Ein billiger Trick, sonst nichts. Ganz ähnlich
diesem Quatsch hier.
Gibt es da wirklich eine hörbare Verbesserung?
"Verbesserung" ist ein rein subjektives Empfinden.
Die Antwort ist also ein klares ja und nein.
Desweiteren sind mir schon einige Dateien und Discs untergekommen, wo NUR eine DTS Tonspur drin ist.
Bei Dateien ist das möglich - dort sind aber die tatsächlich vorhandenen Rohdaten gar nicht sichtbar.
Du kannst als Anwender nur das als Datenstrom sehen, was dir durch eine entsprechende Datenstruktur passend aufbereitet und verfügbar gemacht wird.
Da einem DTS-fähigen Hardware-Decoder ohnehin völlig egal ist, welchen Codec er in analog umzusetzen hat (ein Chip der natives DTS versteht, kann
immer auch AC3), betreibt man hier gerne "Etikettenschwindel".
Bei Discs ist das nicht möglich, denn AC3 ist ein Pflichtcodec für den DVD-Video Standard. Er kann nur weggelassen werden, wenn ein äquivalenter PCM- oder "MPEG Audio Layer 2" Stream vorhanden ist. (Letzterer auch nur bei PAL Scheiben, bei NTSC würde der störende Synchronisierungsprobleme zeigen und ist daher dafür nicht spezifiziert).
Eine Disc, die nur mit nativ kodiertem und ebenso nativ gekapseltem DTS daherkäme, wäre auf den nicht explizit dafür tauglichen Geräten gar nicht abspielbar. Und das sind nun mal die meisten. Ein solches Medium wäre komplett unverkäuflich (und ein Reklamationsgrund).
Ergo muss da schließlich irgendnen Audiostrom drin sein. Nach deiner Argumentation müsste ja der dann prinzipiell im "AC3-Format" enthalten sein, und man könnte ihn verlustlos herausextrahieren.
Muss nicht. Aber bei gefühlten 98% der marktüblichen Produktionen ist tatsächlich "nur" ein AC3-Stream drin, und meistens ist das sogar der gleiche wie der DD-Track (nicht nur identisch, sondern der
gleiche).
Es gibt auch einige wenige Scheiben mit "nativem" DTS (aka "CAC-kodiert"), aber die klingen auch nicht besser als DD, denn die wurden entweder einfach nur schon während der Produktionsphase aus den selben AC3-Daten umkopiert, oder zumindest nur aus den gleichen Quelldaten erzeugt - aus Quelldaten, die
unter Garantie irgendwann früher in der Produktionskette schon mal mit MPEG, AAC oder ATRAC kodiert waren, was jeden späteren Qualitätsvorteil von vorneherein unmöglich macht.
Und bei den für Consumer-Medien fest vorgegebenen Bitraten gibt DTS eben *keine* bessere Qualität her als die Dolby-Technik.
DTS ermöglicht es lediglich den "Special F/X" Gestaltern Hollywoods, besonders in actiongeladenen Szenen mit druckvoller und reiner Geräuschkulisse kurzzeitig den Raumklangeffekt künstlich "extrem aufzublasen" um bei diesen ganz bestimmten Szenen etwas mehr "Kinogefühl" zu suggerieren. Wer zu viel Zeit übrig hat kann sich ja mal antun, seine Lieblings-DTS-Scheibe mal etwas "anders" anzuhören. Nämlich *nur* über die rückwärtigen Kanäle, oder zumindest mit abgeklemmtem Center-Lautsprecher, also nur die vier Satelliten-Kanäle. Wer in diesem Zustand mal DTS und DD miteinander vergleicht, der wird schnell merken, wie lächerlich plump diese ganze Trickserei funktioniert. Mit "besserem Klang" haben solche bewussten Mauscheleien nun wirklich gar nichts zu tun.