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Apple lehnt Sony Reader App ab, erzwingt eigene Verkaufskanäle

fotolli

Oberdiecks Taubenapfel
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Sagt mal, wie ist das eigentlich bei der Amazon App? Da kann man ja auch Waren einkaufen. Oder läuft das komplett webbasiert ab?
 

der_toaster

Salvatico di Campascio
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Sagt mal, wie ist das eigentlich bei der Amazon App? Da kann man ja auch Waren einkaufen. Oder läuft das komplett webbasiert ab?

Zitat:
"Bislang ist unklar, wie genau Sony den Bezahlvorgang in seiner Anwendung abwickeln wollte. Buch-Apps wie der Kindle Reader von Amazon oder die Nook-Anwendung von Barnes & Noble bedienen sich derzeit nämlich eines Tricks beim Buchkauf: Sie leiten kurz in den in iOS integrierten Mobil-Browser Safari um, wo dann Bestellung und Bezahlung abgeschlossen werden. Anschließend kann der Nutzer zurück in die Buch-App wechseln und das frisch gekaufte Werk herunterladen beziehungsweise synchronisieren."

Quelle: http://www.heise.de/mobil/meldung/App-Store-Apple-lehnt-Sony-Reader-ab-Update-1181290.html

Steht aber auch irgendwo auf den vorangegangene Seiten dieses Threads.
 

loxley

Alkmene
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Nach meiner Auffassung wird die Thematik vorliegend wesentlich verkürzt diskutiert. Es geht nicht um den konkreten Fall betreffend den Sony-Reader, sondern vielmehr um die Frage, ob es sowohl nutzerseitig wie auch juristisch vertretbar sein kann, dass ein System aus Hard- und Softwarebasis reguliert, über welchen Inhalt ein Nutzer auf seinem Gerät verfügen darf.

Kurzum: Darf der Hersteller eines Geräts den Zugang für Inhalte indirekt dadurch beschränken, also zensieren, dass er für das Aufspielen von Anwendungen einzig einen eigenen Kanal als Schleuse vorsieht und darüber auch die inhaltliche Bestückung regelt?

Würden Sicherheitsaspekte eine Rolle spielen, müsste Apple auch regulieren, welche Websites angezeigt und welche E-Mails empfangen werden dürften. Insoweit geht es also ausschließlich um den Vertriebskanal als solchen.

So könnte man zukünftig auch Geld dafür verlangen, dass Internetseiten überhaupt auf einem Gerät von Apple angezeigt werden, indem man ausschließlich Safari als Browser akzeptiert. Abstrakt gesehen wäre dies das gleiche, da Inhalte von Dritten über die Schleuse Apple-Anwendung auf dem Gerät verwendet werden. Da stellt sich die Frage: Wann wird die E-Mail für Benutzer von Apple-Systemen kostenpflichtig?

Würden Kunden vor dem Erwerb eines Geräts ausdrücklich darüber aufgeklärt werden, müsste man dies sicherlich zugunsten von Apple berücksichtigen. Dies ist aber bislang nicht der Fall.

Das Regularium 30% Provision dürfte für eine Bewertung nicht ausschlaggebend sein. Denn ebenso könnte man ausschließlich die Nutzung bestimmter politischer oder religiöser Inhalte oder anderes erlauben oder verbieten. Dies obliegt jedoch einzig dem Gesetzgeber. Formale Gründe für Beschränkungen wären allein aus Gründen des Kundenschutzes und unter Berücksichtigung der jeweiligen Landesbestimmungen denkbar. Auch ein Umgehen, indem man Sicherheitsprotokolle fordert, über die nur der Betriebssystemhersteller verfügt, wäre demnach nicht zulässig.

Ein Einwand könnte sein, dass die Beschränkung nicht inhaltlicher Art und zudem transparent ist. Dennoch obliegt sie einzig dem Gerätehersteller bzw. genauer dem App-Store-Betreiber, der diese jederzeit und ohne das Einverständnis der Eigentümer der Geräte ändern kann.

Demzufolge wäre es unerheblich, wie der Zugang beschränkt wird. Entscheidend, zumindest für eine juristische Bewertung, dürfte einzig sein, dass eine Beschränkung vorgenommen wird und niemand dies kontrollieren kann.

Während andere über die Freiheit des Internet diskutieren, ist man bei Apple offenbar schon einige deutliche Schritte voraus.
Der vorliegende Sachverhalt muss demnach unbedingt auf einer, zugegeben für Nicht-Juristen meist etwas abwegig erscheinenden, abstrakten Ebene erörtert und bewertet werden.

PS: Für Diktaturen wäre eine solche Systematik übrigens eine prima Sache.

PPS: Hätte seiner Zeit Sony nachträglich an seine Kassetten einen Nippel angebracht, ohne den die Musikwiedergabe eines Walkman nicht funktionierte, wäre dies ähnlich. Wer seine Kassette für den Walkman anbieten will, muss den Nippel kaufen. Ich jedenfalls möchte nicht nur Nippelmusik hören. Und auch wenn das so wäre, möchte ich darüber selber entscheiden können. Dies wiederum ist nur möglich, wenn ich vor dem Kauf darüber informiert werde oder es keine Regularien gibt. Damit ist Apple für mich mehr als bloß das neue Superarschloch der Computerindustrie. Apple ist das Superarschloch der Wissensgesellschaft.
 

fotolli

Oberdiecks Taubenapfel
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@der_toaster

Ich meine nicht die Kindle App, sondern die Amazon App. Ich meine mich zu erinnern, dass die nicht in den Safari umleitet.
 

TT.Kreischwurst

Grahams Jubiläumsapfel
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Ich hab nicht alle posts gelesen, deswegen bitte ich gegebenenfalls mein doppelposting zu entschuldigen. Vor allem in den ersten Kommentaren wurde die Gründe für das Ablehnen des Readers erörtert.

Dazu hab ich aus der heutigen FT (UK Print edition):

"On Tuesday the company [Apple] said it would allow book publishers to continue to lead app purchasers to paid content elsewhere, without Apple taking a cut - as long as the app also allows consumers to buy within the app if they choose"

und etwas später im Artikel:

"On monday, Sony generated renewed concern by saying its Reader for iPhone application was rejected from Apple's App store because it allowed users to access paid content not bought through the App Store [...] Apple's comments suggest that Sony could re-submit the app if it will be made to allow in-app purchases."

Sprich wenn das so stimmt und Sony diese Möglichkeit einbaut, kann der user entscheiden. Wenn ich nicht will, dass Apple 30% bekommt, dann kauf ich die direkt bei Sony im Store. Wenn es mir egal ist und ich sowieso iDevices benutz kann ich es auch direkt innerhalb der App über den App Store kaufen.

Finde ich eigentlich fair. Wie hier schon richtig gesagt wurde gehört der App Store Apple, die haben für die Entwicklung gezahlt etc.
 

eichyl

Rhode Island Greening
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Das Problem ist ja nicht nur das Apple 30% möchte. Sondern das Apple durch seine Marktmacht auf der iOS Plattform den Markt zu seinen Gunsten verschiebt. Apple kann momentan noch nicht alle Inhalte über den iTunes-Store Anbieten und deshalb darf auch Sony nichts anbieten. Erst wenn Apple das gleiche bzw. größere Sortiment als die Konkurenz hat, darf diese auch ihren Content anbieten. Denn nur wenn ein Buch im iTunes-Store verfügbar ist kann Apple dieses anbieten und nur dann kann Sony dieses alternativ Angebot anbieten. Denn wenn das Buch nicht im iTunes-Store verfügbar ist kann Sony die "Applealternative" nicht anbieten und darf somit diesen Buch nicht verkaufen. Apple verzögert also das Angebot von Büchern die Sony anbieten kann, Apple aber nicht, zu Apples Gunsten bis sie konkurrenzfähig sind. Das ist die Schweinerei!
 

TT.Kreischwurst

Grahams Jubiläumsapfel
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Das Problem ist ja nicht nur das Apple 30% möchte. Sondern das Apple durch seine Marktmacht auf der iOS Plattform den Markt zu seinen Gunsten verschiebt. Apple kann momentan noch nicht alle Inhalte über den iTunes-Store Anbieten und deshalb darf auch Sony nichts anbieten. Erst wenn Apple das gleiche bzw. größere Sortiment als die Konkurenz hat, darf diese auch ihren Content anbieten. Denn nur wenn ein Buch im iTunes-Store verfügbar ist kann Apple dieses anbieten und nur dann kann Sony dieses alternativ Angebot anbieten. Denn wenn das Buch nicht im iTunes-Store verfügbar ist kann Sony die "Applealternative" nicht anbieten und darf somit diesen Buch nicht verkaufen. Apple verzögert also das Angebot von Büchern die Sony anbieten kann, Apple aber nicht, zu Apples Gunsten bis sie konkurrenzfähig sind. Das ist die Schweinerei!

Also so wie ich Apple's politik nach dem Kommentar lese, ist dass das nicht wirklich ein Unternehmen das seine marktbeherrschende Stellung ausnutzt. Wie gesagt so wie ich das verstehe, können Sony, Amazon etc. alle den Zugriff auf extern erworbenen Inhalt ermöglichen so lange sie auch zu lassen dass man den Inhalt auch über die App erwerben kann. Damit entscheidet der Konsument ob er den App Store oder z.B. Amazon benutzen will. Man könnte eigentlich Amazon umgekehrt unterstellen, dass sie wenn sich in der Kindle App nur Bücher von Amazon zulassen sie selbst ihre Marktmacht benutzen, da Konsumenten gezwungen sind über Amazon zu kaufen (nicht das ich das behaupten würde, aber rein von der Logik her).

Und ich glaube auch nicht das Apple irgendein Interesse hat Konkurrenten auszusperren bis sie selbst den Inhalt anbieten können. Das wird Apple nicht schaffen, was sie meiner Meinung nach auch erkannt haben und gerade deswegen die Distributionswege als ein Hauptgeschäft etablieren wollen (siehe auch neue iPad Zeitung). Deswegen finde ich ist es auch in Ordnung das Apple zu einem gewissen Grad kontrolliert was sie im App Store zulassen (wichtig zu einem gewissen Grad. Manche Entscheidungen scheinen in der Tat fragwürdig). Da der App Store Apple gehört und von ihnen verwaltet wird, trage sie das Risiko der Angebote auch mit. Wenn 4 von 5 Apps Virenschleudern wären, dann hätte (zurecht) von Anfang an niemand im App Store gekauft. Wenn ein Maler seine Gemälde verkaufen will, wendet er sich meistens an eine Galerie, die dann die Bilder verkauft und einen nicht zu kleinen Anteil einbehält. Der Anteil ist was der Maler für den Markt den die Galerie zu Verfügung stellt, bezahlt. Denn die Galerie muss ihr Klientel unterhalten und an der Stange halten....das kostet. Der Appstore kostet auch (und mir wäre es recht wenn sie ein bisschen mehr Geld ausgeben würden, damit der mal vernünftig organisiert wird. Kategorien sind totaler Mist. Alles durcheinander).
 

eichyl

Rhode Island Greening
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Ahja und was ist mit Büchern die Apple nicht anbieten kann? Richtig die kann die Konkurrenz auch nicht anbieten weil dann die Apple alternative fehlt. Demnach wird das Angebot der Konkurrenz eingeschränkt bis Apple das gleiche bieten kann. Was hat den Apple mir dem content von Sony zu rund warum soll Sony nur Sachen anbieten die Apple auch anbieten kann wo ist der Vorteil fur den Kunden?
 

Aronnax

Châtaigne du Léman
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Das Problem ist ja nicht nur das Apple 30% möchte. Sondern das Apple durch seine Marktmacht auf der iOS Plattform den Markt zu seinen Gunsten verschiebt. Apple kann momentan noch nicht alle Inhalte über den iTunes-Store Anbieten und deshalb darf auch Sony nichts anbieten. Erst wenn Apple das gleiche bzw. größere Sortiment als die Konkurenz hat, darf diese auch ihren Content anbieten. Denn nur wenn ein Buch im iTunes-Store verfügbar ist kann Apple dieses anbieten und nur dann kann Sony dieses alternativ Angebot anbieten. Denn wenn das Buch nicht im iTunes-Store verfügbar ist kann Sony die "Applealternative" nicht anbieten und darf somit diesen Buch nicht verkaufen. Apple verzögert also das Angebot von Büchern die Sony anbieten kann, Apple aber nicht, zu Apples Gunsten bis sie konkurrenzfähig sind. Das ist die Schweinerei!

Ist ja auch nur eine weitere Verschwörungstheorie und lenkt nur vom Thema ab:eek:
Es geht hier nur ums Geld. Neben den 30% extra, aus Sonys Sicht, kommen ja auch noch zusätzliche Kosten für die Verwaltung einer zweiten, aufgezwungenen Store-Struktur hinzu. Es lohnt sich eventuell dann gar nicht mehr so etwas zu betreiben und Apple kann vergleichbares so eben auch schlicht günstiger anbieten .. und weg ist die Konkurrenz o_O

Seltsamerweise gibt es hier sogar Kommentare (ein paar Kommentare vorher), die den Sinn von Konkurrenz in Frage stellen. Ja nun, was soll man dazu noch sagen? Erstaunlich, erstaunlich .. erschreckend, erschreckend :eek:
 

Aronnax

Châtaigne du Léman
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Da der App Store Apple gehört und von ihnen verwaltet wird, trage sie das Risiko der Angebote auch mit. Wenn 4 von 5 Apps Virenschleudern wären, dann hätte (zurecht) von Anfang an niemand im App Store gekauft. Wenn ein Maler seine Gemälde verkaufen will, wendet er sich meistens an eine Galerie, die dann die Bilder verkauft und einen nicht zu kleinen Anteil einbehält. Der Anteil ist was der Maler für den Markt den die Galerie zu Verfügung stellt, bezahlt. Denn die Galerie muss ihr Klientel unterhalten und an der Stange halten....das kostet. Der Appstore kostet auch (und mir wäre es recht wenn sie ein bisschen mehr Geld ausgeben würden, damit der mal vernünftig organisiert wird. Kategorien sind totaler Mist. Alles durcheinander).

Welches Risiko? Die schreiben sowieso in ihre AGBs, dass sie für nichts die Verantwortung übernehmen. Damit ist das Thema Risiko für Apple gegessen. Gibt es nebenbei eine Alternative für "legale" iOS-Software? Wo ist also irgendwo, irgendein Risiko für Apple?

Und nochmals Mozilla als Beispiel: Dort werden alle Erweiterungen erst mal automatisch per Software auf mögliche Schadsoftware geprüft, dann nochmal von Menschen angeschaut. Es gibt sogar Regeln keinen Porno-Kram zuzulassen. Alles genauso wie bei Apple.
Nur gibt nur drei Unterschiede: Mozilla jammert nicht rum, wie teuer das doch alles wäre. Es ist alles umsonst und man kann alle Erweiterungen auch von x-verschiedenen, anderen Quellen installieren.
Würde es Apple vergleichbar machen, würden sie überhaupt nicht mal im Ansatz diesen ganzen, permanenten Ärger, wie die Scheiße die Fliegen, anziehen.
Machen sie aber nicht, wie beim Beispiel von Sony nun ja auch für alle überdeutlich sichtbar, um eben auch noch die letzten Prozente Gewinn aus dem Markt zu quetschen. Einen anderen Grund gibt es nicht bzw. die anderen sind alle nur Ausreden :-*
 
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Aronnax

Châtaigne du Léman
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@Aronnax: Ich weiß ja nicht, ob wir über den gleichen Menschen reden…
… aber der John Gruber, den ich kenne, ist alles andere als ein Apologet. Er argumentiert (meistens) sachlich, statt Apple aus Prinzip zu verteufeln. Aber er ist auch einer der ernstzunehmendsten Kritiker von Apple — alleine schon, weil er nicht jedes Mal droolt, sobald irgendwer irgendwas als "OPEN!!!111einself!" bezeichnet…

Der Gruber, einer der ernstzunehmendsten Kritiker von Apple :eek: :-D .. schon lustig .. damit es lustig weiter geht, lies z.B. das mal zum Herrn Gruber http://www.fakesteve.net/tag/gruber :-*
 
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