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Regelmäßige Wählerumfragen verbieten?

FliccC

Braeburn
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Hallo,

mir fällt auf, dass in den letzten Jahren in Deutschland die wöchentlichen Umfragen aka "Wen würdest du Wählen wenn morgen Bundestagswahl wäre?" in den Medien stets mehr Gewicht bekommen haben. Ich frage mich inwiefern das von irgendeinem Interesse wäre und denke, dass es nicht vielleicht besser wäre solche Umfragen total zu verbieten und politische Umfragen nur jeden Monat, oder jedes Quartal zuzulassen.

An der aktuellen Hartz IV Debatte ist es mir erneut sehr deutlich geworden: Die NRW-Wahlen stehen kurz bevor, die Umfragewerte für die FDP sind im Keller, also stachelt Herr Westerwelle einen Skandal an, nur um sich selbst in den Mittelpunkt einer aus der Luft gegriffenen Debatte zu stellen. In den Medien wird nun jede Woche berichtet wie die Wähler darauf reagieren und ob die FDP schon ein, zwei Prozentpunkte zugelegt hat, oder nicht.

Von der politischen Diskussion über dieses Thema einmal völlig abgesehen, finde ich diese Art von Politik völlig geschmacklos! Jeder der die Debatte aufmerksam verfolgt hat, müsste deutlich gesehen haben, dass der Westerwelle sich natürlich nur wegen der schlechten Umfragewerte so geäußert hat (dazu muss man erwähnen, dass nur die wenigsten der befragten Leute auf der Straße eine Debatte aufmerksam verfolgt). Er hatte Angst, dass die Wahl für die FDP in Nordrheinwestfalen in die Hose geht! Diese Umfragen funktionieren also wie eine Art Populismusbarometer für populistische Politiker.

Dass die FDP in der Realität der Regierungsverantwortung noch keinen Punkt ihrer wirklichkeitsfremden Wahlversprechen von der Bundestagswahl 2009 durchsetzen konnte wird jetzt natürlich nicht mehr diskutiert, der Plan Westerwelles ist exzellent aufgegangen. Und die Medien spielen mit.

Die Wählerumfragen und die Medienpräsenz einzelner Politiker miteinander zu verbinden ist meiner Meinung nach ein gefährliches Instrument und spielt nur solchen in die Hände, die sich mit aller Gewalt in den Mittelpunkt der Berliner Politik stellen wollen. Es arbeitet völlig gegen die öffentliche Warnehmung der Langzeitwirkung von Politik und degradiert Politik nur zu einem hektischen springen von Wahl zu Wahl. Die Versprechen der Parteien werden immer leerer und realitätsfremd und solche, die sich ernsthaft mit den Problemen unserer Gesellschaft auseinandersetzen gehen als Folge davon völlig unter und bekommen weniger gehör in den Medien.

Für die Politik in Deutschland kann das meiner Meinung nach nur schlecht sein.
 
Zuletzt bearbeitet:

Ashura

Hildesheimer Goldrenette
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Könntest du deinen Text erneut bearbeiten?
Willst du nur rumgiften?
Oder über Wahlumfragen reden?
Oder mit deiner populistsichen Art über Populismus reden?

So ganz wird das mir nicht klar.
 

FliccC

Braeburn
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Liebe Ashura,

Ich verstehe Dein Kommentar nicht.

A) Ich will nicht rumgiften
B) Ich möchte über Wählerumfragen reden
C) Und über Populismus, der davon nämlich profitiert. Einen populistischen Politiker und seine Praktiken habe ich dafür aus aktuellem Anlass als Beispiel genannt.

Wenn Du anderer Meinung bist, wäre das Deine Chance sie hier zu äußern, nur so entsteht eine Diskussion.
 

afri

Maren Nissen
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Flicc, kurz gefragt: kennst Du eine eine Untersuchung über die Auswirkung von Umfragen, ob sie die Meinungsbildung des Wählers relevant beeinflussen?
Auch ist Meinungsumfrage nicht Meinungsumfrage: es gibt die von den Medien sowie die von den Parteien selber beauftragten. Auch wenn Du die publizierten Umfragen verbieten würdest, gäb's immer noch die nicht-publizierten der Parteien selber. Von denen erfahren wir nichts, dennoch orientieren sich die Politiker daran.
Vielleicht sollten wir in den Parteizentralen Webcams aufhängen, um die Positionsbildung innerhalb der Parteien mitverfolgen zu können...
Gruß
Andreas
 

paul.mbp

Sternapfel
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Man könnte ja eine Umfrage auch als Ausdruck der Meinungsfreiheit verstehen,
und man könnte ein Verbot der Umfragen auch als Verbot der Meinungsfreiheit verstehen.
 

afri

Maren Nissen
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Man könnte ja eine Umfrage auch als Ausdruck der Meinungsfreiheit verstehen,
und man könnte ein Verbot der Umfragen auch als Verbot der Meinungsfreiheit verstehen.
und dann kommt noch die Pressefreiheit dazu...
Gruß
Andreas
 

Irreversibel

Holländischer Prinz
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Ich verstehe gerade nicht so wirklich, was es 1. Beitrag zu bemängeln gibt. Ist durchaus ein interessanter Gesprächsstoff, ob unsere Informationsgesellschaft nicht neuere Regeln braucht als die von vor 50 Jahren - ohne dabei die Pressefreiheit einzuschränken. Wirklich ein guter Einwand, ob wir wöchentliche Stimmungsbarometer usw. brauchen. Mir geht es auch auf den Geist dass wir im Prinzip von Wahl zu Wahl schliddern und Bundespolitik von Landespolitik blockiert wird, wie z.B. jetzt von den NRW-Wahlen. Während Jürgen Rüttgers auf seinem Stuhl in Düsseldorf zittert, spielt die Bundesregierung Beamtenmikado. Steuersenkungen werden durchgedrückt, alle unpopulären Entscheidungen müssen bis nach den NRW-Wahlen warten.

Mittlerweile bezweifle ich stark, dass es eine Mehrheit unter unseren Politikern gibt, denen es noch um das Land geht, das sie regieren. Es wird ja nichtmal mehr ein halbes Jahr gewartet, ganz zu schweigen von drei Jahren, bis Politiker hochdotierte Posten in der Wirtschaft einnehmen wo sie ihre Networking-Kontakte einsetzen können. Da ist es gar nicht mal so schlecht, dass es eine Presse gibt, die diesen Leuten sagt "Hallo, die Wähler sind nicht zufrieden mit Euch!" - dann wäre es aber auch nur konsequent wenn solche dummen Wortäusserungen wie die von Hrn. Westerwelle einfach mal zugunsten von Substanz aus dem Weg gewischt und nicht gleich tausendfach abgedruckt werden würden.

Über das Thema muss ich auch nochmal ein bisschen nachdenken. Mal sacken lassen. Vielleicht ist es auch noch möglich, ohne Polemik über so ein Thema zu diskutieren. Damit wären wir übrigens bei einem lokalen Thema... es gab nämlich durchaus Zeiten zu denen das hier möglich war.
 

paul.mbp

Sternapfel
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sagen wir mal so, die doch recht polemische Threadüberschrift "regelmässige Wählerumfragen verbieten" schreit ja regelrecht nach passenden Antworten.

Ich glaube das Thema Wählerumfragen war vielleicht ein unglücklicher Einstieg in eine Diskussion zum eigentlichen Problem: Politik+Politiker+Medien als sich selbstnährendes System. Ein Politiker braucht die Medien und Medienpräsenz und Medien brauchen Stoff für möglichst dicke Schlagzeilen. Beides steigert sich dann leider zu Auswüchsen die im Endeffekt die Politikverdrossenheit steigern...

Ein mediengeiler Westerwelle nervt irgendwann genauso sehr, wie es einen stören kann das sich die Chefin Mutti Merkel so bedeckt hält und nicht mal auf den Tisch haut.
 

Ashura

Hildesheimer Goldrenette
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Wenn ich schon so gefragt werde.
Flicc, ich finde deine Art zu schreiben im 1. Beitrag sehr mies. Es ist darin ein rumgiften. Das relativiert sich aber im weiteren Verlauf dieses Threads.

Generell:
Man muss bedenken, das seriöse empirische Sozialforschung, und in diesem Rahmen werden Wahlumfragen gemacht, nicht dazu da ist Meinung zu bilden. Ihr Ziel ist es erst einmal die vorhandene Meinungen ab zu bilden, das ist das was das Politbarometer mit der Sonntagsfrage macht. Und in einem weiteren Schritt, der interessantere eigentlich, heraus zu finden, warum entsteht denn diese Meinung und wie verändert sie sich, was ist passiert, welchen Einfluss hat was auf die Meinung, oder halt das Wahlergebniss, wenn man diese direkt abfragt.
Regelmäßige Umfragen sind daher von entscheidender Bedeutung, denn nur so lässt sich rausfinden, wie sich Menschen verhalten, die z.b. Jahrelang Selbständig und FDP Wähler waren und nun Arbeitslos geworden sind. Werden sie weiterhin FDP wählen oder oder. Wenn man diese Effekte kennt, so kann man projezieren wie sich Personen in der Zukunft verhalten werden, wenn sich Faktoren im Leben ändern.
Das ist das Ziel der empirischen Sozialforschung.
Im übrigen, mir fällt keine selbstkritische Umfrage ein, die das angesprochene versucht ein zufangen. Wundert mich auch nicht wirklcih Wissenschaft ist leider seltenst Selbstkritisch.

Ihr werdet gemerkt haben, das ich dabei kein Wort über Presse oder Politiker verloren habe, denn das ist strikt zu trennen.
Presse zieht sich aus dem was geforscht wird nur das was sie meinen Verstanden zu haben, das ist selten mehr als die Namen der Forscher und schreibt dann etwas, so das es wichtig wirkt. Dabei kommt meist was ganz anderes raus als gemacht wurde.
Das selbe gilt auch für Politiker, beide Arten steigen wahrscheinlich schon bei Masszahlen der zentralen Tendenz aus. Gut, gute Forschung bricht aber auch die eigentlichen Ergebnisse auf dieses Niveau herunter.

Das sich Politiker von einer Umfrage zu nächsten hangeln ist kein Problem der Wissenschaft, sondern rein eines der Politiker. Gerade als aktiver und überzeugter FDPler schüttele auch ich mit dem Kopf, wenn ich diese Aufschübe sehe. Die Welt bleibt nicht stehen und wartet mit der Lösung ihrer Probleme bis in NRW gewählt wurde und nächstes Frühjahr sind in RLP Wahlen.
Ich halte zwar so etwas wie das Politbarometer zwar schon für eine gute Feedbackfunktion für das tagespolitische Geschehen, aber mehr sollte es auch nicht sein. Feedback zur Selbstreflexion.

So viele Umfragen lassen Parteien aber auch nicht machen, weil die sehr teuer sind. Seriöse. 4nseriöse gehen dagegen wirklich mehr in die angeprangerte Richtungen und deren Ergebniss interessiert auch niemanden. Ich hab die Woche erst einen Versuch der FTD da gehabt, da wäre ich am liebsten zum Staatsanwalt, wegen versuchten Betrug: "Als Dankeschön für ihre Teilnahme erhalten sie die FTD für 3 Monate kostenlos, für den Vorzugspreis von 8€"

Altrömische Dekadenz war wirklich eine falsche Ausdrucksweise, eigentlich hätte es heißen müssen, das wir dem real exisitierendem Sozialismus näher sind als Stalin das jemals geschafft hätte. Denn es kann meiner Meinung anch nicht sein, das etwa 50% der Berliner Bewohner von Transferleistungen leben. Es kann nicht sein, das ganze Familien über Generationen hinweg von Transferleistungen leben.
Wer Hilfe braucht hat diese zu bekommen. Dies ist ein Fakt und an dem rüttele auch ich nicht.
Das dies in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten mehr sind als in anderen ist auch klar, aber es kann kein Dauerzustand sein. Wir müssen dahin kommen, das arbeiten gehen sich deutlich mehr lohnt als nciht arbeiten zu gehen.
Und, ich der festen Überzeugung, das dies nicht dadurch geschehen darf, das an den Leistungen der Hilfsbedürftigen geknappst wird, sondern an den Verdiensten und zwar im positiven Sinne.

Ja, auch ich habe nichts gegen Populismus wie man sieht ;) Doch wehre ich mich doch ein wenig dagegen Seriöses mit Unseriösem in einen Topf zu werfen, das auch ncoh wichtig ist. Und auch grundverschiedene Themenblöcke so durcheinander zu werfen.
 

FliccC

Braeburn
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Das Problem ist doch, dass Politiker ihrem Gewissen gehorchen und folgen sollen. Dass das bei den meisten Politikern ohnehin nicht der Fall ist lasse ich mal außen vor, denn man soll ja die Hoffnung nie aufgeben.

Dennoch, Politiker sollen also Ihrem Gewissen gehorchen und nicht dem unbeständigen Willen der Masse. Steuererhöhungen, Sparmaßnahmen etc. sind nunmal nicht gerade populäre Maßnahmen, müssen aber eben dennoch zu gegebener Zeit beschlossen werden - völlig unabhängig davon was der Wähler denkt. Generell denke ich, dass Politiker Profil zeigen müssen anstatt dem Wähler einfach alles recht zu machen. Von einem Politiker erwarte ich, dass er an das Wohl Aller, auch das der Minderheiten denkt. Die Natur eines allgemeinen Meinungsbildes ist aber leider, dass es nie ein differenziertes Meinungsbild darstellt.

Die Medien stellen es oft so dar, dass alles was im allgemeinen Meinungsbild für Prozente sorgt eine gute Politik ist. Politiker die der Masse hinterherlaufen degradieren sich selbst zu Papageien und Populisten. Ich möchte Politiker, die das unpopuläre genauso wie das populäre ansprechen. Politiker mit Gewissen eben. Nicht berechnende Machtmenschen ohne Profil, die von Wahl zu Wahl denken anstatt über Inhalte.

Diese Wählerumfragen machen es Politikern einfach viel zu einfach Stimmen zu fangen mit wie auch immer gearteten Aussagen. Wer profitiert denn von diesen Umfragen, außer die Politiker? Evtl. die Medien, die sich in der Gewissheit wiegen, dass sie etwas wichtiges zu berichten haben. Der Wähler profitiert davon überhaupt nicht. Seine eigene Meinung hat man ja ohnehin. Ich würde es noch verstehen, wenn man Umfragen über diese oder jene Debatte durchführen würde, dass wäre für mich als Bürger noch verhältnismäßig interessant, zu wissen was der Nachbar über dieses oder jenes denkt. Aber welche Partei er wählt? Das werden wir schon sehen - nach der Wahl.

Die Deutsche Politik ist spätestens seit Merkel zu einer reinen Machtstrategie verkommen. Wann ging es denn bei den offen geführten Debatten der letzten Jahre noch um die Inhalte. Es ging immer nur darum reaktionäres Wählerverhalten zu erzeugen, nicht darum Meinungen auszutauschen. Die sinkende Wahlbeteiligung bestätigt dieses Phänomen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Rabbit

Antonowka
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Die sinkende Wahlbeteiligung würde ich eher darauf schieben, dass man wählen kann was man möchte, man aber doch ncihts ändert weil die politiker auch nicht ihre Wahlversprechen einhalten. Was ich ansonsten noch richtig blöd finde ist, dass sich die meisten Bürger doch nicht informieren und keine eigene Meinung bilden, sondern die Populärste Partei (Union zurzeit) wählen. So kommt es mir nämlich vor.

Frau Merkel wäre wahrscheinlich eine super Außenministerin, aber aus nationalen Sachen hält sie sich meiner Meinung nach komplett raus und somit fehlen auch die Führungsqualitäten (Diese Diskussion ist scheinbar auch erloschen...). Ich warte gespannt auf eine Reaktion von Frau Merkel unserer Kanzlerin zur aktuellen Hartz 4 Debatte.

Ist zwar alles off Topic, aber... Heute z.B. gab es eine Schlagzeile auf Bild.de (ja steinigt mich ;) ) "Hartz 4 Härtefallregelung soll jährlich 100 millionen kosten". Das klingt für den normalbürger nach einer rieeeeesen Summe. Bedenkt man aber dass Deutschland jedes Jahr 600 milliarden zur Verfügung stehen scheinen die 100 millionen in einem ganz anderem Licht. Und ich finde die Politiker suchen bei solchen Sachen wo man eben am meisten Punkten kann, es gibt viele andere Orte an denen man das Sparen anfangen sollte.
 

Ashura

Hildesheimer Goldrenette
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Gut FliccC, wir sind uns einer Meinung. Ich bin ein verfechter unseres Grundgesetzes und dem was in ihm an Anforderungen an die Abgeordneten und Amtsträger gestellt werden. Das ist ja genau das was du lang und breit ausformuliert hast.

Ich werfe mal fiesgrinsend etwas gegen den Unnutzen für Wähler ein. Es gibt den Effekt des sozial erwünschten Verhaltens. Da niemand ausgegrenzt sein will aus der Gemeinschaft, ob große oder kleine, verhält er sich Gruppentypisch. Mit Varianz natürlich. Gerade Personen die sich unschlüssig sind tendieren dazu dmit der MAsse zu gehen.
Für unentschlossene Wähler hieße dies das diese Umfragen ihnen eine Möglichkeit geben an die Information zu kommen was die anderen 80 Millionen wollen und damit was sie wollen.
Es ist umstritten, ob dieser Effekt eine wirkliche Größe darstellt oder einfach nur da ist. Bei unserer Wahlbeteiligung tendiere ich dazu zu sagen, er ist da, aber nur minimal, sonst müssten mehr Menschen wählen gehen. Die meisten unentschlossenen bleiben gleich ganz zu Hause.
Wenn er einen Effekt hätte, wäre das dramatisch und müsste tatsächlich sehr kritisch betrachtet werden.

FliccC alles was du nach dem 1. Beitrag geschrieben hast geht nciht darauf ein, warum Wahlumfragen die Wurzel des Bösen sind. In meinen Augen sind sie es auch nicht. Sie sind Teil des Problems, das ist aber unvermeidlich, leider. Einige Möglichkeit wäre es, wenn empirische Sozialforschung rein im Elfenbeinturm stattfinden würde. Da wo sie niemanden etwas nützt. Wissenschaft muss mit der Öffentlichkeit kommunizieren, ihnen zeigen was sie gefunden haben, oder meinen gefunden zu haben.
Das Produkt Wissenschaft muss konsumiert werden, der neue Motor von einer TU geht ein in den neuen 3er BMW zb. Neue Materialien in den Hausbau etc. pp. und eben Wahlumfragen und die Studien die damit gemacht werden eben an die Bevölkerung.
 

Dustman

Meraner
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Unterm Strich möchte ich sagen, ich finde es schon immer sehr bedenklich, wenn Umfragen dargestellt werden, die überhaupt nicht repräsentativ sein können. Irgendwelche Stimmenanzahl von 2500 befragten, oder 10.000 befragten. Die Tendenzen wären für mich reiner Zufall. Ich denke die Medien steuern einiges dabei, leiten einige Menschen zu Entscheidungen mit Ihren Darstellungen.
 

Ashura

Hildesheimer Goldrenette
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Nein, also ab 1000 Befragten aufwärts wird die Anzahl so groß, das man von echten Abbildern der Grundgesamtheit sprechen kann.
Du musst ja mal sehen wie viele Arbeitsstunden dahinter stehen.
Entwurf eines Fragebogens ist nicht einfach und dauert lange. Kontrollfragen müssen eingebaut werden usw.
Dann die Umfragen selbst, beim Albus sind es Interviewer die über Stunden bei den Leuten zu Hause sind und das auch immer wieder. Da sind es auch glaub ich so 30.000 Befragte, muss ich schätzen grad.
Bei anderen Formen, wie Telefonumfrage wird es zwar günstiger, dafür kommen andere Probleme hinzu. Von Strassenbefragung reden wir mal gar nicht, das ist Müll.

Bleiben wir mal beim Albus, weil der so mit der größten und am längsten durchgeführte ist Weltweit. Es ist richtig, wenn ich aus 80 Millionen rein zufällig 30.000 auswählen sit es reiner Zufall, das ich ein Abbild der Gesellschaft in meiner Stichprobe erwische. Ich kann das ganze aber geschichtet machen. Indem ich ein wenig am Zufall drehe. Wenn ich weiß, das aus den 100% die ich abbilden will, 15% in NRW wohnen zb. und davon sind 60% Frauen und davon 57% mit Migrationshintergrund..., dann kann ich das in meiner Umfrage berücksichtigen und aus dem Rest den ich dann habe, sagen wir, es bleiben 2% übrig bei dieser fiktiven Rechnung, aus denen wähle ich zufällig aus. Gesetz dem Fall cih mache das mit allem was die Gesamtheit ausmacht, so habe ich am Ende trotz der deutlich geringeren Anzahl an Befragten zur Gesamtheit ein Abbild der Gesamtheit und bekomme dann die Tendenzen für alle.
Dies kann man vorher machen, wird beim Albus zum Beispiel gemacht, wie genau weiß ich jetzt auch nicht, aber die wählen aus Land, dann Landkreis und so weiter aus und gewichten die Wahrscheinlichkeit so und so viel entsprechend dort zu Befragen.
Meistens wird es aber im Anschluss gemacht, indem man die Ergebnisse gerne mal entsprechend gewichtet.
Halte ich pesönlich für kritisch, weil es oft wirkt, als würde man seine Ergebnisse anpassen.

Es hat einen Grund, warum sich sehr viele kluge Köpfe mit diesen Rechnungen auseinander setzen und neue Entwickeln. Es ist hochkomplex und sehr Interessant.