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[UPDATE] Reuters: Klage gegen Apple und Verlagshäuser bereits morgen

Niklas Marxen

Thurgauer Weinapfel
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Eines der Features des iPads, welches Apple von Anfang an sehr wichtig war, sind die E-Books. Das Tablet sollte nicht nur zum Lesen, sondern vor allen Dingen zum Kaufen digitaler Meisterwerke geeignet sein. Vor der Einführung der neuesten Produktkategorie Apples wandte sich Jobs also an die amerikanische Buchindustrie. Anders als Amazon, der damalige Gigant im Markt der papierfreien Bücher, wollte Apple die Werke nicht pro Stück für einen günstigen Preis kaufen und ihn dann durch einen vom Konzern selbst gewählten Preis weiterverkaufen; Apple wollte, dass, wie im App Store und im iTunes Store auch, die Bereitsteller der Inhalte den Preis bestimmen und der Konzern aus Cupertino nur die üblichen 30 % einbehält. Außerdem schrieb man vor, dass die Bücher nirgendwo günstiger erhältlich sein dürfen. Die Folgen dieses Agency-Modells könnten dazu führen, dass Apple und fünf große Verlagshäuser bereits morgen vom U.S.-Justizministerium verklagt werden, wie Reuters berichtet.
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Das Modell Apples bietet entscheidende Vorteile für die Verleger. Amazon, der einzige ernst zu nehmende Anbieter von elektronischen Büchern zum damaligen Zeitpunkt, verkaufte die Werke billig und machte selbst kaum einen Gewinn, um Kunden für den Kindle zu werben. Die Verlagshäuser füchteten, Kunden könnten sich an billige Preise gewöhnen, und irgendwann, wenn genug Leser einen Kindle haben und der Realbuchhandel noch unattraktiver geworden ist, könnte Amazon mit der dann gewonnen Marktmacht ein größeres Stück vom Kuchen verlangen. Also ging man zum Internetwarenhaus und forderte, Apples Agency-Modell auch dort einzuführen; wenn das nicht gehe, werde man die Rechte an den Büchern nicht zur Verfügung stellen.

Amazon beugte sich dem Druck und gibt nun auch einen festen Prozentsatz an den Verlag, der allein und souverän den Preis bestimmt. Das hat zur Folge, dass der Preis für E-Books in den USA gestiegen ist. Da fünf große Verlagshäuser, neben den vier amerikanischen Größen CBS Corp's Simon & Schuster Inc, HarperCollins Publishers Inc, Lagardere SCA's Hachette Book Group und Pearson auch der Macmillan-Verlag, welcher sich in der Hand der deutschen Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck befindet, geschlossen Apples Agency-Modell annahmen und geschlossen für die Adaption bei Amazon eintraten, liegt der Verdacht der illegalen Absprache im Raum.

UPDATE: Wie 9to5Mac berichtet, lag Reuters mit seiner Vermutung ganz richtig. Das US-Justizministerium unter der Leitung Eric Holders hat heute Klage gegen Apple und zwei Verlagshäuser eingereicht, drei Verlagshäuser stimmten bereits vorab Vergleichen zu. Penguin, einer der verklagten Verlage und Apple schwiegen bisher, nur der CEO des sich in deutscher Hand befindenden Macmillan-Verlages äußerte sich. Der Verlag habe sich zu jedem Zeitpunkt korrekt verhalten. Auch wenn ein Vergleich einem Prozess grundsätzlich vorzuziehen sei, seien die vom Ministerium gestellten Bedingungen nicht einhaltbar, man laufe Gefahr, Amazon wieder zu einer Monopolstellung zu verhelfen. Außerdem sei es schwer einsehbar, einem Vergleich zuzustimmen, wenn man der Überzeugung ist, nichts falsch gemacht zu haben. Die Entscheidung, zum Agency-Modell zu wechseln, traf der CEO nach eigenen Angaben eines Morgens im Jahre 2010 um vier Uhr nachts alleine auf einem Fahrradtrainer in seinem Keller. Es habe keine illegalen Absprachen gegeben.

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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Warp-x

Prinzenapfel
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Ich hoffe, das iBooks mehr wie Kindle Books wird - niedrigere Verbraucherpreise. Oh, und eine fette Strafe für die Preisabsprechenden!
 

Snoopy181

Roter Astrachan
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An die ersten beiden Poster: Habt ihr eigentlich verstanden, worum es in dem Artikel geht? Apple wird zusammen mit den Verlagshäusern vorgeworfen, die Preise künstlich hoch gehalten zu haben, in dem man sich abgesprochen hat.

Oder für Euch: Die Bücher sind teurer, als sie wahrscheinlich sein müssten.

Wie man da so einen Nonsens posten kann, ist mir schleierhaft. Gegen Kartelle werden in Europa und den USA zu Recht Millionen- oder gar Milliardenstrafen verhängt und wenn die Vorwürfe zutreffen hoffe ich, dass auch Apple eine gerechte Strafe für dieses Geschäftsgebaren bekommt.
 

mausbaer

Seidenapfel
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Snoopy181: Du nimmst mir die Worte aus dem Mund. Ich gestehe, dass es mir jedoch nicht die Mühe Wert war, auf die ersten beiden Posts zu reagieren - das war mir schlicht zu dämlich.
 

BriSpe

Schöner von Nordhausen
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321
Sowas geht echt gar nicht!
Frage mich aber ob Apple da wirklich belangt werden kann. Weil Apple ja im Prinzip nur vorgeworfen kann, dass sie eine Vetriebsplatform anbieten, bei der es ein anderes Preismodell gibt als bei Amazon. Die haben ja eigentlich nicht den Verlagshäusern gesagt wie hoch sie die Preise ansätzen sollen. Jedenfalls wird das schwer zu beweisen sein. Korrigiert mich wenn ich falsch liege.
Im Gegensatz zu den Verlagshäusern...denen könnte man Absprache vorwerfen, denn die sind ja gemeinschaftlich zu Amazon gegangen und verlangten das gleiche Preismodell.

Also aus meiner Sicht jedenfalls wird es Apple da denke ich einfach haben sich da rauszuziehen.
Versteht mich nicht falsch...hoffe dass alle da eine saftige Geldbusse bekommen.
 

alsterman

Jamba
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Schön, wann kommt die Klage wegen Absprache mit der Musikindustrie...? Das ist eben Kapitalismus, wer erfolgreich ist wird beklaut oder verklagt :)
 

offtopic

Weisser Rosenapfel
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26.02.08
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779
Man könnte auch die Mineralölkonzerne verklagen. Oder Fastfood-Ketten. Oder Hersteller von sogenanntem Bio-Gemüse und Obst. Tabakkonzerne oder alle möglichen Technikproduzenten, die mit geplanter Obsoleszenz ihren Umsatz steigern. Man kann auch die verklagen, die nicht-funktionierende Abnehmtipps publizieren, nur um Diätfraß und -bücher zu verkaufen. Oder praktisch jeden, der sich in der freien Wirtschaft bewegt, um Profit statt Nächstenliebe zu erzielen.
 
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Reaktionen: Bierhefe

karolherbst

Danziger Kant
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Man könnte auch die Mineralölkonzerne verklagen. Oder Fastfood-Ketten. Oder Hersteller von sogenanntem Bio-Gemüse und Obst. Tabakkonzerne oder alle möglichen Technikproduzenten, die mit geplanter Obsoleszenz ihren Umsatz steigern.

An den Mineralölkonzernen verdienen die Regierungen massiv Geld also warum etwas dagegen tun?
Fastfood-Ketten und große Tabakkonzernen gehört einen großen Teil der Medienlandschaft, warum sollte man sie gegen die Politik verärgern?
Bio-Produkte waren die Idee von Kommissionen und Regierungen, also warum etwas dagegen tun, wenn es doch das eigene Werk ist?
Und geplante Obsoleszenz wurde auch von Regierungen "empfohlen" damit die Wirtschaftskraft steigt.
 

offtopic

Weisser Rosenapfel
Registriert
26.02.08
Beiträge
779
Du sagst es. Solange es nur um Geld resp. Zahlenspielereien geht, wird sich nix ändern.

Die Menschen haben sich ein System geschaffen, in dem derjenige am meisten belohnt wird, der die geringste Arbeit leistet. Und es ist einfacher, sinnlos nach einer solchen Position zu streben, als das System umzukippen. Daher wird es halt so bleiben.

Find ich prima!
(Denn nicht nur der Markt, auch die Natur reguliert sich langfristig selbst - das schreibe ich aber in Klammern, weil die News ja um Verlagswettbewerb geht.)
 

ThreeOfNine

Meraner
Registriert
26.03.08
Beiträge
230
Immerhin mal was anderes als die langweiligen Vergleiche Samsung/Apple, Nokia/Apple, Motorrola/ Apple, Ist mir egal/Apple...

Um ehrlich zu sein: Die Verlage stellen sich auch nicht gerade clever an. Erst die eigenen Produkte verramschen lassen und dann am Ende auch noch meckern. Wenn ich mit dem Wirt 2,50 € für das Bier ausmache, muss ich auch 2,50 € zahlen.

Wie mein Vorredner schon richtig erfasste: Kartelle machen unser Leben so schön berechenbar.