- Registriert
- 24.01.06
- Beiträge
- 5.589
Jede Entscheidung hat ihre Konsequenzen - so lautet der Untertitel des auf der Xbox enorm erfolgreich gewesenen Titels ‘Fable - The Lost Chapters’, der nun auch für Mac OS X erhältlich ist. Wir haben uns das Rollenspiel voller Entscheidungen genauer angesehen und uns als Held im Zwiespalt zwischen Gut und Böse bewährt.
Das Spiel beginnt, wie bei vielen Rollenspielen üblich, mit einem einschneidenden Ereignis in der Kindheit. Unser Held lebt frohlockend in den Tag herein und verschwitzt vor lauter Freude am Leben doch glatt den Geburtstag der eigenen Schwester. Doch es gibt noch eine kurzfristige Rettung: Der dorfansässige Händler verkauft für nur drei Goldstücke eine Schachtel Pralinen. Nun heißt es, das benötigte Gold zu verschaffen, um dem Schwesterherz doch noch eine Freude zu machen. Wir müssen uns bereits jetzt entscheiden: Der heiß geliebte und verehrte Vater zahlt für jede gute Tat, die ihm von seinem Sohn berichtet wird, ein Goldstück. Man könnte also durch das Dorf streifen und Gutes tun: Einen Ehebrecher bei seiner Frau verraten, einen kleinen Jungen vor den Prügeln eines Grobians bewahren oder auf einige Kiste aufpassen.
[float="right"] [/float]Doch Gold kann man auch auf andere Art und Weise verdienen - so lässt sich der Ehebrecher Schweigegeld abpressen, auch die Unterdrückung von kleineren Kindern oder das Stehlen von Kisten bringt das ein oder andere Goldstück. Unabhängig davon, wie man sich entschieden hat, nimmt das Leben des noch jungen Helden kurz darauf eine tragische Wendung: Banditen überfallen das Dorf und brennen so ziemlich alles nieder, was ihnen in die Quere gekommen ist. Der heiß geliebte Vater ist im Kampf gefallen, die Schwester wird vermisst. Dieses so traurige Ereignis stellt den eigentlichen Beginn der Geschichte des Jungen dar, nimmt sich doch der Meister der Heldengilde des verzweifelten Jünglings an, um ihn in den Folgejahren auszubilden.
Die eigentliche Ausbildung, die der Geschichte zufolge mehrere Jahre dauert, kann relativ schnell abgearbeitet werden: Auf Wunsch dauert das gesamte Training nur wenige Minuten und der Spieler kann direkt auf eigene Faust durch die Welt streifen. Wer es lieber langsam angehen lassen und die Welt erkunden möchte, kann sich auch mehr Zeit lassen und durch die Gilde streifen, Fable ist in dieser Hinsicht ein ausgesprochen freies Spiel. Auch die Grafik kann grundsätzlich überzeugen. Man merkt dem Spiel an einigen Modellen und Animationen zwar an, dass es ursprünglich ein Konsolendasein lebte, Texturen, Effekte und der Gesamteindruck sind jedoch durchaus nett.
[float="left"] [/float]Die Bereits Eingangs angesprochene Entscheidungsfreiheit zieht sich durch das gesamte Spiel und beeinflusst im wesentlichen auch den Spielverlauf. Der Spieler wird immer wieder vor die so grundsätzliche Entscheidung zwischen Gut und Böse gestellt. Die Konsequenzen betreffen nicht nur die Optik des Helden: Auch die Umwelt reagiert auf die eigenen Taten. So kann man als beliebter, von Schmetterlingen umschwirrter Schönling oder als behörnter Fiesling enden. Zusätzlich werden die eigenen Taten von den Mitmenschen genauestens beobachtet, kommentiert und gegebenenfalls auch belohnt. Wer zum Beispiel das Interesse an einer Beziehung hat, sollte an drei Dingen arbeiten: Geld, Ansehen und Attraktivität. Ersteres lässt sich, wie in Rollenspielen üblich, durch zwei einfache Methoden erreichen: Man prügelt sich durch Gegnermassen und deren Hab und Gut oder man erfüllt gegen Bezahlung diverse Missionen. Von der Beute lassen sich dann Parfüm, Blumen oder Schokoladen kaufen, um der Dame zu gefallen. Das Ansehen hängt direkt von den erwähnten Taten ab: Ein wirklich guter Mensch wird man von den Bürgen umjubelt, die ein oder andere Dorfschönheit verliebt sich eventuell sogar in den Helden. Durch kleine Schauaktionen kann der eigene Einfluss sogar noch gesteigert werden. Diverse Aktionen wie zum Beispiel das demonstrative Anspannen der Muskeln oder ein kleines Tänzchen führen zu entsprechender Bewunderung. Ein wildes Anbrüllen oder das (im übrigen wirklich mögliche) ‘Anfurzen’ seines Gegenübers löst dagegen schon andere Gefühle aus. Kommen wir zum dritten Punkt, der Attraktivität: Ein stählerner Panzer mag in der Schlacht mit Monstern und wilden Gegnern sehr praktisch sein, zart besaitete Dorfdamen werden durch ein derartig martialisches Auftreten eher abgeschreckt. Es ist also sinnvoll, nicht nur Rüstung und Waffen zu besitzen, es sollte auch Platz für Geschenke und ein feineres Hemdchen sein.
[float="left"] [/float]Doch nicht nur des Ansehens wegen, auch der Schlacht wegen kämpfen sich Pantoffelhelden durch virtuelle Welten. Fable dürfte alle Bedürfnisse erfüllen: Der Held kämpft mit Schwert, Bogen und Magie. Der Kampf selber ist dagegen ein wenig monoton und verläuft eigentlich immer gleich: Auf der einen Seite der Gegner, auf der anderen Seite der Held. Die gewünschte Waffe wählen, draufhauen, fertig. Wer im Schwertkampf einige Erfahrungspunkte angesammelt hat, erledigt diese Aufgabe ein wenig schneller - wer dagegen ein versierter Bogenschütze ist, wird hiermit mehr Erfolg haben. Einzig die Magie sticht ein wenig hervor, da sie aufgrund des Fortschritts der einzelnen Kampfzauber ein wenig effektvoller und interessanter ist - wirklich vom Hocker reißt jedoch auch das niemanden.
Was das ‘Drumherum’ angeht, so ist Falbe gehobenes Mittelmaß: Die deutschen Synchronstimmen sind hervorragend und machen ihre Aufgabe unerwartet gut. Die Mac-Umsetzung ist wie vom Publisher Feral Interactive gewohnt komfortabel, auf Wunsch verändert das Spiel beim Start den iChat-Status oder pausiert die iTunes-Wiedergabe. Der Soundtrack passt zum Spiel und ist schön, könnte jedoch in seiner Bandbreite ein wenig umfangreicher sein. Insgesamt ist Fable ein wundervolles Rollenspiel, welches einen schnell in seinen Bann zieht und seine 40 Euro vollkommen wert ist.
Das Spiel beginnt, wie bei vielen Rollenspielen üblich, mit einem einschneidenden Ereignis in der Kindheit. Unser Held lebt frohlockend in den Tag herein und verschwitzt vor lauter Freude am Leben doch glatt den Geburtstag der eigenen Schwester. Doch es gibt noch eine kurzfristige Rettung: Der dorfansässige Händler verkauft für nur drei Goldstücke eine Schachtel Pralinen. Nun heißt es, das benötigte Gold zu verschaffen, um dem Schwesterherz doch noch eine Freude zu machen. Wir müssen uns bereits jetzt entscheiden: Der heiß geliebte und verehrte Vater zahlt für jede gute Tat, die ihm von seinem Sohn berichtet wird, ein Goldstück. Man könnte also durch das Dorf streifen und Gutes tun: Einen Ehebrecher bei seiner Frau verraten, einen kleinen Jungen vor den Prügeln eines Grobians bewahren oder auf einige Kiste aufpassen.
[float="right"] [/float]Doch Gold kann man auch auf andere Art und Weise verdienen - so lässt sich der Ehebrecher Schweigegeld abpressen, auch die Unterdrückung von kleineren Kindern oder das Stehlen von Kisten bringt das ein oder andere Goldstück. Unabhängig davon, wie man sich entschieden hat, nimmt das Leben des noch jungen Helden kurz darauf eine tragische Wendung: Banditen überfallen das Dorf und brennen so ziemlich alles nieder, was ihnen in die Quere gekommen ist. Der heiß geliebte Vater ist im Kampf gefallen, die Schwester wird vermisst. Dieses so traurige Ereignis stellt den eigentlichen Beginn der Geschichte des Jungen dar, nimmt sich doch der Meister der Heldengilde des verzweifelten Jünglings an, um ihn in den Folgejahren auszubilden.
Die eigentliche Ausbildung, die der Geschichte zufolge mehrere Jahre dauert, kann relativ schnell abgearbeitet werden: Auf Wunsch dauert das gesamte Training nur wenige Minuten und der Spieler kann direkt auf eigene Faust durch die Welt streifen. Wer es lieber langsam angehen lassen und die Welt erkunden möchte, kann sich auch mehr Zeit lassen und durch die Gilde streifen, Fable ist in dieser Hinsicht ein ausgesprochen freies Spiel. Auch die Grafik kann grundsätzlich überzeugen. Man merkt dem Spiel an einigen Modellen und Animationen zwar an, dass es ursprünglich ein Konsolendasein lebte, Texturen, Effekte und der Gesamteindruck sind jedoch durchaus nett.
[float="left"] [/float]Die Bereits Eingangs angesprochene Entscheidungsfreiheit zieht sich durch das gesamte Spiel und beeinflusst im wesentlichen auch den Spielverlauf. Der Spieler wird immer wieder vor die so grundsätzliche Entscheidung zwischen Gut und Böse gestellt. Die Konsequenzen betreffen nicht nur die Optik des Helden: Auch die Umwelt reagiert auf die eigenen Taten. So kann man als beliebter, von Schmetterlingen umschwirrter Schönling oder als behörnter Fiesling enden. Zusätzlich werden die eigenen Taten von den Mitmenschen genauestens beobachtet, kommentiert und gegebenenfalls auch belohnt. Wer zum Beispiel das Interesse an einer Beziehung hat, sollte an drei Dingen arbeiten: Geld, Ansehen und Attraktivität. Ersteres lässt sich, wie in Rollenspielen üblich, durch zwei einfache Methoden erreichen: Man prügelt sich durch Gegnermassen und deren Hab und Gut oder man erfüllt gegen Bezahlung diverse Missionen. Von der Beute lassen sich dann Parfüm, Blumen oder Schokoladen kaufen, um der Dame zu gefallen. Das Ansehen hängt direkt von den erwähnten Taten ab: Ein wirklich guter Mensch wird man von den Bürgen umjubelt, die ein oder andere Dorfschönheit verliebt sich eventuell sogar in den Helden. Durch kleine Schauaktionen kann der eigene Einfluss sogar noch gesteigert werden. Diverse Aktionen wie zum Beispiel das demonstrative Anspannen der Muskeln oder ein kleines Tänzchen führen zu entsprechender Bewunderung. Ein wildes Anbrüllen oder das (im übrigen wirklich mögliche) ‘Anfurzen’ seines Gegenübers löst dagegen schon andere Gefühle aus. Kommen wir zum dritten Punkt, der Attraktivität: Ein stählerner Panzer mag in der Schlacht mit Monstern und wilden Gegnern sehr praktisch sein, zart besaitete Dorfdamen werden durch ein derartig martialisches Auftreten eher abgeschreckt. Es ist also sinnvoll, nicht nur Rüstung und Waffen zu besitzen, es sollte auch Platz für Geschenke und ein feineres Hemdchen sein.
[float="left"] [/float]Doch nicht nur des Ansehens wegen, auch der Schlacht wegen kämpfen sich Pantoffelhelden durch virtuelle Welten. Fable dürfte alle Bedürfnisse erfüllen: Der Held kämpft mit Schwert, Bogen und Magie. Der Kampf selber ist dagegen ein wenig monoton und verläuft eigentlich immer gleich: Auf der einen Seite der Gegner, auf der anderen Seite der Held. Die gewünschte Waffe wählen, draufhauen, fertig. Wer im Schwertkampf einige Erfahrungspunkte angesammelt hat, erledigt diese Aufgabe ein wenig schneller - wer dagegen ein versierter Bogenschütze ist, wird hiermit mehr Erfolg haben. Einzig die Magie sticht ein wenig hervor, da sie aufgrund des Fortschritts der einzelnen Kampfzauber ein wenig effektvoller und interessanter ist - wirklich vom Hocker reißt jedoch auch das niemanden.
Was das ‘Drumherum’ angeht, so ist Falbe gehobenes Mittelmaß: Die deutschen Synchronstimmen sind hervorragend und machen ihre Aufgabe unerwartet gut. Die Mac-Umsetzung ist wie vom Publisher Feral Interactive gewohnt komfortabel, auf Wunsch verändert das Spiel beim Start den iChat-Status oder pausiert die iTunes-Wiedergabe. Der Soundtrack passt zum Spiel und ist schön, könnte jedoch in seiner Bandbreite ein wenig umfangreicher sein. Insgesamt ist Fable ein wundervolles Rollenspiel, welches einen schnell in seinen Bann zieht und seine 40 Euro vollkommen wert ist.
Anhänge
Zuletzt bearbeitet: