-on. Die Ohrpolster schirmen den Träger zwar gut vor Umgebungsgeräuschen ab, aktives Noise-Canceling ist aber dennoch eine ganz andere Sache. Ich setze privat auf die Sony MDR-1000X. Deren Klang ist zwar klar nicht auf dem Niveau der Aventho Wireless, beim täglichen Arbeitsweg im öffentlichen Verkehr liefern sie, aufgrund von Noise-Cancelling, dennoch ein gefühlt besseres Ergebnis.
Lieferumfang


  • Aventho wireless schwarz
  • 1,2m steckbares Kabel mit 3,5 mm Klinkenstecker
  • Ladekabel von USB-A auf USB-C
  • Stofftasche
  • Kurzanleitung

Technische Daten


Übertragung: Drahtlos
Bedienung: Über Touch-Gesten
Nennimpedanz: 32 Ohm
Übertragungsbereich: 10 – 40.000 Hz
Kennschalldruckpegel: 105 db SPL (1 mW / 500 Hz)
Bauform: Ohraufliegend
Gewicht: 243 Gramm
Fazit


Die Aventho Wireless konnten mich im Test mehr als nur überzeugen. Die On-Ear Kopfhörer von Beyerdynamic liefern, dank der Klanganpassung mit Hilfe der Mimi App, das für mich beste Klangbild. Sowohl der Tragekomfort als auch die Verarbeitung sind auf einem Top Niveau. Auch in Nebendisziplinen – wie Akkuleistung oder Bedienung – leistet sich der Kopfhörer keinerlei Schwächen. Beyerdynamic gewann, meiner Meinung nach zu Recht, den CES Innovation Award 2018 für die neuen Aventho Wireless.

Der Premium-Eindruck setzt sich aber auch im Preis fort. Die UVP liegt bei 449 Euro. Das ist natürlich eine Ansage – liegt aber auf einem ähnlichen Niveau wie einige Mitbewerber, die keine Klangindividualisierung bieten. Der Kopfhörer kann direkt bei Amazon erworben werden.

Wir haben die Aventho Wireless von Beyerdynamic  zur Verfügung gestellt bekommen.

Zu den Links:
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Dogopit

Kaiser Wilhelm
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Hallo
Habe bis jetzt auch nur positives über den Kopfhörer gelesen, bestellt ist er, mal,schauen ob er seinen Erwartungen gerecht wird.
 

Jan Gruber

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Lass mal deine Meinung da wenn du ihn ausprobiert hast bitte. Ich war da anfangs ja sehr skeptisch - dann aber echt massiv überrascht wie viel dieser Audiotest und die daraus resultierende Anpassung bringt
 

Dogopit

Kaiser Wilhelm
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Hallo
Habe gestern meinen Aventho bekommen, das Teil sie super aus mit dem nostalgischen Touch.
Die Verarbeitung ist erstklassig.
Die 243g sind schon eine Ansage für den Kopfhörer, aber wenn er auf dem Kopf sitzt merkt man nix mehr davon. Das einzige was mich stört, er drückt nach einer gewissen Zeit, der Bügel ist für mich einwenig zu stark gebogen.
Klanglich ist das Teil schon der Hammer, mit dem Einmessen der Ohren klingt der KH erstklassig da kann kein BOSE, Sennheiser oder P7 mithalten.
Hätte nie gedacht das Bluetooth so gut klingen kann, ich vermisse keine Kabel im Gegenteil endlich macht es Spaß mit Kopfhörer zu hören.