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Audible setzt bei Hörbuchproduktion verstärkt auf KI-Stimmen

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Geschrieben von: Jan Gruber
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Audible, ein Tochterunternehmen von Amazon, erweitert die Produktion von Hörbüchern durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI). Ziel dieser Initiative ist es, mehr Bücher automatisiert zu vertonen. Verlage erhalten Zugang zu einer eigens entwickelten Plattform, mit der sie Hörbücher vollständig automatisiert erstellen lassen können. Der folgende Beitrag analysiert die neuen technischen Möglichkeiten, beschreibt verfügbare Optionen und betrachtet die Perspektiven für den internationalen Hörbuchmarkt.

Funktionsweise der KI-Plattform von Audible​


Audible bietet Verlagen künftig zwei unterschiedliche Produktionsmethoden an. Einerseits übernimmt Audible auf Wunsch den gesamten Vertonungsprozess, beginnend mit dem gelieferten Text bis zur finalen Veröffentlichung. Alternativ steht Verlagen eine Selbstbedienungsoption zur Verfügung. Bei dieser Variante nutzen sie die technische Infrastruktur von Audible, verwalten jedoch eigenständig die Produktion ihrer Hörbücher.

Die KI-Plattform bietet aktuell mehr als 100 synthetische Stimmen, verfügbar in unterschiedlichen Sprachen und Dialekten. Neben der englischen Sprache unterstützt Audible bereits Spanisch, Französisch und Italienisch. Weitere Sprachen sollen in absehbarer Zeit ergänzt werden, um die internationale Reichweite zusätzlich zu erhöhen. Verlage erhalten damit eine skalierbare Möglichkeit, Hörbücher kostengünstig und zeitnah zu produzieren.

Geplante Einführung KI-gestützter Übersetzungen​


Audible plant noch in diesem Jahr eine Erweiterung seiner KI-Funktionalität um eine automatisierte Übersetzung. Eine Beta-Version für KI-gestützte Übersetzungen startet voraussichtlich Ende des Jahres. Zunächst sind Übersetzungen aus dem Englischen ins Spanische, Französische, Italienische und Deutsche vorgesehen.

Dabei stehen zwei Methoden zur Verfügung. Die erste Variante umfasst die automatische Übersetzung des geschriebenen Textes mit anschließender Vertonung durch KI-Stimmen oder professionelle Sprecher:innen. Bei der zweiten Methode erfolgt eine direkte Sprach-zu-Sprach-Übersetzung. Hierbei sollen Stimme und Erzählstil des Originalsprechers möglichst exakt in der Zielsprache nachgebildet werden. Optional bleibt die Möglichkeit bestehen, menschliche Sprachprüfer zur Qualitätssicherung einzusetzen.

Auswirkungen auf den Hörbuchmarkt und Chancen für Verlage​


Audible verspricht sich von der KI-Plattform eine Skalierung der Hörbuchproduktion, verbunden mit einer erhöhten Anzahl vertonter Titel. Aktuell existieren im Vergleich zur Gesamtmenge veröffentlichter Bücher nur wenige Titel als Hörbuchfassung. Der Einsatz von KI-Stimmen soll diese Lücke schließen, insbesondere bei Titeln, deren manuelle Produktion wirtschaftlich bislang nicht rentabel war.

Zudem eröffnet die automatisierte Übersetzung neuen Zielgruppen den Zugang zu Hörbüchern, die zuvor aufgrund sprachlicher Barrieren unerreichbar waren. Verlage könnten dadurch international breitere Märkte erschließen. Audible spricht gezielt bestehende Kooperationspartner an, neue interessierte Verlage können jedoch ebenfalls Zugang zur Plattform erhalten. Die langfristigen Auswirkungen auf den Hörbuchmarkt hängen stark davon ab, wie gut Nutzer:innen die Qualität der KI-generierten Inhalte akzeptieren.

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Ich bin jemand, der eigentlich wenige Hörbücher bis jetzt gehört hat. Aber: Kommt es eben nicht auch auf die individuelle Stimme an, die man hört - und eben diese Feinheiten, die dort eingebaut werden (können). Das beste Buch wird nichts, wenn der/die Sprecher:in nicht passt. Wie bei den Synchronstimmen bei Filmen/Serien. Oder kann das eine KI auch so gut machen?

Wenn ich diese automatisierten Übersetzungen bei YouTube höre: Nein…
 
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Ich habe seit vielen Jahren ein Audible Abo und habe schon sehr viele Hörbücher, aber auch Hörspiele gehört (am liebsten Thriller). Dabei gefallen mir Sprecher aus irgendeinen Grund wesentlich besser als Sprecherinnen. Meine Favoriten als Sprecher für Hörbücher sind Uve Teschner und Mark Bremer. Wie das mit AI Stimmen wäre ... puh, ich weiß nicht.

Hoffentlich wird es nicht so wie Wolfgang Pampel (Er ist die deutsche Stimme von Harrison Ford), die ich an sich total klasse finde, aber als Sprecher für ein Hörbuch (ich weiß gerade nicht welcher Titel es war), eigentlich eine Katastrophe war, weil im vergleich zu den beiden erstgenannten Sprechern, Herr Pampel nur eine Tonlage sprach und eine Geschichte, die mehrere Charaktere beinhaltete, nicht mit unterschiedlichen Tonlagen gesprochen hat. Er hat quasi nur den Roman vorgelesen. So spricht man keine Hörbücher! Wenn eine AI also in einem ähnlichen Stil funktionieren würde, also alle Roman-/Hörbuch-Personen identisch die gleiche Stimme verpasst, dann brauchen sich die menschlichen Sprecher keine Sorgen um Ihre Zukunft zu machen ;)
 
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nicht mit unterschiedlichen Tonlagen gesprochen hat. Er hat quasi nur den Roman vorgelesen. So spricht man keine Hörbücher!
Das meinte ich - dieses menschliche wird sicherlich schwierig. Und das sind so Kleinigkeiten, die das Gesprochene interessant machen können.
 
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