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Immer wieder teste ich so nebenher aus Interesse Linux Distributionen wenn ich mal Zeit und Lust dazu habe. Nachdem ich nun wieder eine Woche mit den üblichen Verdächtigen herumgespielt habe, fiel mir heute ein ziemlich neues Linux in die Hände: Apricity OS
Bilder sagen mehr als Worte:
Hier meine derzeitige Version auf einem iMac (27" Mitte 2010) installiert auf einer 16 GB SD Karte.
Vorweg: Noch nie hatte ich ein Linux angetestet, welches aus dem Stand so rund auf dem Mac lief wie Apricity. Liegt wohl auch daran, dass ich bisher meist Ubuntu Derivate ausprobiert hatte. Darunter auch das elementary OS, welches ebenfalls auf Ubuntu basiert. Während elementary aber gefühlt überall hakt und stottert läuft hier alles flüssig und flott. Wie aus einem Guß.
Apricity OS basiert auf Arch Linux. Eher bekannt dafür, was für Fachleute, Nerds und Leute mit Linux Ahnungsschein zu sein. Den ich selber nämlich nicht besitze. Ich kenne nur einige wenige Terminalbefehle, kann die Distris grad noch so installieren, dann hört es bei mir mit dem Fachwissen auch auf.
Umso erstaunlicher was die Entwickler hier gezaubert haben. So einfach hatte ich noch kein Linux installiert. Der Installer ist anders als bei Ubuntu aber es wurde Wert drauf gelegt, dass die einzelnen Schritte nahezu identisch sind.
Ich habe es mir angewöhnt, neue Linux Versionen zum testen auf SD Karten zu installieren. Nachdem ich den Trick heraus hatte wie ich diese Karten im Mac zum Booten bekomme, nutze ich die SD Karten sozusagen als Bootschlüssel: SD Karte raus, MacOS startet. SD Karte rein, Linux startet. Jedes Linux besitzt seine eigene SD Karte.
Dabei lasse ich den Bootlader auf eine extra Partition auf die Karte anstatt auf die Mac Platte schreiben. Hat eben den Vorteil, dass man bequem durch "Karte drin, Karte raus" entscheiden kann welches OS man starten will. Und nebenher rühre ich die Mac Platte dadurch nicht an. Erspare mir damit auch solche Bootmanager wie refit usw.
Will ich dann ein Linux genauer unter Lupe nehmen, gehts einen Schritt weiter: Die SD Karte dient nur noch als Bootmedium und Swap Speicher. Das eigentliche Linux landet auf der Mac Platte in einer eigenen Partition und läuft dadurch mit nativer Mac möglichen Geschwindigkeit. Und das heisst bei Linux: schnell
Und auch hier wird nichts in den Bootbereich der Mac Platte geschrieben. Sofern man konzentriert bleibt und sich beim erstellen der SD Karten nicht vertippt.
Zurück zu Apricity OS.
Genial gutes Linux für alle die was Einfaches suchen. Einfach nur ein zweites OS für den Laptop, den alten Rechner in der Ecke oder eben auf dem Mac zum herumspielen.
Bei Apricity ging es den Entwicklern nicht darum ein Linux heraus zu bringen bei dem man alle Parameter verdrehen kann sondern genau das Gegenteil: Einschalten, geht, war die Anforderung. Und dabei sollte es auch noch schön aussehen. Das ist denen gelungen. Ein schöneres Linux habe ich bisher noch nicht gesehen. Dabei stehen die wohl auch grad erst am Anfang mit dem Projekt.
Hier noch mal als Beispiel das Einstellungsmenü:
Und wie man sieht, kommt es einem ziemlich vertraut vor. Viel gibts da nicht was einzustellen wäre. Es ist auch alles noch lange nicht so ausgefeilt wie bei MacOS. Das sollte klar sein. Es ist alles noch relativ rudimentär.
Aber es funktioniert und die meisten Alltagsdinge lassen sich mit diesem OS durchaus schon erledigen. Eine Menge Anwendungen sind bereits dabei, alles andere kann nachinstalliert werden. Alles was es für Arch Linux gibt kann auch hier verwendet werden. Also tausende von kostenlosen Anwendungen.
Was merkwürdigerweise fehlte, war ein email Programm. Sonst immer dabei. Ich habe ein ziemlich gut zu diesem OS passendes, nämlich Geary installiert. Das passt sich von der Einfachheit her sehr gut in das Konzept ein.
Es gibt sowas wie ein Software-Center auch bei Apricity. Wobei das eigentlich nur aus einem Paketmanager besteht und Linux Anfänger eher verwirren dürfte. Ich denke aber, dass die noch ein schöneres App-Center ähnlich wie bei Ubuntu und Co. nachrüsten werden irgendwann. Aber auch so lässt sich alles finden, zum stöbern kann man ja erstmal im Netz wühlen und sich dann per Suche die Pakete im Paketmanager suchen. Nicht perfekt aber bis die was Besseres integrieren geht es so.
Ich hatte auf dem Mac keine Probleme bis auf Einstellung der Helligkeit. Ein Problem welches ich aber bisher mit jedem Linux und dem Mac hatte. Während ich für die Ubuntu Derivate dafür eine einfache Lösung gefunden habe, hiess es bei Apricity - da eben Arch Linux - wieder stundenlang suchen und forschen. Es funktioniert nun mit der Helligkeit. Leider weiss ich noch nicht genau warum eigentlich. Aber ich bin dabei das Problem einzukreisen und dann eine Lösung in Kurzform zu bringen. Auf jeden Fall kein grösseres Problem, es fehlt eine kleine Zeile in einer Datei, die dann noch in den Bootmanager geschrieben werden muss. Wie das genau bei Arch aber funktioniert habe ich noch nicht ganz heraus gefunden. War eher ein Glückstreffer.
Rolling Releases:
Im Gegensatz zu den Ubuntu Geschichten handelt es sich hier um sog. Rolling Releases genau wie bei Arch auch. Das System wird also kontinuierlich mit Up- und Upgrades versorgt. Das hat Vor- aber auch Nachteile. Es könnte passieren, dass das System auf einmal nicht mehr läuft weil irgendeine Hardware oder eine Anwendung mit den neuen Paketen nicht kann usw.
Bisher ist aber aus dem Arch Lager wirklich problematisches nur sehr, sehr selten zu hören. Die testen die Pakete extrem gründlich bevor sie freigegeben werden. Daher habe ich da keine wirklich großen Sorgen. Zumal es mir auch eher als Spaß OS zur Beschäftigung dient und nicht als Arbeitssystem. Was sich aber durchaus irgendwann mal ändern könnte.
Nur 64 Bit Versionen:
Apricity OS erscheint nur in 64 Bit Versionen. Ganz alte Rechner sind also ausgeschlossen. Es gibt zwei Versionen: Die hier vorgestellte MacOS ähnliche und eine mit dem von Linux Mint bekannten Cinnemon Desktop. Werde ich auch nochmal irgendwann ausprobieren.
Wer nun neugierig geworden ist, der kann sich die ISO Dateien hier kostenlos downloaden.
Bilder sagen mehr als Worte:


Hier meine derzeitige Version auf einem iMac (27" Mitte 2010) installiert auf einer 16 GB SD Karte.
Vorweg: Noch nie hatte ich ein Linux angetestet, welches aus dem Stand so rund auf dem Mac lief wie Apricity. Liegt wohl auch daran, dass ich bisher meist Ubuntu Derivate ausprobiert hatte. Darunter auch das elementary OS, welches ebenfalls auf Ubuntu basiert. Während elementary aber gefühlt überall hakt und stottert läuft hier alles flüssig und flott. Wie aus einem Guß.
Apricity OS basiert auf Arch Linux. Eher bekannt dafür, was für Fachleute, Nerds und Leute mit Linux Ahnungsschein zu sein. Den ich selber nämlich nicht besitze. Ich kenne nur einige wenige Terminalbefehle, kann die Distris grad noch so installieren, dann hört es bei mir mit dem Fachwissen auch auf.
Umso erstaunlicher was die Entwickler hier gezaubert haben. So einfach hatte ich noch kein Linux installiert. Der Installer ist anders als bei Ubuntu aber es wurde Wert drauf gelegt, dass die einzelnen Schritte nahezu identisch sind.
Ich habe es mir angewöhnt, neue Linux Versionen zum testen auf SD Karten zu installieren. Nachdem ich den Trick heraus hatte wie ich diese Karten im Mac zum Booten bekomme, nutze ich die SD Karten sozusagen als Bootschlüssel: SD Karte raus, MacOS startet. SD Karte rein, Linux startet. Jedes Linux besitzt seine eigene SD Karte.
Dabei lasse ich den Bootlader auf eine extra Partition auf die Karte anstatt auf die Mac Platte schreiben. Hat eben den Vorteil, dass man bequem durch "Karte drin, Karte raus" entscheiden kann welches OS man starten will. Und nebenher rühre ich die Mac Platte dadurch nicht an. Erspare mir damit auch solche Bootmanager wie refit usw.
Will ich dann ein Linux genauer unter Lupe nehmen, gehts einen Schritt weiter: Die SD Karte dient nur noch als Bootmedium und Swap Speicher. Das eigentliche Linux landet auf der Mac Platte in einer eigenen Partition und läuft dadurch mit nativer Mac möglichen Geschwindigkeit. Und das heisst bei Linux: schnell

Zurück zu Apricity OS.
Genial gutes Linux für alle die was Einfaches suchen. Einfach nur ein zweites OS für den Laptop, den alten Rechner in der Ecke oder eben auf dem Mac zum herumspielen.
Bei Apricity ging es den Entwicklern nicht darum ein Linux heraus zu bringen bei dem man alle Parameter verdrehen kann sondern genau das Gegenteil: Einschalten, geht, war die Anforderung. Und dabei sollte es auch noch schön aussehen. Das ist denen gelungen. Ein schöneres Linux habe ich bisher noch nicht gesehen. Dabei stehen die wohl auch grad erst am Anfang mit dem Projekt.
Hier noch mal als Beispiel das Einstellungsmenü:

Und wie man sieht, kommt es einem ziemlich vertraut vor. Viel gibts da nicht was einzustellen wäre. Es ist auch alles noch lange nicht so ausgefeilt wie bei MacOS. Das sollte klar sein. Es ist alles noch relativ rudimentär.
Aber es funktioniert und die meisten Alltagsdinge lassen sich mit diesem OS durchaus schon erledigen. Eine Menge Anwendungen sind bereits dabei, alles andere kann nachinstalliert werden. Alles was es für Arch Linux gibt kann auch hier verwendet werden. Also tausende von kostenlosen Anwendungen.
Was merkwürdigerweise fehlte, war ein email Programm. Sonst immer dabei. Ich habe ein ziemlich gut zu diesem OS passendes, nämlich Geary installiert. Das passt sich von der Einfachheit her sehr gut in das Konzept ein.
Es gibt sowas wie ein Software-Center auch bei Apricity. Wobei das eigentlich nur aus einem Paketmanager besteht und Linux Anfänger eher verwirren dürfte. Ich denke aber, dass die noch ein schöneres App-Center ähnlich wie bei Ubuntu und Co. nachrüsten werden irgendwann. Aber auch so lässt sich alles finden, zum stöbern kann man ja erstmal im Netz wühlen und sich dann per Suche die Pakete im Paketmanager suchen. Nicht perfekt aber bis die was Besseres integrieren geht es so.
Ich hatte auf dem Mac keine Probleme bis auf Einstellung der Helligkeit. Ein Problem welches ich aber bisher mit jedem Linux und dem Mac hatte. Während ich für die Ubuntu Derivate dafür eine einfache Lösung gefunden habe, hiess es bei Apricity - da eben Arch Linux - wieder stundenlang suchen und forschen. Es funktioniert nun mit der Helligkeit. Leider weiss ich noch nicht genau warum eigentlich. Aber ich bin dabei das Problem einzukreisen und dann eine Lösung in Kurzform zu bringen. Auf jeden Fall kein grösseres Problem, es fehlt eine kleine Zeile in einer Datei, die dann noch in den Bootmanager geschrieben werden muss. Wie das genau bei Arch aber funktioniert habe ich noch nicht ganz heraus gefunden. War eher ein Glückstreffer.
Rolling Releases:
Im Gegensatz zu den Ubuntu Geschichten handelt es sich hier um sog. Rolling Releases genau wie bei Arch auch. Das System wird also kontinuierlich mit Up- und Upgrades versorgt. Das hat Vor- aber auch Nachteile. Es könnte passieren, dass das System auf einmal nicht mehr läuft weil irgendeine Hardware oder eine Anwendung mit den neuen Paketen nicht kann usw.
Bisher ist aber aus dem Arch Lager wirklich problematisches nur sehr, sehr selten zu hören. Die testen die Pakete extrem gründlich bevor sie freigegeben werden. Daher habe ich da keine wirklich großen Sorgen. Zumal es mir auch eher als Spaß OS zur Beschäftigung dient und nicht als Arbeitssystem. Was sich aber durchaus irgendwann mal ändern könnte.
Nur 64 Bit Versionen:
Apricity OS erscheint nur in 64 Bit Versionen. Ganz alte Rechner sind also ausgeschlossen. Es gibt zwei Versionen: Die hier vorgestellte MacOS ähnliche und eine mit dem von Linux Mint bekannten Cinnemon Desktop. Werde ich auch nochmal irgendwann ausprobieren.
Wer nun neugierig geworden ist, der kann sich die ISO Dateien hier kostenlos downloaden.