[iOS 12] Apple verschlimmbessert FaceTime

[apyrenum]

Tut mir leid, aber ich muss meinem Ärger mal Luft machen:

Wieso bitte doktert Apple mit einer seiner zuverlässigsten Anwendungen herum?

FaceTime war vor iOS 12 so einfach zu bedienen und tat genau das, was es sollte: Video- und Audioanrufe zustande bringen.

Mit iOS 12 wurden einfach dumme Änderungen gemacht ... Es kamen tolle Filter dazu (die es auf dem iPad noch nicht mal gibt), dafür muss man aber jetzt erstmal das Menü aufrufen, um die Front- und Back-Kamera zu ändern. Die Änderung passierte früher sofort, jetzt dauert es 2 Sekunden, die man warten muss nachdem man den Button tippt.

Neues Menü, nachdem man auf die drei Punkte tippt:

Verstehe einfach nicht was das soll...

 

[Sequoia]

Das verstehe ich auch nicht. Sie hätten diese Filter ins Untermenü packen sollen, aber die wichtige Funktion "Flip Cam" auf erster Ebene liegen lassen müssen.

 

[Freddy K.]

... Wieso bitte doktert Apple mit einer seiner zuverlässigsten Anwendungen herum? ...

Weil die einzige Person die bei Apple Ahnung hatte von Softwaredesign, tot ist.

 

[Sequoia]

Weil die einzige Person die bei Apple Ahnung hatte von Softwaredesign, tot ist.

Das stimmt ja nun mal überhaupt nicht, im Gegenteil. Und selbstverständlich ist das darüberhinaus keine diskussionsbeitragende Begründung. Aber ich unterstelle, dass Du das selbst weißt.

 

[Freddy K.]

Soso – Im Gegenteil – Willst du also sagen Apples Software ist besser zu bedienen als jemals zuvor.

 

[Sequoia]

Soso – Im Gegenteil – Willst du also sagen Apples Software ist besser zu bedienen als jemals zuvor.

Biografisch gesehen ist es nun mal so, dass nicht nur Steve Jobs für die Software oder die Hardware zuständig war, und auch, dass unter ihm sehr grobe Schnitzer veröffentlicht wurden. Daher ist Dein Kommentar völlig sinnfrei.

Was soll denn Dein Kommentar hier bringen? Außer Stänkerei. Sorry, das sage ich als User hier. Er ist sinnlos und völliger Quatsch, auch in Bezug darauf, dass uns dieser Flip-Button in zweiter Menüebene bei Facetime gegen den Strich geht.

 

[Freddy K.]

Mag sein, niemand ist perfekt. Aber es ist nun mal so das die Baustellen immer mehr werden. Merkmale wie "Einfachheit" die Apple herausragend gemacht haben verschwinden leider zusehends. Die ganzen "tollen" Softwaredesigner scheinen alle im Urlaub zu sein.

 

[gengolf]

Verstehe einfach nicht was das soll...

Ich auch nicht.

Du hast vollkommen recht, absoluter Murks den Apple da betrieben hat!

 

[Cohni]

Mag sein, niemand ist perfekt. Aber es ist nun mal so das die Baustellen immer mehr werden. Merkmale wie "Einfachheit" die Apple herausragend gemacht haben verschwinden leider zusehends. Die ganzen "tollen" Softwaredesigner scheinen alle im Urlaub zu sein.

Ich benutze FaceTime ziemlich selten, bis gar nicht. Gestern seit langem mal wieder und tatsächlich war die Kamera-Umschaltung nötig. Den Umkehrbutton hätte ich mir auch auf der ersten Seite gewünscht, allerdings hat die Aktion ihn zu finden und zu bedienen, für mich „Newbie“ weder zwei Sekunden gedauert, noch war die Umschaltung verzögert.

Ich kann die Kritik allerdings sehr gut nachvollziehen, wenn man es vorher anders gewöhnt war und sich nun mit einer Umstellung konfrontiert sieht. Vielleicht hat man analysiert, dass die Umschaltung eher selten genutzt wird. Allen kann man es nicht Recht machen.

Wer weiß, auch eine gewisse Ignoranz und „wir drücken dem User was Neues auf“-Mentalität kann man bei Apple nicht ausschließen. Was man beinahe ausschließen kann ist, dass die Änderung aus Versehen erfolgte. Irgendeinen, vielleicht auch seltsam wirkenden Grund wird es haben.

Für Deine „alles wird schlimmer“-These kannst Du sicher noch ein paar konkrete und nachvollziehbare Beispiele mehr anführen. Das sehe ich nämlich vollkommen anders. Würde mich echt interessieren, denn ich finde es immer spannend, meinen User-Case mit anderen zu vergleichen.

Dabei kommt mir der Gedanke, dass es ziemlich schwierig sein dürfte, soviele User wie mögliche in einer Software abzubilden und es immer Funktionen geben wird, die einem persönlich nicht entsprechen. Gerade bei hochkomplexen Systemen.

Also mal Butter bei die Fische. Ich finde das Thema spannend.

 

[Freddy K.]

@Cohni

Eine Sache der ich bei iOS immer noch nachtrauere ist Slide-To-Unlock. Stellvertretend für „einfach“ und „schön“ das Apple mal konnte. Dieser wunderschöne Schieber. Die Animation die einen förmlich dazu aufgefordert hat den Schieber zu bewegen. Und als Belohnung sah man die Apps von allen Seiten hereinfliegen. Das war schön, es war einfach zu bedienen und hat allen Beteiligten einiges an Hirnschmalz abverlangt, so etwas zu konstruieren.
Falls du noch ein altes iOS-Gerät zu Hause hast, schau es dir mal etwas genauer an und achte auf die Details, wie zB die runden Ecken und wo genau sie sich verstecken.

Heute beim aktuellen iOS drückst du den Knopf, und dann steht da du sollst doch bitte zum öffnen den Knopf drücken. Super. Tolle Design-Sprache. Meiner Meinung nach hat Jony das mit der „Einfachheit“ falsch verstanden.

Steve Jobs hat mit seinen Teams lange Spaziergänge gemacht um ihnen anhand von Straßenschildern den Vorteil von runden Ecken zu erläutern. Und das in einer Zeit als es noch schwierig war das mit einer Software überhaupt abzubilden.

Jony Ive darf ja jetzt auch der Software seinen Stempel aufdrücken. Und viele halten JI für einen tollen Designer. Vielleicht ist das so. Aber alles was JI anfertigte wurde von SJ genauestens begutachtet und Jony und sein Team mussten so lange Nachsitzen bis das „Ding“ gefallen von SJ fand. Ich will es mal Qualitätskontrolle nennen.
Tja, und diese Qualitätskontrolle findet bei Apple so nicht mehr statt.

Ein Zitat von Steve Jobs:
„Es erfordert eine Menge harter Arbeit, etwas Einfaches zu schaffen, die Herrausforderung zu verstehen, die dem Ganzen zugrunde liegen, und eine elegante Lösung zu entwickeln“

Früher wollte Apple Komplexität überwinden. Was wollen sie Heute?

Früher war der Chef von Apple ein "Künstler". Heute ist der Chef von Apple ein Krämer.

 

[NorbertM]

Heute beim aktuellen iOS drückst du den Knopf, und dann steht da du sollst doch bitte zum öffnen den Knopf drücken.

Ich musste nur den Daumen auflegen und das iPhone anheben, als ich noch das 7er hatte. Vielleicht bist du nur noch nicht zu den entsprechenden Einstellungen durchgedrungen.

 

[Freddy K.]

Genau Norbert, so wird es sein.

 

[Sequoia]

Recht hat er, in meinen Augen.

Slide to unlock war nett, aber es war ein weiterer Schritt, bis man auf dem Homescreen war. Die Usability war schlechter, als jetzt (wenn man von den Touch ID Produkten ausgeht).
Finger auflegen und noch mal drücken ist wesentlich einfacher und schneller.

Auch Deine anderen Argumente sind teilweise sicher nicht richtig.
Du, ich, der Rest hier weiß nicht, in wie weit die genannten Personen final am Prozess beteiligt waren.
Ob ein Designteam so lange nachsitzen musste, bis es einer Person gefällt, wage ich zu bezweifeln. Ich denke, das ist auch durch die Medien gemacht, Du überschätzt die Kompetenz und die "Macht" von Steve Jobs bei Apple.
Es ist für eine Person gar nicht möglich, so stark in einzelne Prozesse involviert zu sein. Nicht bei der Firmengröße.

 

[Freddy K.]

Finger auflegen funktioniert bei "Familien"-Geräten schlecht. Aber das weisst du ja.

Hast du die Biografie von Walter Isaacson gelesen? Wenn nein solltest du da dringend reinschauen. Jony beschreibt das gesagte darin (Kapitel 25), unter anderem wie die Mitarbeiter seines Design-Teams sich nur in einem bestimmten Teil des Raumes aufhalten durften wenn der Chef, also SJ den Raum betrat. Niemand durfte ihn ansprechen oder gar in seine Nähe kommen, wenn er die Modelle begutachtete und sein Urteil darüber fällte, die Ive und sein Team angefertigt hatten.

 

[uhansen]

Mir gefiel in der Biografie die Stelle, wo Steve Jobs sein Privatflugzeug umbauen lässt.

Das hatte an der Tür einen Knopf zum Öffnen und einen zum Schließen.

Nachher hatte die Tür nur noch einen Knopf. Der öffnete die Tür, wenn sie geschlossen war und schloss sie, wenn sie offen war.

 

[Freddy K.]

@uhansen
Ja, die Sache mit den gebürsteten Knöpfen, eine wirklich schöne Geschichte.

Ein passendes Zitat von Larry Ellison über das Flugzeug von Steve:
"Ich sah sein Flugzeug an und verglich es mit meinem, und alles was er verändert hatte war besser!"

 

[Cohni]

Also ich finde, man sollte dem alten Steve mal endlich seine verdiente Ruhe lassen.
Er kommt nicht wieder und mir erscheint es logisch, dass sich elne Firma wandeln muss, wenn ein andere Menschen ans Ruder kommen.

Es hilft wenig, ständig nach hinten zu schauen.

Apple hat sich geändert, das kann man sicher feststellen und ich finde gerade im Bereich der mobilen Bereiche erfolgte diese Änderung nicht zum schlechten.

Was ich Apple allerdings aktuell ankreide ist, wie sie die Mac-Sparte behandeln. Aber das ist anderes Thema.

Ich glaube der Wegfall des Unlock-Sliders geschah in langer Vorbereitung auf die aktuelle Generation ohne Button. Bzw. wurde der Slider schon mit Touch-ID überflüssig.

Ist auch wurscht, denn ich finde, dass man einfacher als heute wie ein X z.B. kaum ein anderes Gerät entsperren kann.
Phone anheben einmal nach oben „sliden“ fertsch. Ist natürlich nur mein persönliches Empfinden. Ich bin seit dem 3GS dabei.

Was die Animation der einfliegender Apps angeht...Geschmackssache. Dem einen ist es wichtig, dem anderen weniger. Für mich kein Indiz dafür, dass Apple die Einfachheit vergessen hat, im Gegenteil.

Und man darf nicht vergessen, dass Apple nicht soviele Geräte verkauft, weil sie den einzelnen User und Individualisten bedienen wollen, sondern einen Massenmarkt.

Insofern hat sich die Firma tatsächlich gewandelt, aber das ist Preis bzw. Resultat des Wachstums und gleichzeitig Notwendigkeit des Überlebens.

Eines ist sicher. Die alten Zeiten sind vorbei und das sollte man einfach akzeptieren.

Soll nicht heißen, dass keine Kritik geübt werden soll, im Gegenteil.

Nur kann ich sie ehrlicherweise hier immer noch nicht so richtig nachvollziehen. Sehe ich einfach anders.

 

[Freddy K.]

Cohni, Du hast Recht. Die alten Zeiten sind vorbei und SJ kommt nicht wieder.

Doch wenn wir nach hinten in die Vergangenheit schauen können wir auch viel für die Zukunft lernen. Im Fall von SJ wie es gelingen kann, der Komplexität von elektronischen Produkten zu begegnen. Die Buttons, Dienste, Optionen und Gadgets werden ja schließlich nicht weniger, es sind aber jetzt schon zu viele.

Mein Wunsch wäre, dass jemand Apple zu alter Stärke bei der Benutzerfreundlichkeit zurückführt. Das könnte theoretisch jeder. Das ist auch meine eigentliche Kritik. Ich hatte große Hoffnungen in Ive gesetzt. War leider nix.

Zur Zeit kommt es mir so vor, wird bei Apple lieber der leichte Weg genommen als der richtige. SJ war immer bereit so viele Extra-Meilen zu gehen wie nötig und hat seine Leute gezwungen sie mit ihm zu gehen.
Wenn Apple seine Wurzeln weiterhin so vernachlässigt, könnte das Spiel ganz schnell vorbei sein. Heute oben morgen unten. Wäre nicht das erste mal.

Im allgemeinen bin ich ungern bereit dazu die Vergangenheit ruhen zu lassen. Denn sie hat häufig die Antworten für die Zukunft. SJ wusste das, denn seiner Stanford-Rede nach, kannte er Kierkegaard.

 

[Sequoia]

Das Problem, was man aber nicht unterschätzen darf, besteht auch darin, dass die Software, die Möglichkeiten, usw. in den ganzen Jahren exponentiell zugenommen haben, wo es mit alten Bedienkonzepten einfach nicht mehr weiter ging.

 

[Freddy K.]

So ist es. Apple war immer bestrebt das beste Bedienkonzept für ihre Produkte herauszufinden und wenn es keines gab, oder das alte Mist war, haben sie ein neues geschaffen. Ich finde nur früher gelang ihnen das besser.