Ab wann erzählt ein Bild Geschichten?

Kenso

Pomme au Mors
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Hallo,

der Betreff ist vielleicht nicht ganz richtig, aber es geht mir um eine für mich sehr wichtige Frage: Was ist "bildlich-erzählerisch"? Was für Bilder sind "bildlich-erzählerisch" und welche nicht? Wo liegt da die Grenze?

Ich möchte Mediendesign/Animation studieren und dort wird von den Hochschulen in der Mappe eben das verlangt: "Arbeiten, die sowohl die bildkünstlerischen als auch die bildlich-erzählerischen Fähigkeiten erkennen lassen" (Quelle: Bewerbungsrichtlinien der HFF Potsdam für Animation). Ich weiß schon, dass Bilder Geschichten erzählen können, ich weiß nur nicht, ab wann sie es tun, eben wo die Grenze liegt! Kann mir da jemand weiterhelfen? Vielleicht mit Beispielen, falls beschreibungen zu schwierig sind?

Gruß, Micha
 

becksblau

deaktivierter Benutzer
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Hi Micha,

eine interessante Frage, wirklich. Denke aber, dass sie sehr schwer zu beantworten ist. Denn "ab wann erzählt ein Bild eine Geschichte" ist nur subjektiv zu beantworten. Kann sein dass für manche Leute das Foto auf der Wurstverpackung eine Geschichte erzählt. Aber das ist wahrscheinlich nicht gemeint...

Der folgende Artikel ist mir sofort zum Thema eingefallen, habe diesen vor ein paar Tagen gelesen und er trägt lustigerweise auch noch einen entsprechenden Titel. Die Bilderserie in dem Artikel zeigt denke ich gute - weil ausgezeichnete - Beispiele "erzählender" Fotos:

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,547270,00.html

Viel Erfolg bei Deiner weiteren Bewerbung an der HFF!!
Grüße, Christian
 

Messerjokke79

Eifeler Rambour
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Da kann ich nur zustimmen.

Betrachte einfach ein Bild, z.B. wenn dir etwas einfällt was vor dieser Szene passiert ist, wie es zu dieser Szene gekommen ist, dann spricht man davon, dass das Bild dir etwas erzählt hat.

Z.B. du siehst ein Kind mit einer braunen Masse am Mund, du kannst dir denken, dass es vorher Nutella gegessen hat …
 

franziose

Reinette de Champagne
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Am besten du schaust dir diese world press award bilder an.
dieses jahr war der sieger das bild eines erschöpften soldaten, also sozusagen die ohmacht der usa im irak.
letztes jahr verwöhnte luxuskiddies in Beirut die im polierten A4 Cabrio durch die zerbombten vorstädte fuhren um sich das elend anzuschauen nach den israelischen angriffen.
das sind bilder die eine geschichte erzählen.

habe auch wiedergefunden
http://www.worldpressphoto.org/inde...ry&task=view&id=1095&Itemid=187&bandwidth=low

http://www.worldpressphoto.org/inde...ery&task=view&id=899&Itemid=115&bandwidth=low

Achja, war ein minicooper cabrio glaube ich aber egal :D
 

moc2001

Boskop
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Schwierige Frage.
Ich selbst studiere Design, das mal vorne weg.
Meiner Meinung nach sind Erzählende-Bilder, Bilder die noch Freiraum zum Nachdenken lassen. Du kannst immer alles auf einem Bild zeigen oder die Fantasie des Betrachters anregen.
zB Bei dem "nutella-Bild" man könnte von vornherein die Nutella (das nutella?) zeigen, aber es würde definiitv auch ohne funktionieren. Ich schätze mal das es um so etwas geht. Bei Animationen (auch Teil meines Studiums) ist das ähnlich, man sollte immer wissen welches Wissen des Betrachters man nutzen kann. Manche Dinge brauchen keine Erklärung. Wenn du mit offenen Augen durch die Welt gehst, wirst du viele solcher Beispiele finden, in Werbung, Filmen, Pressefotos, Design usw.
 

Madcap676

Apfel der Erkenntnis
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Nutella ist "omniartikulär" (gibt's das Wort überhaupt?).
Also der/die/das Nutella. Persönlich bin ich ja für "das", hab aber schon alles gehört. Ein schönes Frühstücksdiskussionsthema.:p