Wie löscht man große Festplatten richtig und sicher

MaChris

Osnabrücker Reinette
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Interne wie externe Festplatten werden in immer größeren Speicherdimensionen entwickelt, produziert und verkauft. Interne Platten mit mehr als 500 GB sind keine Seltenheit mehr und erste Exemplare mit 1 TeraByte wurden auch bereits vorgestellt.

Nur, was macht man, wenn man ein solches Datenmonster wieder verkaufen möchte?

Bekanntlich bringt OS X mit dem Festplattendienstprogramm ein Programm mit, mit dem sich Festplatten sicher löschen lassen. Neben dem Überschreiben mit Nullen wird ein Löschvorgang mit 7 bzw. 35 Durchgängen angeboten.

Dabei stellt sich nun die Frage, mit welchem Zeitaufwand muss man rechnen, wenn eine externe über FW800 angebundene Festplatte mit 500 GB oder 1000 GB mittels eines Löschvorgangs mit 7 Durchgängen gelöscht wird.

Wer hat diesbezüglich bereits Erfahrungen gesammelt und kann mir grob einen Anhaltspunkt liefern? Ich brauche keine minutengenaue Information, sondern Erfahrungswerte, die ich dann selbst auf meine Situation hochrechnen kann.

Also, wie lange dauert ein Löschvorgang mit 7 Durchgängen für 100 GB (oder ein Vielfaches davon)?
 

dahui

Carmeliter-Renette
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Also, wie lange dauert ein Löschvorgang mit 7 Durchgängen für 100 GB (oder ein Vielfaches davon)?

es is wurscht ob in dem fall nur 100GB oder 900GB einer 1TB platte belegt waren, überschreiben heisst die ganze platte (also 1TB) wird mit zufalls nullen und einsen überschrieben.

wie lange es dauert? lange, sehr lange ;) tage!?

wobei ein 7faches überschrieben schon sehr sicher ist IMHO, man müsste ja 7x den zufälligen algorithmus treffen ;)
 

Ubu

Tydemans Early Worcester
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Ich schätze mal grob, so 6 bis 9 Stunden für einen halbwegs aktuellen Intel-Mac pro 100 GB. Kommt auch auf die externe Festplatte an ;).

Was hast du denn für einen Mac?

Aber wenn es nur Musikdateien waren, reicht sicher 1x löschen, dann braucht man schon Profis, um die Daten wiederherzustellen. Bei vertraulichen Daten empfiehle sich schon das 7x Löschverfahren.

35x ist aber eindeutig übertieben...
 

seminarius

Auralia
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Keine Ahnung, aber ich kann nachher mal meine alte 40GB via USB hinhängen und löschen... die ist eh leer!
Dann kannst ja ne Schätzung für größere Platten machen ;)
 

dahui

Carmeliter-Renette
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also 170GB über das FPDP auf eine externe FW platte klonen dauert ca. 01:40 std/min

dann haste mal einen richtwert zum rechnen ;)
 

MaChris

Osnabrücker Reinette
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Danke für die Info - ich bin auch davon ausgegangen, dass immer die ganze Festplatte bzw. die ganze ausgewählte Partition überschrieben wird.

Letztendlich müsste jedoch unabhängig von der Leistung der verbauten Platten die maximale Transferrate des FW800-Anschlusses der Flaschenhals sein, oder?

Eine Angabe von 800 Mb/s für die Geschwindigkeit würde ich als 800 Megabit pro sekunde interpretieren, was in etwa 5.722 Megabyte pro Minute entspricht; der Einfachheit halber 5,5 GB pro minute angenommen. Nimmt man weiterhin an 1 TB enstpräche 1.000 GB so wäre der Zeitaufwand (1.000 geteilt durch 5,5) ca. 180 Minuten, also 3 Stunden.

Das könnte man sicherlich abwarten, aber ich befürchte ich habe noch nicht alle beeinflussenden Parameter bedacht, zumal ich Deine Angaben, dahui, für nicht unrealistisch halte.

Aber mit was muss ich denn nun rechnen?
 

Ikezu Sennin

Schöner von Bath
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Die 3 Stunden müsstest du noch mit der Anzahl der Durchgänge multiplizieren: also bei 7 Durchgängen wären das 21 Stunden.
 

dahui

Carmeliter-Renette
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Danke für die Info - ich bin auch davon ausgegangen, dass immer die ganze Festplatte bzw. die ganze ausgewählte Partition überschrieben wird.

dem ist definitiv so ;)

Das könnte man sicherlich abwarten, aber ich befürchte ich habe noch nicht alle beeinflussenden Parameter bedacht, zumal ich Deine Angaben, dahui, für nicht unrealistisch halte.

danke und ich kann dir zusichern, dass dieser wert (170GB ca. 01:40 std/min) ziemlich realistisch ist, da ich erst gestern wieder ein full bootable backup so gezogen habe ;)
 

Hallo

Gast
Danke für die Info - ich bin auch davon ausgegangen, dass immer die ganze Festplatte bzw. die ganze ausgewählte Partition überschrieben wird.

Letztendlich müsste jedoch unabhängig von der Leistung der verbauten Platten die maximale Transferrate des FW800-Anschlusses der Flaschenhals sein, oder?

Eine Angabe von 800 Mb/s für die Geschwindigkeit würde ich als 800 Megabit pro sekunde interpretieren, was in etwa 5.722 Megabyte pro Minute entspricht; der Einfachheit halber 5,5 GB pro minute angenommen. Nimmt man weiterhin an 1 TB enstpräche 1.000 GB so wäre der Zeitaufwand (1.000 geteilt durch 5,5) ca. 180 Minuten, also 3 Stunden.

Das könnte man sicherlich abwarten, aber ich befürchte ich habe noch nicht alle beeinflussenden Parameter bedacht, zumal ich Deine Angaben, dahui, für nicht unrealistisch halte.

Aber mit was muss ich denn nun rechnen?

Die theoretische Transferrate weicht beträchtlich von der realen ab. Real merke ich wenig Unterschied z.B am neusten MBP ob ich meine FW800 Platte am USB2, FW400 oder FW800 betreibe. Sicherlich wissen hier einige Spezialisten wo die wirklichen "Flaschenhälse" sind. Ich kann nur sagen, dass Du dich da auf einen wesentlich größeren Zeitaufwand einstellen musst.
Ich habe unlängst 2x47 GB auf zwei gleiche externe Platten (2,5 Zoll Samsung in einem DaisyCutterFW800) an zwei Rechnern transferieren müssen.
Einmal an einem PBG4 über FW 400 und einmal an einem MBP über FW800. Nicht nur das es kaum einen Unterschied gab, dauerte die ganze Prozedur ca. 1 Std. pro Rechner.
 

Ikezu Sennin

Schöner von Bath
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100 Gb freien Speicher auf der internen Festplatte sieben Mal mit Nullen überschreiben dauert auf meinem MBP (2.1 2,33GHz, 3GB RAM) ca. 4 Std. Ist zwar die Interne, aber das laufende System bremst das Löschen denke ich etwas aus.
 

MaChris

Osnabrücker Reinette
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Die 3 Stunden müsstest du noch mit der Anzahl der Durchgänge multiplizieren: also bei 7 Durchgängen wären das 21 Stunden.

Korrekt - das stimmt natürlich.

Und wenn die maximale Transferrate dann auch nicht erreicht wird... Mein Gott, wenn ich nun eine 2 TB-Platte gekauft hätte... Nicht auszudenken! Da würde für ein sicheres Löschen ja ein ganzes Wochenende nicht ausreichen. :oops:;)
 

Ikezu Sennin

Schöner von Bath
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Da ist der Schweißbrenner die schnellere Alternative, geht aber auf Kosten des Wiederverkaufswertes.
Wobei, die Schrottpreise steigen :-D
 

MaChris

Osnabrücker Reinette
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Hmm, ein schnelleres Löschen der Daten geht dann wohl nur noch mit einem starken Magneten oder roher Gewalt. Beides ist jedoch nicht mit den Absichten für den Verkauf der Platte in Einklang zu bringen.
 
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Muellermilch

Süsser Pfaffenapfel
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2 x 500GB sata2 = 7 x überschreiben hat bei mir gute 48 h gedauert, +-2 h extra, je nach laune vom Computer? per FW400.
mit fw800 gute 18 h pro Platte.

> wie 7-fach noch nie probiert? Die vorletzte hat jedenfalls die >30fache Überschreibung nicht überlebt. R.I.P. 40GB-hdd :)
 

MaChris

Osnabrücker Reinette
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oioioi - bei den Aussichten (Zeitdauer und potenzieller Schaden) behalte ich die Platte wohl besser. Der Aufwand ist deutlich geringer, der Nutzen größer. Nur der finanzielle Aspekt passt noch nicht ganz ins Bild. :(
 

Ubu

Tydemans Early Worcester
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Einfach den Mac laufen lassen, über Nacht...
Normalerweise nach einem WE (mit Freitag Feierabend) sollte er fertig sein, für 1 TB. Und das dir die Festplatte abstirbt, kann auch jederzeit so im laufenden Betrieb passieren.
 

Dr.Apfelkern

Jerseymac
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@MaChris

Einmal völlig mit Nullen überschreiben und mehrmals neu Initialisieren dürfte die vorhandenen Daten bereits so schädigen, dass eine vollständige Wiederherstellung mit herkömmlichen Mitteln bereits nicht mehr möglich ist.

Und damit meine ich teure Wiederherstellungssoftware, die es eben im Fachhandel gibt. Man kann damit zwar einige Datenbündel wieder sichtbar machen, jedoch läßt sich nichts wieder richtig zuordnen, öffnen oder korrekt lesen. Die meißten Daten sind und bleiben zerstört.

Wie anfällig der Datenstamm eigentlich ist, läßt sich ja anhand schon oft gemeldeter Crashes durch Kernel-Paniks, abrupten Ausschalten oder ähnliches beweisen. Was soll also nach einem mutwilligen, kompletten Überschreiben mit Nullen da noch groß übrig sein? Nichts was zu gebrauchen oder auszuspionieren wäre.

Außerdem weiß man ja schließlich auch wem man die Festplatte verkauft oder weitergeben möchte. Irgendwie kann man den Käufer schon ein wenig einschätzen, ob er nur schnell eine günstige neue Speichermöglichkeit erwerben möchte, oder vollkommen darauf erpicht ist, mit Wiederherstellungssoftware möglicherweise den PIN-Code deiner Kreditkarte herauszufinden. Glaub mir, selbst CIA und CSI würden sich dabei gewaltig die Zähne ausbeißen. Man hat ja keinen Anhaltspunkt und auch keine Handhabe bei deinen Daten, nach was man vielleicht suchen könnte. Der Einsatz wäre also zu aufwändig und teuer, als dass er sich lohnen würde.
 

Rastafari

deaktivierter Benutzer
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Letztendlich müsste jedoch unabhängig von der Leistung der verbauten Platten die maximale Transferrate des FW800-Anschlusses der Flaschenhals sein, oder?
Bei FW400 wäre das so. Bei FW800 ist nicht selten die Platte selbst das schwächste Glied der Kette.
 

Anindo

Wagnerapfel
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Bei FW400 wäre das so. Bei FW800 ist nicht selten die Platte selbst das schwächste Glied der Kette.

Das muss aber schon ne kleine oder ein altes Exemplar sein. Aktuelle Platten über 500 GB schaffen etwa 90 bis 110 MB/sec. FW800 kriegt um die 55 MB/sec gebacken.
 

WDZaphod

Prinzenapfel
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Ich weiß nicht, was OSX als Entropie-Quelle verwendet (bei Linux ist es /dev/urandom) - aber das schwächste Glied bei einem

dd if=/dev/urandom of=/dev/hdsonstwas

ist eindeutig der Zufallszahlengenerator, und NICHT die Platte. Die einfachere Version (nur mit Nullen überschreiben) dürfte daher Welten schneller sein. Ich muß gerade 40 (!) Festplatten sicher löschen, und das VerZufallen der ersten Platte hat rund 20h (146GB) gedauert. Daher die nicht ganz so sichere Technik:
Die zweite Platte wird erst mit einer Kopie der ersten (=Zufallszahlen) überschrieben, dann mit Nullen. Das ganze 3x. Das ganze mit allen Festplatten, zum Glück passen immer 14 Stück auf einmal in den Server.
Hätte nicht gedacht, das das Erzeugen von Zufallszahlen auf einem Rechner so langsam ist o_O