Welche Textverarbeitung für Diplomarbeit...?

.zerlett

Angelner Borsdorfer
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hi community,

in kürze werde ich meine diplomarbeit schreiben (dauer: 6 monate), aktuell bin ich daher auf der suche nach DEM passenden tv-programm für den mac für eben genau diesen zweck.

geliebäugelt habe ich mit den folgenden programmen:
> mellel > läuft sehr zügig; kann nach word exportieren; kostet sehr wenig; kompatiblität ?
> word > kennt man halt; hat jeder; ist ziemlich laaaahm; NERVT; ist schon sehr teuer
> pages > kenne ich überhaupt nicht; trial ist aber bereits installiert

more details:
> ich werde zwar auch was rechnen, aber sooo viele formeln werd' ich wohl NICHT benötigen
> leider bin ich der einzige mac-user in der abteilung, mein chef wird also nur dateien im *.doc-format öffnen können.


WAS könnt ihr mir empfehlen?!

VIELEN dank schon mal für eure aufmerksamkeit!!! :)
 

ml & k

Stechapfel
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NeoOffice... habe meine Diplomarbeit damit geschrieben.
Keine Abstürze, mehrere Verzeichnisse und ein einigermassen sauberer Word-Export.

mellel: Habe ich kurz getestet und eigentlich für brauchbar empfunden, wollte mich allerdings nicht einarbeiten und habe daher keine grosse Erfahrung.
word: forget it! Das Ding hat ab 50 Seiten Fehler mit Seitenumbrüchen und vordefinierten Formatierungen.
pages: unterstützt nur ein Verzeichnis (Inhalts-, keine Bilder- Tabellenverzeichnisse usw. )

Gruss, ml & k
 

-µ-

Fießers Erstling
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Ich habe zwar selber noch keine Diplomarbeit geschrieben, bin aber unmittelbar davor. Daher habe ich mich auch ausführlich mit dem Thema beschäftigt und bin zu dem Entschluss gekommen, dass im Falle der naturwissenschaftlichen Arbeiten wohl LaTex am effektivsten ist. Man muss etwas Zeit in das Programm investieren, danach erspart man sich das Rumfrikeln an halbrohen Dokument. Zudem kommt noch, dass das Programm freeware ist. Es gibt mittlerweile eine Menge Wissen dazu im Internet. Falls Bedarf besteht könnte ich mit paar links weiterhelfen.

Gruß vom µ
 

svn

Prinzenapfel
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Ich glaube, Latex ist die beste und seriöseste Wahl. Langfristig hat man weniger Stress und macht auch einen besseren EIndruck.
 

pille

Stechapfel
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Ich kenne an sich nur Leute die ihre Diplomarbeit mit word geschrieben haben - und niemand hat jemals von größeren Problemen gesprochen.
Kann also diese Verteufelung nicht nachvollziehen?

Ich schreibe gerade selbst in word 2008 und komme gut zurecht. Latex hatte ich mir auch mal angeschaut - aber das "what you mean is what you get " Prinzip ist mir zu langweilig.
 

Stefan_K

Morgenduft
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Hallo,

meine Wahl für eine größere Arbeit wäre ebenfalls LaTeX, selbst wenn ich kaum Formeln bräuchte: Textsatz, Gliederung, Verzeichnisse, Referenzierung, ... es sind sicher viele Für-und-Wider-Diskussionen zu finden.

Einfach nur mal zum Schauen ist vielleicht interessant: Mythen und Legenden rund um Word und LaTeX. Das darf man gern kritisch betrachten.

In diesem Forum findest Du beispielhafte Threads zur Arbeit mit Word und mit LaTeX und besprochene Lösungen, das kann einen Eindruck von möglichen Problemen verschaffen.
Was die Lösung evtl. auftretender Probleme betrifft: ich glaube, ich habe in den letzten >10 Jahren zu allen selbst gesehenen LaTeX Fragen- bzw. Problemen Lösungen gesehen oder auch selbst gegeben. In LaTeX Foren findet sich meist ein Kundiger, der eine Lösung parat hat und notfalls in den (La)TeX Quellcode schaut und helfenden Code angibt, der nur übernommen zu werden braucht.
Ich habe mit Word diesbezüglich wenig Erfahrungen, sah Problem-Diskussionen in Foren nur nebenher - kann jemand dazu Erfahrungen mitteilen? Konnten Word-Probleme meist konkret gelöst werden?

Dein Chef kann doch bestimmt pdf-Dateien öffnen, oder? In diesem Falle wäre LaTeX kein Hindernis - Dein Chef will bestimmt die Ausgaben sehen, nicht im Quelltext herumschreiben.

Viele Grüße,

Stefan
 

MacMark

Jakob Lebel
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FrameMaker, alles andere ist Quark äh Käse. Gibt es nur leider für Macs nicht mehr, welch Schande.
 

countrydarkness

Prinzenapfel
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wozu mir einfällt: wy s iwyg


hat jemand mehr erfahrungen mit mellel? das sieht auf den ersten blick wirklich brauchbar aus.
aber hält es auch in der praxis das, was es auf dem "papier" verspricht?
 

unknown7

Kaiserapfel
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Ich hab meine Facharbeit (70 Seiten) mit Pages geschrieben. Hat alles 1A und flüssig funktioniert, ich kann nicht klagen. Keine Ahnung was ich noch mehr von einem solchen Programm erwarten könnte....
 

eet

Rheinischer Winterrambour
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Die c't und ich empfehlen OpenOffice/NeoOffice! ;)
 

PcK

Reinette de Champagne
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Ich Schreibe mit word'07 in parallels. Bis dato(seite 85) Funktionierts super. Vor allem habe ich mich dazu entschieden weil ich kompatbilität zu visio und project wollte/ benötige. Was bei mso'07 sehr fein ist, ist die Literaturquellenverwaltung. Des is echt a Hilfe. Und mso'07 läuft ja im Gegensatz zu mso'04 oder mso'08 sehr stabil und performant.

Mellel soll Super sein- hab ich von Bekannten gehört.
von Open Office und co halte ich nicht viel.
 

whitehorus

Kaiserapfel
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ich würd es auch mit LaTeX probieren, wenn Du noch die Zeit hast Dich da ein bisschen einzuarbeiten.
 

drlecter

Wöbers Rambur
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Ich kenne an sich nur Leute die ihre Diplomarbeit mit word geschrieben haben - und niemand hat jemals von größeren Problemen gesprochen.
Kann also diese Verteufelung nicht nachvollziehen?

Ich schreibe gerade selbst in word 2008 und komme gut zurecht. Latex hatte ich mir auch mal angeschaut - aber das "what you mean is what you get " Prinzip ist mir zu langweilig.
Ich habe 3-5 Diplomarbeiten in Word betreut (genaues habe ich verdrängt) und alle hatten ihre Probleme. Das große Problem bei Word ist wenn man Formatierungen ändern muss, Bilder einfügen, mit Formeln arbeitet usw. Wenn man nur ein Worddatei verschickt, hat man das Problem das bei einem anderen Drucker wieder die Seitenränder Probleme machen können. Gerade wenn das Dokument größer ist, wird das manchmal recht träge auf nicht ganz aktuellen Rechnern. Dies hatte ich auch beim Job schon bei dem 30 Seiten Dokument (mit Inhaltsverzeichnis usw.) auf dem Bürorechner gemerkt.
Es ist nicht zu verteufeln, aber viele haben halt Probleme gehabt. Was die aktuellen Versionen betrifft, muss ich passen. Die letzte Version mit der ich gearbeitet habe ist Office 2003 (das auch nicht lang).
Bei der letzten großen Arbeit im Rahmen einer Projektgruppe haben wir mit 9 Leuten am Abschlussbericht gearbeitet. Dies war halt in Latex. Jeder hatte halt seinen Part und das Projekt war so aufgebaut, das jeder für sich schreiben kann. Vorteil ist halt hier, das man sich nicht im Sachen wie Abbildungsverzeichnis usw. kümmern muss. Wenn man sich einmal eingearbeitet hat (was relativ schnell geht) merkt man schnell die Vorteile. Latex ist aber nicht jedermanns Sache. Diese Art liegt halt nicht jedem.
 

iRob

Cox Orange
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Die c't und ich empfehlen OpenOffice/NeoOffice! ;)

was muss man als bisheriger anwender von word 2003 bei einer umstellung auf NeoOffice beachten!? ist neooffice voll kompatibel zu den windows office produkten!?

lg
 

Maksi

Gast
Ich hab mal vor längerer Zeit versucht, eine zurückhaltende Rezension über LyX zu schreiben, in welcher ich Vor- und Nachteile von LyX und von LaTeX generell aufzähle. Bin übrigens aus einem völlig LaTeX-fremden Fachbereich (Geisteswissenschaftler), persönlich halte ich LyX aber dennoch für das genialste Programme von Seminararbeit bis zur Dissertation, da hört sich der Spaß dann aber auch auf und schon für einen Brief würde ich lieber zu Pages greifen (im Unterschied zu vielen LaTeX-Fans). Klick mal in meine Signatur auf LaTeX für die anderen und lies auch alle meine Folgeposts zu den Updates, da viele der in der Rezension angesprochene Fehler durch Updates behoben worden sind.
 

circa

Welscher Taubenapfel
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ich benutze seit eh und je Word, könnte aber auch Open Office empfehlen.

Und Formen kannste fix in LaTex schreiben und importieren, wobei der Formeleditor von Word garnicht so schlecht ist.
 

Maksi

Gast
Einfach nur mal zum Schauen ist vielleicht interessant: Mythen und Legenden rund um Word und LaTeX. Das darf man gern kritisch betrachten.

Danke für den Link, Stefan. Fängt nett an und ich dachte: super, endlich mal keine einseitige Propaganda -- leider endet er dann doch in der üblichen Phrasendrescherei, schade. Was sich an dem Text dort jetzt großartig von dem ›sektenhaften‹ Verhalten in Newsgroups unterscheiden soll, bleibt mir schleierhaft.

Ich weiche jedes Mal auf eine Unterscheidung aus, die ich eigentlich gerne loswerden möchte und das ist die Frage nach dem Fachbereich. Denn alles, was an Vorteilen an LaTeX aufgezählt wird, gilt meiner Meinung nach vor allem für den technisch-naturwissenschaftlichen Bereich. Mein Prof. bei welchem ich gerade schreibe, hat z.B. 1993 seine Habilitationsschrift aus Politikwissenschaft in LaTeX verfasst (lange vor KOMA und vielen anderen nützlichen Erweiterungen) und das obwohl er eher zufällig darüber gestoßen ist. Er war damals sehr experimentierfreudig und über das Ergebnis hoch erfreut und ein großer LaTeX-Fan -- bis sich kein Verlag fand, der die Datei übernehmen konnte. Also musste doch alles in einer Nacht-und-Nebel-Aktion nach Word umformatiert werden und wurde dann vom Verlag in QuarkXPress oder PageMaker oder was auch immer gesetzt. Jetzt schreibt er seine Bücher wieder notgedrungen in Word, da er immer noch keinen Verlag finden konnte, der LaTeX übernimmt (und da sind »namhafte« und große Verlage darunter). Auch die in dem Link angesprochenen typographischen Feinheiten von LaTeX mögen gegenüber Word stimmen, aber schon gegenüber Pages kann man –– das nötige Wissen vorausgesetzt -- mehr und ein besseres Layout erreichen. Das schlimmste aber ist, dass der Artikel über falsche Kapitälchen in Word herzieht -- das ist das abgedroschenste Klischee überhaupt. Zum einen hängt das von der Ausstattung der verwendeten Schriftart ab und wie ein Programm damit umgehen kann (und Word für Mac konnte bis Version 2004 nicht auf solche Details zugreifen, also stimmt das schon, wie es mit 2008 aussieht, weiß ich nicht) und zum anderen sind viele LaTeX-Schriftarten ebenfalls schlecht oder mit falschen Kapitälchen ausgestattet (was sich allerdings dank XeTeX umgehen lässt und speziell auf OS X viel Spaß macht). Diese Behauptung ziehe ich aus den Kommentaren der Grafiker und Typographen, die sich immer wieder mal in eine LaTeX-Liste verirren und dort sehr interessante Anmerkungen, Festellungen und Fragen schreiben.
 

eet

Rheinischer Winterrambour
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was muss man als bisheriger anwender von word 2003 bei einer umstellung auf NeoOffice beachten!?
Die Bedienung ist an jene von MS Office angelehnt; nur wenige Befehle sind nicht dort, wo man sie als ehemaliger MSO-Nutzer vermuten würde.
Anstelle der Gliederungsansicht in Word gibt es eine schwebende Palette mit der Gliederungsübersicht, genannt 'Navigator' - fungiert sowohl zur Navigation als auch zum einfachen Verschieben von Gliederungspunkten, zum Herunterstufen etc.
Die Formatierungen können auch sehr komfortabel aus einer schwebenden Palette, genannt 'Stylist', heraus zugewiesen werden.

ist neooffice voll kompatibel zu den windows office produkten!?
Bei sehr komplexen Layouts kann es im Export nach Word zu Ungenauigkeiten kommen. Nur Word ist vollkommen Word-kompatibel... Obwohl, das stimmt auch nicht: Manchmal druckt Word z.B. völlig anders aus, als es den Text auf dem Bildschirm anzeigt. Sagen wir mal, OpenOffice ist das MS-Office-kompatibelste Produkt nach MS Office; manchmal ist Word aber nicht zu sich selbst kompatibel... Kompatibler als Pages ist OOWriter allemal...




Nochmal ein paar Worte zur Diskussion um Latex:

Was die Wahl zwischen einer Textverarbeitung (Word, OOWriter) und einem Textsatzprogramm (InDesign, QuarkXpress, Latex) angeht, da besteht ein wesentlicher Unterschied: Eine Textverarbeitung ist zum Schreiben; eine Satzprogramm ist zum Layouten. Dementsprechend bieten Textverarbeitungen dem Nutzer Erleichterungen bei der Textproduktion (Gliederungsansicht etc.) und haben z.T. Schwächen bei der Layouttreue (insb. Word), wohingegen Textsatzprogramme ganz toll für das finale Layout sind, aber zum Schreiben verdammt unkomfortabel (eben keine Gliederungsansicht etc.).

Normalerweise schreibt man seinen Text halt zuerst in der Textverarbeitung und macht das Layout anschließend in einem Textsatzprogramm (wenn die Textverarbeitung Probleme macht; sonst ist es ja nicht nötig). OpenOffice bietet für diesen Zweck einen Latex-Export.
 
Zuletzt bearbeitet:

iRob

Cox Orange
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@ eet: vielen dank für deine ausführungen!! - ich glaube nun, dass es wohl nicht schaden kann, neooffice versuchsweise mal auszuprobieren... bei missgefallen ist ja kein geld verloren (freeware).

greetz
 

.zerlett

Angelner Borsdorfer
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vielen dank für eure anregungen!

ich muss sagen, dass mich "MELLEL" schon sehr anspricht, ich habe mal die 30-tage demo installiert und benutz' sie hin und wieder.
das programm läuft auf meinem schon etwas betagten powerbook recht zügig und stabil.
von word 08 kann man das ja nicht wirklich behaupten, wie ich hier im AT höre.

klar habe ich noch zeit mich mit latex einzuarbeiten, aber so wirklich anfreunden kann ich mich damit noch nicht.... *g* mal schauen, ob LyX da abhilfe schaffen kann. *gespanntsei*

mit neooffice bin ich schon seit mitte meines studiums unterwegs (knappe 2 jahre), leider gab es bei größeren berichten immer wieder probleme mit dem tabellenmodul calc. ...

pages werde ich wohl außen vorlassen, nur 1 inhaltsverzeichnis ist definitiv zu wenig, auch wenn mich die apple lösung in textverarbeitungstechnischer hinsicht schon überzeugt; für den privaten gebrauch ja echt in ordnung.

es darf weiter diskutiert werden. ;)