Apricity OS - das erste Linux mit echtem Apfelgeschmack

wavelow

Akerö
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Immer wieder teste ich so nebenher aus Interesse Linux Distributionen wenn ich mal Zeit und Lust dazu habe. Nachdem ich nun wieder eine Woche mit den üblichen Verdächtigen herumgespielt habe, fiel mir heute ein ziemlich neues Linux in die Hände: Apricity OS

Bilder sagen mehr als Worte:

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27626380ns.jpg

Hier meine derzeitige Version auf einem iMac (27" Mitte 2010) installiert auf einer 16 GB SD Karte.

Vorweg: Noch nie hatte ich ein Linux angetestet, welches aus dem Stand so rund auf dem Mac lief wie Apricity. Liegt wohl auch daran, dass ich bisher meist Ubuntu Derivate ausprobiert hatte. Darunter auch das elementary OS, welches ebenfalls auf Ubuntu basiert. Während elementary aber gefühlt überall hakt und stottert läuft hier alles flüssig und flott. Wie aus einem Guß.

Apricity OS basiert auf Arch Linux. Eher bekannt dafür, was für Fachleute, Nerds und Leute mit Linux Ahnungsschein zu sein. Den ich selber nämlich nicht besitze. Ich kenne nur einige wenige Terminalbefehle, kann die Distris grad noch so installieren, dann hört es bei mir mit dem Fachwissen auch auf.
Umso erstaunlicher was die Entwickler hier gezaubert haben. So einfach hatte ich noch kein Linux installiert. Der Installer ist anders als bei Ubuntu aber es wurde Wert drauf gelegt, dass die einzelnen Schritte nahezu identisch sind.

Ich habe es mir angewöhnt, neue Linux Versionen zum testen auf SD Karten zu installieren. Nachdem ich den Trick heraus hatte wie ich diese Karten im Mac zum Booten bekomme, nutze ich die SD Karten sozusagen als Bootschlüssel: SD Karte raus, MacOS startet. SD Karte rein, Linux startet. Jedes Linux besitzt seine eigene SD Karte.
Dabei lasse ich den Bootlader auf eine extra Partition auf die Karte anstatt auf die Mac Platte schreiben. Hat eben den Vorteil, dass man bequem durch "Karte drin, Karte raus" entscheiden kann welches OS man starten will. Und nebenher rühre ich die Mac Platte dadurch nicht an. Erspare mir damit auch solche Bootmanager wie refit usw.

Will ich dann ein Linux genauer unter Lupe nehmen, gehts einen Schritt weiter: Die SD Karte dient nur noch als Bootmedium und Swap Speicher. Das eigentliche Linux landet auf der Mac Platte in einer eigenen Partition und läuft dadurch mit nativer Mac möglichen Geschwindigkeit. Und das heisst bei Linux: schnell :) Und auch hier wird nichts in den Bootbereich der Mac Platte geschrieben. Sofern man konzentriert bleibt und sich beim erstellen der SD Karten nicht vertippt.

Zurück zu Apricity OS.
Genial gutes Linux für alle die was Einfaches suchen. Einfach nur ein zweites OS für den Laptop, den alten Rechner in der Ecke oder eben auf dem Mac zum herumspielen.
Bei Apricity ging es den Entwicklern nicht darum ein Linux heraus zu bringen bei dem man alle Parameter verdrehen kann sondern genau das Gegenteil: Einschalten, geht, war die Anforderung. Und dabei sollte es auch noch schön aussehen. Das ist denen gelungen. Ein schöneres Linux habe ich bisher noch nicht gesehen. Dabei stehen die wohl auch grad erst am Anfang mit dem Projekt.

Hier noch mal als Beispiel das Einstellungsmenü:

27626680sp.jpg

Und wie man sieht, kommt es einem ziemlich vertraut vor. Viel gibts da nicht was einzustellen wäre. Es ist auch alles noch lange nicht so ausgefeilt wie bei MacOS. Das sollte klar sein. Es ist alles noch relativ rudimentär.
Aber es funktioniert und die meisten Alltagsdinge lassen sich mit diesem OS durchaus schon erledigen. Eine Menge Anwendungen sind bereits dabei, alles andere kann nachinstalliert werden. Alles was es für Arch Linux gibt kann auch hier verwendet werden. Also tausende von kostenlosen Anwendungen.

Was merkwürdigerweise fehlte, war ein email Programm. Sonst immer dabei. Ich habe ein ziemlich gut zu diesem OS passendes, nämlich Geary installiert. Das passt sich von der Einfachheit her sehr gut in das Konzept ein.

Es gibt sowas wie ein Software-Center auch bei Apricity. Wobei das eigentlich nur aus einem Paketmanager besteht und Linux Anfänger eher verwirren dürfte. Ich denke aber, dass die noch ein schöneres App-Center ähnlich wie bei Ubuntu und Co. nachrüsten werden irgendwann. Aber auch so lässt sich alles finden, zum stöbern kann man ja erstmal im Netz wühlen und sich dann per Suche die Pakete im Paketmanager suchen. Nicht perfekt aber bis die was Besseres integrieren geht es so.

Ich hatte auf dem Mac keine Probleme bis auf Einstellung der Helligkeit. Ein Problem welches ich aber bisher mit jedem Linux und dem Mac hatte. Während ich für die Ubuntu Derivate dafür eine einfache Lösung gefunden habe, hiess es bei Apricity - da eben Arch Linux - wieder stundenlang suchen und forschen. Es funktioniert nun mit der Helligkeit. Leider weiss ich noch nicht genau warum eigentlich. Aber ich bin dabei das Problem einzukreisen und dann eine Lösung in Kurzform zu bringen. Auf jeden Fall kein grösseres Problem, es fehlt eine kleine Zeile in einer Datei, die dann noch in den Bootmanager geschrieben werden muss. Wie das genau bei Arch aber funktioniert habe ich noch nicht ganz heraus gefunden. War eher ein Glückstreffer.

Rolling Releases:

Im Gegensatz zu den Ubuntu Geschichten handelt es sich hier um sog. Rolling Releases genau wie bei Arch auch. Das System wird also kontinuierlich mit Up- und Upgrades versorgt. Das hat Vor- aber auch Nachteile. Es könnte passieren, dass das System auf einmal nicht mehr läuft weil irgendeine Hardware oder eine Anwendung mit den neuen Paketen nicht kann usw.
Bisher ist aber aus dem Arch Lager wirklich problematisches nur sehr, sehr selten zu hören. Die testen die Pakete extrem gründlich bevor sie freigegeben werden. Daher habe ich da keine wirklich großen Sorgen. Zumal es mir auch eher als Spaß OS zur Beschäftigung dient und nicht als Arbeitssystem. Was sich aber durchaus irgendwann mal ändern könnte.

Nur 64 Bit Versionen:
Apricity OS erscheint nur in 64 Bit Versionen. Ganz alte Rechner sind also ausgeschlossen. Es gibt zwei Versionen: Die hier vorgestellte MacOS ähnliche und eine mit dem von Linux Mint bekannten Cinnemon Desktop. Werde ich auch nochmal irgendwann ausprobieren.

Wer nun neugierig geworden ist, der kann sich die ISO Dateien hier kostenlos downloaden.
 

wavelow

Akerö
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Nachdem ich des Nachts völlig geflasht über Apricity schreiben musste... hat sich die Lage nach etwas Schlaf nun wieder etwas entspannt :)

Denn es handelt sich auch bei Apricity letzlich um ein normales Linux. Mit Gnome 3 Oberfläche und Arch Linux als Unterbau. Dann wurde das Ganze ein wenig bearbeitet um auf den Mac Look zu kommen.

Da ich mit Arch nie so richtig was zu tun hatte, war es dann doch sehr ermüdend wegen jeder Kleinigkeit wieder zu googlen um irgendeine Codezeile zu finden die ein kleines Problemchen behebt. Was ich mir in Ubuntu über Jahre angewöhnt und teilweise schon auswändig gelernt hatte musste nun alles neu erlernt und gesucht werden.

Also bin ich die Sache von hinten herum angegangen und habe mal geschaut welche Distros eigentlich von Haus aus mit der Gnome 3 Oberfläche angeboten werden. Und stiess auf Ubuntu Gnome.
Ein reines Ubuntu mit einer unverfälschten Gnome 3 Oberfläche die nicht nachträglich reingefriemelt sondern wohl solide implantiert wurde. So wie sie die Entwickler von Gnome 3 sich die Sache gedacht haben eigentlich. Und das ist für mich zur Zeit der Favorit.
Ich kann alles an Infos und Software aus der Ubuntu Welt nutzen aber habe nicht diese unsägliche Unity Oberfläche vom Original Ubuntu sondern das frische Gnome 3.
Von allen Oberflächen gefällt mir als Apple User halt Gnome 3 am besten. Da kommt kein KDE oder Cinnemon und wie sie alle heissen heran. Als Mac User findet man sich sofort zurecht, alles ist dort wo man es erwartet. Windows Benutzer wiederum mögen das anders sehen. Für die gibts aber ja auch die anderen Oberflächen.

activities-overview-applications-420x236.png

Standard Gnome 3 Desktop


weather-420x2361.png

Widgets sind ebenso möglich wie viele weitere Dinge

Wer Ubuntu nicht mag: Fedora, openSUSE kommen ebenfalls von Haus aus mit Gnome 3. Arch und Debian bieten die Installation mit an.
 
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trexx

Mecklenburger Orangenapfel
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Mochte von den "großen" Window Managern auch immer Gnome lieber, es sah immer irgendwie gestylter aus und war zumindest in der Vergangenheit performanter und weniger buggy als KDE. Werde mal bei nächster Gelegenheit eine aktuelle Version auf dem Mac testen.
 

wavelow

Akerö
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Alles zurück auf Anfang!

Wie es so ist wenn man erst mal anfängt. Kommt man von einem zum Nächsten. Am besten alles vergessen was ich oben geschrieben habe. Bis auf die Gnome 3 Sache.

Was ist passiert?
Ich habe aus Neugierde geschaut welche Distris noch Gnome 3 out of the Box einsetzen. Unter anderem Fedora. Fedora ist sozusagen die kostenlose Variante des Red Hat Enterprise Linux, einer kommerziellen Version der Firma Red Hat. Red Hat sponsort die Fedora Gemeinde mit ordentlich Geld, was man auch merkt wenn man sich damit beschäftigt.
Das Red Hat Linux Version hat gegenüber Fedora einen entscheidenden Unterschied: Es wird jahrelang supportet bis die nächste Version erscheint, also sehr lange Zyklen. Das hat einen handfesten Hintergrund: Red Hats Linux läuft in Unternehmen und auch vielen staatlichen Institutionen. Unter anderem erfüllt es den US Militärstandard und wird auch auf der Raumstation ISS im Orbit eingesetzt. Ganz klar, dass die keine wackeligen OS gebrauchen können da oben.
Fedora dient als Entwicklungsprodukt für das Red Hat Linux und wird kontinuierlich weiter entwickelt. Alle halbe Jahre erscheint eine neue Version. Wem das zu schnell geht, der kann sich z.B. bei Red Hat eine offizielle Version kaufen, die gibts soweit ich es erforscht habe ab 49 Dollar. Oder greift zu CentOS was wohl ein Ableger sein soll. Red Hat greift sich dann alle Jubeljahre die letzte stabile Version heraus um es als Kommerzprodukt anzubieten.

Fedora läuft out of the Box auf dem iMac:
Zurück zu Fedora 25 welches ich heute auf dem iMac, wieder auf SD Karte, ausprobiert habe.
Ich kann nur sagen: Das Fedora ISO downloaden und ausprobieren. Dem Mac passiert dabei gar nichts, der Fedora Installer ist das Beste was ich je in der Linux Welt gesehen habe.
Es wird klar angezeigt auf welches Medium man Fedora nun installiert, auch wohin genau der Bootloader geht usw. Absolut vorbildlich und kinderleicht auch für Nicht Linux Experten. Auch grafisch sehr ansprechend, kein Vergleich mit all den Ubuntu Geschichten die man so kennt.

Das Beste ist, dass überhaupt keine Nacharbeiten an der SD Karte notwendig sind um von dort im iMac zu booten. Bei Ubuntu muss man erst einige Veränderungen über das Terminal an der SD Karte vornehmen, damit der Bootvorgang mit einem Mac klappt. Bei Fedora nur dem Install Assistenten folgen, neu starten und Fedora läuft per SD Karte auf dem iMac.
Natürlich geht das auch auf einem USB Datenträger, einer externen Festplatte oder oder oder. Super gemacht von den Entwicklern.
Die interne Mac Platte sollte man nur verwenden wenn man genau weiss was man macht.
Aber selbst in so einem Falle wäre nicht alles verloren: Fedora bietet nach der Installation über sein eigenes Bootmenü auch an den Mac zu starten. Bisher das einzige Linux welches ich probiert habe, das das bietet.

Auch ansonsten wurde die gesamte Hardware des iMacs sofort und reibungslos erkannt und eingebunden. Wie fast immer bei Linux funktionierte aber die Einstellung der Bildschirmhelligkeit nicht. Dazu hier gleich einen Fix für einen iMac 2010. Bei anderen Rechnern kann das so klappen oder mit einer anderen Methode.

Viele Stunden für ein Detail - Helligkeitsregelung des iMacs:
Viele, viele Stunden habe ich damit verbracht die Helligkeitseinstellung des iMacs 2010 unter Fedora zu aktivieren. Dieses Problem ist seit Jahren bei Linux und bei vielen Rechnern sehr nervig. Während ich für Ubuntu eine einfache Lösung habe, hat dieses exakt so bei Fedora nicht funktioniert. Dabei hatte ich nur einen Tippfehler drin, was ich aber dann erst nach guten 6-7 Stunden Experimentierens herausfand.


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Fix der Hellikeitseinstellung für einen iMac Mitte 2010 mit einem Debian basierten Linux wie Fedora:
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Nach der Installation von Fedora einmal iMac herunterfahren und neu starten.
Am Fedora Anmeldescreen als „root“ einloggen. Das während der Installation vergebene Root Passwort eingeben. Der folgende Vorgang klappt nur wenn man als "root" eingeloggt ist! Dafür geht fast alles mit der Maus.

Mit dem Dateimanager auf „+ Andere Orte“ gehen.

Ordner: Rechner/etc/default und dort die Datei „grub“ (mit Rechtsklick/mit Texteditor) öffnen.


Diese Zeile in der "grub" Datei suchen:

GRUB_CMDLINE_LINUX="rd.lvm.lv=fedora/root rd.lvm.lv=fedora/swap rhgb quiet"

Darunter folgende Zeile eingeben:

GRUB_CMDLINE_LINUX_DEFAULT="acpi_backlight=vendor"

grub“ Datei speichern (dauert etwas! Abwarten und wirklich abspeichern lassen!)

Dann Datei schliessen und das Terminal aufrufen (sollte bereits als root starten). Dort folgende Zeile eingeben:


grub2-mkconfig -o /boot/efi/EFI/fedora/grub.cfg


Rechner rebooten und dann sollte sich die Helligkeit des iMac Bildschirmes zumindest mit dem Slider in Fedora einstellen lassen.
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Fedora 25 kommt mit der Gnome 3 Oberfläche, wirkt also sehr modern. Läuft wie es ausschaut sehr stabil. Ich habe es trotz vieler Terminal Quälereien und Testversuchen wegen der obigen Geschichte nicht geschafft Fedora aus der Ruhe zu bringen.
Es gibt ein Software-Center um sich weitere Software zu installieren, ganz so wie man es ja von Apple gewohnt ist, nur dass man bei Fedora nichts dafür bezahlen muss ;)

Am besten einfach ausprobieren. Fedora muss auch nicht installiert werden, es läuft auch live von der DVD. Aber das ist immer so träge, da kommt keine richtige Stimmung auf finde ich. Aber für einen ersten Eindruck reicht es allemal. DVD einlegen, Mac einschalten und nach dem Start-Gong die Alt-Taste gedrück halten bis man die Mac und Fedora Bootsymbole sieht.

Bin gespannt was andere (MacBook und iMac) Tester zu Fedora sagen.

Den kostenlosen Download der Fedora 25 "Workstation gibts hier
 

Macbeatnik

Golden Noble
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Und wenn du dann erst Red Star OS ausprobiert hast, dann wirst du erst recht geflasht sein, das ist Linux im OS X/macOS Gewand.
Probierst du jetzt tatsächlich jedes dieser Systeme durch und schaust, was da wie OS X/macOS aussieht, das erste System war ja da eher wohl der Inbegriff dafür, wie man es nicht machen sollte, da fand ja wohl nur ein OS X/macOS Neuling Übereinstimmungen.
 

kelevra

Stahls Winterprinz
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Red Star OS ist zwar optisch ein (schlechter) OS X Klon, einsetzen würde ich das OS aber nicht gerne. Nicht wegen (berechtigter) Paranoia gegenüber der Nordkoreanischen Reagierung, sondern wegen der technisch schlecht umgesetzten Distribution. Die vorinstallierte Software ist größtenteils veraltet oder durch "angepasste" Versionen ersetzt. Nicht gerade ein Paradebeispiel für eine Linux Distribution, die man auf Endnutzer loslassen möchte.

Zudem halte ich es für sinnlos, ein OS optisch so umzugestalten, dass es aussieht wie ein anderes OS. Da kann man doch auch gleich das Original benutzen. Zu Zeiten von OS X Tiger gab es auch ein Paket für Windows XP was die komplette UI in ein Tiger umgebastelt hat. Für die Linux Desktopumgebungen Gnome und KDE, aber auch für andere gibt es noch heute gute Themepakate, die mehr oder weniger gut an OS X angelehnt sind. Oftmals deutlich besser umgesetzt, als das was Red Star bietet.

Wer sich mit Linux näher beschäftigen möchte, oder mal ausprobieren möchte, dem kann ich auch Linux Mint empfehlen. Days ist ein Ubuntu Derivat, das wie das Vorbild auf Debian basiert und als Oberfläche Cinnamon nutzt. Die Installation wird aus der Live ISO heraus gestartet und ist grafisch geführt. Dabei hat man ebenfalls sehr gute Kontrolle darüber, wohin sich das OS samt GRUB Bootloader installiert.

Als Ubuntu Derivat bietet es auch den Vorteil, das Debian Softwarepakete per Doppelklick installiert werden können, etwa solche wie man sie auf den Ubuntu Supportseiten findet. Das erspart dem Neueinsteiger Kommandoorgien im Terminal.
 

wavelow

Akerö
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Probierst du jetzt tatsächlich jedes dieser Systeme durch und schaust, was da wie OS X/macOS aussieht, das erste System war ja da eher wohl der Inbegriff dafür, wie man es nicht machen sollte, da fand ja wohl nur ein OS X/macOS Neuling Übereinstimmungen.

Ja. Ich probiere sehr viele durch zur Zeit.
Aber nicht primär um zu sehen ob es wie MacOS ausschaut. Wenn es ähnlich vom Workflow ist, ist das schon OK. Und das ist Gnome 3 eh schon. Während Cinnemon (wie z.B. bei Linux Mint) eher die Windows Leute anspricht. Die finden sich dort schneller zurecht. Linux Mint lief jahrelang auf dem schnöden Bürorechner vor sich hin. Fiel nie wirklich auf weil es einfach funktionierte. Mint basiert ja ebenfalls auf Ubuntu.

Leider gibt es m.M. nach viel zu viele Distributionen, Desktops und Abwandlungen. Dadurch streut sich die Entwicklergemeinde immer weiter auseinander und immer weniger fähige Köpfe kümmern sich um eine einzelne Distribution. Das kommt Konzernen wie Apple und Microsoft natürlich sehr gelegen. Denn würde sich diese Gemeinde an Entwicklern auf wenige Projekte gemeinsam konzentrieren hätten die "Alteingesessenen" mehr Probleme.

Und nach Übereinstimmungen suche ich nicht. Das MacOS Konzept der Bedienung ist halt in der OS Welt das für mich Angenehmste. Was aber nicht bedeutet, dass ich nun für immer und ewig Apple Produkte kaufen werde. Die aktuelle Entwicklung gefällt mir sogar eher nicht mehr so wirklich.
Ich muss demnächst so drei, vier Bürorechner ausstatten bzw. auch anschaffen. Da habe ich schnell zusammengerechnet, dass ich das Geld nicht Apple in den Rachen werfe um ein paar Mails, Rechnungswesen und Surfen zu erledigen.
Die werden alle ein möglichst lang betreutes Linux bekommen. Daher untersuche ich alles und schaue mir an was wo drauf wie funktioniert. Dadurch erspare ich mir das wenn die Zeit kommt und ich Wichtigeres zu erledigen habe als OS zu testen.

Es wird bei mir wohl auf CentOS hinauslaufen. Ein Red Hat Clon mit identischer Ausstattung. Fedora oder auch Korora werde ich privat weiter benutzen weil die aktueller sind und gehalten werden. Cent OS und Red Hats Linux sind ja auch nichts anderes, alles das Gleiche. Die einen werden nur sehr langsam bzw. über Jahre konstant auf einem Stand gehalten und die anderen bieten ständig alle Neuigkeiten.

Auf Ubuntu Derivate habe ich nach einigen Problemchen, die ich nun mit den Red Hat Clons nicht mehr habe, möglichst nicht mehr zurückgreifen. Auch wenn es die grösste Unterstützergemeinde haben und nahezu jede Frage schon beantwortet wurde.
 
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tjp

Altgelds Küchenapfel
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Es gibt schlussendlich in der Linux Welt nur sehr wenige echte Linux Distributionen. RHEL, SLES, debian und einige weniger wichtige. Alles andere sind nur Derivate dieser Kerndistributionen. Ubuntu ist bisher auch nur ein debian Derivat, wenn auch es in letzter Zeit deutliche Bestrebungen gibt Ubuntu von debian abzukoppeln. Mir persönlich gefallen die Entwicklungen (Unity, Snap-Pakete, Mir, bedingt Systemd) bei Ubuntu gar nicht.

Leider ist das Gnome Entwicklerteam ganz wesentlich dafür verantwortlich, dass es eine erneute deutliche Aufspaltung der Benutzeroberflächen unter Linux gab. Vor Gnome3 war Gnome2 die de facto Oberfläche für die Masse der Linux Desktops. Ferner wurde/wird Gnome2 als Desktop für Solaris, HP-UX, AIX, … genutzt. Wenige Nutzer haben KDE genutzt und Desktops wie Xfce oder LXDE waren Exoten für bestimmte Anwendungsszenarien. Das hat sich mit der Einführung von Gnome3 grundlegend geändert, da Gnome3 mit vielen bei den Linux/UNIX-Nutzern lieb gewonnen Details ein Ende macht. Zum Beispiel wurde die Funktionalität des Dateimanagers (nautilus) mit jedem Release von Gnome3 weiter eingeschränkt. War am Anfang der Classic Mode von Gnome3 noch halbwegs nutzbar wurde er im Laufe der Zeit immer weiter kastriert. Für den typischen Mac-Nutzer mag das nicht sonderlich auffallen, aber als Linux Nutzer der Gnome noch aus als Prerelease mit 0.xx Nummer kennt, ist das ein Desaster (die Linux Nutzer wechselten in Massen zu anderen Desktops). Aber die Entwickler von Gnome haben sich in den Kopf gesetzt eine Oberfläche zu entwickeln, die auch für Tabletts und Smart Phones tauglich ist. Fedora ist die Brot und Butter Distribution der Gnome3 Entwickler, daher ist sie in Bezug auf Gnome3 immer leading edge.

Aus diesem Gnome3 Debakel haben sich zwei Projekte entwickelt Mate und Cinnamon. Mate ist die Fortführung des klassischen Gnome2 Desktops. Da aber Gnome2 noch auf Gtk+2 basiert, ist dieses Projekt zum Sterben verurteilt, da Gtk+2 weder Wayland unterstützt noch Bildschirme mit hoher Auflösung (Stichwort 4k, 5k, 8k) und nur mit LowDPI-Bildschirmen nutzbar ist. Gtk+3 besitzt ein Wayland-Backend und läuft auch mit hohen Auflösungen zusammen. Gtk+ ist Basis für Gnome, Mate, Cinnamon, Xfce, LXDE und die meisten Unity Releases nur LXDE und Mate nutzen noch Gtk+2, die anderen sind bereits auf Gtk+3 portiert. Das heißt fast alles was Du bisher ausprobiert hast basiert auf Gtk+ und nutzt nicht Qt oder eines der anderen FrameWorks/Toolkits. KDE hingegen nutzt Qt als FrameWork.

Ein wichtiges Thema was bisher gar nicht in diesem Thread angesprochen wurde ist kommerzielle Software. Will man diese nutzen, gibt es für Workstation nur die Wahl zwischen RHEL und Ubuntu (für Server auch noch SLES), den größten Support gibt es für RHEL. Zum Beispiel liefert The Foundry (Mari, Modo, …) Software Pakete nur für RHEL. Andere Anbieter liefern zunehmend auch Pakete für Ubuntu aus bzw. unterhalten eine Repository Server, so dass man sehr komfortabel Updates installieren kann.

Will man eines der kommerziellen Pakete auf einem anderen System nutzen wird es zum Teil kompliziert, um sich Probleme vom Hals zu halten kann man binärkompatible Distributionen nutzen z.B. anstatt RHEL die passende CentOS Version, und anstatt Ubuntu LTS etwa LinuxMint.
 
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wavelow

Akerö
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Wow. Vielen Dank tjp für diese detaillierte Aufklärung.

Ich bin beeindruckt. Auch wenn ich nur 50% verstehe davon. Wenn überhaupt. Hehe.
Ich bin halt nur User. Ein User der neugierig ist und mal rechts und links der Win/Apple Welt schauen möchte. Die ganzen Zusammenhänge, Derivate, Aufspaltungen und so weiter interessieren Normaluser eigentlich gar nicht aber genau das macht es so schwer für diese User in die Linux Welt hineinzukommen.
Diese irre Vielfalt ist m.M. nach zu viel des Guten. Freiheit hin, Freiheit her. Wenn es die Meisten überfordert und die Entwickler so sehr auseinander streut bringt das die Sache ja auch nicht wirklich weiter.

Am Ende lande ich wieder beim Apple. Hier geht einfach alles. Das ist so das Fazit meiner ganzen Versuche bisher.
Fedora ist bisher das Beste was ICH getestet habe. Da es aber alle halbe Jahre neu kommt, ist das irgendwie nichts für Büro und Co. Hier muss alles immer 100% funktionieren. Bei allen Ubuntu Geschichten geht erstmal alles, dann fängt es nach einiger Zeit an zu spinnen. Mal geht dies nicht, mal das nicht oder wie ich es eben hatte: Es startet gar nicht mehr.
Ein Fedora mit 2 jährigen Rhythmus wäre toll.

Was ich noch testen will, wäre CentOS. Das soll ja angeblich zu 100% kompatibel mit RHEL sein. Leider hat die Installation bzw. das Hochfahren der Live DVD bisher nicht geklappt. Vielleicht auch nur ein Imagefehler. Werde ich nochmal ausprobieren.
 
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tjp

Altgelds Küchenapfel
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Diese irre Vielfalt ist m.M. nach zu viel des Guten. Freiheit hin, Freiheit her. Wenn es die Meisten überfordert und die Entwickler so sehr auseinander streut bringt das die Sache ja auch nicht wirklich weiter.
Wie ich bereits schrieb, wenn man kommerzielle Software auf dem Desktop nutzen will, gibt es nur zwei Distributionen die man in Erwägung ziehen braucht: RHEL und Ubuntu LTS. Der Rest interessiert nicht wirklich! Anstatt RHEL kann man den kostenfreien Ersatz CentOS nutzen, und anstatt Ubuntu kann man eines der Ubuntu Varianten nutzen (die Kernpakete sind die gleichen nur die vorinstallierte Oberfläche variiert) Xubuntu, Lubuntu … . Man kann neben der Standardoberfläche jederzeit weitere GUIs nachinstallieren und sich dann beim Einloggen entscheiden, welcher Desktop verwendet werden soll bzw. jeder Nutzer kann seine eigene Oberfläche verwenden.
  • apt-get install xfce4
  • apt-get install cinnamon
  • apt-get install gnome
  • apt-get install lxde
Installiert bei einem Standard Ubuntu 16.04 LTS Xfce, Cinnaom, Gnome und Lxde nach. Mit installiertem Gnome sieht es auch nicht viel anders aus als Fedora.

Ich nutze auf meinem Hauptdesktop nun in Abfolge Ubuntu 11.10, 12.04 LTS, 14.04 LTS und aktuell 16.04 LTS. Früher immer mit Gnome2.x und dann zwangsweise Gnome3 im Kompatibilitätsmodus - 16.04 LTS nun mit Cinnamon als Desktop. Ich habe jedesmal das System auf die neue Version hochgezogen und dabei außer ein paar kleinen Problemchen (ich vergesse ich den zwei Jahren gerne apt-cacher vor dem Upgrade zu deinstallieren, mit diesem Paket will er das Upgrade nicht durchführen) keine wirklichen Probleme gehabt. So problemfrei habe ich noch nie irgend eine MacOS/OSX Version auf eine andere Version umstellen können.

Am Ende lande ich wieder beim Apple. Hier geht einfach alles. Das ist so das Fazit meiner ganzen Versuche bisher.
Fedora ist bisher das Beste was ICH getestet habe. Da es aber alle halbe Jahre neu kommt, ist das irgendwie nichts für Büro und Co. Hier muss alles immer 100% funktionieren. Bei allen Ubuntu Geschichten geht erstmal alles, dann fängt es nach einiger Zeit an zu spinnen. Mal geht dies nicht, mal das nicht oder wie ich es eben hatte: Es startet gar nicht mehr.
Das wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit daran liegen, dass Apple EFI anstatt UEFI nutzt und somit der Bootprozeß ein anderer als bei einem normalen PC ist. Ich kenne seit vielen Jahren Linux (auch auf nicht x86 Hardware, privat habe ich es auf PowerPC, ARM und HP-PA betrieben) und es hat mittlerweile eine Stabilität erreicht von der Apple nur träumen kann. Wenn Du es nur ausprobieren willst, wäre mein Tipp nutze VirtualBox und installieren die Versionen in VBox. Mit installierten Guest Additions ist die Geschwindigkeit der Oberfläche ordentlich.
 
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wavelow

Akerö
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Bei allen anderen Distris habe ich die Live DVD ohne Probleme auf dem Mac booten und auch installieren können. Wie gesagt, es kann sein, dass das ISO oder die ISO DVD von CentOS einen Schaden hat. Bin noch nicht dazu gekommen das zu checken.

Von Fedora bin ich heute zu Antergos rüber um mir das mal anzusehen. Funktioniert ebenfalls reibungslos auf dem Mac. Auch hier wieder der übliche iMac Helligkeitsregler Fix den man erstmal herausfinden muss, da jedesmal der Bootkram woanders liegt, anders heisst usw. Habe ich aber auch hier fixen können. Lösung am Ende sind einige Zeilen im Terminal wie immer leicht anders bei jeder Distro.
Antergos ist ja ein Rolling Release System. Angeblich "always fresh, never frozen" usw. laut deren eigenen Aussage. Bisher kann ich sagen: Stimmt bis jetzt. Keinerlei Anzeichen von Zickereien zu erkennen zur Zeit.
Die gesamte Software ist brandneu, die neuesten Versionen. Das ist schon mal anders als bei Ubuntu. Es funktioniert alles bisher absolut flüssig und reibungslos. Ich werde mal einige Zeit drauf herumdrücken.

Da ich unter dem Gnome 3 Desktop nun nach einiger Zeit festgestellt habe, dass der Desktop wie in Stein gemeisselt zu sein scheint und man so gut wie gar nichts an dessen Erscheinungsbild ändern kann, habe ich mal den wahlweise zu wählenden Cinnamon Desktop ausgewählt. Nun kann ich auch wieder an die Drobbox Einstellungen. Unter Gnome war da nirgends was zu sehen ob sie läuft und schon gar nicht kam man an die Einstellungen heran. Gnome 3 ist mir dann wohl doch etwas zu unflexibel.


Wenn ich die Ubuntu LTS nehme, kann ich doch auch Linux Mint nehmen wenn ich eh Cinnamon als Desktop haben möchte oder nicht? Mint basiert ja auch auf den Ubuntu LTS Versionen. Bisher hat Mint wie Ubuntu nach einiger Zeit aber bei mir immer irgendwelche Ausfallerscheinungen gezeigt. Nicht sofort aber nach einiger Zeit. War allerdings eine der früheren Versionen bei denen mir das auffiel.


Was das Booten auf dem Mac angeht bin ich mittlerweile da ziemlich gut darin, die verschiedenen Linux Medien auf einem iMac zum booten zu bekommen. Der Mac erwartet den Bootloader zwingend in der Form: EFI/BOOT/BOOTX64.efi
Das erledigen so nicht alle Linux Distributionen, hier muss man meist manuell nachhelfen. Bei "normalen PCs" fällt das nicht auf, die starten, nur der iMac oder die MacBooks sind halt wählerischer durch das Apple eigene EFI. Aber es lässt sich wie gesagt einfach umgehen und austricksen. Auch ohne Bootmanager zu installieren wie fast immer im Netz empfohlen wird. Es geht auch ohne.
Wer wissen will wie er welche Distri auf dem Mac zum booten bekommt (ohne den Mac Bootsektor anzurühren, mit SD Karte als "Bootkey") kann gerne die entsprechenden Lösungen hier erhalten. Die SD Karte kann wahlweise als komplettes Medium für die Linux Installation dienen und halt nur als "Bootschlüssel" um dem Mac zu sagen von wo er das Linux starten soll. Der Vorteil der SD Karten Methode ist, dass dazu auf der Mac Platte absolut nichts in den Bootsektor geschrieben wird, noch braucht man einen externen Bootmanager auf dem Mac zu installieren. SD Karte drin = Start von Linux, Karte draussen = Start vom Mac.

Bisher herausgetüftelt, zigmal getestet für den iMac (2010) mitsamt fertiger Lösung für Boot und Helligkeitsfix habe ich folgende:
- Ubuntu und sämtliche Ubuntu Derivate
- Linux Mint
- elementary OS
- Fedora
- Antergos

Da die obigen Versionen mit nahezu allen anderen Distributionen verwandt sind, sind die Lösungen für alle anderen Distributionen nicht weit. Habe halt nur nicht die Muße alle Distris auszuprobieren die es gibt.


Auch wenn ich mit dem Arbeitsrechner noch bei Apple bleibe ist es ein spannendes Feld und ich werde da noch weiter experimentieren und testen wie stabil welche Version läuft. Auch Ubuntu/Mint und Co. werde ich nochmals genauer testen.
 

wavelow

Akerö
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Ich glaube tjp hat schon Recht mit seiner Weise, die LTS Versionen von Ubuntu zu verwenden. Das funktioniert einfach reibungslos out of the box. Nach einer Woche Tag und Nacht Experimenten und Versuchen bin ich nun beim Original Ubuntu mit seinem Unity Desktop wieder angekommen. Im Moment die 14.04.1 LTS.

Antergos und Fedora funktionieren reibungslos auf dem Mac aber durch deren Update Philosophie kann ich nicht sicher sein wie lange wirklich alles genauso funktioniert. Zum ausprobieren und herumspielen super, als Arbeitswerkzeug ist mir das zu heikel.
Auch die Derivate von Ubuntu wie z.B. Kubuntu machten so ihre Zicken. Das habe ich heute morgen als letzte Version ausprobiert bevor ich dann zum Original zurück kehrte.
Und ich musste dann für den KDE Desktop wieder ganz andere Software suchen damit die Optik einigermassen passte. Dazu habe ich schon mal keine Lust gehabt. Einfach zu viel Frickelei.
Zudem ist ja der tiefere Sinn Linux einzusetzen, dass das dann auf mehreren Maschinen laufen soll und zwar möglichst in der selben Version. Wenn ich schon am Mac erst 10 ausprobiere, will ich das nun nicht noch auf diversen Lappis wiederholen.


Da ich nun den Trick herausgefunden habe wie man das Unity Dock von links nach unten bekommt finde ich Unity sogar ganz gut. Auf meinem 27" iMac Bildschirm war das Dock links und das Unity Anwendungsfenster oben links einfach zu weit entfernt. Man muss jedesmal einen langen Hals machen, das war das was mich am meisten nervte an Unity.
Jetzt wo das Dock unten ist, ist auch das Anwendungsfenster unten links. Das gefällt mir.

Dazu kommt, dass unter den Derivaten ein "Micro Code" Treiber für den Chipsatz nie installiert wurde, unter Ubuntu LTS original schon. Auch funktioniert hier die Rythmbox mit den Podcasts sofort. Bei den Derivaten merkwürdigerweise nicht oder nur sporadisch.
Ich weiss nicht warum dies so ist aber ich denke mir, dass es einfach zu wenig Entwickler sind, die meisten auch nur hobbymässig an den Derivaten und Distros herumschrauben. Während bei Ubuntu "original" ein Unternehmen dahinter steht, das u.a. auch Geld damit verdient, dass alles funktioniert. Und entsprechend Manpower hinter dem Projekt sitzen hat.

Zudem muss ich mir beim "Original" Ubuntu keinen Kopf mehr darum machen welchen Desktop ich nun einsetze. Es gibt halt Unify und der reicht eigentlich auch zum arbeiten vollkommen aus. Wahrscheinlich alles nur Gewohnheitssache. Alle Anwendungen in Ubuntu passen optisch zusammen, so möchte ich das auch gern.
 
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wavelow

Akerö
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Dank tjps Aufklärung bin ich nun wieder am Ausgangspunkt meiner Linux Reise und beim Original Ubuntu gelandet. Bei der momentanden LTS Version 16.04.1. Rennt stabil auf Mac und allen anderen Maschinen bisher. Und ich habe sogar einen Drucker etc. zum laufen bekommen der unter den anderen Distrubitionen überhaupt nie so wollte wie ich. Auch ein propitärer Treiber für einen "microcode firmware for Intel CPU" wurde vom Original Ubuntu installiert, alle verwandten Versionen haben den links liegen gelassen.
Auch wenn angeblich alle möglichen Distributionen auf Ubuntu basieren, sogar auf der selben LTS Version, muss das nicht heissen, dass diese sich exakt so verhalten wie das "Original".

So sieht das nun bei mir auf dem iMac 27" Zoll aus:
27681864sr.png


Mit einem kleinen Terminalbefehl bekommt man seit dieser Version auch endlich das "Dock", den Launcher von Ubuntus Oberfläche Unity von der linken Seite nach unten. Ganz so wie es ein Apfel verwöhnter User gewohnt ist.

Vierfacher Schreibtisch:

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An den umstrittenen Unity Desktop kann ich mich nach einiger Zeit herumspielens doch besser gewöhnen als ich ganz zu Anfangs dachte. Eben und vor allem wenn Dock und Anwendungsfenster nun unten sind. Vorher musste man sich bei einem grossen Bildschirm doch etwas den Hals verrenken um nach oben links zu schauen. Nun ist es alles unten links, das passt viel besser.
Zumindest fügen sich bisher alle Anwendungen optisch hervorragend in diese Oberfläche ein, haben den gleichen Look & Feel. Das ist eines der Probleme bei den vielen Linux Desktops, dass oft vieles schon optisch nicht zusammen passt.


Warum Linux auf dem iMac?
Kurz: Weil es geht :)

Natürlich gibt es für mich keinen wirklichen Grund, Linux auf dem Mac zu verwenden. Es macht aber Spaß zu schauen was gehen würde. Auch macht es mir Spaß zu sehen, dass man auf wirklich allen Geräten im Hause das selbe OS laufen lassen kann wenn man dies möchte.
Es beruhigt, zu merken, dass man nicht zu 100% abhängig von Apple und anderen Konzernen ist. Man könnte auch ohne die beiden US Konzerne MS und Apfel auskommen. Man kann sogar ohne jegliche kommerzielle Software auskommen, die meisten täglichen 0815 Aufgaben lassen sich mit freier Software genauso gut meistern.

Auch scheint die Hardware mit Linux weitaus weniger zu tun zu haben als sonst. Der Mac ist kalt wie ein Kühlschrank, kein Lüftergeräusch stört.

Man sollte es zumindest mal ausprobiert haben.
Ich habe mir auch vor einigen Wochen Windows 10 angetan. Das war überhaupt kein Spaß. Das empfand ich als lästig und da wusste ich wieder warum ein Mac hier steht. Linux und seine Community finde ich dagegen hoch sympathisch und habe es nun auf allen Geräten die hier noch herumlagen installiert.
 
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wavelow

Akerö
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Habe nochmal einen kleinen Wechsel von Ubuntu Original auf Ubuntu Gnome vollzogen. Gleiches Linux aber anderer Desktop. Bin von der LTS Version 16.04 "mutig" auf die neueste Version 16.10 gegangen und tatsächlich sind einige kleinere Bugs nicht mehr da.

Nachdem ich zudem noch die Gnome Erweiterungen entdeckt hatte, stimmen auch die kleinen Icons (z.B. Dropbox) oben in der Anzeige wieder und noch einige kleine Annehmlichkeiten (z.B. Dock nach unten) die man sich einfach dazu klicken kann oder auch Themen die man verwenden kann.

Ubuntu Gnome 16.10
27703726jo.png


Als alternatives System auf allen Nicht-Apple Geräten auf jeden Fall super. Lässt sich gut und simpel bedienen. Aber auch auf dem iMac nutze ich es zur Zeit ziemlich oft neben MacOS. Trotzdem werden alle Fragen durch die riesige Ubuntu Community schnell geklärt und Problemchen gelöst und sind meist auch schon gelöst. Man muss nur nachschauen.
Der e-mail Client Evolution ist ebenfalls sehr gut, wenn auch sehr überfrachtet mit vielen Funktionen durch die man sich erstmal kämpfen muss. Hier habe ich noch den wesentlich leichteren Geary installiert, der für einfache Mailaufgaben vollkommen ausreicht und mit nur wenigen Einstellmöglichkeiten auskommt.
 
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tjp

Altgelds Küchenapfel
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Ich glaube tjp hat schon Recht mit seiner Weise, die LTS Versionen von Ubuntu zu verwenden. Das funktioniert einfach reibungslos out of the box. Nach einer Woche Tag und Nacht Experimenten und Versuchen bin ich nun beim Original Ubuntu mit seinem Unity Desktop wieder angekommen. Im Moment die 14.04.1 LTS.
Da ich heute endlich das Update von Ubuntu 14.04.5 LTS auf 16.04.1 LTS abschließend vollzogen habe, es fehlte noch die apt-cacher Installation, so dass Pakete für die VMs nicht zweimal geladen werden müssen, läuft das System nun endlich zufrieden stellend.

Ubuntu 16.04 und LinuxMint unterscheiden sich an einigen Stellen. Z.B. der Befehl
  • ubuntu-support-status
funktioniert nur unter Ubuntu selbst. LinuxMint meldet ein Fehler im Skript. Anscheinend ist das nicht sauber portiert worden. Mit Hilfe des apt-cachers werden nun auch die Basisdateien nur einmal geladen. Da der apt-cacher mittlerweile weiterentwickelt wurde, kommt er mit verschiedenen Distributionen in einer apt-cacher Instanz zurecht. Das war früher anders. Nun legt er für jede Quelle ein Verzeichnis an, so dass man gut daran tut zwischen Ubuntu 16.04 und LinuxMint 18 den gleichen Server für die Basisinstallation zu nutzen.

Apropos LinuxMint - es gibt eine Betarelease von 18.1 welches mit Cinnamon 3.2 kommt. Es hat sich optisch und funktional wieder einiges getan. Optisch fällt vor allem auf, dass man die flachen Icons von macOS nachbildet.
 
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wavelow

Akerö
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Was ist apt-cacher? Braucht man das? Oder nur wenn man VM einsetzt? Ich nutze jedes Linux nativ auf dem Mac. Ich spiele zur Zeit ja auch nur herum und probiere aus.

Die schöne Ubuntu Gnome 16.10 läuft auf dem iMac super. Auf meinem alten ThinkPad dagegen kommt nur ein verzerrtes Bild nach der Installation. Komischerweise läuft die Live DVD fehlerfrei. Nur nach der Installation nicht mehr. Ich werde mal die 16.04.1 nochmal ausprobieren.
Habe Linux Mint 18.1 mal aufs ThinkPad gepackt. Sehe da keinen grossen Unterschied zur Vorversion ausser einem neuen Anmeldeschirm.

Habe auch mal CentOS 7 auf dem iMac versucht. Gar keine Chance. Die Live DVD bricht schon mit Fehlern ab. Ich denke der alte Linux Kernel 3.10 von CentOS 7 kommt mit dem iMac 2010 noch nicht zurecht oder der Grafikkarte des Macs. Geht jedenfalls nicht.

Meine "Neuentdeckung" ist die Suite Seamonkey. Obwohl schon uralt und wohl aus dem guten alten Netscape Navigator abstammend habe ich das heute erst entdeckt. Browser und e-mail Suite auf Mozilla Basis. Läuft mit gleicher Optik auf Mac - Linux und Win. Gefällt mir sowas. Und der Browser ist sehr flink, sehr stabil. Leider nicht in den originalen Ubuntu Quellen vorhanden, muss man extern besorgen.
 
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tjp

Altgelds Küchenapfel
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Was ist apt-cacher? Braucht man das?
apt-cacher ist ein Caching Proxy für Debian Pakete. In einem LAN kann man so den Internettraffic verringern, wenn man mehrere System mit Ubuntu, Mint oder debian betreibt.

Habe auch mal CentOS 7 auf dem iMac versucht. Gar keine Chance. Die Live DVD bricht schon mit Fehlern ab. Ich denke der alte Linux Kernel 3.10 von CentOS 7 kommt mit dem iMac 2010 noch nicht zurecht oder der Grafikkarte des Macs. Geht jedenfalls nicht.
Die Ursache könnte die Grafikkarte sein.
 
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MacFalco

Erdapfel
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Bin heute auf diesen Artikel gestossen. Gibt es irgendwo eine Anleitung wie ich eine SD Karte bootend parttioniere mit dem Image befülle und auch noch ein wenig Platz auf meinem MacbookPro schaffe ?
 
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Hallo alle – hier schreibt ein totaler Linux-Noob, zudem ein Oldie. Auf dem Apfel seit ca. 1986, bis in die Anfänge des OS 10 auch recht kompetent mit den System-Dingen, dann aber hat das Interesse dafür eine Weile nachgelassen, und der Faden war ab… Was heisst: Sobalds um Terminal &Co. geht, steigt das Stressniveau. Trotzdem hat mich Linux schon länger von Ferne interessiert, und nach den Beiträgen hier war die Neugier frisch angefacht, und da hab ichs mal versucht.

Elementary-os 4.0 auf dem USB-Stick habe ich mit Hilfe des Mac Linux USB Loader von sevenbits geschafft, es läuft auf einem älteren MacBook Pro5,3 (Baujahr 2009; OS X 10.10.5) ganz gut, wenn auch recht langsam. Liegt vielleicht auch an mir, sehr eingehend habe ich nicht damit gespielt.

Nach einigen Anlaufschwierigkeiten habe ich es dann auch, wiederum mit dem Loader von sevenbits, geschafft, ein Ubuntu Genome 3 (16.10) auf einen Stick zu kriegen — nur leider laufen tut es nicht. :mad:

Vielleicht gehts stationär besser, dachte ich und richtete auf dem besagten MacBook Pro eine zweite Partition ein (MS-DOS FAT32). Da dauerte dann die Lernphase schon ein wenig länger, mit mehrmaligem neuem Partitionieren und hin- und her-Klonen des Mac OS, aber –eigentlich– sollte es richtig heraus gekommen sein. Doch: :mad::confused::( Linux will einfach nicht.

Ich habe von den verschiedenen Varianten (Starten ab Stick, Starten von HD «try Ubuntu GNOME without installing», Starten von HD «Install Ubuntu GNOME») die diversen Bildschirme zu fotografieren versucht, mit unterschiedlichem Erfolg, sie erscheinen jeweils nur recht kurz. Könnte also den einen oder anderen Hinweis liefern – bloss: MIR nützen sie nichts. Auch das Angebot auf dem Bildschirm «check disc for defects» und «test memory» habe ich nicht benutzt, mangels Kompetenz, damit etwas anzufangen.

Wie komme ich weiter? Bilder hochladen? Sie sind zwischen 60KB und 170KB gross. Womit anfangen? Variante Stick? Das wären 6 Bilder, total 516KB.

Danke für eure Hilfe!
 

Alberich

Rhode Island Greening
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Hallo, sehr interessant, was du da über die CD Karte schreibst. Ich habe mich jetzt mehrfach auf meinem Late 2013 IMac mit Linux Mint abgemüht, aber es nervt mich, dass dieser grub Bootloader auf das Fusion Drive installiert wird. Schmeißt man Linux wieder runter, ist Grub immer noch drauf. Sehr lästig. Verstehe ich das richtig, dass du eine SD Karte partitionierst, also 1x für den Bootloader und dann fürs Linux? Und wenn du die Karte angibts als Installationsort für Bootloader und OS, dann wird nichts auf die interne Platte geschrieben? Wie schaffst du es aber dann, dass automatisch das Linuxbooter, wenn du die Karte reinsteckst?

Ich habe es mir angewöhnt, neue Linux Versionen zum testen auf SD Karten zu installieren. Nachdem ich den Trick heraus hatte wie ich diese Karten im Mac zum Booten bekomme, nutze ich die SD Karten sozusagen als Bootschlüssel: SD Karte raus, MacOS startet. SD Karte rein, Linux startet. Jedes Linux besitzt seine eigene SD Karte.
Dabei lasse ich den Bootlader auf eine extra Partition auf die Karte anstatt auf die Mac Platte schreiben. Hat eben den Vorteil, dass man bequem durch "Karte drin, Karte raus" entscheiden kann welches OS man starten will. Und nebenher rühre ich die Mac Platte dadurch nicht an. Erspare mir damit auch solche Bootmanager wie refit usw.

Will ich dann ein Linux genauer unter Lupe nehmen, gehts einen Schritt weiter: Die SD Karte dient nur noch als Bootmedium und Swap Speicher. Das eigentliche Linux landet auf der Mac Platte in einer eigenen Partition und läuft dadurch mit nativer Mac möglichen Geschwindigkeit. Und das heisst bei Linux: schnell :) Und auch hier wird nichts in den Bootbereich der Mac Platte geschrieben. Sofern man konzentriert bleibt und sich beim erstellen der SD Karten nicht vertippt.