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Wikipedia: CIA schreibt mit

jensche

Korbinians Apfel
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27.10.04
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Die Glaubwürdigkeit der Online-Enzyklopädie Wikipedia befindet sich im freien Fall. Jetzt hat ein Informatik-Student ein Programm entwickelt, mit dem sich die Autoren der Lexikon-Einträge zurückverfolgen lassen. Resultat: Firmen wie Microsoft oder Organisationen wie die CIA gehören zu den eifrigsten Autoren.

Das Je-Ka-Mi-Lexikon Wikipedia ist offensichtlich bei aller basisdemokratischen Selbstkontrolle durch die kritischen User-Massen nicht vor Manipulationen gefeit. Nun hat ein Student namens Virgil Griffith ein Online-Tool entwickelt, das gemäss verschiedenen Kommentatoren den letzten Sargnagel für Wikipedias Glaubwürdigkeit darstellen könnte.

Griffith, inspiriert von der öffentlich gewordenen Tatsache, dass zahlreiche US-Kongressabgeordnete systematisch an ihrem Wikipedia-Eintrag feilen, wollte wissen, ob Firmen oder Organisationen systematisch und mit der gleichen Akribie am Web-Lexikon in ihrem Sinne mitschreiben.

Der Student an der CalTech-Universität für Computertechnologie entwickelte einen Wikipedia-Scanner Die Benutzer können darauf auf eine Datenbank zugreifen, welche Millionen von anonymen Veränderungen von Wikipedia-Einträgen zu den verantwortlichen Organisationen zurückverfolgt. Die Veränderungen werden anhand von Querverweisen mit Informationen darüber untersucht, wer die zugehörige Internet-IP-Adresse besitzt.

Firmen löschen unschmeichelhafte Beiträge
Griffiths erste Erkenntnisse, die jetzt im Magazin Wired veröffentlicht wurden, sind besorgniserregend, wie das Beispiel des umstrittenen US-Wahlmaschinenherstellers Diebold zeigt: «Am 17.November 2005 löschte ein anonymer Wikipedia-Benutzer 15 Paragraphen aus einem Artikel über den Wahlcomputer-Hersteller Diebold. Eine ganze Sektion über Kritik an den Maschinen des Konzerns wurde entfernt. In diesem Fall kamen die Änderungen von einer IP-Adresse, die reserviert ist für die Büros der Hersteller- Firma.»

Auch CIA und Microsoft schreiben fleissig mit
Dies ist gemäss dem Wired-Bericht bei weitem kein Einzelfall. Griffith hat eine Liste von verschiedenen Firmen und Zweigen der Regierung zusammengestellt, welche am Wikipedia-System fleissig mitschreiben. Das Resultat: Eine Datenbank von 5.3 Millionen Editierungen, durchgeführt von 2.6 Millionen Organisationen oder Individuen, die zu den Netz-Adressen von u.a. der CIA, von Microsoft oder von Kongressbüros zurückverfolgt wurden.

In US-Blogs werden Griffiths Erkenntnisse aufgeregt diskutiert. Grundtenor: Wenn Wikipedia-Gründer Jimmy Wales nicht sofort handelt, um Wikipedias gesamtes System zu restrukturieren, wird die Online-Enzyklopädie sehr bald zu einer einzigen Lachnummer werden.


Quelle: http://www.20min.ch/digital/multimedia/story/20863824
 

ametzelchen

Rheinischer Bohnapfel
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Hallo Jens ,

verbirgst Du Dich hinter dem Kürzel "voi" ? Ansonsten finde ich es fair, wenn die Quelle dazu geschrieben wird.

Edith sagt Danke ;)
 

JaToAc

Niederhelfenschwiler Beeriapfel
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tja, wer hätte das gedacht... wer davon ausgeht das in wikipedia nur richtige und wahrheitsgemäße informationen zu finden sind tut mir leid. seit dem start hat sich wikipedia doch selbst überholt. das manipuliert und geschönigt wird ist doch nicht erst seit heute bekannt... auch dt. beiträge werden nach lust und laune der betroffenen und/oder autoren verfasst, bearbeitet und/oder verfällscht. von wegen funktionierende selbstkontrolle. das zeitweise sperren der einträge und bearbeitungsmöglichkeiten bringt NICHTS... das geht munter weiter...
 

Peter Maurer

Pommerscher Krummstiel
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Der Spiegel nennt exemplarisch einen einzelnen CIA-Mitarbeiter, der durch eine ziemlich kindische Aenderung ("Waaaaah!") aufgefallen ist. Inwiefern man da von einem Skandal reden soll, ich weiss es nicht.

Ansonsten war Wikipedia schon immer der klassische "with a grain of salt"-Fall. Wer sich da jetzt aufregt, der wundert sich wohl auch ueber gedopte Radfahrer. :D

Und ich bleibe begeisterter Wikipedia-Anhaenger und -Spender. Nichts ist perfekt.
 

Corny

Hildesheimer Goldrenette
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Problematisch ist nur: Wo gibt's so ein großes, umfassendes Lexikon gratis und glaubwürdiger im Internet?
Müssen wir uns eines Tages unsere Informationen wieder selbst beschaffen? Unfassbar :D
Hätte allerdings eine positive Seite - mir geht's ziemlich aufn Geist, wenn mir jemand auf eine Bitte zur Erklärung nen Wiki-Link schickt :D
 

groove-i.d

Rote Sternrenette
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mir gefällt die kernidee von wikipedia ("jeder kann, wenn er was weiß"). nur steckt da eben auch immer der mißbrauchsmoment mit drin. also heißt das für mich als konsumenten: vorsicht und gegenprüfen, falls andere quellen vorhanden sind.

wenn's um wirtschaft und politik geht und keine große lust auf recherche habe, dann wäre wikipedia sicherlich das letzte "lexikon", was ich zu rate zöge.

für vergleichsmomente aber eine tolle fundgrube.

Deine nachricht, jensche, finde ich informativ und wichtig, aber dann - wie andere poster bereits geschrieben haben - nicht soooo spektakulär.
nicht spektakulär, weil man es sich denen kann, daß "die großen" da auch ihre griffel mit im spiel haben.
 
Zuletzt bearbeitet:

knacky

Tydemans Early Worcester
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I-Iealey

Gast
Wir sind doch schon immer in einer Gesellschaft großgeworden, in der Wissen durch Information ersetzt wurde. Was man weiss ist doch immer unter Vorbehalt einer Belehrung durch besseres zu sehen, oder?

Früher WUSSTEN die Menschen, dass die Erde eine Scheibe ist, weil die Religion es ihnen diktiert hat. Mittlerweile behauptet die Wissenschaft (ziemlich glaubwürdig sogar!), dass die Erde EINE KUGEL (mit Dellen) sein soll! Gosh!

"Die Erde (von indogermanisch *er[t] – lat.: „Terra“; gr.: „Gaja“), ist ein donutförmiger Planet ..."
(zuletzt geändert von Homer J. Simpson)
 

zeno

Lane's Prinz Albert
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Die Frage ist auch was die CIA so ändert, wenn sie Teile aus ihrem World of Facts Buch/Webseite in die Länderinformationen mit einfließen lassen, wäre zumindest ein Teil der Veränderungen sehr sinnvoll..
 

MrNase

Champagner Reinette
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Ich wusste es! Damals hab ich nen Link in einen Artikel gesetzt und der war plötzlich weg. Nur schwarze Vans auf der Strasse habe ich nicht bemerkt.

Die Frage was die CIA geändert hat stellt sich mir eigentlich nicht. In einem Land in dem die Angst vor Terroranschlägen geschürt und genutzt wird haben wohl nicht viele Behörden Interesse daran die Wahrheit zu verbreiten. :(
 

Westfalenross

Bismarckapfel
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Was uns die das mal wieder lehrt? Bücher sind immer noch der zuverlässigste Fundus an Wissen. Ein guter Brockhaus ist durch nichts zu ersetzen und eine Bibliothek bleibt weiterhin der beste Ort um sich ernsthaft zu informieren. Das Internet ist frei, so frei, daß jeder Heini seinen Senf dazugibt.
Dabei sehe ich das erst recht negativ. Welcher meint, er könnte zuverlässich anhand eines Wikipedia Eintrages sein Wissen erweitern ist vielleicht zu optmistisch. Hilfreich Ja. Ernstzunehmen Nein.

Bleibt bei der wahren Lehre.
 

Peter Maurer

Pommerscher Krummstiel
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Was uns die das mal wieder lehrt? Bücher sind immer noch der zuverlässigste Fundus an Wissen.
Ich finde eher: Mehrere Quellen braucht der Mensch bei mangelnder Vertrauenswuerdigkeit, und er muss sie idealerweise zurueckverfolgen koennen. Das Medium halte ich dabei fuer ziemlich unerheblich. Schon die antiken Geschichtsschreiber haben gelogen wie gedruckt. :D
 

Westfalenross

Bismarckapfel
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Ich finde eher: Mehrere Quellen braucht der Mensch bei mangelnder Vertrauenswuerdigkeit, und er muss sie idealerweise zurueckverfolgen koennen. Das Medium halte ich dabei fuer ziemlich unerheblich. Schon die antiken Geschichtsschreiber haben gelogen wie gedruckt. :D

Standen denn die Geschichtsschreiber unter Aufsicht eines Verlages und hatten einen etsprechend spezialisierten Hintergrund? Und wurden diese gewissen Personen duch andere mit der Sache vertrauten Personen kontrolliert?

Das Medium kann wohl auch elektronisch sein, doch halte ich von OpenSource nunmal wenig.
 

Steppenwolf

Gast
Die Glaubwürdigkeit der Online-Enzyklopädie Wikipedia befindet sich im freien Fall. Jetzt hat ein Informatik-Student ein Programm entwickelt, mit dem sich die Autoren der Lexikon-Einträge zurückverfolgen lassen. Resultat: Firmen wie Microsoft oder Organisationen wie die CIA gehören zu den eifrigsten Autoren.

Das Je-Ka-Mi-Lexikon Wikipedia ist offensichtlich bei aller basisdemokratischen Selbstkontrolle durch die kritischen User-Massen nicht vor Manipulationen gefeit. Nun hat ein Student namens Virgil Griffith ein Online-Tool entwickelt, das gemäss verschiedenen Kommentatoren den letzten Sargnagel für Wikipedias Glaubwürdigkeit darstellen könnte.

Griffith, inspiriert von der öffentlich gewordenen Tatsache, dass zahlreiche US-Kongressabgeordnete systematisch an ihrem Wikipedia-Eintrag feilen, wollte wissen, ob Firmen oder Organisationen systematisch und mit der gleichen Akribie am Web-Lexikon in ihrem Sinne mitschreiben.

Der Student an der CalTech-Universität für Computertechnologie entwickelte einen Wikipedia-Scanner Die Benutzer können darauf auf eine Datenbank zugreifen, welche Millionen von anonymen Veränderungen von Wikipedia-Einträgen zu den verantwortlichen Organisationen zurückverfolgt. Die Veränderungen werden anhand von Querverweisen mit Informationen darüber untersucht, wer die zugehörige Internet-IP-Adresse besitzt.

Firmen löschen unschmeichelhafte Beiträge
Griffiths erste Erkenntnisse, die jetzt im Magazin Wired veröffentlicht wurden, sind besorgniserregend, wie das Beispiel des umstrittenen US-Wahlmaschinenherstellers Diebold zeigt: «Am 17.November 2005 löschte ein anonymer Wikipedia-Benutzer 15 Paragraphen aus einem Artikel über den Wahlcomputer-Hersteller Diebold. Eine ganze Sektion über Kritik an den Maschinen des Konzerns wurde entfernt. In diesem Fall kamen die Änderungen von einer IP-Adresse, die reserviert ist für die Büros der Hersteller- Firma.»

Auch CIA und Microsoft schreiben fleissig mit
Dies ist gemäss dem Wired-Bericht bei weitem kein Einzelfall. Griffith hat eine Liste von verschiedenen Firmen und Zweigen der Regierung zusammengestellt, welche am Wikipedia-System fleissig mitschreiben. Das Resultat: Eine Datenbank von 5.3 Millionen Editierungen, durchgeführt von 2.6 Millionen Organisationen oder Individuen, die zu den Netz-Adressen von u.a. der CIA, von Microsoft oder von Kongressbüros zurückverfolgt wurden.

In US-Blogs werden Griffiths Erkenntnisse aufgeregt diskutiert. Grundtenor: Wenn Wikipedia-Gründer Jimmy Wales nicht sofort handelt, um Wikipedias gesamtes System zu restrukturieren, wird die Online-Enzyklopädie sehr bald zu einer einzigen Lachnummer werden.


Quelle: http://www.20min.ch/digital/multimedia/story/20863824
Überrascht? o_O Jedenfalls ein dankbares Thema für eine Diplomarbeit.