Jan Gruber

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Jan Gruber
RSS-Feeds und Journalismus hatten in der letzten Woche mehr denn je miteinander zu tun. Konkret hat Apple kurzfristig Schritte gegen Feedreader unternommen – und der Journalismus sich daraufhin offenbar selbst ein wenig vergessen.

Der Feind meines Freundes ist mein Feind, soweit so klar. Apple hat vergangene Woche ein Update von NetNewsWire abgelehnt, wir haben ebenfalls darüber berichtet. Was danach passierte, hat mich tatsächlich absolut schockiert. In dieser Folge möchte ich nicht über die Schritte von Apple sprechen – sondern darüber, wie über diese berichtet wurde.
RSS und der App Store


Dennoch kurz zur Situation: NetNewsWire kommt mit einer Vorauswahl an bereits eingetragenen Quellen für Feeds. Apple hat das Update abgelehnt und wollte Zustimmungen dieser vordefinierten Quellen sehen. Eine entsprechende Policy gibt es schon lange, Apple hat sie aber nie exekutiert. Ebenso sei gesagt: Apple hat das Update einen Tag danach – ohne diese Nachweise – freigegeben.
Recherche bis zur echten Quelle


Was daraus auch im deutschen Tech-Journalismus wurde, war jedoch die wahre Überraschung für mich. Viele Magazine deuteten dies in das Ende von Feedreadern und Podcatchern um. Wenn Apple jede Quelle erlauben müsse und alle Hersteller alle möglichen Reader freigeben müssten, wäre dies nicht administrierbar. Stimmt – wäre es nicht, doch darum ging es nie. Die originale Meldung stammte vom Entwickler von NetNewsWire selbst, doch anscheinend wurden journalistische Grundsätze vernachlässigt. Statt die originale Quelle zu recherchieren und den kurzen und unmissverständlichen Artikel zu lesen, wurde brav voneinander abgeschrieben. So gibt es eben den Stille-Post-Effekt.

Kein Problem, solche Dinge passieren in der Schnelllebigkeit des Internets. Dafür gäbe es auch einen journalistischen Grundsatz: die Richtigstellung. Doch darin waren viele Medien ja immer schon äußerst schlecht. Hier findet ihr übrigens unseren Artikel dazu – und hier die originale Quelle.

06:03

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