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Apples strukturelle Kultur der Innovation

Andreas Vogel

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Andreas Vogel
Apples strukturelle Kultur der Innovation unterscheidet sich teils deutlich von anderen Unternehmen. Hier tauchen wir recht tief in Managementtheorie und Apple ein.



Steve Jobs hatte in seinen letzten Jahren intensiv an einer strukturelle Kultur der Innovation bei Apple gearbeitet. In den 90er Jahren war Apple, wie viele Unternehmen multidivisional organisiert. Das heißt Geschäftsführer leiteten einzelne Produktgruppen, beispielsweise den Macintosh oder Serverprodukte. Wie oft bei solch dezentralen Geschäftsbereichen neigen Manager dazu, miteinander zu kämpfen, insbesondere um Verrechnungspreise. Im Glauben, dass dieses konventionelle Management Innovation erstickt, entließ Jobs in seinem ersten Jahr als CEO die Geschäftsführer aller Geschäftsbereiche an einem einzigen Tag. Danach stellte er das gesamte Unternehmen unter eine GuV (Gewinn- und Verlustrechnung) und kombinierte die unterschiedlichen bis dahin divisionalen Geschäftseinheiten in einer funktionalen Organisation.
Funktionale Kultur der Innovation


Wer bisher wenig mit divisional und funktional anfangen kann, hier kurz erklärt. Bei divisional aufgebauten Unternehmen sind beispielsweise die Produkte jeweils ähnlich einer Firma in der Firma. Der jeweilige Geschäftsführer tut alles für den Erfolg seines Produkts. Von dessen Entwicklung bis Vertrieb verantwortet er den gesamten Prozess und berichtet in seiner GuV dem CEO. Funktionale Unternehmen sind nach Themen stukturiert. Beispielsweise kann künstliche Intelligenz solch eine Funktion darstellen. Das dafür verantwortliche Team bringt dann in alle Produkte des Unternehmens sein Wissen ein. Hierdurch ballt sich Fachwissen in der funktionalen Kultur und macht Innovation zu so etwas wie Tagesgeschäft.
Beispiel iPhone Kamera


Am Beispiel der iPhone Kamera wird die strukturelle Kultur der Innovation deutlich. Seit dessen Einführung 2007 wurde die Kamera permanent weiterentwickelt. High Dynamic Range Imaging (2010), Panoramafotos (2012), True Tone Flash (2013), optische Bildstabilisierung (2015), die Dual-Objektiv-Kamera (2016), Porträtmodus (2016), Porträtbeleuchtung (2017) und Nachtmodus (2019) sind nur einige Verbesserungen. Hierzu verlässt sich Apple auf eine Struktur, die funktionales Fachwissen bündelt. Das folgt der Überzeugung, dass diejenigen mit dem größten Fachwissen und der Erfahrung in einem Bereich Entscheidungsrechte für diesen Bereich haben sollten. Apple agiert auf Märkten, in denen der technologische Wandel disruptiv ist. Daher muss das Urteilsvermögen, die Intuition der Menschen mit fundiertem Wissen über die Technologien im Mittelpunkt stehen. Sich auf technische Experten statt auf Geschäftsführer zu verlassen, erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sich Wetten auf den Erfolg der Innovation auszahlen.
Führung ermöglicht Innovation


Seit Steve Jobs die strukturelle Kultur der Innovation implementierte, werden von den Managern bei Apple auf allen Ebenen, drei wichtige Führungsmerkmale erwartet: tiefes Fachwissen, das es ihnen ermöglicht, sich sinnvoll an der gesamten Arbeit zu beteiligen, die innerhalb ihrer individuellen Funktionen geleistet wird; das Eintauchen in die Details dieser Funktionen; und die Bereitschaft, andere Funktionen während der kollektiven Entscheidungsfindung gemeinsam zu diskutieren. Wenn Manager diese Attribute haben, werden Entscheidungen koordiniert von den Menschen getroffen, die am besten qualifiziert sind, sie zu treffen. In einer funktionalen Organisation sind Experten, die Experten führen, die Spezialisten in einem bestimmten Bereich, die voneinander lernen.

Zum Beispiel arbeiten mehr als 600 Experten für Kamerahardwaretechnologie in einer Gruppe unter Leitung von Graham Townsend, einem Kameraexperten. Da iPhones, iPads und Macs alle Kameras enthalten, wären diese Experten verstreut, wenn Apple in Divisionen organisiert wäre. Das würde ihr kollektives Fachwissen verwässern und ihre Fähigkeit zur Lösung von Problemen und zur Innovation verringern.

Wir sehen, dass die strukturelle Kultur der Innovation nur im funktionalen Aufbau Apples möglich ist. Erst tiefes Fachwissen, das in Details der Funktionen eintaucht, gepaart mit der Bereitschaft vernetzt zu diskutieren, ermöglicht es Produkte zu schaffen, die Apple zum erfolgreichsten Unternehmen der Welt gemacht haben. Diese funktionale Unternehmensstruktur ist das wahre Erbe von steve Jobs.



Via Harvard Business Review

Bildquelle Unsplash

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Zuletzt bearbeitet:

AC1

Meraner
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In Anbetracht dessen, dass Apple nirgends mehr führend ist, macht der Artikel überhaupt keinen Sinn, allenfalls als Fehleranalyse.
 
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