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Review: Huey Pro - Monitorkalibrierung

Bajuware

Apfel der Erkenntnis
Registriert
23.04.08
Beiträge
724
Nachdem mir vor ein paar Wochen mein Spyder3 auf wundersame Weise verloren gegangen ist [eine Tageszeitung wollte nicht drüber berichten], habe ich mich auf die Suche nach einer Alternative gemacht.

Die Wahl fiel auf den Huey Pro von Pantone, der auch bei Apple im Shop verkauft und angeboten wird. Nach einem wirklich nervenaufreibendem Bestellvorgang bei Amazon ( die Lieferung dauerte knapp 3 Wochen ), habe ich den Huey Pro dann letzte Woche bekommen.


Monitorkalibrierung ?
Das ein Monitor ab Werk selten eine farbverbindliche Darstellung aufweist, dürfte den meisten klar sein. Top Monitore ab 2/3000 Euro haben teilweise eine Soft/Hardware Kalibrierung, meine Monitore allerdings nicht.

Wer braucht eine Monitorkalibrierung ?
Grundsätzlich empfehle ich jedem den Monitor zu kalibrieren, egal ob man Filme anschaut, Grafikdesign betreibt oder gerne fotografiert. Zwar wird immer wieder behauptet: "man kann das auch alles von Hand machen", dem kann ich persönlich aber nicht zustimmen. Ich hab es oft versucht und es ist immer wieder gescheitert.

Der Huey Pro liegt Preislich ungefähr auf dem Level des Spyder3 Pro/Elite und gehört sicherlich "nicht" zur Spitzenklasse der Kalibrierungstools. Spitzenklasse, was ist das ? Ich habe eine befreundete Agentur, die sich ausschließlich auf Print beschränken, dort werden Geräte zum kalibrieren eingesetzt, die preislich jenseits von gut und böse liegen. Da ich aber zu 85% auf neue Medien spezialisiert bin, ist diese Farbverbindlichkeit nicht unbedingt so von nöten. Ich hätte sie zwar gerne, aber ohne die dazu passenden Monitore bekomme ich das eh nicht.

Welche Monitore wurden kalibriert ?
Auf meinem Schreibtisch stehen 4 Monitore:
- ein iMac 2008 late ( keine Ahnung, ich glaube ips Panel )
- zwei günstige 24"er von BenQ, die mir als Datenmonitore dienen
- ein MacBook Pro ebenfalls 2008 late

Auf welchen Betriebssystemen wurde kalibriert ?
- der iMac und die BenQ wurden auf dem aktuellen Os X und Vista kalibriert
- das MBP nur auf Os X

Lieferumfang:
Ziemlich leicht und klein war das Paket in dem der Huey steckte, nicht mal größer als eine DVD und ungefähr 3mal so dick. Im Paket findet sich folgendes:
- ein Huey Pro kalibrierungsstick
- ein USB Verlängerungs"käbelchen"
- eine CD die die Software für Windows/Mac enthält
- eine gedruckte Anleitung
- ein Reinigungsset mit Feuchttüchern und einem Flies

ProductImage.aspx


Quelle: Pantone / Huey Pro Product Page


Vorsicht "mehrere Monitore" :
Da ich an meinem iMac noch einen 24"er angeschlossen habe und auch das MBP noch einen externen 24"er verwendet, habe ich auf die Pro Version zurück gegriffen, denn nur mit Ihr ist es möglich mehrere am System angeschlossene Monitore zu kalibrieren. Zwar lässt sich das auch mit dem Huey realisieren, allerdings ist das etwas umständlicher.

Anwendung:
Das ganze ist relativ einfach. CD einlegen, Programm installieren und dann kann es schon los gehen. Huey Pro einstöbseln, zuerst wird das Umgebungslicht gemessen. Ich empfehle den Raum abzudunkeln, so das die dominierende Lichtquelle im Raum der Monitor selbst ist. Alles andere brachte mir teilweise zu dunkle Endkalibrierungen.

Als nächstes wird der Huey auf einem Farbmessfeld am Monitor befestigt. Auf der Rückseite befinden sich kleine Saugnoppen, mit denen spielend möglich ist den Huey an der richtigen Stelle zu fixieren.
Anmerkung:
Beim Huey gibt es nur ein Farbmessfeld, das mittig auf dem Monitor sitzt, beim Huey Pro gibt es mehrere Farbmessfelder.
Danach läuft der Kalibrierungsvorgang durch. Das dauert gefühlte 10 Minuten, ich hab allerdings nicht auf die Uhr geschaut. Für alle 7 Kalibrierungen hab ich aber etwas über eine Stunde benötigt.

Am Ende der Kalibrierung lässt sich noch die Option wählen, ob der Huey angestöbselt am USB Port in Zukunft die Lichtverhältnisse im Raum messen und die Darstellung entsprechend anpassen soll. Ich habe diesen Punkt deaktiviert, da er von diversen Leuten in den Foren schon zerrissen wurde.

Anschließend lässt sich das ganze nochmal vergleichen. Farbdarstellung vor dem kalibrieren und danach. Einige Optionen für was man den Monitor verwendet:
- Internet und surfen
- Grafikbearbeitung
- etc.
lassen sich auswählen und werden gleich mit den geänderten Temperaturen als Vorschau betrachten.

Nach dem kalibrieren:
Mir kamen die Farben erst dreckig vor, das gleiche Gefühl hatte ich aber auch beim Spyder 3 Elite, als ich hier das erste mal kalibriert hatte. Mit dem Huey geht das ganze auf jedenfall schneller, von der Qualität her würde ich sagen liefert der Spyder 3 Elite etwas bessere Ergebnisse.

Vergleich:
Da ich vor wenigen Tagen einen Broschüren-Proof meiner Druckerei erhalten habe, habe ich mal 1 zu eins verglichen. Die Farben passen zu 90% zum Proof, allerdings wirkt es auf dem Monitor dezent dunkler, also habe ich nachträglich noch etwas an der Helligkeit geschraubt. Ich denke ausschlaggebend dafür ist der Umgebungslichtsensor, der zu Beginn die Helligkeit im Raum festlegt. Davon war ich beim Spyder schon nicht begeistert. Nach ein bisserl Feintuning kann ich jetzt keinen gravierenden Unterschied mehr erkennen - zwischen meinen Proofs der Druckerei und meinem Bild am Monitor.

Fazit:
Der Huey Pro hat sich bewährt und ist Preislich absolut in Ordnung. Die Kalibrierung geht leicht von der Hand, im Gegensatz zum etwas umständlicheren Spyder 3 Elite. Für knapp 170 Euro ist das ganze eine feine Invesition. Wer zu 100% Farbverbindlichkeit braucht, der wird um einen entsprechenden Monitor eh nicht umher kommen, für mich ist das ganze allerdings ausreichend, ich arbeite im Print-Bereich eh zu 100% mit Proofs. Bei der Darstellung in den Grafikprogrammen gerade für Web passt das Ergebnis und liefert gute neutrale Farbräume.

Vorsicht:
Wer der Meinung ist das nach dem Kalibrieren verschiedene Monitore die gleiche Anzeige und Farbqualität haben, der irrt. Zwar sind die Farben auf den BenQ Monitoren ebenfalls gut, allerdings ist schon ein Unterschied zum IPS Panel zu entdecken, was verständlich ist. Es wird also auch mit Hardware-Kalibrierung nicht möglich sein unterschiedliche Monitore verschiedener Hersteller auf das gleiche Farblevel zu bringen, zumal hier die Grafikkarte auch noch ein Wörtchen mitzureden hat.
 
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Gokoana

Bittenfelder Apfel
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Interessantes und interessant geschriebenes Review.

Für meine Zwecke bevorzuge ich allerdings das eye-one von Gretag-Macbeth.
 

Bajuware

Apfel der Erkenntnis
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Wie gesagt, ich hab relativ wenig Print Angelegenheiten, das wäre der einzige Grund sich einen Eizo und eine professionellere Hardwarekalibrierung zu zulegen. Da ich bei Print Geschichten aber eh immer mit Proofs arbeite, stört mich das nicht sonderlich. Es geht auch nicht darum das ich die farbverbindlichste Darstellung habe, sondern ziemlich nah an diese ran komme, vorzugsweise für schmales Geld.

Sicher gibt es bessere alternativen. Mit Eye-One kann ich keine Vergleiche ziehen, wäre aber interessant. Wie gesagt, Huey pro und Spyder Elite, da fand ich das Endergebniss des Spyder Elite einfach besser, beim Huey ist noch etwas Feintuning nötig, was für mich easy ist, ich arbeite einfach mit nem aktuellen Proof :) profan - aber es funktioniert. Der Vorteil von Huey zu Spyder ist die Handhabung und Geschwindigkeit.

Den überall aufgeführten Rotstich kann ich nicht bestätigen. Inzwischen gabs bei Pantone aber auch ein Softwareupdate.
 

Bajuware

Apfel der Erkenntnis
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Update:

"Wie kalibriert man mit dem Huey und der Standard Software mehrere Monitore ?"


Die Huey Pro Software sieht ja schon vor mehrere Monitore zu kalibrieren, die normale Version allerdings nicht. Es gibt 2 Möglichkeiten:
1. ) man updated die Software bei Pantone für knapp 45 Euronen
2. ) man befolgt nachfolgende Anleitung
Mehrere Monitore unter OS x mit dem Standard Huey kalibrieren
( Beispiel mit iMac + externer Monitor )

  1. iMac wie im Eingangspost beschrieben kalibrieren
  2. Monitoreinstellungen öffnen
  3. den zweiten Monitor als Hauptmonitor zuweisen
  4. erneut kalibrieren
  5. ein umbenennen der Profile nützt nichts, da die Bezeichnung gleich bleibt
  6. beim auswählen des Farbprofils einen Haken bei "passende Profile für diesen Monitor"
  7. den iMac wieder als Hauptmonitor zuweisen
  8. die entsprechenden Farbprofile auswählen
Musterprofil für iMac late 2008

Ich weiss zwar nicht wie eure Umgebungen ( Lichtverhältnisse / Profile ) aber ich hänge mal eine Muserkalibration des iMacs an. Zwar sind bei mir nochmal einige Dinge angepasst, möglicherweise passt das Profil auch bei euch, einfach probieren.

Viel Spaß damit
 

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Bajuware

Apfel der Erkenntnis
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Hier noch ein paar Bilder von dem ersten Bildschirmsetting.
Der Submonitor hängt übrigens an einem Neo-Flex von Ergotron.
 

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