Kenne ich nur zu gut. Allerdings haben Kunden auch teilweise wahnwitzige Vorstellungen.
Da bekommt man dann eine Worddatei mit 150 Keywords, unter all denen das Unternehmen gefunden werden soll.
Oder Kunden rufen
eine Woche nach Onlineschaltung der neuen Website(!!) an, "Ich werde unter [beliebiges Keyword] nicht gefunden!"
Ganz ehrliche Antwort ?
Dann hast du es nicht geschafft, das dein Kunde versteht was Suchmaschinenoptimierung/Marketing bedeuted und wie das ganze funktioniert. Ich schlage mir bei fast allen Kunden, die jüngeren Unternehmer mal ausgenommen, die Zeit um die Ohren um Ihnen verständlich zu erklären, was für was zuständig ist und was welchen Effekt erziehlt. Das mache ich nicht aus Nächstenliebe, sondern um dem Kunden transparent zu zeigen, wie wichtig ein professioneller Ansprechpartner ist "und" um Ihm verständlich zu machen: "das geht nicht eben so von heute auf morgen und kostet Geld".
Aus den von euch genannten Gründen habe ich mich persönlich entschieden das "freelancen" erstmal seinzulassen. Naja, und weil ein gutes Angebot einer sehr bekannten Firma winkte. Ich muss mich in naher Zukunft nicht mehr mit schlechtbezahlenden Kunden prügeln
!
Jemand der das "freelancing" sehr gut in den Griff bekommen hat ist
Tim Van Damme. Ab und an schreibt er auch beiträge auf seinem
Blog dazu.
Es ist sicherlich nicht falsch, gerade in der aktuellen Lage würde ich um nichts einen sicheren Arbeitsplatz gegen die Selbständigkeit tauschen. Durch das "schlechtbezahlte" muss jeder durch, denn du hast selten am Anfang schon einen großen Namen, gerade im Alltagsgeschäft. Kooperationen zu Agenturen und feste Buchungen können das natürlich ausschließen. Eine Kundin hatte vor ein paar Jahren immer sehr lieb für mich geworben: "zu dem Herrn X müssen Sie gehen, "noch" können Sie sich den leisten!". Das erzähl ich noch in hundert Jahren, die Dame ist inzwischen auch die einzige, die wirklich gute Preise bekommt.
Ich habe dieses "ich mach auch mal was für wenig"-Gesabbel die letzten Jahre immer lustig verfolgt und mit vielen Kollegen darüber gesprochen. Mir wurde immer vorgeworfen: "Du bist doch dumm, da investierst du 5 Stunden und hast nen Satz von +100 Euro die Stunde, bei einem Pauschalangebot." Ich habe das immer wieder abgelehnt mit der Begründung, das ich es für falsch halte und das ganze nichts mit Werbung/Marketing/Development zu tun hat. Man sollte dazu sagen, das ich in dieser Zeit teilweise sehr knapp vor dem Abgrund war und es trotzdem nie gemacht habe.
Inzwischen rede ich mit den gleichen Kollegen immer noch und höre solche Töne wie: "momentan läufts ganz schlecht. 3-4 Aufträge so um die 6-800 Euro pro Monat. Das sind im besten Fall also bei +20 Stunden arbeit -> 3200 Euro Brutto pro Monat. Davon kann man immo nicht überleben.
Bei mir siehts da anders aus. Ich hab vielleicht nur 1-3 Aufträge zzgl. dem Kleinzeug wie Flyer und Konsorten, allerdings hab ich im Regelfall nichtht eventuell nos mehr unter 3 netto in den neuen Medien. Im Durchschnitt liege ich aktuell so bei 6-7 Pro Monat. Da geht mehr, für mich ist das aktuell perfekt. Was ich sagen wollte: es zahlt sich aus mit Kunden zu reden, zu erklären und eine "anständige" Schiene zu fahren.
Diese "Ick mach dir dicke Internetseite für nix Geld"-Designer, wird es immer geben. Paroli kann man allerdings nur bieten, wenn man Qualität bietet, denn dann sieht er, das sein Mitbewerber viel professioneller auftritt. Preiskämpfe mit Studenten, Vergleiche oder ähnliches, halte ich für eben so sinnlos wie unprofessionell. Meine Meisterwerkstatt muss sich ja auch nicht rechtfertigen, weshalb sie das zehnfache von der "fährst du hinten rein"-Garage, nehmen.