[10.10 Yosemite] Subpixel Antialiasing bei PDF-Darstellung (Preview.app)

[bezierkurve]

Neben den bekannten Typo- und Usability-Fehltritten im aktuellen System musste Apple auch das Subpixel Antialiasing bei der Darstellung von PDF-Dateien deaktivieren. Hier mal ein Vergleich bzw. Darstellung, was ich meine (Quelle):

Gibt's ne Möglichkeit, das irgendwie wieder zu aktivieren? Andere PDF-Viewer, wie Skim zum Beispiel, zeigen übrigens ähnliches Verhalten. Ist also eine systemweite Problematik.

 

[Rastafari]

Du willst allen Ernstes eine relativ matschig wirkende Darstellung zurück, die für Displays mit horizontal versetzten RGB-Schlitzmasken optimiert wurde? Die es schon seit... pfuuuh?... Jahren nicht mehr gibt?
Was ist das nächste auf der Liste, ein Floppydrive oder zuerst noch ein Treiber für Nadeldrucker?

 

[bezierkurve]

Ja! Ich fand die von dir als "matschig" bezeichnete Version (rechte Abbildung) auf meinem (nicht-Retina) 27" TFT definitiv angenehmer, als die Darstellung unter 10.10 (links). Ich hab hier den direkten Vergleich, da ich noch an dem selben Dokument arbeite. Bei gleicher Zoomstufe ist die PDF-Darstellung jetzt deutlich schlechter lesbar als unter 10.9 (um präzise zu sein: Die Strichstärke der 12pt Minion leidet enorm).

Dass das Subpixel-AA aus Röhrenzeiten stammt würde mich jetzt sehr überraschen. Meines Wissens ist das eine Entwicklung, die mit den LCD-Displays kam.

 

[Rastafari]

Siehst du die Farbsäume links und rechts, die Verschiebung des gesamten Rot- bzw Blaukanals nach links bzw rechts um jeweils ein "halbes" Gerätepixel?
Hast du schon mal ein Röhrendisplay, oder eines der LCDs der ersten Generationen ganz von nah angesehen, vorzugsweise mit Lupe?
Genau das dort zu sehende Farbgitter sollen die ausgleichen, nur dafür machte man das (und nur auf dem Display).
Resultat und Zweck: Nur geringfügige Weichzeichnung auf modernen LCDs, aber massive optische Kantenverbesserung auf CRT oder maskenkodierten TFT.
Mittlerweile längst überflüssig.

 

[phaseq]

Interessanterweise wird das Mavericks-PDF-Rendering noch in QuickLook, sowie Safari verwendet. Nur Preview, Skim & Co sind kaputt. Der Rest des Betriebssystems verwendet auch Subpixel-Rendering. Da damit die Größe der Pixel horizontal gedrittelt wird ist das m.E. auch heute noch sehr wichtig. Bei Retina-Screens wird das Problem wahrscheinlich kaum bemerkbar sein.

Etwas klarer wird es ohne Zoom, denn durch den Zoom werden natürlich aus den Subpixeln echte Pixel. Ich hoffe, das Problem wird bald gefixed, denn im Moment lassen sich Texte in PDFs nur sehr schwer lesen.

Zum Vergleich: Altes Rendering (oben) und neues (unten).

 

[Rastafari]

Da damit die Größe der Pixel horizontal gedrittelt wird ist das m.E. auch heute noch sehr wichtig.

Wozu denn, wenn es schon lange keine entsprechenden Displays mehr gibt?
Das ist genauso völlig überflüssig geworden wie "interlaced" Video mit dem Abschied von der Bildröhre.

 

[phaseq]

Naja, wenn du mal genau auf deinen Bildschirm schaust wirst du sehen, dass die auch heute noch RGB-Filter auf den Pixeln haben. Interlacing ist dagegen tatsächlich heute nicht mehr sinnvoll. Allerdings hat auch das wenig mit der Abschaffung der Röhren zu tun, sondern mit inzwischen höheren Bandbreiten auf dem Funkkanal sowie besseren Kompressionsalgorithmen.

 

[Rastafari]

wenn du mal genau auf deinen Bildschirm schaust wirst du sehen, dass die auch heute noch RGB-Filter auf den Pixeln haben.

Bei aktuellen Retinas müsstest du dafür schon ein Mikroskop benutzen, da stösst sogar eine starke Lupe schon an ihre Grenzen.
Da bist du bei mittlerweile 418 dpi Dichte bei einer Pixelgrösse angelangt, bei der du nicht mal mehr den vollständigen Wegfall von *jeglichem* Antialiasing mit blossem Auge wahrnehmen kannst.
Eine solche Kantenschärfe erfordert sogar auf einem guten Tintenstrahldrucker bereits die allerbeste gestrichene Fotopapierqualität, um damit überhaupt wenigstens noch einigermassen mithalten zu können.
Was du dann unterm Mikroskop zB bei der Samsung-Produktionslinie sehen kannst ist kein horizontales Farbgitter mehr, sondern in jedem einzelnen Pixel ein kaleidoskopartiges Polygonmuster, dessen Kantenlängen sich schon im Mikrometerbereich bewegen.
Da kannst du diese prähistorische, billige optische Täuschung dann endgültig vergessen.
So what?

 

[phaseq]

Wie gesagt, es geht mir um normale LCDs, nicht um Retina-Screens.

Der zweite Punkt ist mir nicht so ganz klar: Wieso spielt die Anordnung der Subpixel eine Rolle bei der Beurteilung der Sinnhaftigkeit? Natürlich müssen die Subpixel abhängig von der Anordnung unterschiedlich angesteuert werden, also horizontales RGB anders als BGR anders als oktogonale Raster etc. Aber den Kontrast verbessert das bei allen Bauformen.

Unabhängig von der Sinnhaftigkeit: Offensichtlich handelt es sich bei dem deaktivierten Subpixel-Antialiasing in PDFKit um einen Bug, da es nur in Preview deaktiviert ist. In Cocoa, QuickLook und im Safari-PDF-Viewer ist es immer noch angeschaltet.

 

[Rastafari]

Wieso spielt die Anordnung der Subpixel eine Rolle bei der Beurteilung der Sinnhaftigkeit?

Weil seitwärts verschobene Farbkanäle nur dann einen Sinn ergeben können, wenn die Farbmaske des Display ebenfalls horizontal gestaffelt ist. (Und in der gleichen Anordnung)
Samsung verwendet für seine Panels (die u.a. auch an Apple geliefert werden) allerdings einen mikrofeinen Korund-Kristall auf jedem einzelnen Pixel, die man in deutlich grösser auch als "Strass-Steine" oder "falsche Diamanten" kennt. Ich nehme an, du kennst deren optisches Erscheinungsbild? Da sind alle Farben schön in alle Richtungen durchmischt - nur leider überhaupt nicht mehr horizontal.

Aber den Kontrast verbessert das bei allen Bauformen.

Nein, ganz im Gegenteil. Antialiasing soll die Kontraste ja ganz gezielt verringern - an den richtigen Stellen.

Offensichtlich handelt es sich bei dem deaktivierten Subpixel-Antialiasing in PDFKit um einen Bug

Eher nicht. Betrachte das als einen kleinen Vorgeschmack auf die Zukunft. "Demnächst auch in einem Programm ihrer Wahl."

 

[bezierkurve]

Update: Mit 10.10.3 gibt's wieder SAa. Und meine Augen freuen sich.