Darf man Key für Windows ohne CD verkaufen?

ando-x88

Celler Dickstiel
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Ich habe von einem alten Rechner noch einen Key für Windows XP Professional (dieses Echtheitszertifikat, was immer am Gehäuse klebt) und würde dies gerne Verkaufen. Bei eBay wurde ich ermahnt, da man dort nur "komplette Pakete" mit CD, Key, Anleitung, Verpackung etc verkaufen darf...
Meine Frage: Darf ich den Key (z.B. hier im Marktplatz) einfach so verkaufen? Es gibt ja von Microsoft ein Tool, mit dem man den Key ändern kann, wenn man z.B. einen illegale Kopie hat. Dann kann man sich einfach einen originalen kaufen und alles ist wieder gut. Und wenn Microsoft das schon anbietet, dann kann da doch nicht illegal sein, oder?
 

Thaddäus

Golden Noble
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Nein, weil dies ein OEM-Key ist, und nur mit der Hardware verkauft werden darf.

OEM steht für Original Equipment Manufacturer
 

AlanShore

Gast
Da du Eigentum erhalten hast kannst du natürlich über dein Eigentum frei verfügen und es beliebig weiterveräußern. Der OEM-Sachverhalt ist mit deutschem Recht unvereinbar, von daher brauchst du dich danach nicht zu richten.
 

ando-x88

Celler Dickstiel
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Achso, dachte das heißt, dass die Software bei der Hardware dabei war und der Hersteller die Garantie und Co. übernimmt.
Wieder was gelernt, danke

Edit: Bist du sicher, AlanShore? Mir war so, als hätte ich sowas auch mal gelesen..
 

Thaddäus

Golden Noble
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Da du Eigentum erhalten hast kannst du natürlich über dein Eigentum frei verfügen und es beliebig weiterveräußern. Der OEM-Sachverhalt ist mit deutschem Recht unvereinbar, von daher brauchst du dich danach nicht zu richten.

Das stimmt eben nicht und ist ein Trugschluss. Dass die OEM-Klausel nicht zieht stimmt prinzipiell, aber du hast nicht Eigentum, sondern Nutzungsrechte (NUR die Lizenz) gekauft.

Ausserdem hat er bei der Nutzung dieser Lizenz eigenhändig zugestimmt (durch klicken auf akzeptieren). Die einzige Möglichkeit wäre gewesen, diese sogenannte EULA abzulehnen, und das Produkt nicht zu nutzen.
 

ando-x88

Celler Dickstiel
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Das stimmt eben nicht und ist ein Trugschluss. Dass die OEM-Klausel nicht zieht stimmt prinzipiell, aber du hast nicht Eigentum, sondern Nutzungsrechte (NUR die Lizenz) gekauft.

Ausserdem hat er bei der Nutzung dieser Lizenz eigenhändig zugestimmt (durch klicken auf akzeptieren). Die einzige Möglichkeit wäre gewesen, diese sogenannte EULA abzulehnen, und das Produkt nicht zu nutzen.

Ich habe die Software NIE verwendet; der PC war leer als ich ihn gekauft habe
 

AlanShore

Gast
Solange du Eigentümer bist, kannst du mit deinem Eigentum machen, was dir beliebt. Du kannst es weiterverkaufen wie du magst. Die OEM-Vereinbarung hat deine Weiterveräußerung deines Eigentums aber beschränkt, was mit Art. 14 I GG unvereinbar ist, von daher gibt es auch keine OEM-Software i.e.S mehr in Deutschland.
 

dadd

Kaiser Wilhelm
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Komisch warum hab ich dann Oem software gekriegt?von einem händler?
 

Thaddäus

Golden Noble
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Stellt sich die Frage, ob dieser Key mit jeder beliebigen XP-CD läuft. Natürlich kann man einen neuen Key anfordern, aber da kann sich Microsoft immer noch querstellen.
 

AlanShore

Gast
Das stimmt eben nicht und ist ein Trugschluss. Dass die OEM-Klausel nicht zieht stimmt prinzipiell, aber du hast nicht Eigentum, sondern Nutzungsrechte (NUR die Lizenz) gekauft.

Richtig. Aber da ein Rechtskauf dem Sachkauf gleichgestellt ist, ist es völlig egal, § 453 I BGB.

Ausserdem hat er bei der Nutzung dieser Lizenz eigenhändig zugestimmt (durch klicken auf akzeptieren). Die einzige Möglichkeit wäre gewesen, diese sogenannte EULA abzulehnen, und das Produkt nicht zu nutzen.

Die Verfügungsbeschränkung deines Eigentums ist nicht wirksam. VW kann dir auch nicht verbieten, die Reifen deines Autos nicht weiterzuverkaufen, da es ja Bestandteil des Autos ist. In Deutschland ist das Eigentum grundrechtlich geschützt, da gilt eine einseitige vertragliche Regelung nicht.
 

AlanShore

Gast
Komisch warum hab ich dann Oem software gekriegt?von einem händler?

Er kann es gerne "OEM" nennen. Genauso, wie ich dir einen Rasierer als Staubsauger verkaufen kann. Falsa demonstratio non nocet. Häufig verleihen Menschen auch gerne Sachen, meinen aber Miete.

Eine Verfügungsbeschränkung deines Eigentums in diesem Sinne ist aber nicht zulässig.
 

mceuskadi

Grahams Jubiläumsapfel
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Das stimmt eben nicht und ist ein Trugschluss. Dass die OEM-Klausel nicht zieht stimmt prinzipiell, aber du hast nicht Eigentum, sondern Nutzungsrechte (NUR die Lizenz) gekauft.
dann soll er halt nur den zettel verkaufen :D das eine nummer draufsteht ist ja nur sekundär :p
 

Berndi

James Grieve
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Der PC stammt aus einem Privatverkauf; die OS-CD war aber nicht bei

Dadurch stellt sich mir eigentlich die Frage: Ist man in einem solchem Fall überhaupt "Eigentümer" der Lizenz?
Sprich, definiert sich das "Eigentum" an einer solchen Lizenz dadurch dass man diesen Aufkleber auf dem Gerät besitzt? Oder wodurch sonst?

Hast du denn diesen PC ausdrücklich MIT Betriebssystem gekauft?
 

AlanShore

Gast
Dadurch stellt sich mir eigentlich die Frage: Ist man in einem solchem Fall überhaupt "Eigentümer" der Lizenz?
Sprich, definiert sich das "Eigentum" an einer solchen Lizenz dadurch dass man diesen Aufkleber auf dem Gerät besitzt? Oder wodurch sonst?

Das Eigentum geht durch die Einigung beim Kaufvertrag über. An dem Zettel hängt es nicht. Der Zettel ist nur in der Praxis wichtig für den Beweiswert.

Hast du denn diesen PC ausdrücklich MIT Betriebssystem gekauft?

Das wäre allerdings wirklich interessant hinsichtlich der Einigung.
 

xXGangstaXx

James Grieve
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So, interessantes Thema....
Jap, in Deutschland gibt es nicht OEM... Wobei aber OEM wirklich mehrere Bedeutungen hat, bzw. die Bedeutung sich geändert hat.

OEM gibt es in Deutschland als eine Originale vom Hersteller gestellte Software, daher keine Anpassungen oder Modifikationen vorgenommen.

Aber das eigentliche OEM, sprich, dass eine Software, fest an einen Gegenstand (Hardware) gebunden ist, geht nicht. Ist nicht erlaubt. Aber Microsoft hat sich da auch Quergestellt und hat spezielle Verträge mit den Händlern abgeschlossen. Prinzipiell dürfen die Händler die vermeintliche OEM Software (OS) auch ohne einen neuen PC verkaufen, aber Microsoft hat da nun den Riegel anderst davor geschoben. Und zwar werden beim Aushändigen von OEM Lizenzen den Händlern vorgeschrieben, dass Sie Microsoft in Regelmäßigen abständen Mitteilen müssen, mit welchem PC die Software verkauft wurde....

Der Grund für das ganze Spektakel ist, das eine Software als OEM an eine Hardware gebunden billiger zu erhalten ist. Aber die Software wird nicht in dem Bundle geliefert, sondern erst der Händler erstellt dieses Bundle, jedoch erhält er die Software schon als OEM..... Und Microsoft und auch andere Anbieter wollen das eben nicht...


Ach ja, du darfst den Key verkaufen. Denn eine OS CD von Microsoft ist ohne Lizenzschlüssel absolut wertlos.... Du kannst rein theoretisch jede OS CD von MS nehmen und mit dem Key installieren!Alle Lizenzlichen vereinbarunen sind an den Key gebunden.

Also vertick das ding ;)
 

ando-x88

Celler Dickstiel
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Dadurch stellt sich mir eigentlich die Frage: Ist man in einem solchem Fall überhaupt "Eigentümer" der Lizenz?
Sprich, definiert sich das "Eigentum" an einer solchen Lizenz dadurch dass man diesen Aufkleber auf dem Gerät besitzt? Oder wodurch sonst?

Hast du denn diesen PC ausdrücklich MIT Betriebssystem gekauft?
Der PC wurde ohne Software gekauft; den Key durfte ich aber behalten, da der Besitzer die CD von Windows nicht mehr hatte (sonst hätte er sie mir mitgegeben).