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Rauswurf: Apple VP Tony Blevins muss gehen

Zug96

Schmalzprinz
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private Arbeitgeber hat eine private Entscheidung getroffen
Grundsätzlich gehe ich mit deinem Post absolut mit, diese Passage stört mich aber etwas, da sie nicht stimmt. Ein privates Unternehmen kann nicht einfach private Entscheidungen bei Einstellungen oder vor allem nicht bei Entlassungen komplett abseits geltender Gesetze machen. Dafür sind zum Glück gewisse staatliche Mechanismen aktiv und es gilt nicht die vollkommene Freiheit der Unternhemen.

Wenn dein Arbeitgeber dich einfach nur fristlos kündet, weil du deine Meinung geäussert hast, geht dies nicht ohne weiteres. Aber wie hier in diesem Falle hat er als VP natürlich auch dem Unternehmen geschadet. Wenn du aber sagst du wählst die FDP und dein Unternehmen gehört einer alten CDU Familie dann ist dies auch deine freie Meinungsäusserung. Das Unternehmen kann hier aber nicht einfach privat entscheiden, FDP Leute wollen sie nicht und kündigen Dir fristlos.
 

Zug96

Schmalzprinz
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Tja, das ist eben der Unterschied zwischen Führungskräften und Angestellten. Eine Führungskraft fliegt sofort, ein Angestellter wir erstmal abgemahnt, jedenfalls in Deutschland. Dafür werden die ja auch fürstlich entlohnt. Wer bei den Zulieferern die Preise drückt und sich anschließend in solchen Posen zeigt, hat es nicht anderes verdient.
Aber wo bitte ist das soziale Engagement bei Apple? Da wird vielleicht etwas Product Red gelabelt, und ein Nasenwasser weiter gegen, das war's dann aber auch. Ich wüsste nicht, das Apple oder deren Führungskräfte einen Sozialfonds wie Bill Gates finanziert.

Das machen doch eh fast alle Multi Millardäre, denn was willst du mit so viel Geld, welches selbst die nächsten Generationen niemals ausgeben können. Aber selbst wenn nicht und sie sich damit einfach nur Dinge kaufen, kommt dieses Geld ja somit wieder in den Kreislauf.

Herr Belivin hat seinen Job verloren, du hast deinen noch (also als Redakteur hier), trotz verbaler Entgleisung.
Da hätte Andreas aber grosse finanzielle Probleme, wenn er diesen finanziell lukrativen Deal bei AT verlieren würde. 😉
 
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tobeinterested

Weisser Rosenapfel
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Ich habe Dich nicht in diese Rolle gedrängt, sondern, Du hast es selber getan. So mein Eindruck. Und derartiges geht mir als Diskussionsstil tierisch auf den Senkel. Wenn mein Eindruck aber falsch war, dann war ich viellicht etwas zu empfindlich an dieser Stelle oder habe das komplett falsch verstanden und mein Vorwurf an Dich nicht richtig. In diesem Falle würde ich um Nachsicht bitten.

Ich bekomme seit einigen Jahren regelmäßig einen Beißreflex, wenn es um das Thema Meinungsfreiheit geht. Spätestens, seit Idioten mit irgendwelchem Unsinn auf Schildern geschrieben, demonstrieren und dabei deklarieren, dass sie ihren Unsinn nicht kundtun dürften, weil sie unterdrückt würden. Wie so viele Menschen diesem offensichtlichen Widerspruch unterliegen, ist mir immer wieder ein Rätsel. Aber es geht im Grunde um das empörte Herumschreien und nicht um Diskussion, die nämlich diesen Widerspruch sofort enttarnt. Natürlich dürfen sie demonstrieren und der rechtliche Rahmen für verbreitungsfähigen Unsinn ist gerade in Deutschland sehr sehr großzügig gestaltet, was absolut okay ist.

Aber auch umgekehrt, auf der ideologischen "Gegenseite" werden diese Widersprüche ähnlich gelebt und im Namen der Freiheit und Menschlichkeit plötzlich selber Unterdrückung propagiert. Bestes Beispiel ist die empörte Diskussion um deutsche Rasterlocken, während man selber mit einem Irokesen-Haarschnitt im Fernseh-Studio sitzt. Da frage ich mich manchmal, ob die Menschheit nicht einfach irre geworden ist oder eigentlich kluge Menschen plötzlich völlig verblödet sind...😁

Hier im Forum wird eine Gegenmeinung auch ganz oft als Einschränkung der eigenen Meinungsfreiheit empfunden, was natürlich ebenso rein faktisch Blödsinn ist. Widerspruch ist sogar essentiell für eine konstruktive Diskussion. aber mancher Diskutant will gar nicht diskutieren, sondern einfach nur rauspoltern. Bin ich frei davon? Sicher nicht.

Ein Beißreflex in einer Diskussion ist nämlich mindestens genauso unsinnig, wie die Einahme der Opferrolle, wenn man gar kein Opfer ist. Lesen, Nachdenken, Schreiben. Manchmal fehlt uns das Nachdenken, das Reflektieren des Gelesenen.

Wir sollten wieder mehr nachdenken, vor allem in Ruhe. Aber mein möglicherweise falsches Beißen in Deine Richtung zeigt, dass wir Menschen oft mit dieser Geschwindigkeit der neuen Diskussionsmedien überfordert sind. Schnelle Antworten erhöhen die Gefahr des Missverständnisses und führen zu einer Verwässerung von Diskussionen, die erheblich mehr Sorgfalt benötigen würden. Das ist in meinen Augen eines der Krebsgeschwüre der heutigen Zeit.
Sehr schön geschrieben @Cohni, da bin ich ganz deiner Meinung und kann das, nicht nur aus deiner Sicht, gut nachempfinden.

Nachdenken, vor allem in Ruhe, da hast Du wohl Recht, da schließe ich mich auch gerne selbst mit ein, gerade in diesen schnelllebigen Zeiten. :)
 
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Cohni

Ananas Reinette
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Ein Problem ist manchmal tatsächlich, ich nenne es mal die eigene "Grundspannung", die selbst die entspanntesten Menschen aus welchen Gründen auch immer ab und an spüren.

Jetzt liest man irgendwo etwas mit dieser Grundspannung, beschäftigt sich vielleicht zu wenig mit der Vorgeschichte der Diskussion, verkennt den Zusammenhang von Äußerungen über mehrere Seiten hinweg und haut mit seiner Argumentations-Keule los.

Vor allem auch, weil man eine einzelne Äußerung entsprechende der "Grundspannung" so (miss-)verstehen will, sodass man diese Grundspannung loswerden kann. Das ist einfach ein Grundbedürfnis unsere Psyche. Entspannung.

Doof ist nur, wenn man dann in diesem Falle das tatsächliche "Opfer" der Argumentations-Keule des verspannten Menschen wird. 😉

Problem bei der ganzen Sache ist auch, dass man ganz schnell aus einer Diskussion raus ist, die einen interessiert, wo man sich aktiv beteiligen mag, aber durch äußere Umstände einfach nicht die Zeit hat, Nachzudenken, in Ruhe zu schreiben, sich beim Schreiben noch selbst zu revidieren. Es ist keine Zeit mehr um zu überlegen, ob eine Äußerung vielleicht hätte auch anders gemeint sein können.

Und da gerate ich selber an meine Grenzen. Ich mag nicht nur rauspoltern (es sei denn, die offizielle MOD-Keule wird geschwungen...😇), ich mag überlegt diskutieren können. Dabei wäre es viellicht sinnvoll, sich auch mal rauszuhalten, wenn man diesem eigenen Anspruch nicht entsprechen kann. Sei es aus zeitlichen Gründen oder weil gerade die Grundspannung da ist.
 
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MACaerer

Charlamowsky
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Grundsätzlich gehe ich mit deinem Post absolut mit, diese Passage stört mich aber etwas, da sie nicht stimmt. Ein privates Unternehmen kann nicht einfach private Entscheidungen bei Einstellungen oder vor allem nicht bei Entlassungen komplett abseits geltender Gesetze machen. Dafür sind zum Glück gewisse staatliche Mechanismen aktiv und es gilt nicht die vollkommene Freiheit der Unternhemen.
Dabei darf aber eines nicht übersehen werden: Der Occupational Safety and Health Act, also das Arbeitsrecht der USA, ist mit den bei uns in D geltenden Gesetzen nicht einmal annähernd vergleichbar. Der Schutz von Arbeitsnehmern, egal in welcher Position, ist in den USA schon um einiges schlechter als bei uns.
 
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hosja

Mutterapfel
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Finde das Verhalten von Apple einfach nur konsequent. Für Gleichstellung zu werben und dann einen VP sowas durchgehen lassen wäre scheinheilig.
DanielMac ist ein sehr bekannter TikToker besonders bei Autonerds. Man muss annehmen der Mann wusste was er tut.
 

FuAn

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Das hängt v Kündigungsgrund ab. Wenn es um den Fall Bevins geht und wohl um eine fristlose Kündigung ganz sicher nicht.

Bitte den Thread richtig mitlesen, es geht um Blevins, also wohl eine fristlose Kündigung aufgrund v Fehlverhalten des MA.
In den USA ist man ausser in wenigen Ausnahmefällen "at will" beschäftigt. Es gibt keine Kuendigungsfristen, AG und MA koennen das Beschaeftigugsverhaeltnis zu jedem Zeitpunkt ohne Angabe von Gründen sofort beenden. Blevins hatte vielleicht mit Apple eine Abfindung vereinbart, waere aber in dem Fall hinfällig, weil es eine termination for cause ist.
Trotzdem hat er sehr wahrscheinlich eine Abfindung bekommen, Unternehmen in den USA erkaufen sich damit in aller Regel, das Schweigen des MAs und dass dieser nicht gegen den AG klagt.
 
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kelrin

Lambertine
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Das hängt v Kündigungsgrund ab. Wenn es um den Fall Bevins geht und wohl um eine fristlose Kündigung ganz sicher nicht.

Bitte den Thread richtig mitlesen, es geht um Blevins, also wohl eine fristlose Kündigung aufgrund v Fehlverhalten des MA.
Verstehe deine Antwort nicht, du schriebst doch, du seist mit solchen Dingen beruflich beschäftigt und sagtest, dass da, wo du arbeitest, bei privaten Äußerungen dieser Art eine Kündigung Standard sei. Ich wollte nur kurz wissen, ob du dich damit auf deutsches Arbeitsrecht beziehst.
 
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Andreas Vogel

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Verstehe deine Antwort nicht, du schriebst doch, du seist mit solchen Dingen beruflich beschäftigt und sagtest, dass da, wo du arbeitest, bei privaten Äußerungen dieser Art eine Kündigung Standard sei. Ich wollte nur kurz wissen, ob du dich damit auf deutsches Arbeitsrecht beziehst.
Ah ok. Verstanden.
Zweierlei: Im Arbeitsrecht besteht die grds Möglichkeit einer fristlosen Kündigung ohne Abmahnung. Hierfür Bedarf es schwerwiegender Gründe, ua Zerrüttung des Vertrauensverhältnisses oder Verursachung eines Unternehmensschadens (dies sind nur die Stichpunkte, die im Einzelfall begründet werden müssen).
Wäre Apple ein dt. Unternehmen würde ich diese Punkte als einschlägig im Fall Blevins ansehen.

Da natürlich auch meine aktuellen oder früheren AG dem dt. Arbeitsrecht unterfallen, wäre hier die arbeitsrechtliche Konsequenz nicht anders ausgefallen.

Das heißt natürlich nicht, dass es bei einer nachfolgenden arbeitsgerichtlichen Auseinandersetzung gerichtlicherseits zu Nachjustierungen kommen kann.
 
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Zwiebelapfel
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Ich würde mal behaupten, das es bei Führungskräften in Deutschland ähnlich laufen könnte. Bei normalen AN geht das mal nicht so einfach. Dafür gibt es ein BetrVG.
 

MichaNbg

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Sowohl bei amerikanischen als auch deutschen Unternehmen wird schnell abgewogen, wie schwerwiegend das Vergehen ist. Reicht es für eine fristlose Kündigung? Und falls nicht, ist der potentielle Unternehmensschaden größer als die Abfindung die ich dem Kameraden für eine Vertragsaufhebung zahlen müsste.
 

FuAn

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Sowohl bei amerikanischen als auch deutschen Unternehmen wird schnell abgewogen, wie schwerwiegend das Vergehen ist. Reicht es für eine fristlose Kündigung? Und falls nicht, ist der potentielle Unternehmensschaden größer als die Abfindung die ich dem Kameraden für eine Vertragsaufhebung zahlen müsste.

Nochmal in den USA gibt es keine Kündigungsfristen, selbst wenn man sich im Guten trennt passiert das innerhalb von Stunden oder wenigen Tagen. Da braucht’s weder Abwägung noch Abfindung für…
 

MichaNbg

Bittenfelder Apfel
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Nochmal in den USA gibt es keine Kündigungsfristen, selbst wenn man sich im Guten trennt passiert das innerhalb von Stunden oder wenigen Tagen. Da braucht’s weder Abwägung noch Abfindung für…
Korrekt. Alles viel schneller und umkomplizierter (für den AG, der AN schaut in die Röhre)
Aber auch in den USA gibt es den Klageweg und gerade bei öffentlich bekannten Managern wird man das unter Garantie möglichst geräuschlos über die Bühne bringen wollen. Gibt vermutlich als Mitgift einen Scheck, dass man die Füße stillhält und alles ist fein.
 
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dtp

Roter Winterstettiner
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Aber vielleicht erklärt mir ja jemand, was denn genau witzig an diesen Äußerungen ist, damit ich mitlachen kann.

Frag doch mal seine Begleiterin. Die scheint sich zumindest köstlich amüsiert zu haben.

Also die Äußerungen von Blevins mögen ja politisch nicht unbedingt korrekt gewesen sein, aber ich sehe da doch einen gehörigen Ironie-Anteil drin. Und jemanden deshalb fristlos zu entlassen, halte ich zumindest für fragwürdig. Gut, ich bin selbst ein sehr ironischer Mensch und habe auch schon häufiger damit zu kämpfen gehabt, dass das bei weitem nicht jeder versteht. Daher vielleicht auch meine etwas differenzierte Sichtweise.

Vielleicht schlägt ja Blevins nun eine politische Karriere ein. Im Vergleich zu Donald Trump und Boris Johnson muss er aber noch ein bisschen an der Schärfe seiner Aussagen arbeiten. ;)
 
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FuAn

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Korrekt. Alles viel schneller und umkomplizierter (für den AG, der AN schaut in die Röhre)
Aber auch in den USA gibt es den Klageweg und gerade bei öffentlich bekannten Managern wird man das unter Garantie möglichst geräuschlos über die Bühne bringen wollen. Gibt vermutlich als Mitgift einen Scheck, dass man die Füße stillhält und alles ist fein.

Einen “Klageweg” gibt es nur wenn gegen equal employment opportunities verstossen wurde, da er offensichtlich nicht wg Religion, Geschlecht, sexuelle Orientierung, Herkunft… gefeuert wurde, besteht da keinerlei Gefahr… den “for cause” hat er ja quasi selbst öffentlich dokumentiert…
Wenn dann wurde eher sein Stillschweigen erkauft, weil man nicht möchte, dass er durch den Boulevard turnt und schlecht über Apple redet…
 

MichaNbg

Bittenfelder Apfel
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Ich gehe fest davon aus, dass er eine ordentliche Summe als Abschiedgeschenk für einen ruhigen Übergang erhalten hat.
 

dtp

Roter Winterstettiner
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...da er offensichtlich nicht wg Religion, Geschlecht, sexuelle Orientierung, Herkunft… gefeuert wurde

Ist es keine sexuelle Orientierung, wenn man Frauen mit großen Brüsten mag? ;)

Ganz ehrlich. Ich finde eine Kündigung wegen der im Video gezeigten Äußerungen albern. Klar hat er sich ungeschickt verhalten und vermutlich ist das auch eine Form von Sexismus, was er da von sich gegeben hat, aber für mich wäre es kein Grund, das Beschäftigungsverhältnis - sofern es ansonsten gut ist - fristlos zu beenden, da die Äußerungen offensichtlich als Scherz gemeint waren und man sie auch im Kontext der Situation sehen muss. Ich würde also mal annehmen, dass da noch mehr im Argen gelegen hat.
 
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jayway

Braeburn
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"I race cars, play tennis, and fondle women, BUT! I have weekends off, and I am my own boss." ist ein Zitat aus dem Film Arthur von 1981, in dem der "nutzlose" Millionär Arthur nach seinem Tun befragt wird.
Laut CNBC war die Intention von Blevins eben jenes Zitat scherzhaft zu verwenden, als er in seinem Benz interviewt wurde. Mit "Hasta la vista, Baby!" wär ihm der Rauswurf sicher erspart geblieben.
Merke: Versuche nur mit wirklich bekannten Zitaten witzig zu sein.
 
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