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Kuckt hier gerade noch jemand Tagesthemen?

Daran denke ich bei sowas auch als erstes. Fairerweise muss man sagen dass die Grünen das Projekt seit 15 Jahren lautstark bekämpfen. So ein Milliardenklotz fällt im nicht Adamschen Universum ja nicht so einfach vom Himmel.

Momentan prüfen sie ja die Verhältnismäßigkeit der polizeilichen Methoden.
 
Kennt den jemand nicht? :-o

Bestimmt!

Ich möchte wetten, dass ich selbst eine halbe Million Autoren nicht kenne, die im Leben anderer Menschen eine große Rolle spielen denen es völlig unverständlich sein wird, das ICH Ihre Lieblingsautoren nicht kenne!

Oder kennst Du etwa z.B. Terry Pratchett, Neal Stephenson oder Charles Stross oder oder oder:-D





Ich gehöre natürlich ganz offensichtlich zu der Sorte Menschen, die auch das kürzeste Kommentar selbst in Form einer rhetorischen Frage nutzen, um ungefragt Buchempfehlungen (und was schlimmer ist: Ihre Sicht der Welt und der Dinge!) in die Allgemeinheit zu streuen. Die Sorte Mensch mit Sendungsbewusstsein die man auf Parties am besten meidet, Sorry for that, ähem:-p
 
Ich hatte nicht von irgend welchen Lieblingsautoren geschrieben, sondern von Douglas Adams.

Ein kleiner, aber feiner Unterschied. ;-)
 
Der Autor von Per Anhalter Durch Die Galaxis, der scheint hier aber nicht gesucht zu sein o_O
 
Momentan prüfen sie ja die Verhältnismäßigkeit der polizeilichen Methoden.

Eigentlich sollte soetwas ja im Vorfeld passieren. Nunja, wer bei Youtube mal so ein paar Videos gesehen hat, für den ist das klar.
Pfeffersprayeinsatz ist eine gefährliche Körperverletzung. Und wenn der nicht zielgerichtet einfach in einem Menge von Demonstranten hinein erfolgt, dann ist das außerhalb der Grenzen dieses Rechtsstaates.

Und wenn ich dann Videos sehe, wo ein Polizeibeamter mit dem Mehrzweckeinsatzstock in Richtung Kopf/ Schultergürtel schlägt, dann graust es mich. Der Mehrzweckeinsatzstock darf in dieser Höhe nicht eingesetzt werden, insbesondere aufgrund der Gefahren die von dem leicht splitternden Schlüsselbein für lebenswichtige Blutgefäße im Hals ausgehen.

Mal unabhängig von Stuttgart 21, solche Aktionen haben auf solchen Demonstrationen nichts verloren. Ich für meinen Teil habe eine CD mit den besagten Videos eingetütet und Strafanzeige erstattet. Nur für den Fall, daß wieder alle nur Youtube-Kommentare schreiben, aber keiner was macht.
 
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Jaja, die böse Polizei.

Ich bin bisher gut damit gefahren den Behörden zu misstrauen, aber sie auch zu respektieren.

Die Leute die sich über "nicht sachgerechtes" Tonfaprügeln u.Ä. beschweren möchte ich mal bei einer Demo gegen das Zusammenstreichen von Polizeimitteln für Schulungen und Ausrüstung sehen. Ich sehe in den Videos ein paar prügelnde Beamte auf der einen Seite und auf der anderen Seite einen blöden, hysterischen Mob. Da kreischen irgendwelche Frauen "Das sind Kinder!" wenn Polizisten irgendwelche Halbwüchsigen vom Dach eines Wasserwerfers holen, aber anstatt die Koten von sich aus mal von da vorne wegzuholen sind die an vorderster Front mit dabei. Und das ist dann sozusagen für die auch noch eine "Lehrstunde in Demokratie", denn mit der Sitzblockade fangen ja auch demokratische Prozesse an.

Ich weiss nicht wie doof man sein kann mal eben auf Einsatzfahrzeuge zu klettern, Polizisten den ausgestreckten Mittelfinger entgegenzurecken oder Polizisten mit gestreckten Armen anzurempeln und dann zu glauben, das falle unter "friedliches Demonstrieren". Was glauben die Leute auch, wen sie da vor sich haben? Die spucken denen aufs Visier und das ist dann eine Meinungsäusserung?

Polizisten die in Hundertschaften anrücken sind nun mal keine Sozialarbeiter in Uniform und erst Recht nicht alle im gehobenen Dienst. Denen wird zwar Deeskalation beigebracht, aber es sind immer noch Menschen. Und wenn ich mir vorstelle, da als 20jähriger Polizeistift mit gerade mal Realschulabschluss vor einem ohrenbetäubend pfeiffenden und brüllenden Mob zu stehen, der irgendeinen dummen Hass auf mich projeziert, könnte man sich leicht bedroht fühlen.

Polizisten werden nicht mehr respektiert, die können angerempelt und beleidigt werden und müssen sich das gefallen lassen. Und das ist NICHT deren Jobbeschreibung.

Da wird dann nur gemault (vornehmlich von Leuten die sowieso noch keine Steuern gezahlt haben), dass Dinge über ihre Köpfe hinweg entschieden wurden, mit IHREM Geld bezahlt, aber die 15 Jahre die der Kasten in Planung ist hat sich keiner von den Brüdern auch nur einen Nesquick dafür interessiert.

Andere nette Sache: solange in Stuttgart dieser Deppenprotest weitergeht, interessiert sich keine Sau mehr für verlängerte Atomlaufzeiten, Endlagerstätten u.Ä., DAS war ein ernstzunehmender Protest aus der Volksmitte. Aber darüber berichtet ja keiner weil es ja dramatischer ist wenn sich irgendwo südlich Menschen an Bäume ketten.

Die Merkel kann sich jetzt erstmal zurücklehnen, denn Stuttgart 21 wird sowieso gebaut. Selbst wenn morgen rot-grün dort regiert, die SPD wird sagen "Schön dass wir drüber gesprochen haben", die können sich eine Einstellung weder politisch noch finanziell erlauben. Denn schon morgen werden die Leute ihr blödes Gequatsche von gestern über unmittelbare Demokratie vergessen haben und sich wieder für ihren Alltag interessieren und dass was "für die Region" gemacht werden muss. Dann werden die 5-8 Milliarden den Leuten nämlich fehlen, davon wären ja so einige in der Region gelandet.

In der Zeit werden ganz andere Klöpse durchgepeitscht, an denen die Leute viel länger zu knabbern haben als an ein paar Bäumen und den Ausgaben für die Infrastruktur. Die Idioten von heute sitzen dann morgen auf ihrer Veranda und können sagen "In Stuttgart war ich dabei und dagegen!", andere nehmen trotzdem den ICE nach Ulm weil die Strecke auch für 20 Milliarden gebaut wird und sie selbst wundern sich, dass es ihnen scheisse geht, weil sie für die falschen Dinge auf die Strasse gegangen sind. Aber hey, Demokratie, wir waren dabei.
 
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Gruselig Irreversibel, genau diesen Beitrag wollte ich auch grad verfassen. :)

Alles in allem: 100% WORD! + Karma.
 
Jaja, die böse Polizei.

Ich bin bisher gut damit gefahren den Behörden zu misstrauen, aber sie auch zu respektieren.

Die Leute die sich über "nicht sachgerechtes" Tonfaprügeln u.Ä. beschweren möchte ich mal bei einer Demo gegen das Zusammenstreichen von Polizeimitteln für Schulungen und Ausrüstung sehen. Ich sehe in den Videos ein paar prügelnde Beamte auf der einen Seite und auf der anderen Seite einen blöden, hysterischen Mob. Da kreischen irgendwelche Frauen "Das sind Kinder!" wenn Polizisten irgendwelche Halbwüchsigen vom Dach eines Wasserwerfers holen, aber anstatt die Koten von sich aus mal von da vorne wegzuholen sind die an vorderster Front mit dabei. Und das ist dann sozusagen für die auch noch eine "Lehrstunde in Demokratie", denn mit der Sitzblockade fangen ja auch demokratische Prozesse an.

Ich weiss nicht wie doof man sein kann mal eben auf Einsatzfahrzeuge zu klettern, Polizisten den ausgestreckten Mittelfinger entgegenzurecken oder Polizisten mit gestreckten Armen anzurempeln und dann zu glauben, das falle unter "friedliches Demonstrieren". Was glauben die Leute auch, wen sie da vor sich haben? Die spucken denen aufs Visier und das ist dann eine Meinungsäusserung?

Polizisten die in Hundertschaften anrücken sind nun mal keine Sozialarbeiter in Uniform und erst Recht nicht alle im gehobenen Dienst. Denen wird zwar Deeskalation beigebracht, aber es sind immer noch Menschen. Und wenn ich mir vorstelle, da als 20jähriger Polizeistift mit gerade mal Realschulabschluss vor einem ohrenbetäubend pfeiffenden und brüllenden Mob zu stehen, der irgendeinen dummen Hass auf mich projeziert, könnte man sich leicht bedroht fühlen.

Polizisten werden nicht mehr respektiert, die können angerempelt und beleidigt werden und müssen sich das gefallen lassen. Und das ist NICHT deren Jobbeschreibung.

Ich für meinen Teil habe selber oft genug als Polizeibeamter auf Demonstrationen gestanden. Vom Castor (und wer die frühen Castoreinsätze kennt, der weiß, daß Stuttgart 21 Peanuts dagegen ist) bis zur Standard-Nazidemo zwischen Braunem und Schwarzem Block. Natürlich hat man es nicht leicht, insbesondere in solchen Situationen. Aber dafür wird man ausgebildet und den Anspruch stelle ich an den Rechtsstaat, daß er dafür sorgt, daß vernünftig ausgebildete Beamte eingesetzt werden.
Im übrigen sehen wir auf den Youtube-Videos z.b. (http://www.youtube.com/watch?v=a2wNgq_30Ss&feature=related) die ich angesprochen habe in der Regel Beweissicherungs- und Festnahmeeinheiten bzw. bayrische USKs, also Einheiten, die auf Demonstrationen spezialisiert sind.

Und wir reden hier ja nicht von Pflastersteinen, die einem um die Ohren fliegen oder von einem Lynchmob, der diesen Einheiten gegenübersteht.

Ich aus meiner Sicht kann festhalten:

- es gibt gravierende Fehler der Führung. Es hat keine Aufklärung gegeben und der Kräfteansatz war offensichtlich zu gering. Insbesondere die Gitter-LKWs hätten bewacht werden müssen. Daß man von der Schülerdemonstration hätte wissen müssen, ist inzwischen ja schon klar.

- genau diese Situation hat dazu geführt, daß Einheiten mit der Situation überfordert gewesen sind und massenweise Pfefferspray eingesetzt haben.

- es gibt soetwas, wie eine Verhältnismäßigkeitsprüfung zu der die Polizei im Rahmen der Wahrnehmung ihrer Maßnahmen verpflichtet ist. Für den Laien kann man die in etwa so zusammenfassen:
"Nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen". Das heißt, eine gefährliche Körperverletzung darf nur dann Gegenstand einer polizeilichen Maßnahme sein, wenn andere Mittel weniger erforderlich, geeignet oder verhältnismäßig sind.
Und sie darf vor allem nicht das Resultat von nicht sachgerechter Ausstattung, zuwenig Personal oder Führungsschwäche sein.

- Beamte, die den Schlagstock einsetzen, wie ich es geschildert habe, haben hingegen auf Demonstrationen nichts zu suchen. Das ist individuelles Fehlverhalten und ist für mich eine charakterliche Nichteignung.
Schlagstockeinsatz auf Demonstrationen bedarf nicht ohne Grund einer Anordnung durch die Polizeiführung, die diese Anordnugn nach pflichtgemäßem Ermessen zu treffen hat.
 
Jaja, die böse Polizei.

Ich bin bisher gut damit gefahren den Behörden zu misstrauen, aber sie auch zu respektieren.

Sagt doch auch keiner dass die Polizei immer in der Rolle der Bösen ist!
Darum ging es mir übrigens auch nicht als ich den Thread erstellt habe, eine Diskussion über solche emotionalen Ereignisse driftet leider allzu schnell ab.

Mir ging es darum, dass der Baden-Würtembergische Innenminister Rech auf solch unerträgliche Art rechtfertigt, was nicht zu rechtfertigen ist! Wenn ich sehe, dass erst die Legislative (Stadtrat, Landtag etc.) und dann die Exekutive (Polizei, Innenminister) dermaßen offensichtlich gegen das Volk agieren, dann bekomme ich Angst...
Dass die Polizei im Bezug auf professionelle Ausbildung Ausrüstung und Arbeitsbelastung ihrerseits im Stich gelassen wird ist dann die nächste Katastrophe über die es sich durchaus zu diskutieren lohnt.
Dann können wir uns auch darüber unterhalten, wie Lehrer an unseren Schulen ausgebildet, geführt und motiviert werden, welche Strukturdefizite die Bundeswehr aufweist, mit welcher Ausrüstung und Ausbildung die in einen Kampfeinsatz geschickt werden, wie überfordert unsere Gerichte und der Vollzug sind, etc...

Der Fisch beginnt vom Kopf zu stinken!
 
@Canariz: gut dass du das mal aus fachlicher Sicht erklärt hast. Und unter diesen Gesichtspunkten stimme ich dir natürlich 100% zu. Allgemein sieht man unter den Polizisten dort aber wirklich fast nur sehr junge Männer, die mit der Situation offensichtlich überfordert sind. Das Fehlverhalten der Beamten, das ich als Laie nicht einschätzen kann, muss natürlich auch geahndet werden.

@Bauklo: Da wäre von Seiten des Innenministeriums wirklich mal eine Entschuldigung angebracht gewesen. Allerdings ist es aber auch so, dass ich ein extrem parteiisches Verhalten der Medien wahrnehme. Wenn eine Woche lang demonstriert wird und nichts passiert, ist das keine Meldung wert. Das scheinen irgendwelche medialen Reflexe aus Spontizeiten zu sein. Übrigens war der Innenminister Rech in der Interviewübertragung phänomenal schlecht eingestellt. Also wenn man sich so von leicht schräg unten filmen lässt und dann den Kopf auch noch so leicht nach hinten nimmt, dann sieht man schon mit abgeschaltetem Ton überheblich und distanziert aus.

Die Leute reden immer davon, wie gegen "das Volk" agiert wird. Aber wie gesagt: ich halte das sog. "Volk" momentan für einen Eventmob der das ganze Debakel zur nationalen Katastrophe hochstilisieren will, garniert mit Leuten aus der Region die keine Lust auf die Baustelle haben. Natürlich haben auch solche Leute das Recht, zu demonstrieren. Aber ehrlich gesagt geht es mir auf die Nerven, dass anscheinend eine leichte Luftveränderung kombiniert mit Endsommerloch und Medienhype ausreichen soll, um seit anderthalb Ewigkeiten geplante Projekte zu kippen und für die wirklich ZENTRALEN Fragen interessiert sich keine Sau weil 3 Bäume im Stadtpark von Stuttgart anscheinend wichtiger sind als alles andere. Klar, die Leute demonstrieren auch eher gegen das, was sie vor Ort interessiert als gegen irgendwelche abstrakten Bundesthemen. Aber das zeigt auch, wie wenig die Leute sich immer noch für die großen Themen interessieren weil sie nur das erfassen können, was sie direkt betrifft. Das ist sehr, sehr schade, weil uns bundesweit das Großthema Stuttgart 21 eigentlich ganz schön am Allerwertesten vorbei gehen kann, während Dinge wie Krankenversicherung, Rentenansprüche u.Ä. wirklich alle betreffen.

Na ja, auf jeden Fall wird die Hütte gebaut. Ich würde nur manchmal lieber sehen, wenn Stuttgart nicht alle möglichen Medienkanäle verstopfen würde und die Menschen einfach mehr Geduld hätten, um auch einer längeren Berichterstattung über die angesprochene Atompolitik, Hartz 4 o.Ä. zu folgen anstatt dass immer irgendwas neues Krawallmäßiges aus der Region geboten werden muss.
 
… Dinge wie Krankenversicherung, Rentenansprüche u.Ä. …

Seltsam, dass dafür niemand bereit zu sein scheint, zu demonstrieren.

In Frankreich gehen die Menschen auf die Straße wenn es darum geht, dass das Renten-Eintrittsalter von 60 auf 62 Lebensjahre hoch gesetzt werden soll.

Wo sind die Deutschen in puncto Rente mit 67?
 
Die Leute reden immer davon, wie gegen "das Volk" agiert wird. Aber wie gesagt: ich halte das sog. "Volk" momentan für einen Eventmob der das ganze Debakel zur nationalen Katastrophe hochstilisieren will, garniert mit Leuten aus der Region die keine Lust auf die Baustelle haben

Ich teile diese EInschätzung nicht zu 100%, denke aber, daß das der Situation recht nahe kommt.
Stuttgart 21 ist zu einem nicht unerheblichen Teil ein Ventil in dem eine diffuse Unzufriedenheit mit der Politik zum Ausdruck kommt, eine Unzufriedenheit die sich über Jahre hinweg aufgestaut hat.
So ist es in der Regel immer bei den Großdemos gewesen, die wir heute noch in Erinnerung haben.

Wer kennt denn heute noch irgendein Projekt, dessen Kosten nicht im nachhinein explodieren? Autobahnen, die schon nach 2 Jahren Betrieb Sanierungsfälle sind und so weiter und so fort.

Wenn wir ehrlich sind, liest der durchschnittlich interessierte Bürger doch seit 20 Jahren nur noch Hiobsbotschaften und zahlt zunehmend die Zeche für eine verfehlte Politik. Gewinnen tuen immer nur die anderen. Das in etwa ist doch der Eindruck, der Grund der Politikverdrossenheit, der immer mehr Kreise der Bevölkerung durchzieht.

Ich möchte jetzt nicht zusehr ins Detail gehen, aber für mich lebt Demokratie vom Einbezug der Menschen. Die kommunale bzw. regionale Ebene muss viel stärker in den Fokus rücken denn nur dort kann man dieses Potential, was die Gegner von Stuttgart 21 offenbaren, mobilisieren und für positive Zwecke einsetzen. Das gelingt aber viel zu selten, nichtmal in Stuttgart, das eine vergleichsweise vorbildliche regionale Kooperation vorweisen kann. Der Grund ist in der Regel ziemlich eindeutig: Solange kurzfristige Profite den Vorzug vor langfristiger, nachhaltiger Entwicklung haben, haben auch engagierte Bürger in regionaler Kooperation regelmäßig das Nachsehen und scheiden frustriert aus den Prozessen aus.

Ich denke, was sich in Stuttgart artikuliert ist eine zunehmende Unzufriedenheit mit dem insgesamt immer weniger sozial eingebetteten Wirtschaftsystem. Der Spiegel schrieb gerade treffend, daß sich das Wirtschaftssystem von dem Vetrrauen ernährt, das es gesellschaftlich vorfindet. Das trifft es denke ich auf den Kopf. Und Vertrauen ist nach den letzten Krisen nicht mehr viel vorhanden.
 
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Korrigiert mich mal bitte, aber ist nicht ein Volksentscheid sowieso angesetzt?

Ich muss Irreversibel zustimmen. Es gibt im Moment bundespolitisch Entscheidungen die nicht nur uns, sondern auch viele Generationen danach betrifft, aber darum kümmert sich gerade keiner mehr, denn diese paar Milliarden die in Stuttgart 21 investiert werden sind wichtiger für das Volk.

Ein immer mehr schief laufendes Gesundheitssystem und eine Reform die "mal wieder" alles auf die Schultern des Bürger abwälzt ist weniger wichtig, betrifft ja nur mich und meine Kinder usw.

Ein Endlager was kein Endlager ist, weil es gar kein Endlager für Atommüll gibt ist auch nicht mehr Interessant, wen kümmert es schon das halb Niedersachsen verstrahlt wird? Bisher sind noch keine drei-augen Fische a lá Simpsons aufgetacht.

Die Bad Bank die den Karren einer Bank aus dem Dreck zieht, die meiner Meinung nach nicht 1 Cent von den Bürgern verdient hat ist auch nicht mehr Interessant, weil das Loch welches in unseren Staatshaushalt gerissen wird ja nicht unser Problem ist.

Das sind nur ein paar Beispiele wie auch schon oben genannt um die sich kein Mensch mehr kümmert, zur Zufriedenheit der Politiker in Berlin. Die freuen sich doch nur und denken sich "Wow, so leicht haben wir noch nie eine Gesundheitsreform durchgekriegt". Das ist aber ein allgemeines Problem der deutschen Politik, viel zu sehr Aktionsorientiert. Leider ist das hierzulande sogar verständlich, denn Wahlen werden hier durch Aktionismus gewonnen und nicht durch nachhaltige Politik.

Bei Stuttgart 21 wurde von beiden Seiten überreagiert, die Regierung wird die Konsequenzen ziehen müssen bei der nächsten Wahl, wenn Stuttgart 21 schon mitten im Bau sein wird.
 
@Canariz: gut dass du das mal aus fachlicher Sicht erklärt hast. Und unter diesen Gesichtspunkten stimme ich dir natürlich 100% zu. Allgemein sieht man unter den Polizisten dort aber wirklich fast nur sehr junge Männer, die mit der Situation offensichtlich überfordert sind. Das Fehlverhalten der Beamten, das ich als Laie nicht einschätzen kann, muss natürlich auch geahndet werden. ...

Es wird wohl einiges an Ermittlungsarbeit geben, selbst einen pensionierten Stuttgarter Richter hat der Wasserwerfer "erwischt"
>KLICK<

Ich hoffe das es noch mehr Personen mit Sachkenntnis gibt, wie z.B. canariz , die Ihre Stimmme erheben und genau die Dinge ansprechen die vor Ort schiefgelaufen sind. Eine kritische Aufarbeitung des Geschehenen scheint nämlich mehr als angebracht.