• Apfeltalk ändert einen Teil seiner Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB), das Löschen von Useraccounts betreffend.
    Näheres könnt Ihr hier nachlesen: AGB-Änderung
  • Was gibt es Schöneres als den Mai draußen in der Natur mit allen Sinnen zu genießen? Lasst uns teilhaben an Euren Erlebnissen und macht mit beim Thema des Monats Da blüht uns was! ---> Klick

VMware Fusion 3.1 vs Parallels 5 bei Spielen: Eindrücke

Dopi

Uelzener Rambour
Registriert
28.10.07
Beiträge
365
Hallo zusammen,

da man im Netz sehr wenig Infos zu den Performance-Unterschieden zwischen VMware Fusion 3.1 und Parallels 5 finden kann, hab ich damit selbst in Hinsicht auf 3D-Games herumgespielt und dachte, ich poste mal ein paar Erkenntnisse.

Übrigens besteht ein signifikanter Unterschied zwischen den Versionen 3.0 und 3.1 bei VMware. Die meisten Tests im Netz beziehen sich auf 3.0, wo VMware deutlich gegenüber Parallels 5 verliert. Bei 3.1 ist der Unterschied kleiner.

Mein Szenario: parallel zu OSX 10.6 gibt's eine Bootcamp-Partition mit Win7 Home Premium. Rechner ist ein MacBook Pro mit 2,66GHz C2D, 4GB RAM, schneller 1TB-Platte und Nvidia GT9600M mit 256MB VRAM. Mich nervt das Rebooten und ich will v.a. kleinere Titel wie Adventures mal eben unter OSX spielen. Gebootet wird die Bootcamp-Windows-Installation in einer VM.

Getestet habe ich 3DMark 2003, 3DMark 2006, Call of Duty (das erste) und Unreal Tournament 3. Die Spiele mit maximalen Details bei 1154x864 bei CoD und 1440x900 bei UT3.

Vorab: Grafikfehler gab es nie, alles lief fehlerfrei, die Probleme, die da manche mit VMware hatten, sind wohl gelöst. Nur 3DMark 2006 lief nativ nie und in den VMs erst nach dem zweiten Startversuch, der erste brach bei beiden mit einer Direct3D-Fehlermeldung ab.

3DMark 2003 hat sowas um die 16000 Punkte nativ und in beiden VMs fast exakt gleich etwas um die 9600. Läuft entsprechend alles bis auf den zweiten CPU-Test butterweich und sehr flüssig.

3DMark 2006 lief unter Parallels 5 subjektiv etwas besser in manchen Tests, in anderen war kein Unterschied fühlbar. Am Ende schneidet Parallels da auch etwas besser ab. Alle Tests liefen in beiden VMs eher schlecht, gefühlt so um die 5-15 fps.

CoD hab ich nicht gebenchmarked, aber rein subjektiv sehr flüssig in beiden VMs. Für mich kein Unterschied spürbar, einwandfrei spielbar.

UT3 lief in beiden schlecht. Ladezeiten sind sehr störend und nach dem Start kann man noch gut und gerne 40s warten, bis die Texturen auch mal da sind. Während des Spiels kommt es vermutlich durch Nachladen zu massiven Framerate-Einbrüchen. Parallels 5 war flüssiger, geschätzt so um die 10-20fps gegenüber so 5-15fps bei VMware. Besser spielbar war aber interessanterweise VMware, weil dort die Framerate nach einer Weile einigermaßen konstant war, während Parallels immer wieder Hänger von so 1-3s Länge hatte, das macht es unspielbar.
Nativ in Bootcamp läuft das Spiel übrigens wunderbar flüssig, gefühlt um die 30fps.

Ansonsten hat mir vom reinen System her VMware deutlich besser gefallen. Es ist unproblematischer, wirkt nativer zu OSX und konnte meine Bootcamp-Partition direkt verwenden. Parallels hat erst mal ein 1,3GB großes File für was auch immer angelegt, vielleicht irgendwelche Caches, die 20GB-Bootcamp-Partition als Image ist es jedenfalls nicht.

Ich spiel jetzt noch ein bißchen mit Spielen zwischen CoD und UT3 herum. Werde mir mal FarCry und Doom3 ansehen und kann bei Interesse davon berichten. Im Moment tendiere ich eher zu VMware Fusion, weil es nur in Bereichen, wo es eh nicht mehr spielbar ist, schlechter war und ansonsten nicht so umständlich und zickig wie Parallels rüberkommt. Dass VMware erheblich langsamer und fehlerhafter ist, stimmt mit 3.1 jedenfalls nicht mehr.

Auf jeden Fall war ich sehr positiv überrascht, wie gut man mittlerweile mit VMs spielen kann. Spiele, die bis 2004 erschienen sind, sollten auf vergleichbaren Systemen zu meinem sehr gut spielbar sein. Da kann man sich den obligatorischen Reboot sparen.
Da ich ja direkt die Bootcamp-Partition in der VM boote, muss ich da auch nichts doppelt installieren.
 

M(a)c

Empire
Registriert
05.06.09
Beiträge
86
Finde das echt super das du dir die Arbeit machst, mich würde aber auch mal interessieren wie gut oder wie schlecht neuere Titel sind. Also Battlfield (weiss gerade nicht wie das aktuelle heisst).

Danke schon mal für Deine Mühe.
 

Dopi

Uelzener Rambour
Registriert
28.10.07
Beiträge
365
Danke! :)

Aktuelle Spiele dürften unspielbar damit sein. Unreal Tournament 3, Call of Duty 2 und FEAR sind jedenfalls nicht gut spielbar. Ein Crysis oder Battlefield Bad Company 2 wird da mehr Diashow sein. Allerdings laufen die auch auf meinem MBP schon in Bootcamp sehr schlecht, ich hab mal aus Spaß Crysis darauf ausprobiert und kann es nicht weiterempfehlen.

Ich hab jetzt noch Call of Duty 2 und FEAR ausprobiert. Beide bei 1440x900 mit maximalen Details, aber ohne Antialiasing.

FEAR läuft nativ ganz OK, so schätzungsweise 25-40fps. In VMware und Parallels läuft es ruckelig und in etwa gleich schnell, ich konnte keinen Unterschied erkennen. Hier mal die Werte aus dem integrierten Benchmark (Minimum - Durchschnitt - Maximum):
VMware Fusion 3.1: 10 - 17 - 38 fps
Parallels 5: 9 - 15 - 71 fps

Call of Duty 2 läuft nativ flüssig. In Parallels läuft es gefühlt mit 12fps, allerdings kommt es ständig zu starken Hängern, anscheinend wenn auf die Platte zugegriffen wird. Ist ähnlich wie bei UT3 und macht es unspielbar. In VMware läuft es etwas flüssiger, vielleicht 15fps und Hänger gibt es nicht. Letztendlich aber nicht spielbar in einer VM.

Hier auch noch die Messwerte von 3DMark 2006:

VMware:
3DMark Score 1346 3DMarks
SM 2.0 Score 440
SM 3.0 Score 542
CPU Score 1191

Parallels:
3DMark Score 2278 3DMarks
SM 2.0 Score 1167
SM 3.0 Score 583
CPU Score 1191

Generell noch ein paar Beobachtungen und Hinweise:

Parallels:
- I/O scheint langsamer zu sein, Ladezeiten sind spürbar länger
- einige Hänger
- ein sehr brutaler Crash, der Windows stark aus dem Tritt gebracht hat
- das Mac-Theme für Windows ist eine nette Idee, aber schlecht umgesetzt, Finger weg
- Oberfläche wirkt teilweise nicht perfekt nativ und arg verspielt
- legt 1,3GB-Datei für das Bootcamp-Setup an
- nette Integrationsfeatures von Windows-Apps mit OSX, die VMware so nicht hat
- kein Admin-Passwort nötig für Bootcamp-Partition

VMware:
- völlig unproblematisch, kein Hänger, kein Crash
- native Cocoa-Applikation
- bootet die Bootcamp-Partition problemlos
- benötigt bei jedem Start der Bootcamp-Partition das Admin-Passwort - nervt!

Für beide steht übrigens vermutlich bald ein Update an, ich schätze so im November/Dezember, wenn man die bisherigen Releasezyklen betrachtet. Bei VMware gibt's gegen etwas Aufpreis ein Updaterecht für die nächsten zwölf Monate, bei Parallels hab ich dahingehend nichts finden können.

Ich hab mich jetzt für VMware entschieden. Allerdings bin ich ehrlich gesagt auch etwas voreingenommen gegenüber Parallels. Ich hab damals so drei Monate vor Snow Leopard noch die Version 3 gekauft, die lief nicht unter SL und Parallels hat nur auf die nagelneue Version 4 verwiesen. Guter Kundenservice ist was anderes, deswegen wollte ich ohnehin lieber VMware Fusion verwenden, obwohl mich Parallels 5 als Upgrade von 3 günstiger kommen würde.
Die Kommentare zur miesen VMware-Performance haben mich jetzt Parallels aber zumindest nochmal testen lassen. Parallels ist in manchen Bereichen auch tatsächlich schneller als VMware Fusion 3.1 (merkt man bei UT3 deutlich), allerdings lief's zumindest bei mir viel problematischer, was sich auch mit meinen Erfahrungen mit Parallels 3 deckt.

Letztendlich will ich's eh nur für genügsame Spiele à la Whispered World oder Klassiker wie Deus Ex verwenden. Ich denke mal für die meisten Spiele, die so bis 2004 in etwa erschienen sind, reicht die Performance sehr gut. Massive Darstellungsfehler wie sie bspw. Parallels 3 bei 3D noch hatte, sind komplett verschwunden, ich hatte in den Tests nicht einen einzigen, die 3D-Virtualisierung für DirectX9 ist wohl perfekt mittlerweile. Nur die Performance entspricht halt nur so 50-65% der nativen.

Wer ab und an spielen will und nicht gern rebootet, macht's am besten so wie ich: Bootcamp für anspruchsvollere Spiele und eine Virtual Machine (die kein Image, sondern die Bootcamp-Partition selbst nutzt) für dezentere und ältere. Benutzbar ist es allemal, ich bin jedenfalls sehr erstaunt, wie gut das in so kurzer Zeit geworden ist.
 

Dopi

Uelzener Rambour
Registriert
28.10.07
Beiträge
365
Noch ein paar Notizen nach einer Woche Nutzung:

Ab und an hab ich in VMware eine miserable I/O-Leistung, was das virtuelle Windows nahezu unbenutzbar macht. Ein Reboot löst das Problem. Unschön. So perfekt unproblematisch ist VMware also auch nicht.

Auch VMware legt während der Nutzung riesige Dateien an (heute bspw. 1,6GB). Die werden nach dem Beenden wieder sehr klein (10 MB), aber wer Platz sparen will, hat die gleichen Probleme wie mit Parallels.

Die Passwortabfrage für die Bootcamp-Partition kann man in VMware deaktivieren. Hatte ich beim Test übersehen.

Ich spiele gerade das neue "Lost Horizon" in VMware Fusion 3.1 und es läuft wunderbar mit maximalen Details. Nur Antialiasing lässt sich nicht aktivieren.
 

nemesea

Cripps Pink
Registriert
12.08.10
Beiträge
152
Ist zwar etwas Off-topic..
Hast du zufällig mal ein Linux unter VMware laufen gehabt? Unproblematisch?

Bisher habe ich Parallels5 genutzt, und wollte mir VMware mal ansehen.
 

Dopi

Uelzener Rambour
Registriert
28.10.07
Beiträge
365
Unproblematisch, wenn man kein 3D (Compiz Fusion!) braucht. Mit 3D ist Virtualbox besser für Linux-Clients.

Ich hab aktuell Ubuntu 10.10 Beta in VMware laufen (mit installierten VMware Tools). Alles bestens, nur halt kein 3D, damit kein Compiz Fusion, damit kein Compositing und dadurch dann z.B. häßliches Tearing beim Verschieben von Fenstern.
 

nemesea

Cripps Pink
Registriert
12.08.10
Beiträge
152
3D hat mich noch nie interessiert. Wenn ich was transparentes will, schaue ich aus dem Fenster :)

Habe mich aber trotzdem für Parallels6 entschieden. Das ist komfortabel genug für meine Bedürfnisse.
 

Dopi

Uelzener Rambour
Registriert
28.10.07
Beiträge
365
3D hat mich noch nie interessiert. Wenn ich was transparentes will, schaue ich aus dem Fenster :)

Geht bei 3D ja schon lange nicht mehr nur um Effekte. Es ermöglicht performantes Compositing, sprich es wird nicht mehr der Desktop am Stück gezeichnet, sondern alle Fenster liegen separat in Texturen. Wenn ein überlapptes Fenster in den Vordergrund geholt wird, muss es nicht erst neu gezeichnet werden. Dadurch wirkt alles flüssiger und es sind dann auch erst so Features wie Exposé und Spaces möglich, die hat man mit Compiz Fusion ja auch unter Linux. Einen Linux-Desktop ohne 3D-Support empfinde ich von der Usability her mittlerweile als Zumutung.
 

nemesea

Cripps Pink
Registriert
12.08.10
Beiträge
152
Ich weiß, ich weiß. Mir persönlich reicht allerdings ein Desktop ohne Schnickschnack. Wenn ich sehe, wieviele User in Linux Foren ihre Desktops auf den Screenshots vollknallen, kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Ich kenne Linux seit /usr/share/doc Zeiten, ohne vernünftige Treiber für irgendwas. Da war Win98 schon optisch eine Wohltat.
Heutzutage muss es mindestens Compiz sein, dazu alles voller Screenlets und permanent aufploppenden Notifications.

Ich brauch nicht für alles eine GUI, geschweige denn 3D. Mir reicht zum Coden der stinknormale RedHat default Desktop, olles 2.16 Gnome, ohne irgendeine extra engine oder Compiz.
 

Dopi

Uelzener Rambour
Registriert
28.10.07
Beiträge
365
Ich weiß, ich weiß. Mir persönlich reicht allerdings ein Desktop ohne Schnickschnack. Wenn ich sehe, wieviele User in Linux Foren ihre Desktops auf den Screenshots vollknallen, kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Ich kenne Linux seit /usr/share/doc Zeiten, ohne vernünftige Treiber für irgendwas. Da war Win98 schon optisch eine Wohltat.
Heutzutage muss es mindestens Compiz sein, dazu alles voller Screenlets und permanent aufploppenden Notifications.

Die Punkte, die ich genannt habe, sind kein Eyecandy à la explodierende und brennende Fenster, sondern machen einerseits die Oberfläche einfach nur flüssiger und performanter und sind andererseits von Usability-Seite besser (Stichwort Exposé). Auch als jemand, der es gern reduziert und schlicht mag, ist man damit besser bedient.

Ich schau mir den Eyecandy-Quatsch auch immer nur kurz mal aus Spaß an und reduziere dann alles auf Funktionalität ähnlich wie es OSX ja auch macht. Wenn man Compiz nur als optische Spielerei abtut, tut man ihm nicht recht.

Wenn ich Ubuntu 10.10 in VMware ansehen, hab ich beim Verschieben von Fenster z.B. ein sichtbares Tearing (sprich die obere Hälfte wird erst gezeichnet, während die untere Hälfte schon woanders ist und man hat einen leicht sichtbaren Bruch), das ist dank Compositing bei 3D-Support nicht so, da ist alles wie aus einem Guss.
 

nemesea

Cripps Pink
Registriert
12.08.10
Beiträge
152
Wenn das bei dir so ist, bitte. Ich brauch es nicht und hab auch unter RedHat keine Ruckler oder sonstwas (bei grade mal zugewiesenen 1300mb RAM). Mir reicht das, was ich nutze, alles flüssig genug :)