Woher weiß Google wer ich bin?

[Farafan]

Wer damals in den 80er Jahren noch miterlebt hat welchen Aufstand es damals um die Volkszählung ging miterlebt hat versteht die Welt nicht mehr. Heute schenkt fast jeder völlig gedankenlos höchstpersönliche Daten und Informationen her um seine Zeit bei Google oder Fratzenbuch zu verschwenden oder 3 Rabattpünktchen abzustauben.

 

[Benutzer 187368]

Ich würde sagen, dass es bezüglich der Kundenspionage von Google übertrieben wird. Es heißt immer: Google weiß alles, Google kann alles. Es wird aber nie konkret erklärt, wie Google dich ausspioniert.
Ich denke, Google besitzt die Möglichkeiten des Benutzerkontos, von Cookies und in gewisser Weise auch IP-Adressen, um personenbezogene Informationen zu speichern. Es gibt natürlich unendlich weitere Möglichkeiten, Menschen auszuspionieren. Das ist aber nicht Google möglich, sondern allein Kriminellen und dem Geheimdienst, die es gezielt auf einen abgesehen haben.

Bei einer Person wie mir, die keine Cookies im Computer-Browser speichern lässt, kein Google-Konto benutzt, keine Google-App auf dem Handy hat und im Safari-Browser im iPhone Cookies generell deaktiviert hat, hat Google kaum Möglichkeiten personenbezogene Informationen zu speichern.

 

[Farafan]

Mir bleibt langsam das Lachen im Halse stecken.,
http://www.n-tv.de/technik/Samsungs-Smart-TVs-hoeren-immer-mit-article14478011.html

 

[markthenerd]

Letzte Woche hatte ich einen Service Techniker im Hause der mir genau das erzählte. Allerdings noch etwas ausführlicher. So soll Samsung dazu in der Lage sein die Kamera (so vorhanden) eines Smart TV ferngesteuert zu aktivieren und den Zusehern in die Stube gucken.

Big Brother is watching you.

 

[doc_holleday]

1984: überholt
Do Androids Dream Of Electric Sheep: eingeholt
Brave New World: im Visier

 

[Farafan]

Geht ein Aufschrei durch die Welt? Höre ich ein Wort des Datenschutzbeauftragten? Wie war das mit der Unverletzlichkeit der Wohnung?

Wozu auch? Schulterzucken und schön weiter Fratzenbuch und Google mit Daten füttern.....

 

[doc_holleday]

Bequemlichkeit, egal ob echt oder nur vorgegaukelt, übertrumpft alles. Das und die Sucht nach externer Bestätigung.

Amazon FireTV arbeitet doch auch mit Sprachsteuerung, oder? Was wohl mit den Texten so alles passiert?

 

[Farafan]

Naja, beim FireTV läuft die Sprachsteuerung über die Fernbedienung und wird über Knopfdruck aktiviert. Aber aus gutem Grund hängt das Teil bei mir auch an einer Funksteckdose. Wenn nicht in Gebrauch ist für Herrn Amazon Ruhe im Karton.

Bei all diesen Dingern liegt die NSA doch vor Lachen auf dem Boden: einfacher und billiger bekommt man doch keinen Zugriff auf alle Nutzerdaten und auch noch die geführten Gespräche in Privatwohnungen. Wann werden hier eigentlich Begehrlichkeiten bei unseren Schlapphüten wach? Logischerweise ausschließlich "zur Verhinderung allerschwerster Straftaten".

 

[markthenerd]

Es soll ja ...

Gibt Leute, die haben damit kein Problem.

Definiere mir "Problem". Danach "kein Problem".

 

[doc_holleday]

Bei all diesen Dingern liegt die NSA doch vor Lachen auf dem Boden

Das glaube ich auch.

Ortungsdienste hier, unverschlüsselte Verbindungen da, Aufnahmegeräte dort. Und alles freiwillig eingesetzt, um irgendwelche mehr oder weniger praktischen Features nutzen zu können.

[Zynismus]
Wäre man hardcore Verschwörungstheoretiker müsste man im Umkehrschluss eigentlich davon ausgehen, dass die Verbrechen, die trotzdem passieren, von "denen" am anderen Ende der Leitung gewollt zugelassen werden.
[/Zynismus]

 

[HUGO.88]

Ich würde ja auch gerne in das Daten-Sammle-Bashing mit einsteigen, aber wie wäre es mit BTT?

Woher weiß Google wer ich bin?

Durch die Anwendung von Methoden der Statistik.

Einfaches Beispiel:
Jeder Mensch hat einen bestimmten Schreibstiel. Nimmt man z.B. von einer Bachelorarbeit nur 2 oder 3 beliebige Seiten und trägt die verwendeten Buchstaben in einem Balkendiagramm ein, so ergibt sich ein Muster. Vergleicht man dieses Muster mit einer beliebigen Anderen Seite der Arbeit, dann sollte das Muster weitgehend übereinstimmen. Tut es das nicht, dann hat diese Andere Seite auch jemand anderes Geschrieben.

Und so macht es Google auch. Nur halt mit ALLEN Daten die Google bekommen kann.

Die beschriebene Methode hat aber auch deutliche Schwachpunkte. Es kann vorkommen, dass in einzelnen Abschnitten einer solchen Arbeit häufig hintereinander die selben Wörter verwendet werden. Z.B. um einen Sachverhalt genau zu beschreiben. Dann sieht das Muster sehr unterschiedlich aus. Es kann aber trotzdem von ein und der selben Person geschrieben worden sein.

Solche Fehlerquellen können durch geschickte statistische Auswertung von möglichen Zusammenhängen minimiert werden. Sprich, man könnte auch noch ein Muster für verwendete Worte oder für die Satzlänge oder für weitere Merkmale erstellen und ebenfalls vergleichen. Dann könnte man diese verschiedenen Muster noch zueinander ins Verhältnis stellen und weitere charakteristische Kennwerte festlegen.


Google verdient genau damit sein Geld. Und die Jungs und Mädels dort machen das schon mehr als 10 Jahre.

Und jeder im Internet der irgendwas "kostenlos" anbietet mach dabei mit. Und jeder im Internet der irgendwas kostenlos nutzt wird analysiert. Ein bischen Katz und Maus...