Bitte mal die Kirche im Dorf lassen. CleanMyMac ist jetzt nicht mit MacKeeper zu vergleichen. Zwar gibt's bei CleanMyMac auch ein Affiliate-Programm, aber eben nicht eines, wo die Teilnehmer eigenen Code in die Software einschleusen können.
Die Software bedient sich zudem nicht der Panikamche, suggeriert keine irrationalen Gefahren und lullt einen auch nicht mit Pseudo-Chats ein. Letztlich nimmt einen CleanMyMac ein bisschen Handarbeit ab, etwa um Cache-Ordner zu leeren oder Spuren aus Browsern zu beseitigen. Wer wenig Ahnung hat, kann von Hand mehr Schaden verursachen als mit dem Tool. CleanMyMac ist auch nicht Onyx, dass durchaus riskante Optionen bietet. Einzig beim Entfernen von Programmsprachen wäre ich vorsichtig, auch wenn CleanMyMac bekannte problematische Apps nicht anrührt.
Natürlich sind einige Funktionen fragwürdig oder heutzutage nahezu nutzlos, wie das manuelle Ausführen der Wartungsskripte oder das Aufräumen des RAMs. Beim Echtzeit-Malware-Schutz fällt mir die Nutzen-/Risiko-Abschätzung schwer, da so ein Hintergrunddienst ja theoretisch selbst ein Einfallstor darstellen kann. Aber die Funktion muss man nicht nutzen.
Das Tool durchaus brauchbar, um mal eben schnell bei Bedarf Platz zu schaffen, wenn einem klar ist, dass sich die gelöschten Caches natürlich wieder füllen. Günstig ist das Tool natürlich nicht. Der Uninstaller ist jetzt auch nicht besser als AppCleaner und der Check auf veraltete Software kann auch definitiv nicht mit MacUpdater mithalten.
Die Suche nach fetten Dateileichen ist ebenfalls brauchbar, aber auch nicht besser als GrandPerspective oder DaisyDisk. Die Systemeigene Speicherverwaltung kann etwas weniger, da sie sich auf den Benutzerordner beschränkt.
Außerdem sei noch erwähnt, dass der Sicherheitsforscher Patrick Wardle CleanMyMac auf seiner Seite erwähnt. Er würde schnell an Glaubwürdigkeit verlieren, wäre das Tool tatsächlich so phishy wie MacKeeper. Das ist natürlich keine Garantie und sagt auch nichts darüber aus, ob das Tool nötig ist.
Sicheres Löschen:
Mit Bordmitteln kann man über das Terminal Dateien sicher löschen, dazu hat "rm" den Parameter "-P". Folgendes löscht dann einen Ordner samt Inhalt:
rm -rfP "/Volumes/USBstick/Ordner"
Laut Manpage überschreibt rm mit dem Parameter -P die Dateien zunächst mit der Bytefolge "FF00FF00..." um sie dann zu löschen.
Kurz noch zum Thema:
Dass Aufräumtools Festplattenvollzugriff benötigen, um auch Systemcaches, Apps oder lokale APFS-Snapshots zu löschen, liegt in der Natur der Sache.
Übrigens: Möchte man im Terminal durch macOS geschützte Dateien löschen, muss man dem Terminal ebenfalls Festplattenvollzugriff gewähren, ein sudo reicht da nicht immer aus.