Apple kapituliert: Kein Private Relay in Russland

Andreas Vogel

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Andreas Vogel
Apple kapituliert erneut vor undemokratischen Regimen und stellt damit erneut das eigene Marketing als "privacy company" in Frage. Auch in Russland wird es den VPN ähnlichen Dienst Private Relay nicht geben.



Im kommenden iOS15 hat Apple Private Relay als Teil des neuen iCloud+ Abonnements angekündigt. Ähnlich einem VPN werden Verbindungen von Safari über eine iCloud Funktion geleitet. Diese verschleiert die IP-Adresse und Identität des Nutzers im Netz. Bereits in der Vergangenheit hatte Apple angekündigt in einigen Ländern den Dienst nicht anzubieten: China, Belarus, Kolumbien, Ägypten, Saudi Arabien, Südafrika, Turkmenistan, Uganda, Kasachstan und den Philippinen. Fadenscheinige Begründung gegenüber Reuters: regulatorische Gründe.

iCloud+ Hide my email


Warum fadenscheinig? Apple geriert sich in der westlichen Welt als Speerspitze einer Bewegung für Datenschutz und -sicherheit. Aber gerade in Ländern, in denen diese Sicherheiten für Internetnutzer umso mehr wichtig wären, folgt Apple dem urkapitalistischen Mantra: Business first! Um dies einzuordnen. Natürlich ist Apple in erster Line Aktionären und "dem Markt" verpflichtet und macht insofern alles richtig. Das ändert aber nichts an der klaffenden Lücke zwischen populärem Anspruch und nüchterner Realität.
Rückzug: Apple kapituliert in Russland


Nun hat der russische Twitterer Abdulla Hasan in der aktuellen iOS Beta entdeckt, dass Private Relay nicht mehr verfügbar ist. Auch in Russland hat Apple den Rückzug angetreten und kapituliert vor Putins Interessen.
iCloud Private Relay is no longer supported in Russia pic.twitter.com/df4z1q0gLQ

— Абдулла Хасан Иванов (@abdulla_hasan) September 16, 2021



Private Relay ist in westlichen Demokratien ein schönes Instrument Werbetracking zu reduzieren. Natürlich nur sofern Safari genutzt wird. In Ländern in denen freie Rede und Presse kaum möglich sind, wäre dieser Dienst eine individuelle Perspektive. Natürlich folgt Apples Entscheidung der von beispielsweise Google, die eine Wahl App aus ihrem Store entfernt haben. Private Relay könnte so viel mehr sein, bleibt aber ein frommer oder naiver Wunsch.

Wie seht Ihr das Spannungsfeld von Anspruch und Wirklichkeit?

Via Appleinsider

Den Artikel im Magazin lesen.
 
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MichaNbg

Goldrenette von Blenheim
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Auch in „westlichen Ländern“ wird darüber diskutiert. Die ersten beiden Kandidaten, die hier intervenieren werden: UK und Australien.

USA und die EU werden ein Mitloggen der Verbindungen oder eine „Schnittstelle“ fordern.
Wenn es die nicht sogar schon gibt.
 

smoe

Roter Winterkalvill
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Naja was ob Apple sich das nun hätte aussuchen können…

Das ist Sache der Politik etwas an solchen Regimen zu ändern, nicht die Aufgabe privater Unternehmen.
 
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paul.mbp

Lane's Prinz Albert
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ist es eine Kapitulation wenn ein Diensteanbieter in Übereinstimmung mit der lokalen Gesetzgebung handelt und sein Produktportfolio entsprechend anpasst?

im Übrigen ist dies genau die Handlungsweise die viele in Hinblick auf den KiPo Filter in iOS15 als Befürchtung geäussert haben. In Übereinstimmung mit der lokalen Gesetzgebung legt dann das jeweilige Land die Filterkriterien fest. Die Maschine zum Filtern liefert Apple…

Im ersten Fall (VPN) fordert man Apple auf etwas nicht zu tun. Im zweiten Fall (KiPo) fordert man Apple auf etwas zu tun.

Und in beiden Fällen steht der Marktzugang versus die lokalen Gesetze. Und in beiden Fällen wäre es einfacher für Apple sie hätten das jeweilige Tool nicht im Angebot … dann gäbe es keine Diskussionen
 
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SomeUser

Ingol
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ist es eine Kapitulation wenn ein Diensteanbieter in Übereinstimmung mit der lokalen Gesetzgebung handelt und sein Produktportfolio entsprechend anpasst?

Das ist eine interessante und in der Regel sehr einsichtig beantwortete Frage.

"Unsere" Sicht ist ja gerne die, dass wir ein bestimmtes Wertgerüst als Maßstab nehmen und andere daran messen. Hier ist es jetzt erst mal so, dass "unser" Wertegerüst mit dem von Apple ja in vielen Dingen übereinstimmt. Und dann kann man sich durchaus und zu recht die Frage stellen, was einem wichtiger ist: Der schöne Umsatz oder eben die eigenen Werte.

Das kann und muss erst mal jeder für sich selbst beantworten. Und tatsächlich beantwortet man das so aus dem Kinderzimmer oder von der Couch natürlich leichter, als wenn man tatsächlich in verantwortlicher Funktion ist und man auch mal im Auge haben muss, was der wegbrechende Markt dann so für Folgen für das eigene Unternehmen (und ggf. auch sich selbst als Geschäftsführer) hätte.

Jetzt aber noch mal zu dem eingangs angesprochen "einseitig" Beantworteten:
Man muss sich umgekehrt auch mal die Frage stellen, ob und warum, eigentlich "unser" Wertemaßstab besser sein soll und warum sich der Rest der Welt nun unbedingt daran orientieren sollte. Wir nehmen gerne für uns in Anspruch, es nun mal "besser" zu wissen und daher z.B. Systeme wie China kritisieren zu können. Man muss sich aber nur mal kurz in die Situation der anderen Seite versetzen, mit einer anderen Weltansicht - und mit all der damit einhergehenden Kritik am Westen.
Dann wird es schon schwierig, zu erklären, warum "die westliche Sicht" nun "besser" sein soll. Das wir für uns einnehmen, kann die andere Seite ja ebenso für sich beanspruchen.

Ist zum Beispiel jedes "freiheitliche Grundrecht" tatsächlich besser, als die Möglichkeit zur stärkeren Einschränkung? Auch z.B. jetzt in Corona-Zeiten?
Ist zum Beispiel die förderliastische Freiheit tatsächlich jedenfalls besser, als eine kurz gehaltene, zentrale Vorgabe?
Ist zum Beispiel ...


Und bevor da jetzt jemand sehr kurz springt: Das sind interessante Fragestellungen, an denen sich die Philosophie auch schon lange die Zähne ausbeisst. Man mag da eine Meinung haben - aber die ist nur geschwenkt im eigenen Saft...
 

Mitglied 233949

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Auch Menschen in autokratischen Regimen nutzen gerne iPhones.
 

cryptosteve

Süssreinette (Aargauer Herrenapfel)
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ist es eine Kapitulation wenn ein Diensteanbieter in Übereinstimmung mit der lokalen Gesetzgebung handelt und sein Produktportfolio entsprechend anpasst?

Das sehe ich genauso. Man sollte sich einfach an Recht und Gesetz der jeweiligen Länder halten. Den Anwendern einiger Staaten kommt das dann halt zugute (z.B. deutsches/europäisches Datenschutzrecht), anderen halt nicht. Es ist aber nicht Apples Aufgabe, da regulierend einzugreifen und nicht deren Geschäftsfeld, auf diese Verkäufe zu verzichten.

Von daher halte ich Apples Verhalten für die einzig logische Konsequenz. Trotzdem darf ich froh sein, in Deutschland zu leben und finde es schade, dass den Russen solche (Schutz-)Möglichkeiten nicht zur Verfügung stehen.
 

SomeUser

Ingol
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Moin!

Das sehe ich genauso. Man sollte sich einfach an Recht und Gesetz der jeweiligen Länder halten. Den Anwendern einiger Staaten kommt das dann halt zugute (z.B. deutsches/europäisches Datenschutzrecht), anderen halt nicht. Es ist aber nicht Apples Aufgabe, da regulierend einzugreifen und nicht deren Geschäftsfeld, auf diese Verkäufe zu verzichten.

Von daher halte ich Apples Verhalten für die einzig logische Konsequenz. Trotzdem darf ich froh sein, in Deutschland zu leben und finde es schade, dass den Russen solche (Schutz-)Möglichkeiten nicht zur Verfügung stehen.

Das Problem ist halt nur, egal ob man nun Apple als Unternehmen oder uns als Gemeinschaft nimmt, dass wir uns ja schon selbst nicht uniform verhalten. Ein sehr passendes Bild dazu, wurde die Tage vom Postillon gepostet:

taliban.png


Das beschreibt unsere Werte- und Moralflexibilität tatsächlich sehr gut. Wir finden Datenschutz und den Verzicht auf körperliche Strafen ganz wichtig und toll, aber bitte, Pädophile sollen bitte in ein Register eingetragen, neue Nachbarn gewarnt und ihnen der Pipan abgeschnitten werden.
Wir finden CumEx widerlich, aber die Rechnung von McD möchten wir doch schon noch als "Geschäftsessen" durchbekommen.
Wir finden Umwelt schon echt toll, aber sich selbst zum Schutz derer einzuschränken oder darauf zu verzichten, die Cola-Dose einfach aus dem Auto zu, das geht dann doch zu weit.
Apple darf sich von mir aus an lokale Gesetze halten. Aber wenn Sie das ohne Moral tun, sollen sie sich bitte auch nicht als Privacy Company inszenieren.

Die Konsequenz ist nicht weniger, als Apple quasi weltweit - inkl. in DE - die Geschäfttstätigkeit einstellen müsste.
Und wir könnten dir natürlich die Frage stellen, ob dein eigenes Verhalten, auch im Ansatz nur so moralisch ist, wie du es ggf. versuchst für dich selbst in Anspruch nehmen willst..
 
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Andreas Vogel

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Apple darf sich von mir aus an lokale Gesetze halten. Aber wenn Sie das ohne Moral tun, sollen sie sich bitte auch nicht als Privacy Company inszenieren.
Das trifft den spin meines Artikels recht gut. Im Kern ging es mir Marketingimage vs. Realverhalten.
Das beschreibt unsere Werte- und Moralflexibilität tatsächlich sehr gut. Wir finden Datenschutz und den Verzicht auf körperliche Strafen ganz wichtig und toll, aber bitte, Pädophile sollen bitte in ein Register eingetragen, neue Nachbarn gewarnt und ihnen der Pipan abgeschnitten werden.
Wir finden CumEx widerlich, aber die Rechnung von McD möchten wir doch schon noch als "Geschäftsessen" durchbekommen.
Ich denke du vergleichst hier teilweise unvergleichbares. Alles was Ausfluss bzw. Konkretisierung von Art. 1-19 GG ist halte ich für ABSOLUT unverhandelbar. Hierzu zählt ua der Schutz der Privatsphäre, was auch Datenschutz etc. einschließt. Der erwähnte Pädophile fällt erstmal auch unter diesen Schutz. Einzig durch richterlichen Beschluss, also im Einzelfall, darf zur Aufdeckung perverser Straftaten, seine Privatsphäre (real oder digital) durchsucht werden.
Moral oder gesellschaftliches Empfinden ist natürlich den Wandel der Zeit unterworfen, aber die Menschenrechte, in D in Art. 1-19 GG kodifiziert, sind grds. unverhandelbar!
 
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Ingol
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Moin!

Ich denke du vergleichst hier teilweise unvergleichbares. Alles was Ausfluss bzw. Konkretisierung von Art. 1-19 GG ist halte ich für ABSOLUT unverhandelbar. Hierzu zählt ua der Schutz der Privatsphäre, was auch Datenschutz etc. einschließt. Der erwähnte Pädophile fällt erstmal auch unter diesen Schutz. Einzig durch richterlichen Beschluss, also im Einzelfall, darf zur Aufdeckung perverser Straftaten, seine Privatsphäre (real oder digital) durchsucht werden.
Moral oder gesellschaftliches Empfinden ist natürlich den Wandel der Zeit unterworfen, aber die Menschenrechte, in D in Art. 1-19 GG kodifiziert, sind grds. unverhandelbar!

Dein Beitrag geht leider in die falsche Richtung. Die Grundrechte sind zunächst mal sichern Abwehrrechte und Teilhabe gegenüber dem Staat. Im Verhältnis zwischen Privaten wirken sie überhaupt i.d.R. nur mittelbar, z.B. in Form von Diskriminierungsverboten.
Mein Beitrag zielt aber auf etwas anderes ab: Wir nehmen diese Rechte gerne in Anspruch, wir sehen sie als so wichtig und unabdingbar an. Und spätestens dann, wenn irgendwo mal wieder ein Kind vergewaltigt wurde, gehen die Wünsche in alle Richtungen:
- Rechtsstaatsprinzip brauchen wir bei "solchen" Menschen nicht mehr, da geht auch Selbstjustiz
- Schutz der Privatssphäre sollten Täter auch nicht mehr genießen
- und so weiter.

Und zusätzlich nehmen wir dann für uns selbst noch in Anspruch, selbst mit solchen Forderungen immer noch moralisch zu handeln. Denn Betrüger, Lügner und unmoralisch - das sind immer die anderen.

Ich habe oben nicht den Schutz der Grundrechte adressiert, sondern die Flexibilität, die wir in Bezug auf unsere eigenen Moral- und Wertevorstellungen an den Tag legen. Gleichzeitig sind wir uns dann aber nicht zu schade, andere dafür zu kritisieren, wenn sie dann ebenfalls nicht nur in schwarz und weiß agieren. In diesem Fall also Apple.
 
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Andreas Vogel

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Dein Beitrag geht leider in die falsche Richtung. Die Grundrechte sind zunächst mal sichern Abwehrrechte und Teilhabe gegenüber dem Staat. Im Verhältnis zwischen Privaten wirken sie überhaupt i.d.R. nur mittelbar, z.B. in Form von Diskriminierungsverboten.
Alles was Ausfluss bzw. Konkretisierung von Art. 1-19 GG ist halte ich für ABSOLUT unverhandelbar. ...aber die Menschenrechte, in D in Art. 1-19 GG kodifiziert, sind grds. unverhandelbar!
🤘
 

SomeUser

Ingol
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1. Bock und Gärtner: Apple ist weder für die Durchsetzung der Grundrechte zuständig, noch direkt daraus verpflichtet.

2. Und das ist noch viel wichtiger: Da sind wir doch bei dem, was ich oben beschrieben habe: Wie kommst du denn darauf, dass "unsere Grundrechte", also ein bestimmtes Wertegerüst, besser ist, als z.B. das Russlands, China oder der Taliban?
Es ist grds. eine zutiefst anmaßende und überhebliche Art, die eigenen Wertevorstellungen über die von Dritten zu stellen. Und alles, worauf du das begründen kannst, kann nunmal die andere Seite ebenso für sich in Anspruch nehmen.

Es ist ja sowieso albern, da nicht nur die Grundrechte und die daraus immer weiter abgeleiteten Rechte einer lokalen, gesellschaftlichen Entwicklung unterliegen - und so z.B. hätten wir vor noch wenigen Jahrzehnten hinsichtlich der Rechte der Homosexuellen Russland näher gestanden, als den Schweden. Das hat sich gewandelt - aber wie kommen wir darauf, zu sagen, dass unsere heutige Sicht "besser" sei? Selbst in DE gibt es ja genügend Leute, die das immer noch anders sehen. Gleiches gilt für Transgender oder -idente.
Die Grünen sind vor gar nicht allzu langer Zeit noch für die Legalisierung von Sexualkontakten mit Kindern eingetreten. Die Unionsparteien für die Straffreiheit der Züchtigung der Ehefrau in der Ehe.

Ich halte das aus meiner persönlichen Sicht für eine richtige und gute Entwicklung die wir genommen haben. Meine Ansicht basiert aber auf meiner Sozialisierung, Erfahrung und geprägten Weltanschauung. "Der Chinese" hat eine andere - mit anderem Ergebnis seiner Würdigung. Warum ist meine also "besser"?
 
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El Cord

Weißer Winterglockenapfel
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Die Konsequenz ist nicht weniger, als Apple quasi weltweit - inkl. in DE - die Geschäfttstätigkeit einstellen müsste.
Und wir könnten dir natürlich die Frage stellen, ob dein eigenes Verhalten, auch im Ansatz nur so moralisch ist, wie du es ggf. versuchst für dich selbst in Anspruch nehmen willst..

Wie kommst Du darauf? Die Konsequenz wäre schlicht, sich ehrlich zu machen. Also zu sagen, dass man als Firma Geld verdienen will und deshalb keine hehren Ziele verfolgen kann, statt sich als Privacy Company zu inszenieren.
 
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SomeUser

Ingol
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Wie kommst Du darauf? Die Konsequenz wäre schlicht, sich ehrlich zu machen. Also zu sagen, dass man als Firma Geld verdienen will und deshalb keine hehren Ziele verfolgen kann, statt sich als Privacy Company zu inszenieren.

Du hast Recht - oder vielleicht auch nicht. Mal anders betrachtet: Sie inszenieren sich in der Form, ja. Aber ist es nicht naiv (und eigentlich sogar unglaubwürdig), wenn man sich hinstellt und daher glaubt, dass Apple sich über lokales Recht stellen könnte?
Die Annahme des Verbrauchers muss doch eigentlich schon lauten: "Die setzen sich soweit ein, wie es ihnen lokales Recht gestattet - mehr geht nicht". Jetzt wurde ihnen eine Grenze aufgezeigt und natürlich reagieren sie darauf.
Nun macht Apple also (eventuell) immer noch mehr als andere Anbieter, kann sich also entsprechend so positionieren, wie sie es jetzt schon tun - aber dennoch werden sie keine rechtliche Grenze überschreiten.

Die Frage ist doch also eher, ob man die Aussage von ihnen absolut sieht oder einzuordnen wissen sollte.
 

MichaNbg

Goldrenette von Blenheim
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Also ein gewisses Schauspiel im Netz ist es ja schon immer wieder....


Staaten beobachten Apple und leiten Untersuchungen ein, ob Marktmachtmissbrauch vorliegt und ob Verbrauchern mehr Rechte zugestanden werden müssen => Der Apple Mob tobt. Apples (leere) Drohungen, die Märkte zu verlassen werden sekundiert. "Hoffentlich zieht sich Apple einfach von den Märkten zurück, dann werden sie schon sehen!"

vs.

Staaten wollen ihre Bürger vollumfänglich überwachen, Bürgerrechte aushebeln und jederzeit in die Kommunikation eingreifen => Der Apple Mob ist voll von Verständnis, dass Apple ohne jeden Widerstand kuscht. "Ja, was soll Apple denn tun? Sie können ja die Märkte nicht einfach verlassen und ihre Produkte zurückziehen... außerdem stehen sie nicht über dem Gesetz"
 

Mure77

Golden Noble
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Nun ja, die Welt, manche Themen, wird/werden oftmals schwieriger gemacht als sie ist.

Dabei kann man sich schöne viele Dinge erdenken, darüber philosophieren und hier und da auch eine moralische Überlegenheit fühlen.

Die Welt an sich könnte sehr viel einfacher sein. Allen könnte es gut gehen und jeder ein würdiges Leben führen. Das ist nur so nicht gewollt. Ob das nun ein einfacher Gedanke ist oder nicht überlasse ich anderen, es ist der richtige Gedanke. Ob einfach oder hart und schwer erdacht. Richtig ist richtig.