Webhosting - anonym

Trash

Kaiser Wilhelm
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moin,
wie gestalte ich es am besten, dass ich eine Website anonym betreibe ? Wenn ich mir Webspace in den USA bestelle, besteht dann die Pflicht von einem Impressum ? Und wie kann man es am besten anstellen, dass auch die Domain eher anonym registriert wird ?

Es geht hier nicht um illegale Sachen, sondern vielmehr um ein Projekt, wo ich nicht unbedingt meinen Namen für hergeben möchte...

Danke
 

Trash

Kaiser Wilhelm
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Ja, das weiß ich doch ;) Aber wie sieht es denn aus, wenn man eine Site in den USA auf einem amerikanischen Server betreibt... Wie ist da die Gesetzeslage ?
 

Dadelu

Reinette Coulon
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Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass du was böses plannst :p
Auf den Kayman's solltest du auch kein Problem haben ;)
 

Trash

Kaiser Wilhelm
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Nene, ich möchte nichts illegales anbieten. Es ist eben nur nich so günstig für die eigene Karriere, wenns plötzlich bei Google auftaucht ;)
 

dewey

Gewürzluiken
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schreibs halt in ein bild, dann wirds über google nicht gefunden.
 

zeno

Lane's Prinz Albert
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Da hilft auch meistens ein robots.txt im Rootverzeichnis deines Webspaces mit dem Inhalt:
Code:
User-agent: *
Disallow: /
 

dusty1000

Weißer Trierer Weinapfel
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Dir Rechtslage ist eindeutig, wenn du als Privatperson oder als in Deutschland tätige Firma auftrittst. Relevant dafür ist nicht der Sitz der Webseite sondern der der (rechtlichen) Person. Bekommt jemand (von den einschlägigen Anwälten) heraus, von wem die Seite betrieben wird, flattert die Abmahnung ins Haus.
Solltest du irgendwelche kommerziellen Interessen mit der Webseite verfolgen, kannst du schon fast zu 100% davon ausgehen, dass du umgehend Post bekommst. Einen Hoster aus den USA würde ich mir schon gar nicht besorgen, die sind doch ziemlich auskunftsfreudig, wenn da mal ein Anwalt anruft.
 

saschah

Gast
Nene, ich möchte nichts illegales anbieten. Es ist eben nur nich so günstig für die eigene Karriere, wenns plötzlich bei Google auftaucht ;)

Du hast in jedem Fall eine Impressums pflicht. Ist ja nicht die Frage wo die Seite gehostet ist sondern wer Sie lesen kann und das ist im www nunmal nur schwer einzuschränken. Zur Not hilft Dir nur eine guter Freund/Freundin der bereit ist die Verantwortung für die Inhalte zu übernehmen und somit a. im Impressum genannt wird und b. das Hosting beauftragt und c. Inhaber der Domain wird.
 

Messerjokke79

Eifeler Rambour
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besorg dir ein gutes Webhosting-Paket und trage als Besitzer der Domain (Admin-C, Tech-C) einen anderen als deinen Namen ein, von einem Freund oder so.

-edit-
Den Freund solltest du vorher schon fragen ;)
 
Zuletzt bearbeitet:

kamui

Becks Apfel (Emstaler Champagner)
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Dir Rechtslage ist eindeutig, wenn du als Privatperson oder als in Deutschland tätige Firma auftrittst. Relevant dafür ist nicht der Sitz der Webseite sondern der der (rechtlichen) Person. Bekommt jemand (von den einschlägigen Anwälten) heraus, von wem die Seite betrieben wird, flattert die Abmahnung ins Haus.
Solltest du irgendwelche kommerziellen Interessen mit der Webseite verfolgen, kannst du schon fast zu 100% davon ausgehen, dass du umgehend Post bekommst. Einen Hoster aus den USA würde ich mir schon gar nicht besorgen, die sind doch ziemlich auskunftsfreudig, wenn da mal ein Anwalt anruft.

Um es ganz klar zu sagen: Privatpersonen brauchen kein Impressum.

Nach Paragraph 55 Abs. 1 RStV müssen die Betreiber einer Homepage, die ausschließlich persönlichen oder familiären Zwecken dient, keine Pflichtangaben machen. Alle anderen Anbieter müssen den Namen und die Anschrift angeben.
http://digi-info.de/de/netlaw/webimpressum/privat.php

Problematisch wird es allerdings, sobald man z. B. zu Amazon verlinkt oder Werbebanner auf seiner Seite laufen hat.

Wenn man seine Seite anonym betreiben will, dann bieten sich US Provider an, die eine sogenannte "Privacy" Funktion im Angebot haben. Bei aktivierter "Privacy" Funktion werden weder der eigene Name noch die eigene Anschrift bei WHOIS angezeigt, sondern dort werden die Adressdaten des Providers eingetragen.
Ich nutze diese Funktion selbst bei dem Provider Bluehost.com, der by the way für wenig Geld mehr Features bietet als jeder vergleichbare deutsche Provider.
Dabei geht es mir nicht darum komplett anoym zu bleiben. Mein Name steht auf meiner Webseite, ebenso meine Emailanschrift (nicht lesbar für Spambots :)). Allerdings finde ich nicht, dass meine Adressdaten so weit verbreitet werden sollten. Außerdem verhindert diese Funktion jeglichen Domain-Spam...
 

ma.buso

Châtaigne du Léman
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Um es ganz klar zu sagen: Privatpersonen brauchen kein Impressum.
Falsch! Wie du schon zitiert hast:
Nach Paragraph 55 Abs. 1 RStV müssen die Betreiber einer Homepage, die ausschließlich persönlichen oder familiären Zwecken dient, keine Pflichtangaben machen.
Es ist höchst fraglich, ob eine für jedermann zugängliche Seite in dieses Raster passt.
 

kamui

Becks Apfel (Emstaler Champagner)
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Falsch! Wie du schon zitiert hast:

Es ist höchst fraglich, ob eine für jedermann zugängliche Seite in dieses Raster passt.

Diese, meines Erachtens ziemlich extreme, Interpretation wäre mir vollkommen neu. Hast Du Belege dafür?

[Update]
Es scheint so, als wärest Du mit Deiner Aussage auf dem falschen Dampfer:
Hartnäckig hält sich das Gerücht, grundsätzlich jede Webseite müsse nach § 6 TDG mit einer Anbieterkennzeichnung versehen werden. Doch der Gesetzgeber hat nichtgeschäftsmäßige Angebote ausdrücklich von der Anbieterkennzeichnung freigestellt. [...]

Eine Homepgage, auf der sich der Betreiber der Öffentlichkeit vorstellt und auf der er über sich und seine Familie berichtet, kann weder als eine Dienstleistung angesehen werden, noch stehen diesen Informationen Verbraucher gegenüber.
[...]

Wer braucht kein Impressum?
Eine rein private Webseite benötigt kein Impressum nach § 6 TDG, solange sie nicht geschäftsmäßig betrieben wird und keine Hinweise auf Produkte, geschäftsmäßige oder kommerzielle Angebote enthält.

http://www.realname-diskussion.info/webimp.htm

PS: Da meine Webseite Hinweise auf Produkte (Bücher bei Amazon) enthält, ist diese wohl als geschäftsmäßig anzusehen. Nichtsdestotrotz dürfte meine Seite wohl unter dem Radar dt. Abmahnanwälte fliegen:
Sie hat keine .de Domain, sie ist auf Englisch verfasst, es gibt keine einen direkten Hinweis auf meinen Aufenhaltsort auf der Seite, und durch die "Privacy" Funktion meines US-Providers erscheint kein Hinweis auf mich bei WHOIS.
Dennoch bin ich nicht anonym, da ich unter meinem Name schreibe - und zu meinem Namen gibt es einige Einträge bei Google -, aber Spammer** und Abmahnabwälte werden schon etwas investieren müssen, um mir auf den Senkel zu gehen...
:)


** u. a. verschlüsselte Emailaddressen, Teilname am Projekt Honey Pot
 
Zuletzt bearbeitet:

Kenso

Pomme au Mors
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Es ist eben nur nich so günstig für die eigene Karriere, wenns plötzlich bei Google auftaucht

Wenn es dir nur um google geht, könntest du einfach auf die Richtigkeit der Aussagen von kamui hoffen und dann deine Seite ganz normal (eben ohne Impressum) veröffentlichen (bitte diesen Beitrag vorher zuende lesen!). Mir wäre zumindest neu, dass in Googlesuchen der Besitzer der Homepage aus der WhoIs Datenbank der Denic gesucht wird, demnach könntest du dich - sofern es nur um die Googlesuche geht - einfach als Amdin-C und Tech-C eintragen lassen und würdest dabei nichts riskieren (in Bezug auf Googlesuchen).

Wikipedia sagt zur Impressumspflicht u.a. übrigens folgendes:
Wie sich aus § 55 I Rundfunkstaatsvertrag (RStV) ergibt, trifft einen Anbieter somit nur dann keine Impressumspflicht und er kann seine Webseite völlig anonym ins World Wide Web stellen, wenn sein Angebot ausschließlich persönlichen oder familiären Zwecken dient.
Hierunter zählen insbesondere Inhalte, die passwortgeschützt sind und das Passwort nur an Bekannte und Verwandte weitergegeben wird, Inhalte aus dem engsten persönlichen Lebensbereich, bei denen ein berechtigtes Interesse Dritter an der Identität des Websitebetreibers nicht existiert oder wenn der Erfassung der Webseite durch Suchmaschinen in Metatags oder in einer robots.txt-Datei widersprochen wird und der Inhalt dem persönlichen Bereich entstammt.

Und ja, ich weiß auch, dass Wikipedia Artikel von Hinz und Kunz verändert werden können. Ich wollte es aber dennoch nicht unerwähnt lassen.
Solltest du aber Inhalte auf der Seite veröffentlichen, die nicht den genannten Kriterien entsprechen (also nicht nur aus engstem persönlichen Bereich bzw. bei denen ein berechtigtes Interesse Dritter an deiner Identität besteht) würde ich sehr vorsichtig sein - wer jetzt meint, dass das in Kontrast zu meiner Aussage ganz oben steht, beachte bitte den bewusst gewählten Konjunktiv n der Aussage ganz oben!

*wink*

Micha
 

ma.buso

Châtaigne du Léman
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Du zitierst einen Bezug auf das TDG, allerdings ist dieses nicht mehr gültig weil es vom TMG abgelöst wurde.

Meine Aussage war die worst-case Interpretation des Gesetzestextes; da diesbezüglich (z.B. bei den Begrifflichkeit "geschäftsmäßig", "rein privat") selbst die Experten uneins sind.
Meiner Meinung nach ist eine rein private Website bzw. eine solche die familären Zwecken dient, ohnehin mit Passwort vor der Öffentlichkeit zu schützen, sodass sich für mich eine Impressumspflicht für alle öffentlich zugänglichen Websites ergibt.

Das ist nur meine Meinung, letztendlich muss das durch die Rechtsprechung spezifisch geklärt werden.