Apple-Rechenzentrum in Dänemark – Bau angeblich eingestellt

Jan Gruber

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Apple-Rechenzentrum in Dänemark – Bau angeblich eingestellt
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In den letzten Jahren plante Apple einige neue Standorte für Rechenzentren in Europa, unter anderem in Dänemark. Medienberichten zufolge soll der Bau jetzt aber eingestellt worden sein.

Ursprünglich war ein Rechenzentrum in Viborg geplant, dafür war eine Fläche von 166.000 Quadratmetern vorgesehen. Apple wollte dort Server für das europäische Serviceangebot betreiben – vom App Store bis hin zur iCloud. Offenbar verläuft der Bau nicht nach Plan, Apple soll Auseinandersetzungen mit der Baufirma haben.
Rechenzentrum in Dänemark – Bau abgebrochen?


So hätte der Bau des Rechenzentrums bereits im September letzten Jahres abgeschlossen werden sollen, die Baufirma konnte die Frist aber nicht einhalten. So sollen hunderte Mitarbeiter nach Hause geschickt worden sein.

Vergangenen Mai hat Apple auch den Bau eines Rechenzentrums in Irland begraben.

Via AppleInsider
 

echo.park

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Und ich hatte gehofft, dass die Latenz zu sämtlichen iCloud-Diensten durch die nahen Standorte verbessert werden würde. Vor allem das Abrufen von Mails zieht sich meist schon ziemlich. Im Vergleich zu Google oder Telekom.
 

MichaNbg

Goldrenette von Blenheim
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Apple hat ja alle fast alle Dienste auch schon in Europa laufen. Nur bislang nicht in eigenen RZ sondern auf Microsoft Azure oder Amazon AWS. Du greifst sowieso auf RZ bzw. auf neudeutsch DC in Europa zu. Wenn es hier dann zu spürbaren Verzögerungen kommt, hat das mutmaßlich weniger mit der Verortung der Dienste sondern mit der Architektur der Dienste zu tun. Ich stimme aber zu, dass sich Apples Services im Internet immer etwas träger als die von MS, Google und Amazon anfühlen.

Da Apple in Europa solche Probleme hat (Irland mussten sie ja auch canceln), während Microsoft, Google, Amazon, Telekom usw. ein Data Center nach dem anderen aus dem Boden stampfen, muss man sich schon mal die Frage stellen, woran es liegt.

Können sie mit den deutlich komplexeren Bauvorschriften und Genehmigungsverfahren nicht umgehen? Einfach die falschen Unternehmen (da am billigsten) beauftragt? Damit überfordert, dass nicht überall der rote Teppich ausgerollt wird, wenn Apple andackelt?

Also zumindest ein DC hätten sie in fast vier Jahren ja schon mal fertig stellen können. Auch wenn es für die Kunden keinen Unterschied macht, ob iTunes und iCloud bei Microsoft oder Apple selbst gehostet wird, wäre es aus Sicht von Apple doch bestimmt von Vorteil, auch in Europa zumindest zum Teil auch auf eigene Infrastruktur zurückgreifen zu können?

Beim Thema iCloud fällt mir ein.... hat Apple eigentlich nochmal irgendwas zur Thematik End2End-Verschlüsselung in iCloud gesagt? Bei allem Gerede von data protection und privatsphere geht mir das Thema etwas zu sehr unter … dabei wäre End2End Verschlüsselung (also auch für Apples Nasenbären verschlüsselt) doch das Keyfeature für wirkliche Privatssphäre und Datenschutz?
 

echo.park

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Also wenn man davon ausgeht, dass Apple seine Dokumentation aktuell hat, dann gab es keine Neuerungen.
 

Jan Gruber

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Denke das Thema verschlüsselte Backups - das wäre mir wichtiger als End2End - also das Apple auch meine Backups nicht lesen kann weil sie meine Schlüssel nicht haben - werden wir sehr bald sehen. Ja sie hatten auch mal angesagt da was machen zu wollen - ohne Zeitschiene.

Das wundert mich zugegeben auch am Meisten. Auch sehr kleine Buden stampfen Serverfarmen irgendwo im Norden wo Platz und günstiger Strom ist Rechenzentren aus dem Boden. Muss doch Apple auch schaffen - und im Zweifel haben sie genug Geld um das Problem damit zu bewerfen - ich denke das ist eines der Probleme die man damit lösen kann ^^
 
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Zug96

Schmalzprinz
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Und ich hatte gehofft, dass die Latenz zu sämtlichen iCloud-Diensten durch die nahen Standorte verbessert werden würde. Vor allem das Abrufen von Mails zieht sich meist schon ziemlich. Im Vergleich zu Google oder Telekom.
Ja der Ping ist teils über 30, dass stört mich bei den Diensten auch, weshalb ich nur noch Google Dienste nutze.
 

poolbaer

Macoun
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Ich habe auch schon über einen kompletten Umzug auf Google nachgedacht. Verwendest du auch Chrome anstatt Safari usw. oder meinst du nur Google Drive statt iCloud?
 

Apfelkescher

Westfälische Tiefblüte
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Genau. Von mir auf iCloud hochgeladene Dokumente sind nicht vor Apples Augen sicher. Sie sind verschlüsselt, ja. Aber mit einer relativ unsicheren Technik und mit einem Schlüssel von Apple.

Apple verschlüsselt doch in der iCloud mit AES 128. Könntest Du einmal in allgemeinverständlichen Worten erklären, warum Du die Verschlüsselung für unsicher hälst?
 

MichaNbg

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Apple verschlüsselt doch in der iCloud mit AES 128. Könntest Du einmal in allgemeinverständlichen Worten erklären, warum Du die Verschlüsselung für unsicher hälst?
Weil diese Verschlüsselung nicht End2End von deinem device auf den Cloud Speicher und mit einem Schlüssel passiert, den Apple nicht kennt.

Wenn die Dokumente richtig gelesen und Apples Aussagen richtig verstanden werden, sind die Dateien zwar auf dem Storage verschlüsselt, d.h. Wenn du die von dort runter kopierst, sind sie zwar verschlüsselt. Aber Apple besitzt den Schlüssel dazu. Sie können die Dokumente einsehen. Wie auch Google, Microsoft usw. Das wäre eine Lücke am Markt, die Apple schließen würde und neben einem zusätzlichen Sicherheitsgewinn auch zusätzliches Marketingpotential bietet. Aktuell kenne ich nur HiDrive, die end2end anbietet und damit die Daten auch vor dem Hoster „versteckt“.

Davon abgesehen ist AES-128 nicht gerade State of the Art.
 

Jan Gruber

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Der Begriff war auch leider, meiner Meinung nach, mißverständlich gewählt. End-to-End heißt Transportverschlüsselt. Nur die beiden Enden können den Inhalt lesen - das ist bei der iCloud so. Das ist nicht das Problem sondern viel mehr: Apple kann den Key eben auch lesen und damit auch auf die Daten zugreifen. Eigentlich will ich verschlüsselt da ablegen und als einziger den Schlüssel haben.

Klar - hat Nachteile - Apple kann mir nicht helfen - aber das kann man ja per Opt-In und Warnhinweis machen. Hatten wir hier auch mal im Podcast: https://www.apfeltalk.de/magazin/editors-podcast/atep409-fix-it-already-verschluesselung-bei-icloud/
 
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FrankR

Gascoynes Scharlachroter
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Vielleicht verwechsle ich hier was, aber ich bin bisher davon ausgegangen, dass verschlüsselte Backups der IOS Gerät zumindest mit meinem Gerätepassword o.ä. verschlüsselt sind - ist dem nicht so, bzw. gibt es dazu irgendwo Dokumentationen?
 

Mitglied 115348

Gast
Steht beschrieben in „iOS Security, iOS12.1, November 2018“ Gibt’s auch in Deutsch.
 

MichaNbg

Goldrenette von Blenheim
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Der Begriff war auch leider, meiner Meinung nach, mißverständlich gewählt. End-to-End heißt Transportverschlüsselt. Nur die beiden Enden können den Inhalt lesen - das ist bei der iCloud so. Das ist nicht das Problem sondern viel mehr: Apple kann den Key eben auch lesen und damit auch auf die Daten zugreifen. Eigentlich will ich verschlüsselt da ablegen und als einziger den Schlüssel haben.
Das gilt dann aber eben nicht als End2End-Verschlüsselung. Das ist wirklich nur Transportverschlüsselung, also nicht das was ich als Kunde eigentlich haben wollte (wenn ich mich mit dem Thema beschäftige). Immer noch besser als gar keine Encryption. Aber eben nur halbe Miete, wenn man so mit Privatssphäre Werbung macht.

Richtig wäre, die Daten auf dem jeweiligen Device zu verschlüsseln bevor sie hochgeladen werden und auch erst wieder auf dem oder einen anderen Device zu entschlüsseln. Nur so stellst du eigentlich wirkliche Kontrolle über die Daten her und verhinderst auch fremden Zugriff. Dass Google das nicht anbietet ... versteht sich von selbst. Aber weshalb Apple sich da so sträubt....

Bei manchen Daten verschlüsseln sie ja e2e, so dass sie es selbst auch nicht wieder aufbekommen.
 

Jan Gruber

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Ja, nur bei sehr wenigen halt leider. Am Ende ists mir wurscht - könnte ich auf das Dateisystem der iCloud zugreifen könnte ich ja auch selbst verschlüsselte Container rauf schieben - wirklich "einfach" geht das aber leider nicht.

Zu E2E - Anscheinend haben wir da andere Definitionen ;) Meine deckt sich mit Wikipedia zumindest dahingehend:
"Unter Ende-zu-Ende-Verschlüsselung (englisch „end-to-end encryption“, „E2EE“) versteht man die Verschlüsselung übertragener Daten über alle Übertragungsstationen hinweg. Nur die Kommunikationspartner (die jeweiligen Endpunkte der Kommunikation) können die Nachricht entschlüsseln."

Am Ende ists auch egal - Apple kann sehr viel mitlesen - und sie geben es auf Anfragen hin auch raus. Da stehen sie ziemlich offen dazu - was gut ist - sollte sich aber (optional) ändern lassen mMn - denke da sind wir uns alle einig?! ;)
 

MichaNbg

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@Jan Gruber
Unsere Definition von E2E ist schon die gleiche. Es ist nur eine Frage, wer welchen Hut auf hat bzw. wem ich welche Rolle zuweise.

Vereinfacht:
Betrachte ich iCloud/OneDrive/GoogleDrive/... wirklich als meinen Kommunikationspartner, also Empfänger und damit als anderes Ende der E2E Strecke?

Oder definiere ich Cloudspeicher als Teil des Transportweges und der Empfänger bzw das andere Ende von E2E bin wieder ich selbst oder jemand mit dem ich arbeite?

Wie so vieles in der IT ist es eine Frage der Definition bzw wie ich meinen use case formuliere.

Eine Analogie wäre, ich verschicke ein verschlossenes Paket. Die Post transportiert das verschlossene Paket und legt es dann bis zur Abholung durch den Empfänger in die Paketstation. Ist die Paketstation für mich der Empfänger und darf das Paket dann geöffnet sein oder ist es noch Teil des Weges zum Empfänger?
 

MichaNbg

Goldrenette von Blenheim
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Frau Edith ergänzt noch: natürlich sind wir uns einig, dass Apple noch viel zu viel mitlesen kann es aber immerhin kommuniziert :)

Jetzt noch (optionale) E2EE und alles im Lack.
 
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