[Tut] Ubuntu Live CD vom USB Stick booten! So geht das!

Skeeve

Pomme d'or
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Ubuntu Live CD vom USB Stick booten

4 Tage habe ich jetzt gebraucht und die Lösung ist so einfach...

Hier das ganze Procedere Schriit für Schritt.

Verwendete Quellen:
  1. Where to download Ubuntu for PowerPC and other frequently asked questions
  2. Anleitung auf help.ubuntu.com
  3. Wie man mit Yaboot auf PowerPC bootet

Schritt 1: Daten beschaffen

Zunächst mal holt man sich über [1] ein ISO Image einer Live CD. Mit dem Festplattendienstprogramm kann man davon eine CD(-RW) brennen.

Den USB Stick sollte man zur Sicherheit formatieren und ihm dabei einen Namen geben, den man wiedererkennt.


Schritt 2: Booten der Live CD

CD einlegen und Neustart wählen. Spätestens beim Ertönen des Tons drückt man die Taste C um von der CD zu booten.

Irgendwann erscheint der "boot: " Prompt. Hier mußte ich eingeben

live video=ofonly

um überhaupt Ubuntu booten zu können. Ich empfehle aber

live-nosplash video=ofonly

Hinweis: An dieser Stelle ist noch nichts über die Tastatur bekannt. Somit haben wir ein US Layout vorliegen. "liveßnosplash video´ofonlz" sind also die Tasten, die zu drücken sind.


Schritt 3: Erstellen der bootstrap-Partition

Wenn irgendwann Ubuntu oben ist, empfielht es sich, über das Menü
System -> Preferences -> Keyboard
die Tastatur anzupassen und gegebenenfalls auch noch die Mauseinstellungen. Nötig ist es nicht, hilft aber ungemein.

Anschließend wird übers Menü das Terminal gestartet.

Hier versuchen wir nun herauszufinden, welchen Devicenamen der USB Stick vom Systme bekommen hat. Spätestens jetzt sollte der Stick also angeschlossen werden.

df
Code:
Filesystem           1K-blocks      Used Available Use% Mounted on
tmpfs                   775652       268    775384   1% /lib/modules/2.6.24-16-powerpc/volatile
tmpfs                   775652       268    775384   1% /lib/modules/2.6.24-16-powerpc/volatile
varrun                  775652        96    775556   1% /var/run
varlock                 775652         0    775652   0% /var/lock
udev                    775652       120    775532   1% /dev
devshm                  775652        12    775640   1% /dev/shm
tmpfs                   775652        16    775636   1% /tmp
/dev/sdc1               990156        12    990144  72% /media/BOOTSTICK

Der Devicename ist hier also /dev/sdc. Hinweis: Der Name kann nach jedem Boot durchaus ein anderer sein. /dev/sdc in dieser Anleitung ist also durch das eigene Device zu ersetzen!

Nun muß man als Superuser weiterarbeiten um den Stick zu partitioniern und zu formatieren:

sudo -s
umount /dev/sdc1


Anschließend wird mit "mac-fdisk" partitioniert:

mac-fdisk /dev/sdc
Code:
/dev/sdc
Command (? for help):
Hier gibt man das Kommando "i" zum Initialisieren ein:

Code:
Command (? for help): i
size of 'device' is 1980416 blocks: 
new size of 'device' is 1980416 blocks

Nun kann man sich mit "p" die Partition Map ansehen:

Code:
Command (? for help): p
/dev/sdc
        #                  type name     length   base  ( size )  system
/dev/sdc1   Apple_partition_map Apple        63 @ 1     ( 31.5k)  Partition map
/dev/sdc2            Apple_Free Extra   1980352 @ 64    (967.0M)  Free space

Block size=512, Number of Blocks=1980416
DeviceType=0x0, DeviceId=0x0

Nun wird die bootstrap-Partition angelegt. Neuere mac-fdisk Versionen verstehen dazu das "b" Kommando. In älteren gibt man ein "C xxxx 800k bootstrap Apple_Bootstrap". Für das xxxx wird die Nummer des Startblocks eingesetzt. In meinem Fall (s.o.) also die 64.

Code:
Command (? for help): b
First block: 64
Command (? for help): p
/dev/sdc
        #                 type name       length   base ( size )  system
/dev/sdc1  Apple_partition_map Apple          63 @ 1    ( 31.5k)  Partition map
/dev/sdc2      Apple_Bootstrap bootstrap    1600 @ 64   (800.0k)  NewWorld bootblock
/dev/sdc3           Apple_Free Extra     1978752 @ 1664 (966.2M)  Free space

Block size=512, Number of Blocks=1980416
DeviceType=0x0, DeviceId=0x0

Damit ist die Partition Map erstellt und muß nur noch zurückgeschrieben werden. Dadurch geht der bisherige Inhalt des Sticks verloren. Dies ist also die letzte Gelegenheit einen Rückzieher zu machen.

Code:
Command (? for help): w
IMPORTANT: You are about to write a changed partition map to disk. 
For any partition you changed the start or size of, writing out 
the map causes all data on that partition to be LOST FOREVER. 
Make sure you have a backup of any data on such partitions you 
want to keep before answering 'yes' to the question below! 

Write partition map? [n/y]: y
The partition map has been saved successfully!

Syncing disks.

Partition map written to disk. If any partitions on this disk 
were still in use by the system (see messages above), you will need 
to reboot in order to utilize the new partition map.

Mit "q" wird mac-fdisk verlassen.


Schritt 4: Fertigstellen der bootstrap-Partition

Die bootstrap-Partition wird mit hfs formatiert und yaboot wird draufkopiert.

hformat -l bootstrap /dev/sdc2
Code:
Volume name is "bootstrap"
Volume was created on Fri May  2 19:04:53 2008
Volume was last modified on Fri May  2 19:30:32 2008
Volume has 799744 bytes free

Danach wird die Partition gemountet

hmount /dev/sdc2
Code:
Volume name is "bootstrap"
Volume was created on Fri May  2 19:04:53 2008
Volume was last modified on Fri May  2 19:30:32 2008
Volume has 799744 bytes free

und anschließend werden die Daten hinüberkopiert und mit passenden Attributen versehen.
hcopy -r /cdrom/install/yaboot :
hattrib -c UNIX -t tbxi :yaboot
hattrib -b :
humount


Für yaboot benötigt man noch eine Konfigurationsdatei. Zum Glück kann man die bestehende Konfigurationsdatei mit einer kleinen Änderung direkt verwenden.

mount /dev/sdc2 /mnt
cp /cdrom/install/yaboot /mnt


In der Partition Map oben haben wir gesehen, daß es noch eine Partition 3 gibt. Auf diese wird die Live CD kopiert werden. Das müssen wir yaboot noch mitteilen. Dazu bearbeiten wir die Datei yaboot.conf

vi /mnt/yaboot.conf

Über den Aufbau der Datei kann man sich im Internet informieren. Siehe dazu die oben angegebenen Quellen. Wichtig ist einfach, daß ziemlich oben in der Datei die Partitionsnummer der Ubuntu Installation angibt. Zum Beispiel in der Zeile direkt nach "timeout=300". Dazu bewgt man den Cursor in die Zeile und drückt "i" um die Eingabe (insert) zu aktivieren. Danach schreibt man

partition=3

Anschließend wird die Escape Taste gedrückt um den Eingabemodus zu beenden.

Anmerkung: Wenn man möchte, kann man hier noch verschiedene Einstellungen festlegen, die immer vorgenommen werden sollen. Z.B. Deutsche Systemumgebung und Tastatur oder das immer mit "video=ofonly" gestartet werden soll.

Hier ein Beispiel wie man diese Änderungen im vi schnell erledigt. Man gibt ein:
Code:
:1,$ s/ --"/ locale=de_DE bootkbd=de console-setup\/layoutcode=de video=ofonly --"/

Außerdem kann man den default, wenn gewünscht, auf "live-nosplash" umstellen. Dann sieht man beim Booten wenigstens, daß was passiert.

Danach werden die Daten zurückgeschrieben. Dazu gibt man ein

:wq!

Nun kann die Partition wieder ungeemountet (was für ein Wort) werden.

umount /dev/sdc2


Schritt 5: Kopieren der CD

dazu muß zuerst die Partition 3 formatiert werden:

mkfs -t ext3 /dev/sdc3
Code:
mke2fs 1.40.8 (13-Mar-2008)
Filesystem label=
OS type: Linux
Block size=4096 (log=2)
Fragment size=4096 (log=2)
61952 inodes, 247344 blocks
12367 blocks (5.00%) reserved for the super user
First data block=0
Maximum filesystem blocks=255852544
8 block groups
32768 blocks per group, 32768 fragments per group
7744 inodes per group
Superblock backups stored on blocks: 
	32768, 98304, 163840, 229376

Writing inode tables: 0/81/82/83/84/85/86/87/8done                            
Creating journal (4096 blocks): done
Writing superblocks and filesystem accounting information: done

This filesystem will be automatically checked every 38 mounts or
180 days, whichever comes first.  Use tune2fs -c or -i to override.

Anschließend mounten

mount /dev/sdc3 /mnt

und die Daten kopieren. Ich verwende hier gerne das tar Kommando, das ich in dieser Form schon seit dem letzten Jahrtausend einsetze ;)

(cd /cdrom ; tarcBpf -.) | (cd /mnt ; tar xvBpf -)
Code:
./
./README.diskdefines
./.disk/
./.disk/casper-uuid-powerpc
./.disk/casper-uuid-powerpc64-smp
./.disk/info
./.disk/release_notes_url
./casper/
./casper/filesystem.manifest
./casper/filesystem.manifest-desktop
[...]
./ppc/bootinfo.txt
./preseed/
./preseed/cli.seed
./preseed/ltsp.seed
./preseed/ubuntu.seed
./ubuntu

Das dauert einige Zeit. Wenn das durch ist, wird die Partition wieder ausgehängt (ungemountet):

umount /dev/sdc3

Das war es! Nun kann man von dem Stick booten.


Schritt 6: Booten vom Stick

reboot

Irgendwann kommt die CD heraus. Nachdem man dann Return gedrückt hat, ertönt kurz darauf der Einschaltton. Spätestens jetzt sind die 4 Tasten Alt-Command-o-f zu drücken. Kurz darauf sollte sich die Open Firmware melden.

Als erstes sucht man den neue Bootstick:

dev / ls

Achtung: US Tastaturlayout! Für den "/" drückt man "-".

Hier erscheint nun eine lange, hierarchische Auflistung aller Geräte.

Irgendwo findt man unterhalb von einem "/usb..." ein "/disk...". Eventuell ist noch ein "/hub..." dazwischen, falls der Stick an einem Hub hängt.

Wichtig ist es nun, sich diesen Pfad zu notieren. Bei mir ist es:
Code:
  /usb@15,1
    :
    :
    /disk@1

Mit dem Kommando

devalias

schaut man nun nach, ob es eine "Abkürzung" für das usb@15,1 gibt.

Bei mir finde ich den Eintrag

Code:
usb1    /pci@f2000000/@15,1

Um nun vom Stick zu booten gebe ich ein

boot usb1/disk@1:2,\\:tbxi

Für "@ ist Shift "2" zu drücken,
für ":" ist Shift "Ö" zu drücken,
für "\" das "#"

im Prinzip also

boot usb1-disk"1Ö2,##Ötbxi

falls das jemandem hilft.

die :2 entspricht der Partition, die wir vorher angelegt haben.


Das war es auch schon. Irgendwann meldet sich der "boot: " prompt und, abhängig von den vorgenommenen Einstellungen im yaboot.conf drückt man nun einfach Return oder muß das gewünschte Image wählen und gegebenenfalls video=ofonly anhängen-
 
Zuletzt bearbeitet:

LoopArt

Braeburn
Registriert
05.02.08
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43
cool.
liest sich wie eine ubuntuusers.de-wiki-seite. sehr schön gemacht!
 

MasterDomino

Roter Eiserapfel
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28.04.05
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1.438
Darf ich mal gerade die schlichte Verständnisfrage einwerfen, wozu das ganze gut ist?
Gibt es irgendwelche Vorteile der normalen Live-CD gegenüber? Bitte verzeiht mir, das Thema ist Neuland für mich.

Gruß, MasterDomino
 

Skeeve

Pomme d'or
Registriert
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Ein USB Stick ist kleiner, leichter, schneller und leiser.

Außerdem war das nur eine Fingerübung. Nächste Schritt ist dann, ein vernünftig eingerichtetes Ubuntu auf den Stick zu packen.
 

Vanilla-Gorilla

Kleiner Weinapfel
Registriert
01.03.07
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1.132
Hallo!

Also ein vernünftig eingerichtetes Ubuntu auf einem Stick wäre schon schön. Ich werde also gespannt warten ;)

Wer allerdings eine etwas Mac-like Oberfläche haben möchte und eine einfache Stick installation, dem empfehle ich einfach mal Dreamlinux ;)

Vanilla-Gorilla
 

kerker00

Boskop
Registriert
29.04.08
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205
Gibt es irgendwelche Vorteile der normalen Live-CD gegenüber? Bitte verzeiht mir, das Thema ist Neuland für mich.

Gruß, MasterDomino

Naja bei Air gibt es ja zB. Kein CD/DVD Laufwerk. Also schon praktisch. Genauso wie die Programme wie OpenOffice die man von einem Stick starten kann
 

MasterDomino

Roter Eiserapfel
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28.04.05
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1.438
Ein USB Stick ist kleiner, leichter, schneller und leiser.

Außerdem war das nur eine Fingerübung. Nächste Schritt ist dann, ein vernünftig eingerichtetes Ubuntu auf den Stick zu packen.

Ok, danke.

Ich verfolge das dann mal gespannt, ich will mich nämlich bald auch an Ubuntu ranwagen.

Gruß, MasterDomino
 

produnis

Erdapfel
Registriert
13.02.09
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4
Vielen Dank, hast du es auch gfesachafft, einen Live-Stick für einen Intel-Mac zu erstellen? Ich verzweifel da dran... :(
 

philmriss

Tydemans Early Worcester
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24.07.08
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396
Hier ist was...allerdings für Windows, habe es noch nicht unter OSX ausprobiert.

Werde aber berichten wenn ich was gefunden habe.
 

philmriss

Tydemans Early Worcester
Registriert
24.07.08
Beiträge
396
Super Anleitung!

Bei zeiten werde ich es mal ausprobieren.
 

groovesurfer

Jamba
Registriert
15.09.06
Beiträge
59
Hi,
hat das mittlerweile jemand hinbekommen? Bei mir funktioniert es leider nicht. Habe einen iMac 7,1.
Wenn ich es wie beschrieben durchführe, bekomme ich die Meldung "error: file not found".
Jemand ne Lösung?
Gibt es auch noch eine Variante, bei der man nach den ganzen Installationen nur noch den USB Stick reinsteckt und gut ist?
Ich suche eine Lösung, die ich einem Kunden vorlegen kann, der nichts weiter machen muss.
Er benötigt Linux auch unbedingt von einem USB-Stick, da er auch Daten schreiben will.

Grüsse