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Kommentar: Ein Bärendienst - Zum Ende von Zero-Rating

Michael Reimann

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Michael Reimann
Die Bundesnetzagentur hat ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs umgesetzt und mit Wirkung zum 1. Juli 2022 so genannte Zero-Rating-Dienste untersagt. Das ist faktisch das Aus für StreamOn und Vodafone Pass. Sie hat den Kunden damit einen Bärendienst erwiesen.

Diese Dienste erlaubten es, Streaming-Angebote auch über die Grenzen des im Vertrag enthaltenen Datenvolumens hinaus zu nutzen. Das durchs Streamen verbrauchte Volumen wurde nicht berechnet.

Schon mit Beginn im Jahr 2017 kamen diese Dienste stark in die Kritik. Sie würden die Netzneutralität verletzen, die jedes Datenpaket im Grund gleichbehandelt sehen will.

Im September 2021 hat dann der Europäische Gerichtshof, angestoßen durch Klagen der Verbraucherzentralen, diese Praxis für unzulässig erklärt.

Das nun diese Angebote durch die BNetzA gestoppt werden ist also keineswegs unerwartet, hier wird lediglich europäisches Recht umgesetzt.

Die Netzgemeinde ist gespalten in ihrer Meinung zu dieser Entscheidung. Die einen begrüßen es als richtigen und wichtigen Schritt hin zu einer Netzneutralität. Die anderen ärgert es, weil nun vermutlich höhere Kosten auf sie zukommen.

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Ein Bärendienst


Ich bin der Ansicht, die Bundesnetzagentur hat den Mobilfunkkunden in Deutschland einen Bärendienst erwiesen. Hierzulande ist mobiles Internet immer noch ein teures Vergnügen. Knappe Volumina und hohe Preise für diese sind an der Tagesordnung.

Aus der – ich nenne es mal – abgehobenen politischen und auch netzpolitischen Sicht kann man das Ende von StreamON und Vodafone PASS durchaus begrüßen. Im tatsächlichen Leben, außerhalb des Elfenbeinturms der Netzversteher und -aktivisten, sieht es eben ganz anders aus.

Wer heute einen Datentarif mit unbegrenztem Volumen haben möchte, und nichts anderes würde nun benötigt, muss tief in die Tasche greifen. Zwar haben alle Mobilfunker in Deutschland solche „Full-Flat-Tarife“ im Portfolio, aber es wird selten unter 50 Euro fällig, wenn man einen solchen nutzen möchte. Meistens muss irgend ein Bundle mit anderen Diensten des jeweiligen Konzerns gebucht werden.
Was ist schon neutral?


Was nützt mir die schönste Netzneutralität, wenn ich mir den Zugang nicht leisten kann. „Das Internet sollte frei sein“ – Ja sicher, träum weiter. Das Internet – und gerade der Zugang dazu ist eben nicht frei. Informationen, Livestreams, Nachrichten und so weiter bekommt eben nur der, der dafür bereit ist, eine Menge Geld zu zahlen. Es ist noch schlimmer: Der Zugang zum Netz in Deutschland ist in privater Hand. Wenn ich Zugang haben will, muss ich mich eben den Tarifen der Anbieter unterwerfen. Und die haben weitestgehende Freiheiten. Stichwort: Marktregulierung.

Und neutral ist das Netz auch nicht. Selbstverständlich werden Datenpakete priorisiert. Wer bereit ist, (noch) mehr Geld zu zahlen, bekommt auch SIM-Karten mit Priorisierung. Diese liefern auch dann noch Daten, wenn alle anderen warten müssen. Und mit 5G kommen noch ganz andere Dinge dazu.

Das die BNetzA nun einen Riegel vor Zero-Rating geschoben hat, ist in keinem Fall im Sinne der Kunden. Die dürfen sich – und das in Zeiten von hoher Inflation – jetzt sehr wahrscheinlich über höhere Preise für ihre Tarife freuen. Es war eine politische Entscheidung.

Ein Schelm wer Böses dabei denkt, dass der ehemalige Chef des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen – die die Klage gegen StreamOn und Co. ins Rollen gebracht haben – neuer Chef der BNetzA ist.

Foto: Pixabay

Der Kommentar gibt ausschließlich die Meinung des Autoren und nicht die der Redaktion oder Apfeltalk als Ganzes wieder.

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Martin Wendel

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Ich muss aus einer, nicht-deutschen Perspektive, gestehen, dass ich diese StreamOn-Kiste nicht ganz verstehe. Warum nicht einfach die Datenvolumen erhöhen, anstatt arg begrenzte Datenvolumen mit unbegrenzten Downloads über nur manche Streaming-Dienste anzubieten? Klappt ja in anderen Ländern auch nicht anders.
 

FuAn

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Ich muss aus einer, nicht-deutschen Perspektive, gestehen, dass ich diese StreamOn-Kiste nicht ganz verstehe. Warum nicht einfach die Datenvolumen erhöhen, anstatt arg begrenzte Datenvolumen mit unbegrenzten Downloads über nur manche Streaming-Dienste anzubieten? Klappt ja in anderen Ländern auch nicht anders.

Weil Datenvolumen, entgegen einer scheinbar vorherrschenden Meinung vieler Verbraucher, auch fuer die Provider nicht kostenfrei sind. Es ist immer eine Funktion aus Menge, Geschwindikeit und Zeit.
Diese Zero rating Dienste haben die Anbieter der Streamingdienste zu Vereinbarungen mit den Providern zur Einhaltung gewisser Uebertragungsstandards veranlasst, teilweise auch Begrenzung von Bitraten / Auflösung, dadurch wurde die Last durch diese Streamingdienste fuer die Provider kalkulierbar.
Mit 5G wird sich das etwas relativieren, aber LTE Netzte waren in grossen Ballungszentren, auch zb und gerade in den USA zuletzt maximal am Anschlag, weil eben jeder jedmöglichen sch... geladen und gestreamt hat. So gesehen, waren die Zero Rating Angebote eigentlich ein Benefit fuer Alle.
Uebertragung kostet Geld, und in Summe macht es eben einen Unterschied ob man 300Mb oder 300Gb überträgt, auch wenn die Verbindung immer steht.
 

Wuchtbrumme

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Und neutral ist das Netz auch nicht. Selbstverständlich werden Datenpakete priorisiert. Wer bereit ist, (noch) mehr Geld zu zahlen, bekommt auch SIM-Karten mit Priorisierung. Diese liefern auch dann noch Daten, wenn alle anderen warten müssen. Und mit 5G kommen noch ganz andere Dinge dazu.
tja - und um dasselbe mal aus der anderen Richtung zu beleuchten: "verbrauchte" Datenvolumen mit "reduzierter" Geschwindigkeit sind eben nicht mehr nutzbar: weil sie nicht nur "reduzierte" (ISDN-)Geschwindigkeit haben, sondern auch eine Priorität haben, die einfach nicht mehr durchkommen und jegliches aktuelle Default-Timeout triggern.

Ich sage wie es ist: entweder man betrachtet jedes Datenpaket als gleichwertig (was Grundlage der Gerichtsentscheidung ist) oder eben nicht. Dann sind halt andere gleich als gleich und wir können aufhören.

Da ist nichts mit Bärendienst. Das ist eine fundamentale Grundlagenentscheidung.

Und alle, die die Provider quasi als Opfer empfinden ("sie müssen das ja auch berechnen können..."), sei noch ans Herz gelegt, wie die verschiedenen Tier bisher ihre Peerings geregelt haben. Es gibt ja nicht nur Tier 1, 2 - alle Anbieter leiten nach der Vereinbarung für lau oder für relativ wenig Traffic von A nach B und durch ihre Netze durch. Weil jeder ein Interesse daran hat. Diese Märchen gehen mir so auf den Senkel.
 
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Martin Wendel

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Weil Datenvolumen, entgegen einer scheinbar vorherrschenden Meinung vieler Verbraucher, auch fuer die Provider nicht kostenfrei sind.
Eh, aber das betrifft ja dann auch Dienste, die in der Flatrate sind. Aber dass es darum geht, war mir nicht bewusst:
Diese Zero rating Dienste haben die Anbieter der Streamingdienste zu Vereinbarungen mit den Providern zur Einhaltung gewisser Uebertragungsstandards veranlasst, teilweise auch Begrenzung von Bitraten / Auflösung, dadurch wurde die Last durch diese Streamingdienste fuer die Provider kalkulierbar.

Aber wie läuft das genau: Ich kann Netflix dann unterwegs zB nicht in 4K streamen, oder wie muss man das verstehen? Ich bin da eher in der Fraktion, dass der Konsument entscheiden können soll, was wer wann und in welcher Qualität streamt - aber gut, hierzulande (AT) sind die Datenvolumen wohl auch nicht so begrenzt wie in DE. Insofern stellt sich das Problem nicht wirklich.
 

alex34653

Kaiserapfel
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Hier gleiche Stoßrichtung - ich find es absolut richtig dass dies untersagt wird. Das war der erste Schritt dass man von Kunden & Diensteanbietern kassieren will.

Und es darf ja keiner glauben dass er das "Zero-Rating" kostenlos bekommen hätte, dies bezahlt man natürlich im Tarifpaket mit. Im ersten Moment noch günstig, bis die Tarife immer weiter erhöht werden und man die Netzneutralität für sehr wenig verkauft hat.
 

Mure77

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Ich muss aus einer, nicht-deutschen Perspektive, gestehen, dass ich diese StreamOn-Kiste nicht ganz verstehe. Warum nicht einfach die Datenvolumen erhöhen, anstatt arg begrenzte Datenvolumen mit unbegrenzten Downloads über nur manche Streaming-Dienste anzubieten? Klappt ja in anderen Ländern auch nicht anders.

Es war ein Angebot durch die Hintertüre. Die Kunden, z.B. Telekom, konnten mit, in meinem Fall, den 24 GB alles machen was man wollte und die Dinge bzgl StreamOn wurden nicht angerechnet. Im Endeffekt war bzw. ist es doch ein Angebot was in Ordnung ist bzw. war. Für mich ist der Weg den man hier gegangen ist nicht wirklich der Hit.

Ich zahle für meinen Vertrag 49,95 Euro, habe online verlängert und 10 Euro Rabatt inne, im Monat, habe 24 GB und die Dinge im Bereich StreamOn werden nicht angerechnet. Nur ist da ja nicht alles enthalten, die Cloud nicht, Whatsapp Backups zum Beispiel auch nicht, dazu der Traffic von Fotos und vielen anderen Dingen. Eine unbegrenzte Flat wo man auf nichts achten muss kostet bei der Telekom, dort hat nun mal die beste Versorgung, 84,95 Euro.

Der normale Preis bei O2 für die dort beste Flat liegt bei 59,99 Euro. Das heisst dort kann man unbegrenzt alles machen für den gleichen Normalpreis den man bei der Telekom für 24 GB zahlt und wenn man es braucht hat man bei 500 Anbietern sozusagen eine Flat.

Wenn ich hier lese das der ehemalige Chef der Verbraucherzentrale jetzt Chef der Netzagentur ist, diese Klage auch selbst auf den Weg gebracht hat, dann bin ich mal gespannt, ob wir hier das gleiche Dilemma erleben werden wie im Bereich Fussball, wo die Entscheidung des Kartellamtes zu mehr Kosten für die Verbraucher führte und das Angebot schlechter geworden ist.

DAZN ist für viele nicht richtig erreichbar und läuft bis heute nicht anständig auf der Apple TV Box, nach einer gewissen Zeit friert das Bild einfach ein.

Ein anderes Thema sind die Kosten die man so hat. Wenn wir zu O2 wechseln dann sparen wir im Monat 170 Euro. 170 Euro sind jetzt nicht wenig Geld, wir müssten nicht wegen enger Kasse wechseln. Da muss man sich halt die Frage stellen ob man für 170 Euro nicht über ein paar Dinge hinwegsehen kann.. (Aktuell 4 Verträge mit jeweils 24 GB.)

Für mich ist diese Klage blinder Aktionismus, hat O2 die Klage auf den Weg gebracht? Irgendein anderer Anbieter? Es war doch alles geregelt und dann kommt die Netzagentur die es ganz dolle gut meint. Es war doch für jeden was dabei.
 
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Martin Wendel

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Wenn ich hier lese das der ehemalige Chef der Verbraucherzentrale jetzt Chef der Netzagentur ist, diese Klage auch selbst auf den Weg gebracht hat, dann bin ich mal gespannt, ob wir hier das gleiche Dilemma erleben werden wie im Bereich Fussball, wo die Entscheidung des Kartellamtes zu mehr Kosten für die Verbraucher führte und das Angebot schlechter geworden ist.
Prinzipiell muss die Einhaltung geltenden Rechts ja nicht automatisch zu Vorteilen für Verbraucher führen. Aber das Argument, dass man durch diese StreamOn-Dienste das Angebot an frei verfügbarem Datenvolumen einschränkt, ist nicht von der Hand zu weisen. Und ich wiederhole mich: In anderen Ländern funktioniert es ja auch ohne solche ZeroRating-Dienste. Warum sollte das in Deutschland anders sein? Dass die Leute StreamOn verwenden, ist ja in den 49,95 Euro eingepreist. Genauso wie deine 24 GB. Real müsstest du also einen höheren Anspruch an frei verfügbarem Downloadvolumen haben.
 

Mure77

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Prinzipiell muss die Einhaltung geltenden Rechts ja nicht automatisch zu Vorteilen für Verbraucher führen. Aber das Argument, dass man durch diese StreamOn-Dienste das Angebot an frei verfügbarem Datenvolumen einschränkt, ist nicht von der Hand zu weisen. Und ich wiederhole mich: In anderen Ländern funktioniert es ja auch ohne solche ZeroRating-Dienste. Warum sollte das in Deutschland anders sein? Dass die Leute StreamOn verwenden, ist ja in den 49,95 Euro eingepreist. Genauso wie deine 24 GB. Real müsstest du also einen höheren Anspruch an frei verfügbarem Downloadvolumen haben.

Ich bin seit 2013 Kunde der Telekom wegen dem besten Netz, StreamOn gab es damals noch nicht. Ich würde auch mit 6 GB auskommen, würde viele Dinge über WLAN laufen lassen und die Dinge die ich so für unterwegs brauche, Musik, im WLAN laden. Es war halt immer bequem nicht drauf achten zu müssen.
 
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angerhome

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Für mich ist diese Klage blinder Aktionismus, hat O2 die Klage auf den Weg gebracht? Irgendein anderer Anbieter? Es war doch alles geregelt und dann kommt die Netzagentur die es ganz dolle gut meint. Es war doch für jeden was dabei.
Was Du dabei aber vergisst:

https://de.wikipedia.org/wiki/Netzneutralität :

Zero-Rating heißt die Praxis eines Providers, der im Rahmen eines Tarifs den Datenverkehr bestimmter Dienste wie etwa Spotify nicht auf das inkludierte Datenvolumen anrechnet. Meist sind dies Dienste, die der Provider selbst betreibt, oder Angebote eines Vertragspartners des Providers. Die Bundesnetzagentur kommentierte Mitte 2013 in einem Bericht, dass aus ihrer Sicht in solchen Fällen eine Verletzung der Netzneutralität vorliegt, wenn Traffic normaler Anbieter bei Überschreiten des Datenvolumens diskriminiert wird.[25] Diese Ansicht vertreten auch der norwegische Regulierer NPT[26] ebenso wie der österreichische Regulierer RTR.[27] Einer Studie der finnischen Wirtschaftsberatungsfirma Rewheel zufolge gab es im Oktober 2014 in der EU 75 Zero-Rating-Angebote, die die Netzneutralität verletzten.[28] Eine ähnliche Studie der österreichischen Grundrechtsorganisation epicenter.works kam für das Jahr 2018 auf 144 Zero-Rating-Angebote innerhalb der EU und des EWR.[29]

Die Provider wussten schon bei Einführung, dass es gegen die Netzneutralität verstößt.

Aber es ist ja einfach, über jetzt handelnde Personen zu meckern.
 

FuAn

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Die Bundesnetzagentur kommentierte Mitte 2013 in einem Bericht, dass aus ihrer Sicht in solchen Fällen eine Verletzung der Netzneutralität vorliegt, wenn Traffic normaler Anbieter bei Überschreiten des Datenvolumens diskriminiert wird.
Was aber nicht der Fall ist, denn bei diesen Zero Rating Angeboten wurden auch die darueber angebotenen Dienste, nach Verbrauch des Datenvolumen, gedrosselt. Zu keinem Zeitpunkt wurde ein Dienst bevorzugt durchgeleitet, nur eben nicht auf das Tarifvolumen angerechnet. Somit ist die Frage nach der Netzneutralitaet durchaus strittig, und imho nicht unbedingt im ursprünglichen Sinne der Netzneutralität hier bewertet.

dass der Konsument entscheiden können soll, was wer wann und in welcher Qualität streamt
Kann er ja, wenn er die Option nicht zubucht, wird das wie ganz normaler Traffic durchgeleitet und es wird nichts mehr angepasst.
Praktisches Beispiel, ich hab Fullflat, auf dem iPhone kein Problem. Mobile Hotspot habe ich aber "nur" 100Gb/mon, bei TMobile USA heisst die Option BingeOn, dabei wird die Auflösung der Stremingdienste auf 720p begrenzt. AIm Wohnmobil, kann ich jetzt unbegrenzt ueber mobile hotspot streamen, die Fernseher haben eh nur 47"? und meist schauen wir eh nur bei schlechtem Wetter mal was... Aber geht eben nicht gegen meine 100Gb die ich meist zum Arbeiten brauche. Sind aber die 100Gb aufgebraucht, dann geht auch kein Streaming mehr. Will ich nen Film in 4k anschauen, dann kann ich zumindest bei TMobile USA BingeON an- und abschalten.
 

Martin Wendel

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Kann er ja, wenn er die Option nicht zubucht, wird das wie ganz normaler Traffic durchgeleitet und es wird nichts mehr angepasst.
Eh. Aber das Datenvolumen aus StreamOn ist ja nicht gratis, sondern im Tarif eingepreist. D.h. wenn ich StreamOn nicht aktiviere, zahle ich zwar letztendlich trotzdem dafür, aber habe keinen Vorteil daraus - etwa höheres Datenvolumen, eine geringere Grundgebühr, o.ä.
 

FuAn

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Eh. Aber das Datenvolumen aus StreamOn ist ja nicht gratis, sondern im Tarif eingepreist. D.h. wenn ich StreamOn nicht aktiviere, zahle ich zwar letztendlich trotzdem dafür, aber habe keinen Vorteil daraus - etwa höheres Datenvolumen, eine geringere Grundgebühr, o.ä.
natuerlich gibt es einen Vorteil, wenn auch nicht gratis da StreamOn kostet. Du hast effektiv mehr Datenvolumen, weil das streaming nicht gegen das Volumen zählt. damit hast du Volumen + all deine Stremingdaten...

Beispiel 1Gb Volumen ohne StreamOn:
Ich verbrauche 500Mb fuer E-Mails Maps und Trallala...​
Und 495Mb fuer Streaming​
total 995Mb allet jut, 5Mb Luft​
Ich Verbrauche 530Mb fuer E-Mails Maps und Trallala...​
Und 495Mb fuer Streaming​
total 1025Mb jetzt bin ich gedrosselt​
Beispiel 1Gb Volumen mit StreamOn:
Ich verbrauche 530Mb fuer E-Mails Maps und Trallala...​
Und 5Gb fuer Streaming aber zero rating​
total 530Mb aus dem Volumen Tarif verbraucht, ich hab noch 494Mb Luft​
Ich Verbrauche 1030Mb fuer E-Mails Maps und Trallala...​
Und 10Gb fuer Streaming​
total 1030Mb Ab dem Zeitpunkt an dem die 1024Mb Emails Maps und Trallala überschritten waren, war alles, auch die Streamingdienste gedrosselt​
 

Martin Wendel

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natuerlich gibt es einen Vorteil, wenn auch nicht gratis da StreamOn kostet
Laut Telekom Webseite ist StreamOn „kostenlos“. Und kostenlos kann nur bedeuten, dass es in den Tarifkosten eingepreist ist.

total 1030Mb Ab dem Zeitpunkt an dem die 1024Mb Emails Maps und Trallala überschritten war, war alles, auch die Streamingdienste gedrosselt
So funktioniert das? Dann ist es ja noch unsinniger…

Edit: Lol… jetzt sehe ich erst, dass die Telekom-Tochter hierzulande auch sowas ähnliches (noch) anbietet.
 
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FuAn

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Laut Telekom Webseite ist StreamOn „kostenlos“. Und kostenlos kann nur bedeuten, dass es in den Tarifkosten eingepreist ist.
Ok, dann ist das mittlerweile kostenlos, ich dachte das kostete mal ein kleines addon... also noch besser...

So funktioniert das? Dann ist es ja noch unsinniger…
Nein weshalb, Im Prinzip ist es die Sorglos Streamen Option, ohne darauf achten zu muessen ob ich fuer diesen Monat schon zu viel gestreamt habe. So muss man nicht die Streamingdaten in seiner Tarifsuche berücksichtigen und kann den Tarif wählen, der fuer sein Datenaufkommen reicht, ohne Streaming. Im Ersten Fall mit StreamOn musst du so nur 1Gb Volumen bezahlen, kannst aber 5Gb Streamen, ohne StreamOn müsstest du fuer mind. 6Gb bezahlen...
Deshalb lasse ich aber das Netzneutralität Argument nicht gelten, denn es wird kein Dienst priorisiert durchgeleitet, sondern immer gleich, es ist nur fuer die Tarifgestaltung von Bedeutung. Dazu kommt, dass eigentlich jeder Dienst sich dazu anmelden konnte, und das nicht gerade exclusive gehandhabt wurde.
Es mag nicht wirklich logisch sein, wenn echte Datenflats verfuegbar sind, wie gesagt, fürs iPhone oder iPad ist es mir eigentlich auch egal, aber beim mobile hotspot ist es fuer mich schon entscheidend, da bei uns hotspot Flats seit Pandemie und mobilem Arbeiten, quasi nicht mehr verfügbar sind und sogar vorhandene Vertraege gekündigt oder umgestellt wurden. Da machts schon ein Unterschied, wenn wir mal ein paar Wochen zu Zweit aus dem Wohnmobil arbeiten und nicht schon xxGb fürs streaming verballern... Ich kann das Aergerniss sehr gut nachvollziehen, auch wenns mich zum Glück nicht betrifft.
Wir koennen gerne mal wieder eine Grundsatzdiskussion anfangen, weshalb das mit Daten und Mobilfunk in Deutschland so ein Thema ist, aber imho muss man da, wie schon jmd in einem anderen Thread erwaehnt hat, bei der Frequenzvergabe, den damit verbundenen Kosten und Auflagen ansetzen.
 
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Martin Wendel

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Warum kann ich unbegrenzt Netflix verwenden, wenn ich von einem fiktiven 1 GB Datenvolumen 0,99 GB verwendet habe, aber wenn ich 1,01 GB verwendet habe nicht mehr? Das ergibt keinen Sinn.

Deshalb lasse ich aber das Netzneutralität Argument nicht gelten, denn es wird kein Dienst priorisiert durchgeleitet, sondern immer gleich, es ist nur fuer die Tarifgestaltung von Bedeutung. Dazu kommt, dass eigentlich jeder Dienst sich dazu anmelden konnte, und das nicht gerade exclusive gehandhabt wurde.
Wenn da eh jeder mitmachen kann - wozu dann der ganze Aufwand? Mir fällt da kein anderer Grund ein, außer dass es sich da nur um eine erste Ausbaustufe dieser Funktion handelt.
 
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Warum kann ich unbegrenzt Netflix verwenden, wenn ich von einem fiktiven 1 GB Datenvolumen 0,99 GB verwendet habe, aber wenn ich 1,01 GB verwendet habe nicht mehr? Das ergibt keinen Sinn.
In dem Fall waere es in der Tat entgegen des Prinzip der Netzneutralitaet, dann wuerde ab dem Zeitpunkt der Netflix Traffic schneller / bevorzugt durchgeleitet werden. Wenn dem so waere, dann koennte ich verstehen, wenn man mit Netzneutralitaet argumentiert. So wird jedoch aller Traffic immer gleich schnell / langsam und mit gleicher Priorität durchgeleitet und das Volumen ist ein reines Tarifgestaltungselement.

Wenn da eh jeder mitmachen kann - wozu dann der ganze Aufwand? Mir fällt da kein anderer Grund ein, außer dass es sich da nur um eine erste Ausbaustufe dieser Funktion handelt.
Siehe oben, die Anbieter muessen verschiedene Standards / Auflagen / max Aufloesung waehrend ueber zero rating gestreamt wird erfuellen.
 
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smoe

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Was aber nicht der Fall ist, denn bei diesen Zero Rating Angeboten wurden auch die darueber angebotenen Dienste, nach Verbrauch des Datenvolumen, gedrosselt. Zu keinem Zeitpunkt wurde ein Dienst bevorzugt durchgeleitet, nur eben nicht auf das Tarifvolumen angerechnet. Somit ist die Frage nach der Netzneutralitaet durchaus strittig, und imho nicht unbedingt im ursprünglichen Sinne der Netzneutralität hier bewertet.
Ich würde genau gegenteilig argumentieren. Es mag technisch keine Bevorzugung der StreamOn-Bits im Datenverjehr geben (dennoch eine Unterscheidung), aber im Ergebnis ist es ganz und gar nicht im Sinne der Netzneutralität wenn ein Provider entscheidet welche Dienste nun dem Kunden endlos zur Verfügung stehen und welche nur stark begrenzt genutzt werden können.

Und ich denke auch nicht dass ich hier auf einem Elfenbeinturm sitze nur weil ich nicht möchte dass das Internet in Zukunft nur noch aus einer Handvoll großen Plattformen besteht.

Dass ohne StreamOn alles viel teurer werden muss halte ich auch für ein Märchen. Es sind ja gerade die Anbieter ohne solche Scherze die günstigere Tarife anbieten.
 
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FuAn

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Ich würde genau gegenteilig argumentieren. Es mag technisch keine Bevorzugung der StreamOn-Bits im Datenverjehr geben, aber im Ergebnis ist es ganz und gar nicht im Sinne der Netzneutralität wenn ein Provider entscheidet welche Dienste nun dem Kunden endlos zur Verfügung stehen und welche nur stark begrenzt genutzt werden können.
Du kannst doch fuer andere Dienste mehr Datenvolumen dazu zu kaufen... der Provider hindert dich ueberhaupt nicht am Zugang, ausser du zahlst nicht... Es ist und bleibt ein Tarif Instrument...
 

smoe

Roter Winterkalvill
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Du kannst doch fuer andere Dienste mehr Datenvolumen dazu zu kaufen...
Aber für unverschämtes Geld. Das ist doch der tot für jeden kleinen Anbieter der da nicht mitmachen kann oder will, wenn sein Dienst dem Kunden enorme Mehrkosten verursacht und der Konkurrent kostenlos genutzt werden kann.