• Apfeltalk ändert einen Teil seiner Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB), das Löschen von Useraccounts betreffend.
    Näheres könnt Ihr hier nachlesen: AGB-Änderung
  • Viele hassen ihn, manche schwören auf ihn, wir aber möchten unbedingt sehen, welche Bilder Ihr vor Eurem geistigen Auge bzw. vor der Linse Eures iPhone oder iPad sehen könnt, wenn Ihr dieses Wort hört oder lest. Macht mit und beteiligt Euch an unserem Frühjahrsputz ---> Klick

DAS iPHONE

Quantra

Empire
Registriert
13.01.08
Beiträge
86
Etwas viel zum lesen....aber ich finde es traumhaft beschrieben....

Es leiste nichts, sagen Pragmatiker, was es nicht schon gäbe, wenn auch auf verschiedene Geräte verteilt, dort aber jeweils überzeugender in der Ausführung. Unterwegs E-Mails empfangen und beantworten könne man längst mit Smartphone. Wer ins Internet wolle, könne sein Laptop mittels Handy online bringen, etc. Ja, ja, ja. Aber darum geht es gar nicht. Natürlich muss diese kleine Wundermaschine auch praktisch sein, nicht bloss ein Telefon, sondern auch ein iPod, ein Internetbrowser, ein Fotoalbum, Wettervorhersage. Aber es geht nie ums Nützliche allein, das haben wir ohnehin schon. Jetzt brauchen wir, wenn wir überhaupt was Neues brauchen, das Raffinierte, Verschwenderische, sinnlich Schmeichelnde. Wie das iPhone mit seiner Oberfläche, die so schön ist und so intelligent, dass man von "Benutzeroberfläche" gar nicht mehr sprechen mag, weil hier der Benutzer zum Freund, zum Geliebten wird; statt mit Tasten mit einer Haut, die gestreichelt werden will, und wer sie streichelt, bekommt fast jeden Wunsch erfüllt.

Innovative Köpfe kennen den Menschen, nicht nur Technik. Sie wissen, worauf die Leute insgeheim aus sind. Der Mensch ist nicht halb so rational oder ökonomisch, wie er es selber gerne glaubt. Eher eine Sehnsuchtsschatulle, unter der coolen Schale unstillbar romantisch, erwartet stets irgendetwas Unerhörtes, Beglückendes.

Damit spielt das iPhone. Eine Symbiose aus Spielzeug und Arbeitsgerät, erfüllt es alle professionellen Bedürfnisse. Und stets noch ein bisschen mehr. Es wiegt den Benutzer im vermutlich falschen, aber guten Gefühl, das Leben sei ein einziges Vergnügen. Dimmt die Musik dezent herunter, wenn der Chef anruft, und macht nach Schluss des Gesprächs weiter, wo sie aufhörte, dann wird die Pflicht zur blossen Unterbrechung in einer Woge von Unterhaltung und Wohlsein. Notwendig ist das nicht, aber halt so verführerisch. Fast wie das Klavierspiel. Es ertappt uns beim Träumen vom leichteren Leben.

Ludwig Hasler



Ludwig Hasler ist einer der pointiertesten Schreiber im Schweizer Blätterwald. Der Hochschuldozent für Philosophie und Medientheorie war bis 2001 Mitglied der Chefredaktion der Weltwoche, zuvor des "St. Galler Tagblattes". Ausserdem hat er sich als langjähriger Kolumnist der Fachzeitschrift "Persönlich" verdient gemacht. Für Swisscom schreibt Hasler nun eine monatliche Kolumne über die Segnungen und Irrungen der Informationsgesellschaft. Die Kolumne gibt seine persönliche Meinung wieder und muss sich nicht mit der Haltung von Swisscom decken.





Wer zu faul zum lesen ist kann es sich hier Vorlesen lassen: ;)

http://www.swisscom.ch/GHQ/content/Innovation/Kolumne/kolumne.htm?lang=de
 

Gartenzwerg

Leipziger Reinette
Registriert
08.01.08
Beiträge
1.781
Etwas viel zum lesen....aber ich finde es traumhaft beschrieben....

Es leiste nichts, sagen Pragmatiker, was es nicht schon gäbe, wenn auch auf verschiedene Geräte verteilt, dort aber jeweils überzeugender in der Ausführung. Unterwegs E-Mails empfangen und beantworten könne man längst mit Smartphone. Wer ins Internet wolle, könne sein Laptop mittels Handy online bringen, etc. Ja, ja, ja. Aber darum geht es gar nicht. Natürlich muss diese kleine Wundermaschine auch praktisch sein, nicht bloss ein Telefon, sondern auch ein iPod, ein Internetbrowser, ein Fotoalbum, Wettervorhersage. Aber es geht nie ums Nützliche allein, das haben wir ohnehin schon. Jetzt brauchen wir, wenn wir überhaupt was Neues brauchen, das Raffinierte, Verschwenderische, sinnlich Schmeichelnde. Wie das iPhone mit seiner Oberfläche, die so schön ist und so intelligent, dass man von "Benutzeroberfläche" gar nicht mehr sprechen mag, weil hier der Benutzer zum Freund, zum Geliebten wird; statt mit Tasten mit einer Haut, die gestreichelt werden will, und wer sie streichelt, bekommt fast jeden Wunsch erfüllt.

Innovative Köpfe kennen den Menschen, nicht nur Technik. Sie wissen, worauf die Leute insgeheim aus sind. Der Mensch ist nicht halb so rational oder ökonomisch, wie er es selber gerne glaubt. Eher eine Sehnsuchtsschatulle, unter der coolen Schale unstillbar romantisch, erwartet stets irgendetwas Unerhörtes, Beglückendes.

Damit spielt das iPhone. Eine Symbiose aus Spielzeug und Arbeitsgerät, erfüllt es alle professionellen Bedürfnisse. Und stets noch ein bisschen mehr. Es wiegt den Benutzer im vermutlich falschen, aber guten Gefühl, das Leben sei ein einziges Vergnügen. Dimmt die Musik dezent herunter, wenn der Chef anruft, und macht nach Schluss des Gesprächs weiter, wo sie aufhörte, dann wird die Pflicht zur blossen Unterbrechung in einer Woge von Unterhaltung und Wohlsein. Notwendig ist das nicht, aber halt so verführerisch. Fast wie das Klavierspiel. Es ertappt uns beim Träumen vom leichteren Leben.

Ludwig Hasler



Ludwig Hasler ist einer der pointiertesten Schreiber im Schweizer Blätterwald. Der Hochschuldozent für Philosophie und Medientheorie war bis 2001 Mitglied der Chefredaktion der Weltwoche, zuvor des "St. Galler Tagblattes". Ausserdem hat er sich als langjähriger Kolumnist der Fachzeitschrift "Persönlich" verdient gemacht. Für Swisscom schreibt Hasler nun eine monatliche Kolumne über die Segnungen und Irrungen der Informationsgesellschaft. Die Kolumne gibt seine persönliche Meinung wieder und muss sich nicht mit der Haltung von Swisscom decken.





Wer zu faul zum lesen ist kann es sich hier Vorlesen lassen: ;)

http://www.swisscom.ch/GHQ/content/Innovation/Kolumne/kolumne.htm?lang=de

Nicht schlecht, wo er recht hat, hat er recht, oder? ;)