Ausprobiert: Sonos One

Jan Gruber

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Ausprobiert: Sonos One
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Der Kampf um den Markt smarter Lautsprecher hat seinen Höhepunkt erreicht. Alle Hersteller digitaler Assistenten haben mittlerweile ihre Lösungen in Position gebracht. Amazon und Google fluten den Handel mit immer neuen Modelle. Apple steigt wie immer etwas später ein, der HomePod mit Siri soll Anfang nächsten Jahres verfügbar sein. Sonos konnte sich bei Multiroom-Soundsystemen einen Namen machen und möchte mit dem Play One jetzt auch eine smarte Lösung bieten.

Der Hersteller Sonos geht die Technik von der anderen Seite her an. Bisher punkten die Boxen vor allem durch ihren guten Klang und mannigfaltige Funktionen. Neu ist jetzt die Integration eines bzw. sogar mehrerer Sprachassistenten. Hierfür wird jedoch zum Glück kein eigener Assistent entwickelt - vielmehr greift Sonos auf bereits etablierte Assistenten zurück. Den Anfang macht Alexa von Amazon, nächstes Jahr soll der Google Assistant folgen. Beide Konzerne versuchen Marktanteile gutzumachen und bieten ihre AI auch für Dritthersteller an, Sonos macht sich dies zunutze.

Eigentlich klingt es nach einer perfekten Symbiose. Während die Hersteller von Sprachassistenten bis jetzt noch keine wirklich guten Boxen anbieten können, hat Sonos hier die Expertise. Auf der anderen Seite jedoch haben beide Konzerne bereits große Entwicklungen im Bereich der Assistenten hinter sich und verfügen über ein breites Ökosystem. Dank Amazon Alexa ist es nicht nur möglich, die eigenen Medien per Sprache zu steuern - es kann auch auf das umfangreiche Skill-System zurückgegriffen werden.
Design und Verarbeitung


Beim Design orientiert sich Sonos am bereits länger erhältlichen Namensvetter, dem Play:1. Der neue One ist etwas größer, sieht seinem Bruder aber sehr ähnlich. Es gibt eine schwarze und weiße Version, die Verarbeitung ist nach wie vor auf einem sehr hohen Niveau. Der neue Lautsprecher ist ebenfalls resistent gegen Feuchtigkeit und kann damit auch im Bad ohne Probleme aufgestellt werden.

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Im direkten Vergleich zum Play:1 fällt auf, dass der neue Lautsprecher etwas höher geraten ist. Offensichtlich brauchen die sechs Fernfeld-Mikrofone ihren Platz. Statt der klassischen Tasten gibt es an der Oberseite nun auch Touch-Bedienelemente, ähnlich wie beim großen Sonos Play:5. Dadurch wirkt die Box moderner, die Optik ist zudem aus einem Guss und wird nicht durch Tasten gebrochen.
Funktionen und Bedienung


Das Setup läuft genauso problemlos wie bisher. Die Box wird an das Stromkabel angeschlossen, wahlweise könnt ihr noch ein LAN-Kabel für die Internetverbindung eingestecken und los geht's. Dazu startet ihr am besten die App auf eurem Smartphone und folgt der Schritt-für-Schritt Anleitung. Am Ende der Installation kann dann Alexa aktiviert werden. Dafür müsst ihr euch einmalig bei Amazon anmelden und die Box dort aktivieren bzw. den Zugriff erlauben.

Die Bedienung der Box erfolgt klassisch über die Controller App auf einem PC/Mac oder über die App. Sonos unterstützt eine breite Masse von Musikdiensten aller Hersteller, so beispielsweise auch Spotify, Amazon Music, Google Music und Apple Music. Über die bald völlig offene API können auch sonst unübliche Dienste wie Podcastplayer eingebunden werden - PocketCasts ist bereits seit längerem direkt in der Oberfläche verfügbar. Zusätzlich können ebenso eigene Server eingetragen werden und auch der Zugriff auf Radiostationen ist ohne Probleme möglich.

Zumindest die Regelung von Play/Pause und Lautstärke kann auch direkt über die Touchtasten erledigt werden. Zudem lässt sich das Mikrofon per Touch deaktivieren. Eine weiße LED informiert euch über den Status des Mikrofons.
Sonos One und Sprache


Neu ist die Bedienung per Sprache. Ihr könnt mit Alexa die Lautstärke ändern, aber auch Musik in anderen Räumen starten, sofern ihr über mehrere Sonos Speaker verfügt. Sobald eine Sonos One im Netzwerk ist, ist es möglich, alle Lautsprecher via Stimme zu adressieren. Leider können jedoch keine Multiroom Gruppen erstellt oder gesteuert werden. Nach und nach werden, neben Amazon Music, andere Musikdienste nachgerüstet. Vor wenigen Tagen gab es so das erste große Update, so wird jetzt auch Spotify unterstützt.

Der Zugriff auf das Alexa Ökosystem ist hingegen ohne Probleme möglich. Skills können über die Alexa App oder alexa.amazon.com wie auf einem Echo auch auf dem Sonos One freigeschaltet werden. Zudem ist es möglich, auch mit allen anderen Alexa Geräten das Sonos System anzusprechen und zu steuern. Eine schlechte Nachricht für alle Stereofreunde zum Abschluss: Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, zwei Play:1 oder zwei One zu einem Stereopaar zu verbinden. Eine Verknüpfung von einem Play:1 und einem One funktioniert jedoch nicht.

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Klang


Der Sonos One verfügt über zwei Klasse D Verstärker, zudem gibt es einen Hoch- und einen Mitteltöner. In Sachen Technik klingt das sehr nach einem Play:1 und auch in Realität hat sich hier wenig getan. Insgesamt wirkt der Ton etwas wärmer und dynamischer, wirklich nennenswerte Unterschiede gibt es aber nicht. Für meinen Geschmack mangelt es den Boxen in der Grundeinstellung etwas an Bass, dank Equalizer für Bässe und Höhen kann hier aber schnell Hand angelegt werden. Zudem hilft die Soundverbesserung Trueplay enorm. Dabei misst die Box den Raum über dumpfe Wummertöne und das Mikrofon des Smartphones akkustisch aus, ähnliches düfte Apple mit dem HomePod planen.

Dass es keine nennenswerten Verbesserungen gibt, ist aber nicht negativ gemeint - ganz im Gegenteil. Im Vergleich zu allen Echo-Modellen liefert Sonos mit Abstand den besten Klang. Während dieser bei Amazon von Generation zu Generation mitunter sogar schlechter wurde, konnte Sonos die Qualität trotz mehr verbauter Technik gewohnt hochhalten.
Technische Daten


Maße (H x B x T) - 161,45 x 119,7 x 119,7 mm
Gewicht - 1,85 kg
Produktoberfläche - Weiß mit mattweißer Front; Schwarz mit mattschwarzer Front

Funktionen auf der Oberseite
Touch-Steuerung für Lautstärkeregelung, vorheriger/nächster Track, Wiedergabe/Pause und Mikrofon aus. Generelle Statusanzeige, Mute-Statusanzeige und Voice-Feedback

Absoluter Datenschutz
Eine leuchtende LED-Anzeige sorgt dafür, dass ihr immer seht, ob das Mikro eures Speakers eingeschaltet ist.
Fazit


Die Frage nach der perfekten Symbiose muss ich trotz allem aktuell leider negativ beantworten - zumindest noch. Dafür ist der Funktionsumfang von Alexa noch zu begrenzt. Letzten Endes kann die Sonos One in Sachen Sprachsteuerung weniger als ein klassischer Echo. Aber die Entwicklungen laufen offensichtlich auf Hochtouren. Nächstes Jahr sollen dann auch der Google Assistent und - für Apple Nutzer besonders spannend - die Unterstützung für AirPlay 2 nachgereicht werden. Das System ist noch neu und Sonos gibt sich Mühe. Interessierte Nutzer, die keine Lust auf Einschränkungen haben, können es auf jeden Fall im Auge behalten.

In Sachen Hardware selbst gibt es keinen Grund für Kritik. Im Preisbereich von 229 Euro meiner Meinung nach klar die beste Box und ohnedies das beste und stabilste Multiroom System. Die Multiroom-Box ist seit Ende Oktober beispielsweise bei Amazon direkt verfügbar.

Passend zu diesem Kurztest findet ihr hier meine Meinung zu (eingeschränkten) Ökosystemen im Apfeltalk Editor's Podcast.

Wir haben die Sonos One für diesen Test selbst erworben.

Zu den Links:
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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

maigo

Golden Delicious
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ich hab`s jetzt noch nicht gelesen, aber zur Info:
auf der MAGAZIN Übersicht ist der gesamte(!) Beitrag zu sehen...
 

Jan Gruber

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Danke für den Hinweis, und danke an Oli fürs fixen. Da fehlte der Break, was dann in der mobilen Version zu schlug leider
 

joschijoschi

Apfel der Erkenntnis
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Tipp: Mit der iphone App Sonosequenzer kann man u.a. auch unterschiedliche Boxen zu einem Paar verbinden, z.B. Sonos one und die günstigere Play 1, die aber sonst identisch sind (bis auf Alexa). Bei mir läuft sogar eine sonos one mit einer Play 5, klingt gar nicht schlecht.
Meinem Geschmack nach muss man die kleineren Sonos boxen aber noch im Equalizer auf Loundness on und vollen Bass und Höhen einstellen, dann klingen sie nicht so flach...
 
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joschijoschi

Apfel der Erkenntnis
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Mit 2 mal Play 5 oder zusätzlich einem Sub wirds schon richtig genial, auch klanglich (und preislich). Vor allem aber die Bedienung ist halt, wenn man gerne am mobile Device arbeitet, sehr schön.
 

Baumkänguruh

Oberdiecks Taubenapfel
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Genau das passende Thema für unsere audiophilen User.
 

Hendrik Ruoff

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Also im Wohnzimmer schon :p... Schlafzimmer is Zone2 am gleichen AVR in der Küche steht ein Küchenradio mit SpotifyConnect (das AVR kann das auch) reicht easy ...
 

rocket6861

Transparent von Croncels
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Mit so einem Ding kann man nicht gescheit Musik hören, Physik kann man auch nicht mit ausgefeilter Electronic ausbremsen.
Zum berieseln lassen mag das gehen, aber für mehr auch nicht. Aber mehr will die Masse der Konsumenten ja auch nicht mehr, Klangqualität wird immer unwichtiger. Leider haben sich auch die Produzenten dem Wunsch der Konsumenten angepasst. Musik wird zum Grossteil so produziert das sie auf Handys, Mp3 Plärrern und mit diesen Brüllwürfeln so leidlich klingt.
Natürlicher Klang, räumliche Abbildung, Tiefbass usw. wird immer unwichtiger.
Zum Glück gibt es noch ein paar Ausnahmen, Labels wo noch gescheit produziert wird und es gibt auch noch richtige Lautsprecher.
 
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Hendrik Ruoff

Roter Herbstkalvill
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Zum Glück gibt es ja noch einige Möglichkeiten wenigstens etwas Dynamik zurückzugewinnen... zumindest bei Spotify kann man „alle Titel haben die gleiche Lautstärke „ deaktivieren.... der Effekt ist grandios positiv...
Spotify ist schon recht gut... aber bei einigen Ausnahmen ist TIDAL doch noch um einiges besser. Gerade wenn man so wie ich auch ältere Sachen hört... Allerdings kostet die HiFi Version 19,99€ im Monat...
 

Joh1

Golden Noble
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Mit so einem Ding kann man nicht gescheit Musik hören, Physik kann man auch nicht mit ausgefeilter Electronic ausbremsen.
Zum berieseln lassen mag das gehen, aber für mehr auch nicht
Zum glück sind die Menschen nicht alle gleich.
Ich nutze ein Sonos Setup in der Wohnung in 4 Räumen zum aktiven Musik hören ;)